Bestimmung antiker Leitz Kondensor

Begonnen von Lupus, Februar 11, 2017, 21:08:08 NACHMITTAGS

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Piper

Hallo,

gerade eine Idee zu einem Namen, der vielleicht noch mehr Licht ins Dunkel bringen könnte:
Herr Rolf Beck, alter Leitzianer,  hat eine mehrfach neu aufgelegte historische Übersicht über die Leitz-Werke geschrieben.
Aktuelle Ausgabe 2016: "Die Leitz Werke in Wetzlar." Sutton Verlag.
ISBN: 978-3-89702-124-2

Falls man den Autor kontaktieren könnte, würde er vielleicht etwas an weiterführender Information beisteuern oder beschaffen können.

Viele Grüße
Jörg Piper


Lupus

Vielen Dank für den Hinweis. Ich mache mir allerdings wenig Hoffnung, nachdem diese "englischen" Mikroskope anscheinend nicht in den normalen Leitz Katalogen enthalten sind. Aber einen Versuch ist es sicher wert.

Hubert

Peter V.

Hallo,

was Sie sich schon immer gefragt, aber nicht zu fragen getarut haben....:

Meines Wissens wurden die Seriennumer von Leitz doch fortlaufend vergeben, und zwar unabhängig vom Modell. Wie geht so etwas? Es gibt ja nicht "eine" Stelle, an der alle Mikroskope - unabhjängiog vom Modell - nacheinander vorbeilaufen und dann nacheinander nummeriert werden. Es wird ja an an verschiedenen Modellen - vermutlich auch an unterschiedlichen Standorten? - gleichzeitg gearbeitet.

Mich würde einmal interessieren, wie man eine solche Seriennummervergabe rein praktisch durchgeführt hat.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Dypsis

Hallo Peter,

ich meine mich duster zu erinnern, gehört zu haben, dass mit Nummernkontingenten gearbeitet wurde. Die wurden vergeben und aufgebraucht. Das schien mir sehr plausibel. Es würde auch erklären warum manchmal entwicklungstechnisch etwas ältere Stative eine spätere Nummer haben als jüngere. Ist zwar selten, doch kam es vor.

Grüße
Thomas
Ich bevorzuge das forumsübliche Du!

ortholux

#34
Hallo Peter,

nach meiner Information (R. Beck) wurden Seriennummernpakete an die einzelnen Abteilungen vergeben. Wie groß diese Pakete waren, entzieht sich meiner Kenntnis.

Es bestätigt sich aber darin, daß sich wiederholt sehr nah beieinander liegende Nummern auf dem gleichen Stativtyp befinden.

Z.B. "Langknopf-Orthoplan". Bekannte Seriennummern: 666469, 666493, 666499
Oder Kriegsortholux: 360765, 360784
Oder Stativ UH:



Diese beiden Stative habe ich übrigens im Abstand von einem halben Jahr erstanden.
Das eine (mit Opak) kam aus Kanada das mit Ultropak vom Neiderrhein.

Viele Grüße
Wolfgang


ortholux

Zitat von: Dypsis in Februar 19, 2017, 11:26:10 VORMITTAG
... warum manchmal entwicklungstechnisch etwas ältere Stative eine spätere Nummer haben als jüngere.

Das hier ist solch eine Kuriosität:


Die Nummer des Schwarzren ist höher.

Eine ähnlich Paarung habe ich bei meinen Orthoplanen. Mein schwarzes hat die 666359 mein ältestes Graues die 666334.

beamish

Geht mal in Google und dort in "mehr" zu Bücher bzw. Books. Gebt dort Leitz London ein.
Der erste Treffer ist ein Buch über Deutsche Investitionen im UK. Ihr solltet auf S. 178 gelandet sein. Auch die Fußnoten sind interessant.
Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Lupus

Hallo,

noch ein später Nachtrag zu dem Londoner Leitz-Stativ:
Leider haben Recherchen u.a. bei Herrn Beck keine weiteren konkreten Informationen über das Stativ ergeben. Aber immerhin etwas zur Entwicklung über die Londoner Leitz-Vertretung. 1906/1907 wurde erstmalig eine Leitz-Vertriebsgesellschaft "Ernst Leitz London Branch" gegründet, kurz danach mit "Ernst Leitz Optical Wetzlar" bezeichnet. Ende 1911 bezog man größere Geschäftsräume mit Werkstatt unter dem Namen "E. Leitz, London". Der Engländer J.W. Ogilvy war Geschäftsführer, ab Mitte 1912 bis Juni 1920 gab es keine Leitz-Vertretung, der Geschäftsführer gründet eine eigene Firma Ogilvy & Co. und nahm die Interessen von Leitz wahr.

Das würde auch erklären, warum das beschriebene Stativ DE von Dr. Mappes 1912 von dieser Firma vertrieben wurde. Andererseits ist auch plausibel, warum wenige Monate vorher das große Stativ A unter dem kurzzeitigen Namen E.Leitz, London mit nur wenigen Exemplaren vertrieben wurde. Das Klarlack-Modell könnte ein Ausstellungsstück zur Werbung für die neue Leitz-Vertretung gewesen sein - es gibt gleichartige Stative die zeigen, dass so etwas damals nicht unüblich war.

Hubert