StereoMikroskop OPMI sichtbaren Bereich vergrößern

Begonnen von Sascha D. F., Januar 21, 2017, 04:52:24 VORMITTAG

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Sascha D. F.

Hallo,

ich überlege ein Zeiss OPMI 1 anzuschaffen.
Es besitzt 2 Vorsatzlinsen eine z.B. mit 200 mm Brennweite /Arbeitsabstand.
Das ist für meine Zwecke schon recht gut.
Bei der kleinsten Vergrößerung (6fach) hat der sichtbare Objektbereich einen Durchmesser von 30 mm.
Hat jemand eine Idee, wie ich den Durchmesser vergrößern kann?
Kann man da evtl eine Vorsatzlinse wie man sie überall vom Netz bekommen von 0,5x einfach noch zusätzlich davor machen oder eine mit 0,3x. anstatt der vorhandenen?
Der Arbeitsabstand kann ruhig bei 300-400 mm liegen und die Vergrößerung reicht eigentlich bei 3fach vollkommen aus.
Hat da jemand Erfahrungen?
Oder besser ein 10x Okular verwenden wenn ich das richtig verstanden habe müßte das ein 160er System sein, im Moment sind 20x (25 mm Durchmesser Okulare) drin. Wohl ein Teleskopokular müßte gehen, anbei mal ein beschreibender Text:
The straight and binocular tubes, also derived from the Stemi 1 had initially a tube ID of 30mm which was reduced shortly after to 25mm. Two eyepieces were offered, 12.5x and 20x, both focusable and equipped to accept reticules, a demonstration eyepiece 10x came later. Several years later Zeiss changed over to high- eyepoint eyepieces with collapsible rubber eyecup which could be used by spectacle wearers.
The binocular tubes, which when equipped with an eyepiece actually form a telescope, had the focal length of f = 160mm. A second shorter set with f = 125mm came out later in order to maintain the compactness of the microscope as more accessories became available.
For the technically minded among the readers, the total magnification of the operating microscope can be calculated as follows:
M microscope = f tube / f objective x V mag. changer x V eyepiece
M = total magnification, f = focal length, V = magnification factor The field of view diameter is obtained by dividing 200 by M.
The control knobs of the magnification changer had the most common total magnifications engraved: 6 – 10 – 16 – 25 and 40x which corresponded to an objective f = 200mm and 20x eyepieces. In practice, the surgeon does not bother about which setting to select (unless he needs the exact values for a publication) but merely turned the knob until he arrived at the most suitable magnification for his work. The last version had the actual magnification factors engraved on somewhat smaller knobs (Fig.13).

LG
Sascha

Jürgen Boschert

Hallo Sascha,

die Technoskope von Zeiss / West sind sehr variable Instrumente vom sog.Teleskoptyp; d.h., nach dem Hauptobjektiv sind die beiden Strahlengänge für links undrechts parallel. Das Hauptobjektiv Deines Instrumentes hat wohl 200 mm. Es kann ausgetauscht werden gegen Objektive anderer Brennweite. Dies gab es mit 50mm, 100mm, 150mm, 175mm, 200mm, 250mm ... 2000mm. Die tauchen immer wieder eimal in der Bucht auf. Du bräuchtest wohl 400 mm. Prinzipiell kann aber auch jedes andere Objektiv gewünschter Brennweite adaptiert werden, so es nur einen ausreichend großen Durchmesser besitzt und wenigstens achromatisch korrigiert ist. Der Abstand zum Grundkörper ist nicht kritisch - ein Vorteil der Teleskop-Bauweise. Objektiv und Grundkörper sind auf "Unendlich" korrigiert, der Tubus enthält dann eben eine Linse mit 125, 160 oder 175 mm Brennweite, die die Bildlage definiert. Jede Einzelkomponente ist dabei voll auskorrigiert, d.h., es könnten z.B. auch Teleskopokulare verwendet werden

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Sascha D. F.

Hallo JB,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.
1.
Also eine 400mm Linse verdoppelt den Abstand und somit nach de Strahlensatz verdoppelt sich der Durchmesser bei halbierter Vergrößerung.
Das wäre soweit richtig?
2.
Austauschen? Oder noch ne zweite davor? Die auch 200 mm hat das wäre noch ne Frage?
3.
Bei den Teleskopobjektiven habe ich mal geschaut.
Ich bräuchte da ja 10fach nun die Frage der Brennweite...
Da gibt es viele verschiedene. Ich hatte mal was gelesen dass 10 mm bei Mikroskopen Standard war.
Also 10x mit 10 mm? Die Winkel sagen doch etwas übers Seefeld aus, oder? Da weiß ich nun nicht ob 60° oder sogar 80° gehen. 
Aus optischer Sicht wäre beides machbar? Oder ist einem der Vorzug zu geben?.

Grüße
Sascha

Jürgen Boschert

Hallo Sascha,

ad 1: korrekt !

ad 2: würde austauschen (das Objektiv müsste sich abschrauben lassen). Wie gesagt, es kann jeder Achromat entsprechenden Durchmessers verwendet werden. Es gibt in der Bucht div. Optikhändler, die entsprechendes als OEM vertreiben, man braucht etwas Geduld. Oder auf ein Originalteil warten; da bitte nach dem Gewindedurchmesser schauen, es gab verschiedene, insbesondere die neueren OpMis haben dtl. größere Durchmesser für das Hauptobjektiv.

ad 3: ich würde hier eher nach Originalokularen schauen, die 12,5er sind so schlecht nicht. Die sog. Abgleichlänge der Okulare kenn ich jetzt nicht´sicher (ich meine es sind 10mm), aber die könntest Du ja evtl. selbst nachmessen: Wenn die Sehfeldblende von unten im Okular frei liegt, sprich Richtung Tubus keine weitere Linse mehr kommt, muss man nur ihren Abstand vom Auflageanschlag des Okulars messen. Bei Fremdokularen wäre evtl. auch an den hier im Forum vielfach diskutierten Ebay-Händler aus China zu denken. Es müssen jedenfalls Okulare ohne jedwede Kompensation sein.

Wenn noch nicht geschehen, kannst Du ja auch mal hier ein paar Infos ziehen:
http://www.mikroskop-online.de/CZ%20West%20Stereo%20Mikroskop%20Druckschriften.htm
Leider hat Herr Woitzik da keine Technoskope dabei, muss mal schauen, was ich als pdf habe.

Hättest Du mal ein Photo von dem zur Diskussion stehenden Gerät ?

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Lupus

Hallo Sascha,

die zweite Zahl gibt wie Du richtig sagst die Sehfeldzahl an. Das 25x hat vermutlich eine SF von 10 mm, also etwa 53° Bildwinkel (5 mm Sehfeldradius/10 mm Brennweite = Tangens des halben Bildwinkels). Ein 10x dürfte eine SF von etwa 20 mm haben, also nur 44° Bildwinkel, bei 25 mm Tubusdurchmesser ist evt. etwas mehr Winkel drin. Aber Astrookulare mit 24,5 mm sind heute nicht mehr üblich (sondern 1,25") und daher gibt es da keine gute Auswahl.

Hubert

Sascha D. F.

Hallo Huber,

nene ich weiß dass es 20x Okulare sind, der Steckdurchmesser sind 25mm also 1,25"
nicht die Sehfeldzahl.

Also bei den Astrookularen würde ich einfach mal guggn was über 60° zu finden?

Auf meine Andere Frage habe ich noch keine Antwort gefunden.
Das Objektiv was jetzt davor ist mit einer Brennweite von 200 mm kann man da einfach noch ein 0,5x oder 0,3x Vorsatzobjektiv (Barlwolinse) z.B. Ebay Artikelnummer 262695615264 , 262695615248 davor setzen? Oder lieber eine Zeiss Linse mit F = 400 suchen?
LG
Sascha
LG
Sascha

Jürgen Boschert

HalloSascha,

hatte ich Dir wohl beantwortet (s.o.  ;)). Die beiden von Dir angegebenen Ebay-Artikel passen definitiv nicht. Nebenbei: Aktuell werden recht viele Originale auf Ebay angeboten, musst halt mal schauen.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Lupus

Hallo Sascha,

1,25" sind 31,8 mm!
60° bei 24,5 mm Astrookularen? Eher unwahrscheinlich.

Wie Jürgen schon sagt, die Vorsatzlinsen passen nicht, die sind für eine viel geringere Objektivbrennweite gedacht. Der Verlängerungsfaktor gilt nicht allgemein.

Hubert

HCLange

Hallo Sascha,

der Binotubus am Opmi kann die unterschiedlichsten Tubuslinsen-Brennweiten haben - davon hängt aber wesentlich das größte Objektfeld ab.
Aufgrund meiner Nachrechnung für Okulare 25x (Sehfeld 10mm) komme ich bei Faktor 0,6x auf ein Objektfeld von 20,83mm, mit Okularen 10 (Sehfeld 25mm) sollten 52mm Objektfeld erreicht werden (immer Objektiv f=200mm und Tubuslinse f=160).
Am besten ein Foto vom Binotubus mit Okularen zeigen. Es gab und gibt noch Zeiss-Binotuben mit Tubuslinsen von 80/125/160/170 mmBrennweite.

Herzliche Grüße
Christoph

Sascha D. F.

#9
Hallo an alle,

also suche ich entweder einem OMPI Objektiv mit 40mm Brennweite, da gibt es von den neueren Generationen welche die sind nur paar mm zu groß im Durchmesser. Wenn das optisch nicht stört bau ich das schon dran.
Also das z.B.? ebay 401256782309
Oder nach anderen OPMI Okularen.
Da ich das Gerät ja noch nicht hier stehen habe kann ich nicht jedes Detail ablesen.
Details die ich lesen oder erfragen konnte:Wählrad : 6, 10, 16, 25, 40
Okulare beide mit Dioptrienanpassung,20 x, 25 mm Einsteckdurchmesser
2 Objektivlinsen :   f : 120, f :  200, ca 46 mm Gewinde
Durchmesser des sichtbaren Objektfeldes mit Objektiv f=200 : Einstellung 6 30 mm, bei 40x ca. 4 mm
Was für eine Tubuslinse drin ist weiß ich nicht.

Andere Informationen stehen hier:

http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artdec12/fs-Zeiss-Operating-Microscopes-1.pdf









Klaus Herrmann

Hallo Sascha,

mal eine Frage: hast du es schon gekauft? Ich hab nämlich hier eines rumliegen und Vorsatzlinsen in verschiedenen Größen ebenfalls.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

HCLange

Hallo Sascha,

Der Binotubus dürfte eine Tubuslinse f=160 haben. Der Vergrößerungswechsler hat die Faktoren 0,4 bis 2,5.
Neurechnung mit den angegebenen Daten (immer Objektiv f=200mm):
Okular 20x (Sehfeld 10mm) und Faktor 0,4x ergibt ein Objektfeld von 31,25mm.
Okular 10x (Sehfeld 20mm) und Faktor 0,4x ergibt ein Objektfeld von 62,5mm.
Okular 10x (Sehfeld 25mm) und Faktor 0,4x ergibt ein Objektfeld von 78,125mm.
Das Objektfeld scheint doch deine Vorstellungen zu erfüllen. Also: Okulare 10x mit Sehfeld 25mm suchen...

Herzliche Grüße
Christoph

Sascha D. F.

Hallo,

vielen Dank für die tolle Hilfe.
Nein ich habe da Gerät noch nicht da.
Da es schon etwas Geld kostet, wollte ich vor dem Kauf die Möglichkeiten der Optimierung ergründen.
Danke noch einmal an alle, Ihr habt mit super geholfen.
Nun steht einem Kauf ja nix mehr im Wege, eine Anpassung ist also möglich.
LG
Sascha