Eindeckung von Pilzfragmenten in Hoyers Medium

Begonnen von KlausB, Januar 17, 2017, 17:06:01 NACHMITTAGS

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KlausB

Hallo,

ich habe ein Problem mit der Eindeckung von Pilzfragmenten in Hoyers Medium.
Nach einiger Zeit treten im Randbereich des Deckglases gräuliche, wolkige
Veränderungen auf, die viele Präparate unschön werden lassen, einige auch
vernichten, da sich die Veränderung bis zum Präparat ausdehnt.

Ich habe folgendes gemacht:
Pilzabschnitt für einige Tage in PEG eingelegt, (vorher nicht fixiert) danach auf dem Handmikrotom
geschnitten. Die Schnitte in Aqua dest. vom PEG gereinigt, danach mit
Kongo rot H2O gefärbt, dann mehrfach gespült, und das nasse Präparat in Hoyers
Medium bei Raumtemperatur auf einen Objektträger gelegt und eingedeckt.
Das Ergebnis war zuerst sehr gut, kaum Luftblasen, und von der Feuchtigkeit im
Präparat war auch nichts zu sehen, wurde wohl durch das Eindeckmedium
aufgenommen.

Die Veränderungen sind mir erst nach ca. 3-4 Wochen aufgefallen, da ich meine
Präparate dann katalogisieren wollte.

Was ist der Grund für diese Veränderungen?
Mache ich etwas falsch oder ist das einfach so bei der Nutzung von Hoyers Medium
mit nicht entwässerten Präparaten?

Hier einige Bilder:

Pilzfragment unter dem Deckglas mit den rot umrandeten Veränderungen, eingedeckt am 29.10.2016



Veränderungen im Randbereich vergrößert



Veränderungen im Randbereich vergrößert




Vielen Dank schon mal für eventuelle Hinweise

Klaus
Zeiss Phomi III im Einsatz
Zeiss OPMI als Stereo

Web-Seite:
https://www.freizeit2012undmehr.com/

Jürgen Boschert

Hallo Klaus,

für mich sieht das aus wie eine "Delamination": Das Eindeckmedium verdunstet teilweise, das Präparat zieht Luft. Abhilfe wären. 1. Den Schwund mit einberechnen oder 2. Deckglasumrandung.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Klaus Herrmann

Hallo Klaus,

seh ich auch so! Noch eine Möglichkeit Eindeckmittel von der Seite her nachfüttern. Wird aber so wie das aussieht nicht zu befriedigende Füllung führen. Das Hoyersche Einschlussmittel ist ja wasserhaltig und muss deshalb auf jeden Fall mit Lackring gegen austrocknen geschützt werden. Hier habe ich ein schönes Glyceringelatinepräparat, das nicht geschützt war:

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

liftboy

Hallo Klaus,

über Eberhard Raap bin ich an Hoyer gekommen.
Das Zeug hat so seine Tücken! In jedem Fall muss man das Präparat in der ersten Zeit im Auge haben und gegebenenfalls nachfüllen; das zieht mehr nach als Gelatine. Bringt aber m.E. sehr schöne Ergebnisse. Auf den Lackrand hab ich bisher verzichtet und noch keinen Pilz o.ä,  bemerkt. Ein ganz tolles Zeug für Arthropoden, auch wenn man bei dickeren Objekten wie doof "nachfüttern" muss.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

KlausB

Hallo Jürgen und Klaus,

danke für den Input, wann wird denn der Lackrand aufgetragen?
Nach 1 Tag oder 2 Tage oder 3 Tagen Trocknung?
Zumindest werde ich mich mal mit dem Umranden beschäftigen, obwohl
das anscheinend eine aufwändige Sache wird.

Gruß Klaus
Zeiss Phomi III im Einsatz
Zeiss OPMI als Stereo

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KlausB

Hallo Wolfgang,
das nachfüllen habe ich bei Hoyer bisher nicht gemacht. Ich bin auch nicht sicher ob das
wirklich was bringt, denn die Veränderungen treten auch auf an Stellen, an denen unter
dem Deckglas viel Material seitlich ausgetreten ist beim leicht andrücken, aber du hast
recht beim nächsten mal wenn ich Hoyer wieder benutze schaue ich mir die Präparate
nach dem eindecken schneller mal an, und werde das auf jeden Fall probieren.

Das wäre mir ehrlich lieber, als einen Lackrand aufzubringen.

Mal sehen was bei den nächsten Versuchen herauskommt.

Ich habe zum Eindecken von Pilzfragmenten auch schon mal Hydro Matrix versucht, das
geht auch sehr gut, allerdings löst das die Farben (Kongo) aus dem Präparat. An den
mit Hydro Matrix eingedeckten Präparaten konnte ich keine Delamination feststellen.

Viele Grüße

Klaus
Zeiss Phomi III im Einsatz
Zeiss OPMI als Stereo

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