gibts ganz kleine vakuum-pumpen?

Begonnen von güntherdorn, März 13, 2017, 08:28:05 VORMITTAG

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güntherdorn

carster: jetz werden die teile immer grösser und schwerer ;)

erich´s membranpumpe ist momentan mein favorit, denk ich.

kann mir jemand die "-0,6bar" der membranpumpe mit dem vakuum der völlig dichten 30ml-spritze vergleichen?
gibt´s hier einen "homo technikus"?
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Carsten Wieczorrek

#16
Hi,
das Ding ist klein und niedlich, im Bild ist das grösste Modell, ich habe das kleinste.

Carsten

Jetzt auch mit Bild:

Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Jens Jö

Hallo Gümther,

Zitatkann mir jemand die "-0,6bar" der membranpumpe mit dem vakuum der völlig dichten 30ml-spritze vergleichen?
gibt´s hier einen "homo technikus"?

Das ist relativ einfach: kleiner Schlauch an die Spritze, durch Abknicken verschließen, Spritze aufziehen und dann Wasser einsaugen.
Bei "Vakuum 50%" entspr. -0,5 bar ist zur Hälfte Wasser drin.

Ansonsten schau mal in der Bucht nach gebrauchten "Thomas Pumpen". Habe 2 von diesen Dingern und bin voll begeistert.
Wesentlich leiser als Membranpumpen und echte Industrie-Qualität. Allerdings nicht ganz klein.
Restdruck: 85 mbar.

Gruß
Alfred

Carsten Wieczorrek

Hi nochmal,
das Ding oben ist auch extrem leise. Laut Datenblatt macht sie 50 mbar. Ob's stimmt?
Keine Ahnung. Aber wenn man nicht aufpasst: Das Euparal auf dem Objektträger ist nach 7 Minuten trocken...
ich korrigiere zu 'so gut wie fest'.
Muss man ein wenig aufpassen.

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Reinhard

Hallo,

die Druckangaben bei den angebotenen Pumpen sind etwas verwirrend.
Auf der Vakuumpumpe, die hier gezeigt wird, sind 5 Pascal angegeben; das wären 0,05 mbar! Eine Wasserstrahlpumpe wäre mit 25 mbar dann 500 mal schwächer??
M.E. eine kaum vorstellbare Leistung für so ein Gerät, oder??

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Tilman

Die Leistungsdaten einer Vakuumpumpe orientiert sich nicht allein an dem zu erreichenden Endvakuum, sondern an der Saugleistung (Volumendurchsatz pro Zeit). Dummerweise ist bei einer Wasserstrahlpumpe das Endvakuum durch den Dampfdruck des Wassers (also ca. 25 mbar bei 20°C) begrenzt. Mechanische Pumpen haben deshalb was das Endvakuum betrifft Vorteile. Natürlich ist die Saugleistung dieser Pumpen von der Bauart und den Dimensionen abhängig. Für den Chemiker hat die Wasserstrahlpumpe klar den Vorteil, dass aggressive Gase gut gepumpt und entsorgt werden können. Bei mechanischen Pumpen muss für solche Anwendungen teurer Korrosionsschutz oder eine Kühlfalle oder ähnliches betrieben werden. So hat alles Vor- und Nachteile.
Liebe Grüße
Tilman

Lupus

Hallo Reinhard,

prinzipiell ist es für diese Bauart kein Problem, einen Restdruck von 5 Pa zu erreichen. Ich habe aber sehr starke Zweifel, ob man es mit einer 50 € Pumpe wirklich schafft. Für das Entlüften von Präparaten wird es immer reichen, falls Ölverunreinigungen keine Rolle spielen.  ;)

Hubert

Reinhard

vielleicht noch erwähnenswert:
schon an einen mit Wasserstrahl evakuierten Exsiccator würde ich mich nur auf Rufweite herantrauen, wenn er unter einem stabilen Drahtkorb steht!

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Reinhard

Hallo Hubert,

Carsten gibt ja für seine Pumpe auch nur 50mbar an, was ja dann schon wieder nur halb so stark wäre wie eine Wasserstrahlpumpe.
Dann ist man ja fast schon wieder bei einem beherzten Einsatz der eigenen Lungenflügel.  8)

atemlos
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Klaus Herrmann

Hallo Reinhard,

Zitatschon an einen mit Wasserstrahl evakuierten Exsiccator würde ich mich nur auf Rufweite herantrauen, wenn er unter einem stabilen Drahtkorb steht!

damit disqualifizierst du dich eindeutig als Chemiker! ;)

Der ist doch dann randvoll mit Vakuum, also nix drin, was erschreckt dich denn da? ;D

Mal im Ernst: ich habe noch nie erlebt oder gehört, dass ein Exi implodiert ist, wenn er mit einer Wasserstrahlpumpe evakuiert war. Und die Chemie in Stuttgart ist ein 6-Stock hohes Laborgebäude.
Gebrannt hat es öfter mal, aber implodiert nie!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Tilman

Lieber Klaus, damit hier keine falschen Infos aufkommen, sollten wir Deinen sicher humoristisch gemeinten Beitrag relativieren. Bei großvolumigen Glasgeräten besteht unter Vakuum grundsätzlich Implosionsgefahr. Daher wird auch in den Laboratoriumsrichtlinien hingewiesen. Dort wird ein Splitterschutz in Form von Schutzwänden, Schutzschilden, Drahtkäfigen oder Kunststoffbeschichtungen verlangt. Vor über 30 Jahren habe ich zwei Stockwerke tiefer auch mit Hochvakuumapparaturen gearbeitet. Die großvolumigen Teile hat man schon damals mit Drahtkäfigen versehen. Mit den kleineren Glasapparaturen war man da nicht so pingelig. Auch mir ist kein Unfall mit implodierten Apparaturen bekannt. Aber vor einem evakuierten Exsikkator hatten wir immer Respekt, gleiches galt für Vakuumrotzverdampfer. Heute werden diese Geräte  im Regelfall mit Kunststoffbeschichtungen gebaut. Also nichts für ungut, im privaten Bereich kann ja jeder machen was er will, solange nichts passiert.
Liebe Grüße
Tilman

Reinhard

Hallo Klaus,

jetzt behaupte bloß noch, Du hättest nicht mal Respekt vor "schwarzen Löchern"!  ;) ;)

viele Grüße
Reinhard
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Klaus Herrmann

Lieber Tilman,

gut, dass erkenntlich war, dass ein Teil meines Beitrags eine humoristische Komponente hat. Aber der mit "Ernst" gekennzeichnete Teil ist auch so gemeint.
Du hast ja wohl auch fundierte Laborerfahrung und sagst selbst:
ZitatAuch mir ist kein Unfall mit implodierten Apparaturen bekannt
Bei Destillationen im Feinvakuum haben wir natürlich auch umsichtig gearbeitet, aber unsere Rotationsverdampfer an der Wasserstrahlpumpe waren nie im Käfig. Wenn man leichtflüchtige Lömis abzieht erreicht man ja keine 20 Torr.
Selbstverständlich soll mein Beitrag jetzt nicht zur Fahrlässigkeit verleiten; jeder muss sich eigenverantwortlich kundig machen und alle Sicherheitsvorschriften beachten, so wie er es für nötig hält.
Und das ist auf jeden Fall zu beachten: Glasgefäße mit Kratzern in der Oberfläche sind wirklich gefährlich, die darf am nicht evakuieren!
Wirklich Respekt hatte ich vor Ölbädern, die herrenlos in einer Laborecke rumstanden, da war oft Wasser drin. Und wer mal einen Abzug säubern musste weil ein Ölbad "explodiert" ist, der vergisst das nie!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Werner

Ich hatte früher mal versucht, eine defekte Fernsehbildröhre zur Implosion zu bringen, weil darüber Horrorgeschichten verbreitet wurden und ich neugierig war. Ein "Amplitudenschlosser" (Fernsehtechniker) hätte laut Vorschriften der Gewerbeaufsicht den Röhrentausch komplett dick vermummt mit Sicherheitsabsperrungen vornehmen müssen. Das hat aber keine Sau so gemacht und passiert ist auch nichts.
Jedenfalls wollte ich sehen, welche gigantische Wirkung so eine Implosion zur Folge hatte.
Tatort: große Wiese im Garten. Der Versuch mit dem Luftgewehr schlug fehl, der Diabolo prallte von der Frontscheibe ab. Mit Kleinkaliber gab es ein rundes Loch in der Scheibe mit Zischen beim Belüften. Gar nicht spektakulär. Bei einer zweiten Bildröhre schoß ich in großem Winkel auf die Frontscheibe, ähnlich dem Abprallerschiessen. Jetzt implodierte die Röhre mit dumpfen Knall. Es gab aber nur einige große Glasscherben, die auch nicht weiter als einen Meter wegflogen.

Beim Entsorgen von Fernsehern (Wertstoffhöfe gab es noch lange nicht) belüftete ich die Bildröhre aber jedesmal im Gehäuse. Dazu wurde der Röhrensochel mit einer Beißzange abgezogen und mit dieser Zange dann der Pumpstutzen abgebrochen. Die Röhre zog mit lautem Zischen Luft und war somit entschärft (damit kein Depp damit Unfug machen konnte).
Das mache ich heute noch so, trotz Wertstoffhof.

Gruß   -   Werner

Udo Hammermeister

Hallo zusammen,

Für diese Import-Drehschieberpumpen geben alle Liferanten einen Enddruck von 5 Pa an, falls die Angabe überhaupt auftaucht.
Manchmal stand auch 0,05 mbar (oder hPa), oder 38 Mikrons (Mikrometer Quecksilbersäule), was rechnerisch auch stimmt. Mit den Druckeinheiten war es ja schon immer eine verwirrende Sache. Ich musste selbst auch erst mal nachschauen, um alle Zweifel zu beseitigen.
Bei Wikipedia wird der Enddruck für Drehschieberpumpen mit 1 bis 0,001 mbar angegeben (na toll). Pfeiffer, ein Markenhersteller, gibt für seine einfachste und kleinste Pumpe 0,03 mbar an. Es müsste im Prinzip machbar sein, wenn die Genauigkeit der Schieber groß genug ist, dass der Ölfilm nicht aufreißt. Bei Angaben, die man nicht nachprüfen kann, nehmen die Hersteller das bekanntlich nicht besonders genau, da können sie ja schreiben, was ihnen ihre Fantasie eingibt (ich meine jetzt nicht Peiffer).

Selbst wenn das stimmt, oder auch nur 0,2 mbar, wird dieser Enddruck direkt am Pumpenstutzen erreicht, bei sonst keinen weiteren Anschlüssen von Schläuchen und Kammern. Allein der dünne Schlauch, der mitgeliefert wird, lässt zweifeln, ob darüber genügend Feinvakuum abgeführt werden kann (übliche Leitungen für Vorvakuum 3 bis 5 cm Durchmesser).
Und wenn im Behälter irgend etwas gaast, da kann die Pumpe ja nichts für. Und solange im Behälter noch ein Tropfen Wasser ist, wird das Vakuum natürlich durch dessen Dampfdruck begrenzt.

Grüße
Udo