Optika B 600 T - Hilfe beim Einstellen gesucht

Begonnen von mollisia, Februar 14, 2017, 11:07:01 VORMITTAG

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mollisia

Liebe Mikroskopier-Kollegen,

ich verzweifle noch an diesem Gerät  :-\
Eigentlich dachte ich mit Mikroskopen halbwegs klar zu kommen, aber dieses Model zieht mir den Zahn. Gibt es zufällig jemanden der mit dem B 600 T arbeitet oder sonstwie Erfahrung damit hat?

Mein Problem ist die Einstellung von Lampe und/oder Kondensor um ein scharfes Bild zu bekommen dass sich mittels Aperturblende regeln lässt was die Tiefenschärfe betrifft.
Leider habe ich keine Anleitung zu dem Teil und finde auch im Netz keine.

Jedenfalls gibt es seitlich am Gerät einen Drehknopf "In - Out" mittels dem sich die Glühwendel im Sehfeld abbilden lassen. Ich ging davon aus dass dies zum Zentrieren der Lampe im externen Lampengehäuse dient. Welche Stellung der abgebildete Wendel haben muss weiß ich nicht, ich hab ihn in die Mitte des Sehfeldes gefahren so dass er zentral und scharf erscheint. Wenn ich das mache, dann kann ich auch die Aperturblende nutzen. Allerdings habe ich bei, 10er-Objektiv kein rundes Sehfeld, sondern ein leicht elliptisches - vermutlich in etwa die Abbildung des Reflektorspiegels im Lampengehäuse.

Auch insgesamt schaffe ich es nicht, ein klares scharfes Bild zu bekommen, egal was ich auch immer mit dem Kondensor anstelle und ob ich die Einklapplinse verwende oder nicht (wann nimmt man die eigentlich? ...).

Ich war schon ein paar mal kurz davor, das Ding auf den Sperrmüll zu stellen, weil es einfach nur nervt - aber ich will ihm mal noch eine letzte Chance geben und hoffe dass mir hier jemand helfen kann  ;D

Gerne versuche ich anfallende Fragen zu beantworten wenn ich mich unklar ausgedrückt habe (was bestimmt der Fall ist ....).

beste Grüße,
Andreas Gminder

liftboy

Hallo Andreas

Hm, den Typ kenn ich nicht, eventuell würde mir aber ein Bild bei der Hilfe helfen :-)

Grüße
wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

jochen53

Hallo Andreas,
auf der Website von Optika kann man sich die Bedienungsanleitung für das B 500 runterladen, vielleicht ist das ja ähnlich und es hilft Dir etwas weiter. Du kannst die ja auch mal anschreiben, ob sie Dir eine Anleitung schicken können. Auf den ersten Blick sieht das B 600 gar nicht so übel aus. Wie man generell die Beleuchtung einstellt, darüber hat sich Klaus Henkel in seiner "Mikrofibel" (Link ganz oben rechts auf dieser Seite) sehr ausführlich ausgelassen. Da findest Du viele, viele gute Ratschläge zu allen Themen.
Bevor Du es zum Sperrmüll wirfst, wird sich eine Lösung finden lassen.
Gruß Jochen

Jürgen

#3
Hallo Andreas,

die Bedienungsanleitung für das B 600 findest Du hier:

https://ryfag.ch/sites/default/files/docs/b-600-operation_manual_enitfrde-de.pdf

Viele Grüße
Jürgen

PS: So wie ich das sehe, lässt sich durch den Hebel in-out ein Streufilter in den Strahlengang schieben. Das sollte nach dem Zentrieren der Beleuchtung passieren. Anschließend normal Köhlern. Bevor Du es auf den Schrott schmeisst, schick es bitte zu mir. Ich erstatte Dir auch die Portokosten ;D.

mollisia

Liebe Kollegen,

herzlichen Dank für die Hilfen und die netten Angebote zur Portoerstattung  ;D

Insbesondere der Link zur Bedienungsanleitung wird mir erst mal helfen, denke ich!

Ich vertiefe mch da jetzt erst mal rein und wenn weitere Unklarheiten bleiben, dann kann ich wenigstens konkretere Fragen stellen.

beste Grüße,
Andreas

Klaus Herrmann

Hallo Andreas,

sollte für einen schwäbischen Tüftler nicht zu schwierig sein. ;)
Vielleicht sitzt der Kondensor nicht richtig in seiner Halterung. Da gibt es 2 Zentrierschrauben und sicher noch eine seitlliche um ihn in seiner Gabelhalterung zu fixieren. Diese mal lösen, Kondensor etwas hin und her wackeln und schauen ob er hinten anliegt und eben in der Trägergabel liegt, dann wieder fixieren.. Am Lampenhaus gibt es 2 Knöpfe die zur Verstellung des Lampensockels dienen.
Damit kann man die Lampe zentrieren, dazu muss die Streuscheibe ausgeklappt sein, damit du die Lampenwendel siehst. Die muss dann wieder eingeklappt werden, weil man ja diffuses licht haben will.

Die Klapplinse wird bei kleinen Vergrößerungen weggeklappt (um das Feld ganz auszuleuchten) ich denke ab dem 10er muss sie oben sein, wegen der höheren Beleuchtungsapertur.

Auch ich übernehme das Porto, wenn du es wegschmeißen willst und ich leg noch einen Kasten Fliegen-Pilz dazu! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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mollisia

#6
Lieber Klaus,

leider bin ich wie bei so vielem auch beim Tüfteln so gar nicht typisch schwäbisch - vielleicht fühle ich mich deshalb auch in Thüringen so wohl  ;D

Also wie man prinzipiell köhlert, dass man die Glühlampe mittels zwei Schrauben justieren kann und ebenso den Kondensor zentrieren - das weiß ich ja alles und habe damit auch nie Probleme gehabt. Erst jetzt am Wochenende bei einem Mikroskopierseminar hab ich wieder etliche Mikroskope zur Verwunderung ihrer Besitzer mittels köhlern zu einem gleichmäßig hellen und scharfen Bild gebracht  ;D

Aber bei dem Ding da will mir das irgendwie nicht gelingen, ich habe das Gefühl irgendwas ist massiv verstellt, aber habe keine Ahnung was. Zumal es mein bisher erstes Mikroskop mit einem externen Lampengehäuse und mit dieser Einklapplinse ist.
Diese Einklapplinse ist in der Tat eigentlich immer in Funktion bei mir, aber da ich ja eh fast ausschließlich 40er und 100er Objektv verwende und das 10er nur zum Präparatsuchen brauche, ist das ja nicht weiter verwunderlich. Das wäre also schon mal geklärt  :)

Hier mal ein Bild von den im Sichtfeld abgebildeten Glühwendel beim 10er Objektiv. Ich habe zuvor den Lampenkasten vom Mikroskop getrennt und per Augenschein manuell die Glühlampe mittig im Lampengehäuse vor dem Spiegel "justiert". Dazu habe ich mich möglichst zentral vor das Lampengehäuse gesetzt und den Wendel der Glühlampe mit der Abbildung des Wendels im Hohlspiegel dahinter in Übereinstimmung gebracht.
Ergebnis ist beigefügtes Bild, nach etwas korrrigieren mittels der Stellschrauben am Lampengehäuse damit der Wendel auch zentriert sitzt.
Was mit auffällt ist, dass es etwas den Anschein hat, dass der Wendel schräg sitzt, also als ob die Glühlampe ein wenig verdreht wäre in ihrem Sockel. Der beiden Drähte die aus dem Wendel rausführen recht und links scheinen nicht auf derselben Ebene zu liegen*. Ist das überhaupt von elementarer Bedeutung? Kann es sein, dass so ein bisschen Dejustierung ein komplett leicht unscharfes Bild hervorruft?

*edit: Ich meine natürlich nicht die rausführenden Drähte selbst, denn die sind ja selbstredend auf unterschiedlicher Höhe, sondern die jeweils letzte Windung des Wendels rechts und links



beste Grüße,
Andreas

Klaus Herrmann

Hallo Andreas,

hätte mich auch gewundert dass so ein bissle Aufenthalt im östlichen Ausland alle guten schwäbischen Eigenschaften total eliminiert. So wie es aussieht hast du es perfekt gemacht.

ZitatIst das überhaupt von elementarer Bedeutung? Kann es sein, dass so ein bisschen Dejustierung ein komplett leicht unscharfes Bild hervorruft?
Nein das kann keinen gravierenden Einfluss auf die Abbildungsschärfe haben.

Also nochmal: du hast Lampe zentriert, geköhlert und die Streuscheibe wieder eingeschwenkt, so dass das Gesichtsfeld homogen ausgeleuchtet ist und die Lampenwendel nicht mehr sichtbar?

Und jetzt kannst du kein Präparat scharf stellen? Bei allen Objektiven? Kannst du mal ein solches Matschbild zeigen? Oder hab ich dich falsch verstanden?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Christian Linkenheld

Hallo,

wenn ich das richtig sehe, dann hast du die Austrittspupille des Objektivs mit dem Bild der Glühwendel fotografiert (man sieht wohl noch die Lamellen der Aperturblende). Oder ist das ein Bild durch das Okular???
Im Prinzip müsste jetzt noch eine Streuscheibe in den Strahlengang, um die Ausleuchtung zu homogenisieren. Wenn das der Fall ist, dann dürfte der Rest auch nicht mehr schwierig sein.
Allerdings: wenn das Bild mit dem Objektiv 10X gemacht wurde (relativ geringe Apertur), dann wird es richtig schwierig die Apertur höher auflösender Objektive auch nur annähernd brauchbar auszuleuchten, da dann natürlich das Bild der Glühwendel in der Austrittspupille nochmal deutlich schrumpft. Insgesamt sieht das schon nach einem etwas unterdimensionierten Kollektor aus. Interessant wäre nun die Frage: Lässt sich die Austrittspupille des Objektives 40X noch halbwegs homogen ausleuchten. Wenn das nicht der Fall ist, dann kann es zu Azimuterscheinungen kommen oder das Auflösungsvermögen wird nicht richtig ausgenutzt (Lichtfleck im Zentrum der Austrittspupille).

viele Grüße

Christian

mollisia

Hallo Klaus,

zunächst noch etwas was mich stutzig macht und ich mir nicht erklären kann.
10er-Objektiv - mit halb geschlossener Köhlerblende bekomme ich ein schönes Sechseck um zu köhlern. Aber wenn ich die Köhlerblende aufdrehe um das Sechseck an den Rand meines Sehfeldes zu bringen um zu zentrieren, dann geht das nicht und statt dessen bekomme ich ein elliptisches helles Sehfeld und drumrum ist alles ziemlich Dunkel. Lässt sich fotografisch leider weder mit der Videokamera noch mit meinem Handy vernünftig abbilden (bitte nicht am unscharfen Präparat stören, da hab ich nicht drauf geachtet, wollte nur den rand meines Sechseckes halbwegs scharf haben).
Diese Ellipse sieht irgendwie aus wie ein Abbild ds Parabolspiegels im Lampengehäuse.



beste Grüße,
Andreas

Christian Linkenheld

Hallo Klaus,

beim 10er Objektiv wird wohl das Feld nicht mehr richtig ausgeleuchtet. Was geschieht, wenn die Frontlinse des Kondensors ausgeschwenkt wird?
Dann sollten Apertur- und Feldblende auch näherungsweise ihre Funktion wechseln. Mit der Leuchtfeldblende wird dann die Beleuchtungsapertur eingestellt und die Aperturblende wirkt als unscharfe Feldblende. Also Frontlinse ausschwenken, Aperturblende ganz(!) öffnen. Dann sollte eine homogenere Ausleuchtung des Feldes möglich sein.


viele Grüße

Christian

mollisia

Hallo,

noch ein Versuch dieses Problem bildlich darzustellen ...
Also wenn ich mit dem 10er zu köhlern versuche und mein etwa das halbe Sehfeld einnehmende Sechseck durch öffnen der Köhlerblende vergrößere, dann stelle ich fest, dass ich kein gleichmäßig ausgeleuchtetes rundes Sehfeld erhalte, sondern eine auf der Spitze stehende Ellipse.
Mit der Einsteck-Videokamera kann ich das nicht fotografieren, weil die das lichtmäßig nicht packt und auch nur einen Ausschnitt nimmt, und mit dem Handy kann ich nicht genug stillhalten um das gesamte Sehfeld zu fotografieren. Daher also hier ein Ausschnitt.
Bitte nicht daran stören, dass das Bild links und oben unscharf wird, das liegt daran dass ich es beim Freihandknipsen verkippt habe. Worum es geht ist der rechte Bildrand, wo man noch die Begrenzung meiner Köhlerblende als Linie sieht (das Sechseck...) aber eben auch sieht dass das Sehfeld innerhalb begrenzt ist und sich nicht mitöffnet.



Ist irgendwie zu verstehen was ich meine? *hoff*

Zu Christian: Ich kenne den Begriff Austritspupille leider nicht, drum komme ich nicht ganz mit was Du meinst. Hab zwar nebenher die Mikrofibel geöffnet, muss aber erst mal gründlich nachlesen was das überhaupt ist ....

beste Grüße,
Andreas

mollisia

Hallo,

wenn ich die Frontlinse ausschwenke (das ist doch diese Einschwenklinse mit dem Hebel zum raus und reinklappen, oder?) dann bekomme ich sehrf wohl ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild, aber dann habe ich mein uraltes Problem wieder dass ich die Aperturblende nicht weit genug öffnen kann um ein für Pilzstrukturen brauchbares Bild zu bekommen. Sie ist auch bei kompletter Öffnung noch zu weit zu.

beste Grüße,
Andreas

mollisia

Hallo,

hier nochmal ein Bild mit dem4er-Objektiv, da kommt jetzt die elliptische Sehfeldeinschränkung gut raus.



beste Grüße,
Andreas

Christian Linkenheld

Hallo Andreas,

bei ausgeschwenkter Frontlinse (nur sinnvoll bis Objektiv 10X und unbedingt notwendig beim Objektiv 4X) wechseln Aperturblende ("Kondensorblende") und Leuchtfeldblende im Mikroskopfuß (hast du wohl als "Köhlerblende" bezeichnet) ihre Funktion. Die Beleuchtungsapertur wird dann mit der Feldblende eingestellt - Voraussetzung hierfür ist natürlich immer, dass das Mikroskop hinsichtlich seines optischen Aufbaus halbwegs sauber konstruiert ist.

viele Grüße

Christian