Standard KF2 bei Ebay?

[OE5HFM]

Geschätzte Mikroskopiker!

Nachdem ich nun die ,,Mikrofibel" von Herrn Henkel durchgelesen habe – übrigens herzlichen Dank dafür -  und auch hier im Forum vieles über Mikroskope zusammen getragen habe,  bin ich mir nun sicher mein biologisches Mikroskop muss ein Zeiss werden. Alles was ich im Netz an Zeiss PDF Dokumentationen finden konnte, habe ich mal am Rechner abgespeichert. (Ergaval, Laboval, Eduval, KF2 und die Standard Reihe 14, 16, 18, RA, WL, GFL usw.)

Nach einer ersten Durchsicht erscheint mir die Standardreihe  wohl am besten, was Ausbaufähigkeit und Verfügbarkeit von Ersatzteilen am Gebrauchtmarkt, geeignet zu sein.

In Ebay werden momentan von mehreren Händlern KF2 Mikroskope als Lagerware im neuwertigen Zustand und unbenutzt angeboten. (Leider nur mit monokularem Schrägtubus)

http://www.ebay.at/itm/Carl-Zeiss-West-Mikroskop-Standard-KF2-in-Zarges-Box-mit-Zubehor-Neuwertig-/351160763539?hash=item51c2d00493:g:7cYAAOSwDk5UBBsI

Meine Frage: Ist der Preis von etwa 500,- Euro hier gerechtfertigt? Oder sollte ich doch lieber nach einem gebrauchten Standard 14 oder 16 Ausschau halten, auch wenn es dann 700,- Euro werden,
oder auch mehr, je nach Zustand und Ausstattung......

Einsatzgebiet: Wasserorganismen aus Tüpeln und Pilzsporen bzw. Botanik allgemein.

Für meine Insekten besitze ich seit kurzer Zeit ein Stereo Zoom Mikroskop und bin sehr zufrieden damit. Leider halten die Käfer noch ,,Winterschlaf" bei uns, aber ich freue mich schon auf den Frühling und die ersten Exkursionen in Wald und Flur.....

Beste Grüße aus dem winterlichem Mühlviertel (720m üNN.)

Hermann

....bitte in die richtige Rubrik verschieben - DANKE !!!

[Dr. Jekyll]

Hallo Hermann,

Das geht günstiger😉, habe Dir eine PN geschickt.
Du kannst von mir sowohl ein KF2 als auch ein Standard 14 bekommen.

[Klaus Herrmann]

Hallo Hermann,
du erweiterst die Riege der österreicher Kollegen, willkommen im Club.

Das KF2 ist soweit mir bekannt nicht komplett kompatibel mit der viel stärker verbreiteten Standard Reihe. Ich glaube die Tischaufnahme ist anders vom Lochbild. Monokular würde ich mir nicht antun. Kannst du nachrüsten, aber dann kostet es schon 600.- Den Monotubus will keiner. Und ein weitere Okular brauchst du auch noch, dann bist du mindestens bei 650.-
Die Objektive sind gut. Der Kondensor ist irgendwie eine Sparversion. Mein subjektiver Eindruck: zu teuer für das was du bekommst und eher eine Sackgasse.

[Florian Stellmacher]

Hallo Hermann,

der Monokulartubus des KF2 hat eine andere Schwalbe als die übrigen  Standards, d.h. ein Ersatz hierfür ist kaum zu bekommen. Da muss schon ein Adapter gedreht werden. Erst bei den späten "axiobeigen" KF2s passt der Tubus vom Standard 20.

Das Mikroskop ist praktisch nicht bzw. nur primitiv ausbaubar, dafür aber einfach zu handhaben, und die Kondensorwippe liefert bei entsprechender Einstellung einen azimutalen Reliefkontrast, der allgemein als "DIC für Arme" bezeichnet wird. Das macht inzwischen dieses Mikroskop auch für Sammler interessant, was sich bei gut erhaltenen binokularen Modellen auch auf den Preis auswirkt - fürs gleiche Geld gibt es oft auch ein richtiges Standard.

Herzliche Grüße,
Florian

[Peter V.]

Hallo,

es ist eigentlich schon alles gesagt: Ein KF2 ist ein hevorragendes Mikroskop für Anfänger, da sehr leicht zu bedienen (man kann eigentlich keinen Fehler bei der Einstellung machen), es macht eine sehr gut schiefe Beleuchtung.
Ausbaubarkeit besteht aber nicht, Phasenkontrast ist praktisch unmöglich, weil es die notwendige Kondensorwippe nie auf dem Gebrauchtmarkt gibt.
Für einen günstigen Preis ist es ein gutes Einsteigergerät, allerdings sind 500 EUR für die monokulare Version auch bei einem Neugerät der Bundeswehr für mich ein No Go. Generell würde ich kein Monokularmikroskop kaufen, es sei denn, Du gehört zu den Leuten, die nur auf einem Auge durch ein Mikroskop schauen können (wovon es mehr gibt, als man denkt, ich z.B. gehöre dazu).

Aber wie ich sehe, hast Du doch schon ein Angebot von Harald bekommen, das solltest Du Dir mal anschauen. Eigentlich gibt es immer Member dieses Forums, die zu einem fairen Preis gute gebrauchte Mikroskope anbieten und da kannst Du Dir sicher sein, dass alles stimmt. Es kann sogar sein, dass ein Neugerät nicht so gut funktioniert, weil beispielsweise schon die fette verharzt sind, wenn es Jahrzehnte nicht benutzt wurde.

Herzliche Grüße
Peter

[the_playstation]

Das KF2 ist ein sehr gutes, kompaktes, einfaches Mikroskop, bei dem man nicht viel falsch einstellen kann. Daher für Anfänger sehr gut geeignet. Auch durch seine kompakte Bauform sehr gut als portables Mikroskop geeignet. Allerdings ist der oben genannte Preis zu hoch. Ausserdem sollte man immer einen Binotubus bevorzugen!

Zu der Ausbaubarkeit muß ich ein paar Dinge ergänzen. Richtig ist, daß nahezu alle Standard-Teile am KF2 nicht passen. Andererseits, und das habe ich bei meinem Dezemberthema in der Mikrogruppe Hamburg eindeutig praktisch gezeigt, ist es möglich, mit sehr geringen Mitteln quasi zum Nulltarif sein KF2 zusätzlich mit DF-Filtern, Rheinbergfitern und in Kombination mit Ph Objektiven, auch mit Phasenkontrast auszurüsten. 2-3x DF-Filter kosten nur wenige Cent. Die Luxusvariante ein paar (wenige) Euro. Auch wie man solche Filter ausmißt und herstellt. Viele waren von den Ergebnissen begeistert. Vor allem wie ein 2 Cent Filter solche Ergebnisse hervorbringen kann. Dazu hatte ich 2 KF2 auf DF und je ein KF2 auf Rheinberg und schiefe Beleuchtung eingestellt.

DF, Rheinberg und schiefe Beleuchtung funktionieren hervorragend und das Ergebnis ist in Kombination mit einer LED Beleuchtung sehr gut.
Trotzdem ist der Preis für viele KF2 (besonders mit Monotubus) zu hoch.

Liebe Grüße Jorrit.

[OE5HFM]

Guten Morgen,

Ich danke allen hier, die mich bei meiner Meinungsbildung unterstützt haben und ich tendiere nun doch in Richtung Standard 14 oder 16, allein wegen der möglichen Ausbau- und Austauschmöglichkeit von Teilen. Danke auch für die vielen Angebote, die ich als PN erhalten habe. Ich werde alle bitten mir ein faires Angebot zu unterbreiten und dann sehen wir weiter.

Mit besten Grüßen

Hermann

[Jörn]

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[reblaus]

Hallo -

falls man die Ausbaufähigkeit im Auge hat sollte man darauf achten, dass möglichst viele Zusatzteile auch tatsächlich noch in gutem Zustand auf dem Gebrauchtmarkt verfügbar sind. In diesem Fall kann man auch damit rechnen, dass man Teile wieder mit wenig Verlust los wird, wenn man z.B. mal von Mittelklasse- zu Edelobjektiven weiterschreitet.
Die großen Mikroskopfirmen (Zeiss, Leitz, Olympus, Nikon ...)  stehen sich in der Qualität ihrer Instrumente nicht nach, aber vom Anbot her sind wohl die alten Zeiss-Geräte am günstigsten: gut erhältlich, wenig Kompatibilitätsprobleme, öfter delaminierte Optil. Leitz bietet eine riesige Vielfalt, aber mit teils chaotischen Varianten. Für die Japaner ist das Angebot auf dem europäischen Markt relativ gering.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Schnellwechselmöglichkeiten an einem Gerät (Austausch ganzer Objektivrevolver statt einzelner Objektive, Austausch ganzer Tischeinheiten) in der ersten Begeisterung stark überschätzt werden, zumal dann solche Wechseleinheiten teurer sein können und schwerer erhältlich sind als ein weiteres Stativ (z.B. zwei Standard 14/16 Stative versus ein Standard 18 Stativ plus Wechselrevolver). Viel wichtiger ist, dass die einzelnen Teile (Kondensoren, Tuben, Beleuchtung) mit einem Griff ausgetauscht werden können und trotzdem präzise passen.
Es ist kein Zufall, dass Wechselrevolver anfangs außer für Forschungsgeräte (Standard Universal, Phomi) auch für Mittelklassegeräte (Standard RA, 18, WL) gebaut wurden, heutzutage aber nur noch an hochwertigen  Forschungsgeräten zu finden sind.
Das alles hängt natürlich auch maßgeblich von der Anwendung und den persönliche Vorlieben ab, und wenn der Sammeltrieb ausbricht gilt das alles ohnehin nicht mehr 

Viele Grüße

Rolf

[Herbert Dietrich]

Hallo Rolf,

da kann ich Dir voll beipflichten. Ich wollte vor einiger Zeit einen Wechselrevolver für mein Standard 18 erwerben, bin dann allerdings überboten worden.
Beim Stöbern in meinen Schätzen kam mir ein mit PlanApos bestückter fünfer Revolver in die Finger. Der passte entgegen meiner Meinung nicht an mein
Phomi III sondern an das Standard 18 und an das WL. Soviel zu der Notwendigkeit einen Objektiv-Wechsel-Revolver zu besitzen.

Wie schreibt so schön ein Forist:
Statt zu klagen, daß wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dafür dankbar sein, daß wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
Dieter Hildebrandt (*1927,†2013), dt. Kabarettist

Herzliche Grüße
Herbert

[Peter V.]

Hallo,

ich denke auch, dass der Wechselrevolver überschätzt wird. Allerdings würde ich schon immer einen 5-er Revolver haben wollen. Und das Mikroskop sollte für Phasenkontrast ausbaubar, sein. An den DIK würde ich zunächst einmal nicht denken. Ein Standard 16 ist aber auf jeden Fall schon einmal eine wirklich gute Basis.
Übrigens wird meines Erachtens das Ortholux immer viel zu selten erwähnt. Ich weiss gar nicht so recht, wieso. Es ist relativ preiswert, von Haus aus mit einem Trinotubus ausgestattet, der Teilemarkt ist zumindest für Standardoptik bis zum Phasenkontrast gut und es ist problemlos für DIK ausbaubar. Und der DIK ist letztlich auch nicht viel seltener als ein kompletter Zeiss DIK (allerdings meist teurer).
Das Ortholux ist leicht auf LED umrüstbar. Und das Stativ ist unkaputtbar.
Das sei aber nur am Rande erwöhnt, mit einem Zeiss Standard ist man schon sehr gut bedient.

Herzliche Grüße
Peter

[Jörn]

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[Klaus Henkel]

... zumal ... solche Wechseleinheiten ... schwerer erhältlich sind ...

Moin Rolf,
und das sagst Du mir erst jetzt, nachdem ich schon seit zweieinhalb Wochen nach einem 7-fach Wechselrevolver suche? 
Shame you what!
Jörn

Wer einen 7fachen Revolver innerhalb von zweieinhalb Jahren findet, darf sich glücklich schätzen, und selig wird sein, wer dafür nicht mehr als 3 bis 4 Mal soviel bezahlt für ein komplettes Standard 18.

Goodnight!
KH

[Jürgen Boschert]

Hallo zusammen,

... und sich dann, wenn er wirklich einen gefundenund erhalten hat, darüber wundern, wie unschierig das Teil in der Benutzung ist:den Revolver wechseln erfordert die volle Konzentration, da das Teil bestückt mit Objektiven recht schwer und unhandlich ist und man kaum Platz hat; die Objektive sind sehr nah beieinander und in in recht flachem Winkel, sodass das Hantieren unter den Objektiven erschwert ist; schon beim Präparatewechsel muss man sehr aufpassen, dass man die Frontlinsen der dem benutzten Objektiv benachbarten Objektive nicht berührt. ... und irgendwie sind 7 Objektive dann doch immer 1 oder 2 zu wenig.
M.E. ist man mit 2 x 5 besser bedient.

Gruß !

JB

[Klaus Herrmann]

Hallo Jörn,

diese Sehnsucht hat mich vor vielen Jahren auch geplagt und dann habe ich das Selbe erfahren wie Jürgen. Tipp z. Z. wird ein 5er angeboten. Nicht billig aber ein 5er.
Das einzig positive war: nach Verkauf war der 5er bezahlt und ein 3-wöchiger Urlaub mit der ganzen Familie in der Karibik noch obendrein.