Wie kommt man an exotische Diatomen + Radiolarien heran?

Begonnen von bernd552, Mai 12, 2017, 13:47:20 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Silber_und_Licht

#30
Guten Morgen Anne & Peter,

ich habe gestern Abend noch einmal "Gewissenserforschung" betrieben. Bruno Wirtz hat vorzugsweise die Diatomeen der norddeutschen Kieselgur bearbeitet und ich kann mich entsinnen, dass er die Proben mit H2O2 aufgeschlossen und dann sehr intensiv gewaschen hat, also aufschlämmen, absetzen, lassen dekantieren usw. und unterteilte die aufgeschlämmten Proben dabei in verschieden Fraktionen des Absetzens bzw. der Größe. Habe gestern auch noch einmal ein paar seiner Bilder angeschaut. Es ist wohl richtig, mit Euren Präparaten sind seine nicht unbedingt vergleichbar gewesen, da verbrämte offensichtlich die Erinnerung auch manches  ;).

Zitat:
Es gibt auch die Funktion: Eigene Beiträge bearbeiten Da kannst du löschen, das Gegenteil behaupten, richtig stellen.. was auch immer.

Dann mache ich das doch mal!

Freundliche Grüße und Danke! für Eure Erläuterungen zur Präparation

Wolfgang
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

bernd552

Hallo Bob,

prinzipiell kann man einen Plasmaverascher selber bauen, man nehme ein z.B. Marmeladeglas, eine zweistufige Drehschiebervakuumpumpe und eine Mikrowelle, Gesamtinvestition als gebraucht ca. 200-300 EUR oder mit Glück bei Ebay als fertiges Gerät.

Sehr vereinfacht gesagt, Hochfrequenzplasma "zerklopft" alle organische Moleküle zu CO2, also zu einem Gas. Anorganische Verunreinigungen wie Kalk, Erde usw. werden nicht angegriffen, deshalb müssen diese aus den Diatomeen und co. vorher gut herausgewaschen werden. Ich schätze mal, dass das Herauswachen aus nativen Proben besser möglich ist, als aus trocknen Konglumeraten.

Guckst Du hier als Beispiel. https://www.youtube.com/watch?v=fMUemBZ0k5Q

LG
Bernd

Klaus Herrmann

ZitatEines habe ich hier im Forum in Abbildungen wieder gesehen und sein Invermikroskop wurde im österreichischen Forum "zerpflückt". Traurig!

Hallo Wolfgang, ich habe das im AT-Forum nicht gesehen wo hast du das her? Im "Marktplatz" wo das eigentlich hin gehört ist kein Hinweis zu finden. Und verkloppen können doch eigentlich nur die Erben?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Silber_und_Licht

#33
Zitat:
Es gibt auch die Funktion: Eigene Beiträge bearbeiten Da kannst du löschen, das Gegenteil behaupten, richtig stellen.. was auch immer.

Dann mache ich das doch hier auch gleich!
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

Klaus Herrmann

Hallo Wolfgang,

das hat aber mit dem Forum selbst wenig zu tun? Da hat einer was bei Ebay gefunden - keine Ahnung was, das war wohl nicht komplett und dann hat ein anderer gesagt ein Teil des "Schrotthaufens" könnte er gebrauchen. Was tut dir jetz weh: dass Schrotthaufen angeboten werden?

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Silber_und_Licht

#35
Zitat:
Es gibt auch die Funktion: Eigene Beiträge bearbeiten Da kannst du löschen, das Gegenteil behaupten, richtig stellen.. was auch immer.

.... und hier auch!
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

Klaus Herrmann

 
Zitatund zum Schluss werde ich hier weder Dir noch der Forumsöffentlichkeit mein Gefühlsleben ausbreiten. Ich ärgere mich schon, dass ich den Text dazu überhaupt geschrieben habe.
Lieber Wolfgang,

Es gibt auch die Funktion: Eigene Beiträge bearbeiten Da kannst du löschen, das Gegenteil behaupten, richtig stellen.. was auch immer.

diese Empfindsamkeit kann ich nicht nachvollziehen. Aber: dir hats in der Seele weh getan..

Tatsache ist: wir können es nicht mehr nachvollziehen, weil die Basis bei ebay verschwunden ist. Ich habe das angebotene Schmuckstück nie gesehen und kann nichts über Funktionalität oder Schönheit sagen.
Aber dass man den Wunsch äußern kann, einen Teil davon gerne zu haben, kann ich nachvollziehen. Mir fehlt zu meinem Glück ja manchmal nur ein Ultrakon, den Doppelkollektor und das Mikroskop dazu habe ich schon! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Dr. Jekyll

Die Frage lautete doch:Wie kommt man an exotische Diatomeen?

Nur zur Erinnerung🔬
Beste Grüße
Harald

Klaus Herrmann

Recht hast du Harald!

Und wir erinnern uns: den "traurigen Sidestep" hat Wolfgang initiiert:

Zitatsein Inversmikroskop wurde im österreichischen Forum "zerpflückt". Traurig!

;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Silber_und_Licht

#39
Zitat von: Klaus Herrmann in Mai 16, 2017, 21:59:24 NACHMITTAGS
Recht hast du Harald!

Und wir erinnern uns: den "traurigen Sidestep" hat Wolfgang initiiert:

Zitatsein Inversmikroskop wurde im österreichischen Forum "zerpflückt". Traurig!

;)


Schön dass Du darauf hinweist. Man muss aber auch nicht alles ständig bohrend hinterfragen!

Ich habe meinen Teil der Abschweifungen entfernt. Nun zufrieden?

Gute Nacht!
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

Bob

Hallo zusammen,

zum Thema Diatomeen Reinigen durch Veraschung und die Methode von Bruno Wiertz von der MIKRO Hamburg:

In Mikrokosmos 81 befindet sich ab Seit 43 ein Artikel über die Diatomeen in der Elbe bei Teufelsbrück im Jahresverlauf. Dort beschreibt er seine Methode und zeigt Ergebnisse.

So ist er vorgegangen:
-Fixieren in Formalin
-3x Aqua dest
-1x Aqua triple dest , er bemerkt, dass trotzdem immer Ränder nachbleiben
-Auf Deckglas tropfen
-Trocknen im Wärmeschrank
-Veraschen bei 800 °C
-Einschluss in Naphrax
-Deckglaslack-Ring

Die Fotos zeigen, dass seine Diatomeen gut genug gereinigt sind, um sie zu bestimmen. Ein toller Anblick sind die abgebildeten Fotos aber nicht.
Um das einzuordnen muss man aber ein paar Punkte bedenken:
1. Er hat bei diesem Projekt massenhaft Proben erstellt und ausgezählt, es ging also um Wissenschaft und nicht Ästhetik
2. In den Proben aus dem Freiwasser hat er viele Arten aus dem Bodenbesatz gefunden. Er führte das auf den Schiffsverkehr und Baggerarbeiten zurück. Damit einher geht natürlich eine Menge Schlamm im Wasser.
3. In dem beschriebenen Prozess kommt nirgendwo das Dekantieren vor. Damit hätte er sicherlich viel Unrat aus den Präparaten herausgehalten.
4. Er hat analog s/w fotografiert, und wohl mit einem hart arbeitenden Dokumenten-Entwickler gearbeitet. Das betont natürlich auch den Schmutz.

Ich selbst bin erst seit 2012 bei der MIKRO Hamburg und kann mich nicht an seinen Namen erinnern. Es wäre tatsächlich schade, wenn sein Gerät und Material untergegangen wäre. Möglicherweise haben die Erben noch liebevoll an ihn gedacht, als sie die gute abstoppende Wirkung von Diatomeen auf vereisten Fußwegen erprobten. ::)

Viele Grüße,

Bob

Dr. Jekyll

Hallo,

Kann mir jemand erklären warum Herr Wirtz damals die Diatomeen in Formalin fixiert hat und sie anschließend verascht hat. Waschen und Veraschen hätte doch auch genügt, oder irre ich mich?
Beste Grüße
Harald

Bob

Herr Wirtz dankte in dem Artikel besonders Frau Kaeser und Frau Pieper für die regelmäßige Probenentnahme.
Die Proben mussten dann vermutlich etwas länger durchhalten. Für die Veraschung kann das eigentlich keinen großen Unterschied gemacht haben.
Frau Pieper war bei unserem letzten Treffen auch mit dabei und hat mit ihrem geballten Wissen unterstützt.

Silber_und_Licht

#43
Hallo Bob,

Zitat von: Bob in Mai 17, 2017, 15:34:15 NACHMITTAGS
3. In dem beschriebenen Prozess kommt nirgendwo das Dekantieren vor. Damit hätte er sicherlich viel Unrat aus den Präparaten herausgehalten.

An das Dekantieren kann ich mich nur entsinnen im Zusammenhang mit den Gur-Proben aus der Heide. Da ist es glaube ich, auch augenfällig dass man ohne Aufreinigung garnicht zurecht kommt und ich war natürlich nur ausnahmsweise mal dabei wenn er seine Präparate erstellt hat. Von daher sind meine Erinnerungen sicher nicht für seine gesamte Arbeit, die sich letztlich über Jahrzehnte erstreckte, gültig. Die fossile Kieselgur unterscheidet sich, wenn man sie so im Gelände in die Hand bekommt eigentlich nur durch ihr Gewicht von ganz gewöhnlichem "Pappes" und auch das nur, wenn sie sich nicht mit Wasser vollgesogen hat. Man kommt also ohne eine gewisse Reinigung garnicht zurecht.

Leider musste ich feststellen, dass ich meine "Exkursionserinnerungen" aus den 1990er Jahren nicht wiederfinde. Einiges hatte ich damals an Interessenten weggegeben, aber der Rest ....??

Zitat von: Bob in Mai 17, 2017, 15:34:15 NACHMITTAGS
4. Er hat analog s/w fotografiert, und wohl mit einem hart arbeitenden Dokumenten-Entwickler gearbeitet. Das betont natürlich auch den Schmutz.

... und meist die Negative projiziert, wenn er seine Ergebnisse in der Mikro vorgestellt hat.

Warum er die Elbe-Beprobungen fixiert hat?? Ich kann mich daran erinnern, dass er irgendwo aktive Lösungsprozesse von SiO2 diskutiert hat, aber im Zusammenhang mit den Elbe-Frischwasserproben kann ich mir das eigentlich nicht recht vorstellen. Ich denke eher, dass er damit Schimmel an den Proben vermeiden wollte.

Mit den Rändern an den eingetrockneten Proben auch nach dem Waschen mit Aqua tri-dest., welches er aus einer Apotheke bezog war übrigens schlagartig Schluss, nachdem ich ihn mit tri-Destillat aus unserer Destillieranlage in der Elektronenmikroskopie versorgt hatte. Da war aber der o.a. Artikel lange raus.

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

Carlos

Hallo Wolfgang,
ZitatMit den Rändern an den eingetrockneten Proben auch nach dem Waschen mit Aqua tri-dest., welches er aus einer Apotheke bezog war übrigens schlagartig Schluss, nachdem ich ihn mit tri-Destillat aus unserer Destillieranlage in der Elektronenmikroskopie versorgt hatte.
Nach meiner Erfahrung "verdunstet" normales dest. Wasser, wie es z.B. für Bügelautomaten preiswert im Baumarkt erhältlich ist, auf Objektträgern und Deckgläsern rückstandsfrei.
Wenn man allerdings dest. Wasser in Glasflaschen aufbewahrt, kann es Rückstände geben. Mir scheint es übertrieben, "tri-Destillat", wie es in der Elektronenmikroskopie offensichtlich eingesetzt werden muss, in der Aufbereitung von Proben zur Anfertigung von Dauerpräparaten in der "normalen" Mikroskopie zu verwenden.
Gruß Carlos