(lebende) Diatomeen und Dinoflagellat aus winterlichem Ostsee-Plankton

Begonnen von Ole Riemann, Januar 13, 2017, 07:56:53 VORMITTAG

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Ole Riemann

Liebe Kollegen,

über den Jahreswechsel haben wir wieder einige Tage an der Ostsee verbracht. Eine gute Gelegenheit, mal wieder das Planktonnetz im marinen (brackigen) Bereich einzusetzen. Anbei einige besonders schöne Diatomeen und ein Dinoflagellat, die man allesamt so aus dem Süßwasser nicht kennt.

Chaetoceros spec. - fädige Kieselalgenkolonie, die Zellen mit auffallenden Schwebeborsten







Coscinodiscus spec. (?) - eine zentrische, planktische Kieselalge



Thalassiosira spec. - trommelförmige Kieselalgen, die durch feine Fäden miteinander verbunden sind



Ditylum brightwelli - eine planktische Kieselalge mit markanter Form und langen Dornen an den Zellpolen



Ceratium spec. - eine im Meeresplankton sehr formenreich auftretende Dinoflagellaten-Gattung





Viele Grüße

Ole

wejo

Hallo Ole,
da sind Dir wieder sehr schöne Bilder gelungen mit interssanten Formen und tollen Farben! Danke für das Zeigen!

Gruß
Werner

Michael L.

Hallo Ole,

Wieder eine wahre Freude deine hervorragenden Bilder!

Viele Grüße,

Michael

Klaus Herrmann

Hallo Ole,

sehr schön mal lebende Diatomeen zu sehen. Der Vorteil des PH wird hier deutlich: die filigranen Fortsätze und Geißeln kommen überdeutlich zur Geltung
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

sushidelic

Hallo Ole,

sehr interessanter Beitrag mit tollen Fotos. Danke fürs Zeigen!

LG Michael

Rene

#5
Nice and fresh Ole!
I can give you the full names:

The first image shows Chaetoceros brevis. Compared with C. didymus the central inflation between the cells is far less pronounced. There are also chains of Leptocylindrus minimus around, and possibly also Pseudo-nitzschia.

Coscinodiscus indeed:C radiatus. No other Coscinodiscus is as flat as that, even with the 100x you don't need stacking.

Thalassiosira nordenskioeldii, typical for (very) early springtime.

Ceratium tripos. The marine Ceratiums are nowadays considered different from the freshwater ones, and in first instance renamed Neoceratium (which is taxonomically invalid) and therefore recently transferred to the old genus Tripos. Tripos tripos is taxonomically invalid, so Ceratium tripos is nowadys synonymized to Tripos muelleri (Bory), in honour of Müller for the original description of this sp. as Cercaria (!) tripos. Dinoflagellates have nothing to do with cercaria's (which are aquatic parasites) but those were the times...

Best wishes, René

Ole Riemann

... vielen Dank Euch allen für das Interesse.

@Rene: Thank you for adding taxonomic expertise. The only reference source I have available here is the photo guide to coastal plankton (O. Larink, W. Westheide), an extremely useful book which we have used a lot on many marine biology field trips with students. The delicate needle-shaped colonies in the first picture are indeed Pseudo-nitzschia - at least that was my best guess as well. I have a few more species, some of which I could not identify based on my literature. Perhaps I will upload them as well.

Best wishes

Ole

Bob

Hallo Ole,

vielen Dank fürs Zeigen dieser schönen Fotos! Da sieht man mal wieder: Man soll nicht überall gleich konzentrierte Säuren draufschütten. ;D

Viele Grüße,

Bob

the_playstation

Hallo Ole.

Tolle Winteraufnahmen. Die Diatomeen sehen ein wenig mager/hungrig aus, was ja bei dem wenigen Licht im Winter nicht verwunderlich ist.
Wie Klaus schon sagte. Auch die Fortsätze und Geißeln sind Dir gut gelungen. :)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Rawfoto

Guten Morgen Ole

Lieder sehe ich die Bilder nicht, hat das mit dem Update zu tun?

Liebe Grüsse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Ole Riemann

Lieber Gerhard,

ich vermute das - ich sehe sie auch nicht ...

Viele Grüße

Ole

Klaus Henkel


Ole Riemann

Lieber Herr Henkel, lieber Gerhard,

ich hab die links erneuert, jetzt passt es wieder. Es lag an meinem Bilderhoster.

Viele Grüße

Ole

Dünnschliffbohrer

Hallo Ole,

wieder ein sehr interessanter Beitrag.  Eine Anregung für mich, endlich mal einen passenden Bambushalm für mein kleines Planktonnetzchen zu besorgen, und selbst auch mal fischen zu gehen. Wo hast du die denn genau geangelt? Hast du von der Thalassiosira sp. auch ein Phaco-Photo? Und eine letzte Frage: gehören die Dornen an den Zellpolen bei Ditylum brightwelli zu der kieseligen Frustel, oder sind sind es Bildungen aus organischem material die durch Löcher aus der Schale hinausragen?
Jedenfalls vielen Dank für´s Zeigen!
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Ole Riemann

Hallo "Dünnschliffbohrer" (war es Gerd?),

ich habe die Probe von einer Seebrücke in Hohwacht aus gefischt. Ein Planktonnetz im eigentlichen Sinne habe ich gar nicht genommen, sondern lediglich ein Plastikrohr, das auf einer Seite mit 40µm-Gaze abgeschlossen und auf der anderen Seite offen ist, als Sieb benutzt. Geschöpft habe ich mit einem 10 Liter-Eimer.

Von Thalassiosira nordenskioeldii habe ich auch Phako-Fotos, die aber wenig ergiebig sind, da der Wassertropfen noch sehr groß und das Präparat entsprechend dick war.

Tja, eine sehr gute Frage, was die Forsätze bei Ditylum brightwelli anbelangt - ich habe darüber bisher nicht nachgedacht. Die scheinbare Kontinuität zwischen Protoplast und Fortsätzen halte ich aber für täuschend (zumal der Protoplast nicht mehr ganz heil aussieht und die Schale nur teilweise ausfüllt). Ich vermute, die Fortsätze gehören zur Kieselschale.

Viele Grüße

Ole