Anleitung für Auflicht-Kondensor für Zeiss jena NF

Begonnen von Bob, Mai 07, 2017, 06:06:19 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Bob

Hallo zusammen,

ich habe mir einen Auflichtkondensor für mein Zeiss Jena NF gekauft. Hat jemand eine Anleitung dafür? Die Bedienung der zwei Schieber im Zusammenhang mit Hellfeld- oder Dunkelfeldeinsatz und die Nutzung von Polarisator und Lambda-Filtern ist mir nicht ganz klar.

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

Hallo Bob,
es gibt zwei verschiedene Auflichtkondensoren für das NF:
1. einen "normalen" (häufig), der primär nicht für polarisationsoptische Untersuchungen gedacht ist, sich aber mit dem "Zwischentubus Pol F (Faktor 1,25)" und einem Polfilter dafür nachrüsten lässt. Siehe hier auf Seite 28
2. den Auflichtkondensor "Pol", den Du hier auf Seite 31 sehen kannst. Auf Seite 33 liegen beide nebeneinander.

Welche Einrichtung hast Du?

Die Bedinungsanleitung für das Nf mit allen Beleuchtungsarten gibt es hier, wobei Link Nr 2 der Bildteil dazu ist.

Weitere Fragen kann ich Dir beantworten, wenn sie etwas konkreter werden.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Gerd,

danke für Deine Rückmeldung! Ich habe den Auflichtkondensor Pol.  :D
Das Zeiss Jena NF ist ja sowieso schon ein Vielknopf-Mikroskop und gewinnt in deiser Hinsicht durch diesen Auflichtkondensor weiter.
Das hier kürzlich vorgestellte Buch "Mikroskopie und Mikrofotografie" von G. Weidel, das die Mikroskope NG und NF intensiv behandelt, richtet sich an "Mittleres medizinisches Personal", und für die war Auflicht wohl nicht vorgesehen.
Ich habe schon ein gutes Bild mit Auflicht-Dunkelfeld hinbekommen, aber mir ist die Bedienung der einzelnen Schieber und die Kombination mit den Hohlspiegeln und dem Polarisator nicht klar. Kannst Du mir erklären, welche Kombinationen vorgesehen sind, und wo für sie gedacht sind?
Hat jemand vielleicht ein Dokument, dass generell die Anwendung von Auflichtkondensoren beschreibt? Die werden sich ja in den meisten Punkten ähneln.

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

#3
Hallo Bob,
Zitat"Mittleres medizinisches Personal", und für die war Auflicht wohl nicht vorgesehen.
Nee, die arbeiten eher mit Durchlicht.

Die große Domäne des Auflichts, wie es sich am Nf verwirklichen lässt, sind Anschliffe von Gesteinen und Werkstoffen.

Die Hohlspiegel, die man für das Dunkelfeld braucht, müssen passend zu den Objektiven gewählt werden (siehe Seite 28 der Bedineingsanleitung (Text).
Das Planglas (Schieber in Verlängerung des Beleuchtungsrohres) wird für paralles Auflicht gebraucht, mit dem Prisma kannst Du auch schiefe Beleuchtung realisieren, aber eher nur an den kleinen und mittleren Objektiven.

Die Nutzung der Polarisationseinrichtung setzt Grundkenntnisse zu den Gesetzten der Doppelbrechung und Reflexion voraus. Im Auflicht kann man mit den Polfiltern z.B. störende Spiegelungen (die ja i.d.R. polarisiertes Licht sind) ausschalten oder mindern, aber auch zur Untersuchung der Doppelbrechung von Mineralen wird es eingesetzt. Wie man Polarisator (im Schlitz des Beleuchtungsrohres) und Analysator (oberhalb des Beleuchtungsrohres) kreuzt oder parall stellt wirst Du sicher wissen. Ich weiß nicht so recht, wo ich da anfangen soll, weil ich Deinen Kenntnisstand zur Polarisation nicht kenne. Falls der eher gering ist, empfehle ich Dir die Seiten von Olaf Medenbach. In den Dowenloads findest Du sehr anschauliche Einführungen in die Kristalloptik. Ist insgesammt aber ein recht anspruchsvolles Thema, in das sich Hobbyisten nur vereinzelt einarbeiten. Von meinen 2 Semestern Polarisationsmikroskopie zur Mineralbestimmung ist auch nicht mehr viel übrig geblieben, wobei wir auch "nur" an Dünnschliffen (also im Durchlicht) gearbeitet haben und kaum an Anschliffen. Wenn man es nicht ständig benutzt... Aber es tummeln sich genug Profis hier, die bei ganz konkreten Fragen, die Du dann aber sicher in einem neuen Faden stellen musst, damit sie wahrgenommen werden, auch antworten können.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Finn

Hallo Bob,
ich besitze die original Druckschrift für den Auflichtkondensor, wenn Du möchtest sende mir bitte eine PN mit deiner Email Anschrift, dann sende ich dir eine Kopie  als  PDF.

Viele Grüße
Robert

Bob

Hallo Gerd,
vielen Dank für die Hinweise. Ganz tief einsteigen werde ich wohl in die wissenschaftlichen Möglichkeiten nicht, mir geht es eher darum, ansprechende Bilder zu bekommen. Ich habe schon ein ROW-Auflichtmikroskop, das aber nur Hellfeld kann. Ich hatte hier schon mal Bilder von Mikrochips gezeigt, die ich bei einem unserer Mikrotreffen damit gemacht hatte.

Hallo Robert,
vielen Dank für Dein Angebot, ich habe Dir eine PM geschickt.


Viele Grüße an alle,

Bob

Bob

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hilfe, Robert und Gerd!
Ich fange an, mit dem Auflichtkondensor zurechtzukommen - hier ein erstes Bild:


Edelstahlgitter, 10er Objektiv

Die Lichtführung lässt sich sehr vielfältig beeinflussen, und es ändern sich nicht nur Licht und Schatten, sondern auch die Farben.

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

Hallo Bob,
wie hast Du denn in diesem Fall beleuchtet? Mittels Prisma oder Planglas? Mich irritiert der starke Lichtabfall zu den Rändern, der für ästhetische Zwecke natürlich durchaus seinen Reiz hat.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Gerd,

ich weiß es nicht mehr. Ich habe diverse Ein- und Zwischenstellungen durchprobiert und nebenher eine neue Kamera getestet.

Viele Grüße,

Bob