Mineralogie: Galena auch Galenit oder Bleiglanz, im Anschliff

Begonnen von Ronald Schulte, April 25, 2017, 21:10:21 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Zitat Wikipedia:

Galenit, auch unter seiner bergmännischen Bezeichnung Bleiglanz bekannt, ist ein weit verbreitetes Mineral aus der Mineralklasse der ,,Sulfide und Sulfosalze". Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung PbS, ist also chemisch gesehen Blei(II)-sulfid.
Galenit entwickelt oft Kristalle von vollkommener Würfelform, aber auch oktaedrische, seltener tafelige oder skelettförmige Kristalle und massige Aggregate von bleigrauer Farbe und Strichfarbe. Galenitkristalle zeigen, vor allem an frischen Bruchflächen, einen ausgeprägten Metallglanz. Mineral-Aggregate sind dagegen meist matt. Gelegentlich kommen auch Galenite mit bunten Anlauffarben vor.
Galenit ist das mit Abstand bedeutendste Erz zur Gewinnung von Blei und wegen der oft enthaltenen Beimengung von Silber auch ein wichtiges Silbererz.

Die lateinische Bezeichnung ,,Galena" ist bereits durch den römischen Gelehrten Plinius den Älteren (ca. 23–79 n. Chr.) überliefert. Die Verwendung des bergmännischen Wortes ,,Glanz" für das Bleierz ist seit dem 16. Jahrhundert belegt, wurde jedoch später zur allgemeinen Sammelbezeichnung für alle metallisch glänzenden, sulfidischen Erze (Kupferglanz, Silberglanz). Abraham Gottlob Werner (1749–1817) prägte zur Unterscheidung den Begriff ,,Bleiglanz", daneben kam etwa ab 1850 auch der Begriff ,,Galenit" auf.



In August 2016 war ich mit Erzmikroskopie Kollege Holger Adelmann im Siegerland und habe da welche Erze an verschiedenen Halden gesammelt.
Die hier gezeigte Bilder stammen von die Grube Heinrichssegen bei Littfeld, https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrichssegen.

Die Anschliffe stelle ich selber her und habe ich schon mal in ein Video aufgezeignet. Link zum Video: http://erzanschliffe.ronaldschulte.nl/index.html

Gelena auf Siderit und Quarz (Bild von Wikipedia).






Schild bei die Halde von Grube Heinrichssegen bei Littfeld.






Die Halde von Grube Heinrichssegen bei Littfeld.






Hier muss noch ein Anschliff von hergestellt werden. Die typische Galena Ausbruche sind Linksoben schon zu erkennen.






Hier muss noch ein Anschliff von hergestellt werden.






Alle Mikroskopische Bilder sind hergestellt am mächtigen Leitz Orthoplan.
Kamera: Canon 700D


Objektiv 10x Fluotar ?.
Die Dreieckige Schleifausbrüchen sind typisch für Galena.






Objektiv 10x Fluotar ?.






Objektiv 10x Fluotar ?.






Objektiv 10x Fluotar ?.






Objektiv 10x Fluotar ?.
Galena = Weiss
Sphalerite = Leichtgrau
Chalcopyrite = Gelb






Objektiv 10x Fluotar ?.
Pol Filter gekreuzt aber leicht Dejustiert.






Objektiv 10x Fluotar ?.
Galena = Weiss
Sphalerite = Leichtgrau
Chalcopyrite = Gelb
Grundstruktur = Dunkelgrau






Objektiv 20x Fluotar ?.
Galena = Weiss
Sphalerite = Leichtgrau
Chalcopyrite = Gelb
Grundstruktur = Dunkelgrau






Objektiv 20x Fluotar ?.
Pol Filter gekreuzt aber leicht Dejustiert.






Objektiv 20x Fluotar ?.






Objektiv 20x Fluotar ?.
Um zu beweisen das es sich um Galena handelt wurde ein Reflektivitätsmessung durchgefuhrt.
Angefangen wird dann mit ein Frisch Polierten Anschliff und die Messstelle wird mit ein Messblende festgelegt.






Die vier blaue Rechtecken sind meine Mess Daten. Die Kurve zeigt die bekannte Galena Reflektivitäts Kurve. Hier ist also kein Zweifel möglich.






Die Daten von Galena so wie es im ,Pracejus' aufgezeichnet sind. 






Die Daten von Galena so wie es im ,Pracejus' aufgezeichnet sind. 






Die Daten von Galena so wie es im ,Pracejus' aufgezeichnet sind. 





Viel spaß beim Anschauen, Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Linuxpenguin

Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

Ralf Feller

Hallo Ronald,
das ist eine super Arbeit. Besonders dein Video ist einfach toll, fertig für eine TV-Dokumentation.
Ich verstehe jetzt viel besser wie so ein Anschliff funktioniert.
Wie ich sehe hast du deine 700D auch perfekt adaptiert.
Danke für die tolle Arbeit.

Gruß aus Mülheim-Ruhr, Ralf

Siggi O.

#3
Hallo Ronald,

mein erster Gedanke war auch, Wow was für eine tolle Arbeit.

Da steckt neben viel Geld fürs Equipment, noch mehr Liebe zum Detail und Perfektion in der Arbeit!

Kameraführung und Schnitt gefallen mir sehr gut.
Wurde das Video auch mit der 700D aufgenommen?

Anstelle (oder zusätzlich) den Texteinblendungen würde mir ein gesprochener Kommentar besser gefallen, da man sich ganz auf das Video konzentrieren kann.

Es wird sicherlich vom jeweiligen Gestein abhängen, aber zerbrechen viele Proben beim Sägen oder ist dies nur selten der Fall?

Die aufgelegte Frischhaltefolie dient nur zur besseren Entnahme der Scheibe, oder?

Ich habe es schon immer im Gespür gehabt. Beim Toilettenpapier gibt es gravierende Unterschiede ;).

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
Vorstellung: Hier klicken!

Ronald Schulte

@Linuxpenguin? Name?? Danke.

@Ralf, Das war auch genau was ich erreichen möchte mit das Video. Ich musste damals Daten zusammen suchen weil nur sparsam was zu finden ist und auch nicht jeder genau erzählen möchte wie er was macht. Ich habe damals schon mal gedacht um die Prozedur auf zu zeichnen. Problem ist da das wenn du was im Internet Schreibst dann bist du in Prinzip schon verloren. Die Daten kann jeder lesen und gebrauchen. Immer vorsichtig sein um neue Techniken ausfuhrlich zu beschreiben. Darum ist das Video auch nicht 100%tig komplett.
Die Adaption von den 700D ist prima gelungen und ich bin schon ziemlich zufrieden mit das Resultat obwohl es noch besser kann aber das liegt nicht an das Gerät, das ist mein Unwissenheit.

@Siggi, Danke für deine Worte. Das Streben nach Perfektion ist eigentlich ein Muss sein sonst sieht man im Mikroskop ja kaum was und kann man keine Reflektivitätsmessungen durchfuhren. Z.b. ein angelaufenes Galena Anschliff Reflektiert so um die 5% weniger wie ein frisch Poliertes Präparat. Das ist sehr viel.
Das Video habe ich mit mein 70D gemacht. Den 700D nutze ich nur auf das Mikroskop weil die Serie Absolut geeignet ist.
Das Video habe ich aus ein besonderen Grund nicht eingesprochen!
Die Steine brechen mir beim Zersägen eigentlich nur wenn schon ein Bruch drin ist, dann fällt er Spontan auseinander. Sonst bleibt den Stein immer zusammen.
Die Folie dient zum Entnahme der Scheibe, stimmt genau. Mit Fingernagel Entnehmen ist ein schlechtes Idee.
Das Toilettenpapier ist ein Trick von Olaf Medenbach. Ist sehr einfach aber Funktioniert Toll. 

Gruße Ronald
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Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Rawfoto

Guten Abend Ronald

Absolute Spitze, der Beitrag ist toll geworden ...
Der Film ist natürlich auch toll geworden.

Liebe Grüsse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Ronald Schulte

@Gerhard,

Danke für dein Lob. Das Video ist nur ein Weise wie ein Anschliff hergestellt werden kann, muss aber nicht so und ist immer Verbesserung bedürftig.
Das Imprägnieren von z.B. Poröse Gesteine ist für mich noch nicht so ein einfaches gelöstes Problem.

Gruße aus Franeker, Ronald
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LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Rawfoto

Hallo Ronald

Das mit dem Bedarf an Verbesserungen kenne ich nur zu gut, habe gerade die Diamantsprädosen von Struers für den Test da stehn und suche nach einem Zeitfenster ...

Mal sehen wie das Polieren damit geht 😄

Für meine Magnetscheibe sind auch schon erste Teile geliefert ...

Liebe Grüsse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Ronald Schulte

#8
Gerhard,

Die Diamantsuspension die ich von Cloeren habe, gefallt mir sehr gut. Ich benutze gar kein Aluoxid mehr. Diamant von Cloeren geht bis zu 0,25µm und das ist für meine Zwecke prima. Am Anfang hatte ich bis 1µm aber das ist nicht fein genug. Die kratzen sind dann noch zu tief und für meine Reflektivitätsmessungen noch zu grob. Das 0,25µm war die Lösung. Selbstverständlich ist noch nicht alles Kratzenfrei zu bekommen aber für meine Zwecke ist es prima. Ich kenne auch professionell angefertigte Schliffe die viel schlechter sind.

Ich habe dein Magnet Tread auch verfolgt und nicht Reagiert weil eigentlich schon alles geschrieben wurde. Wie Thomas da geschrieben hat habe ich es auch gemacht und mit Magnetfolie und Stahlrunden gefallt mir auch sehr gut. Da ist wenig mehr zu verbessern.
Ich spüle die Scheiben mit Poliertuch unter Kaltes Wasser (ich nehme kein Warmes mehr weil mir ab und zu Falten im Tuch kommen. Mit kaltes Wasser habe ich das Problem nicht mehr) und trockne die zwischen zwei Scheiben sauberes Papier und schiebe die Scheiben den nächsten Tag in eine Plastik tute. Selbstverständlich hat jede Scheibe seine eigene Tute und wird niemals verwechselt. Darum sind die Tuten Markiert so das nichts verwechselt werden kann.

Ich warte gerne auf deine Erfahrungen.

Ich habe dann kein Hasselbach Kamera aber mein Canon ist heute wieder gut gebraucht und liefert wieder neue tolle Farbige und scharfe Bilder.

Gruße Ronald
Mikroskope:
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Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Fahrenheit

Lieber Ronald,

danke für die ausführliche und interessante Beschreibung des Minerals und der Präparation! Tolle Aufnahmen!
Es hat wirklich Spaß gemacht, den Beitrag zu lesen und die Bilder wecken schöne Erinnerungen an Holgers Exkursionen. :)

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Ronald Schulte

Jörg,

Danke für dein Lob. Ja Holger kennt sich in die Region ziemlich gut aus. Wir haben ziemlich rundgefahren und weis von einige Halden gar nicht mehr wo wir waren. Vielleicht war das auch seine Absicht!

Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.