Selbst Würmer und Wurmeier im Hundekot erkennen

Begonnen von BooBoo, März 09, 2017, 11:08:05 VORMITTAG

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BooBoo

Hallo,

da ich meinen Hund nicht alle 12 Wochen entwurmen lassen möchte und auch nicht ständig die Kotuntersuchung
bezahlen möchte, dachte ich mir, ich kaufe mir ein gebrauchtes Mikroskop und versuche den Kot selbst auf Würmer
und Wurmeier zu untersuchen.
Jetzt wird der größte Teil von euch wahrscheinlich laut lachen  ;D und denken, ist die naiv.  :o Natürlich habe ich keine Ahnung
von der Materie und darum wollte ich euch einmal fragen, ob das ein Laie auch alleine erkennen kann, oder ob man dazu
wirklich erfahrene Leute benötigt, die es sich er auch nicht in jedem Labor gibt.
Die zweite Frage wäre, welches Mikroskop ich dazu benötigen würde, um den Befall im Hundekot auch bestimmen zu können.

Über zahlreiche Antworten von euch würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße von Karin

Herbert Dietrich

Hallo Karin,

Willkommen im Mikroforum. Keine Sorge ausgelacht wird bei uns niemand.
Und um Hundekot auf Würmer und Wurmeier zu untersuchen, ist ein Mikroskop das geeignete Instrument. Ein gutes gebrauchtes genügt.
Allerdings muss die Bedienung eines Mikroskopes gelernt werden und auch die Präparation des Hundekots für die mikroskopische Untersuchung.
Hast Du da jemand, der Dir das zeigen kann? Sonst empfiehlt sich entsprechende Lektüre.

Schön wäre es, wenn Du Dich hier vorstellen würdest, dann wird Dir sicher geholfen.

Herzliche Grüße

Herbert

hebi19

Hallo Karin

Auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ich kann Herbert nur beipflichten: ausgelacht wird hier niemand.
Mit einem "Gebrauchten" bist Du sicherlich gut beraten. Ein Einstieg ist über die "LOMO-Linie" bereits ab 50 Euro möglich (wahrscheinlich wird sich Wolfgang G. dazu über kurz oder lang melden).

Die von Herbert erwähnte "Vorstellung" erfolgt in der Rubrik: Mikroskopiker im Netz.
Zum Thema Einstieg auf alle Fälle die Kaufberatung lesen: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9026.0
und zumindest mal das Inhaltsverzeichnis der "Mikrofibel von Klaus Henkel" anschauen -> auf der Forumsseite oben rechts der Mitte, neben der Link-Liste.

Das Mikroskop bietet noch tausenderlei andere interessante Möglichkeiten neben der Wurm- und Wurmeier-Suche......
und wenns nur die Hundehaare oder die ersten Zecken sind......

Grüße
Martin
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

Dünnschliffbohrer

Hallo Karin,

im Prinzip geht das durchaus, und Wurmeier sollten nicht zu schwer zu erkennen sein. Man muss sie jedoch vorher von der "Scheisse" trennen und anreichern, z.B. indem man alles in einer konzentrierten Kochsalzlösung aufrührt und aufschwimmen lässt. Dabei muss sehr sauber gearbeitet werden, um sich nicht selbst anzustecken. Sowohl der Hundespulwurm, als auch der dreigliedrige Hundebandwurm sind auf den Menschen übertragbar. Und der 12-Wochenzyklus ist m.W. genau darauf abgestimmt, damit bei einer Neuinfektion des Hundes (unmittelbar nach der letzten Entwurmung) die neu eingefangenen Würmer kein ausreichende Zeit haben, um im Hund geschlechtsreif und damit infektiös zu werden.
Ich finde es natürlich gut, mit der Mikroskopie als Hobby anzufangen. Auch, gelegentlich einmal zu eigenen Erkenntnisgewinnung einmal ein Parasitenpräparat zu machen. Aber für fortlaufende Kontrolluntersuchungen wäre mir das Ganze zu ekelig und zu riskant. Bist du sicher, das du da nicht am falschen Ende sparst?

Viele Grüße,

Dünnschliffbohrer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Jürgen Boschert

Hallo Karin,

Mikroskopie ist etwas tolles, aber ich denke nicht, dass Du sie zu dem von Dir genannten Zweck betreiben solltest. Da muss ich Dünnschliffbohrer beipflichten, ich glaube, da würdest Du am falschen Ende sparen. Ein Befall mit Hundebandwurm beim Menschen ist in der Tat überhaupt nicht lustig und auch heutzutage nicht ganz einfach zu behandeln; Infektionen mit Hundebandwurm gehören auch heute noch für mich zu den Horrorszenarien, da würde ich dem Vierbeiner lieber eine regelmäßige Kur zumuten.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

güntherdorn

#5
hallo karin,
ich hatte von meinen 3 katzen und einem hund kot langzeitig untersucht.
bereits die auflösung der kleinen, festeren bestandteile (meist in salzlösung + formalin) ist nicht einfach.
die infektionsgefahr ist wirklich hoch, wenn du nicht gleich ein labor zu hause hast.
dann brauchst du u.u. eine zentrifuge, denn einige lebensformen und eier sind rel. leicht und bleiben oben,
andere lassen sich gut nach unten zentrifugieren.
dann ist fachliteratur unbedingt erforderlich. dein tierarzt hat event. eine übersicht als plakat von der pharmaindustrie.
übersichten über ALLE möglichen ei- und lebend-formen sind unerlässlich.
am mikroskop hilft auch ein (notfalls selbst zu erstellendes dunkelfeld).
also alles sehr umfangreich... sonst siehst du nichts, und kannst es schon gleich garnicht interpretieren.
auch wenn du gewöhnlich nur 25-250fache vergrösserung brauchst.
du musst ja alle entwicklungsstadien, aller "tierchen" mikroskopisch erkennen.
anfangs muss der kot auch visuell (abhängig vom futter) beurteilt werden können.
oft reicht kot alleine nicht aus, denn äussere parasiten können auch entscheidend sein.
hierbei sind bakterielle infektionen oder mit viren noch nicht berücksichtigt.
schwierig, schwierig....
grüsse vom bodensee und
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Günter

Hallo Karin,

vor einigen Jahren hatte ich solche Untersuchungen bei Schafen und Ziegen gemacht.
Sooo schwer fand ich es nicht. Die Ansteckungsgefahr vom Kot der kleinen Wiederkäuer ist wohl auch nicht so hoch. Dies ist schon ein Argument zu Vorsicht bei Hundekot.
Aber etwas Aufwand ist es und etwas Ausrüstung für die einfache Flotation braucht man.

Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden, die für die Erkennung unterschiedlicher Parasiten geeignet sind, das muss man berücksichtigen bei der Interpretation.

Hier mal auf die Schnelle durch googeln ein paar links gefunden zum Einlesen:

Grüße
Günter
über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

güntherdorn

#7
danke günter,

"http://krishikosh.egranth.ac.in/bitstream/1/2029274/1/IVRI%203324.pdf
aktualisiert febr.2024:
diese obige internet-seite ist nicht mehr da !

sehr gute, umfangreiche zusammenstellung 25 versch. wirts-tiere und viele innen-u.aussen-parasiten!
text in engl. + latein. parasiten-namen.
hab´s in jpg umgewandelt, aufgehellt, dann 111MB.
wenns einer will....email schreiben + cd-versand (oder sd/usb) + postgebühr.

ich hab das buch "grundriss der parasitenkunde / h.mehlhorn / isbn 3-437-25830-3 / g.fischer verlag" (nicht eingescannt).
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de