Frage: Fotoadaption mit Pancake an EOS (Orthoplan)

Begonnen von Peter V., Juni 20, 2017, 19:47:26 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

Ich habe einen Adapter, mit welchem ich über das Filtergewinde mittels Pancake und 10x-Periplanokluar eine APS-EOS an ein Orthoplan adaptieren möchte.

Einen recht guten Bildausschnitt soll man wohl mit einem 40mm-Pancake erreichen (das hat ja wohl z.B. Ronald).
Gibt es auch weitere Objektive, die man dafür gut verwenden kann? Hintergrund ist, dass die bei den meisten Mikroskopieanwendungen störende "Nachvergrößerung" (also die Tatsache, dass nur ein kleiner Ausschnitt des Okularbildes auf den Chip kommt), bei der Anwendung, für die ich eine Lösung suche, erwünscht ist. Es handelt sich um auch mit dem 100er-Ölobjektiv noch recht kleine Objekte, die einzeln fotografiert werden müssen.

Wäre da ein 50mm-Objektiv besser? Gibt es so etwas von Canon (oder einem anderen Hersteller), das "eintrittspupillenmäßig" passt?

Herzliche Grüße
Peter
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wilfried48

Lieber Peter,

jedes Festbrennweitenobjektiv aus der Analogzeit ist von der Eintrittspupille her geeignet. Ich habe noch keins erlebt, das eine Vignettierung macht. Es muss daher nicht unbedingt ein Pancake sein. Das 40 mm Pancake passt eben vom Bildausschnitt gesehen wegen den 40mm gut auf das 10x Okular.
Aber wenn du eine Nachvergrösserung eh bevorzugst kannst du auch beim 10x Okular ein 50 mm (Pentagon, Revuenion, Yashicon..) nehmen. Am besten die, die früher von Quelle und Neckermann vertrieben wurden. Die waren für den Westmarkt ausgesucht und haben gute Vergütungen. Auch die russischen 58mm Helicon Objektive die in ebay verhökert werden gehen gut. Da hast du dann noch ein wenig mehr Nachvergrösserung.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Kay Hoerster

#2
Hallo Peter,

richtig gut und günstig finde ich die Zeiss Jena Tessare 2,8/50mm. Sehr stabil, da noch Vollmetall, gute Optik, Lage der Eintrittspupille für Brillenokulare gut und immer für ca. 20-30 € zu haben. Adaption an EOS Bajonett über M42->EOS-Adapter. Ich verwende es z.B. als Relais-Optik am Amplival-Trino. Filtergewinde ist M49x0,75.

Viele Grüße
Kay

Edit: Die Angabe zum Filtegewinde bezieht sich auf die moderneren, schwarzen Tessare. Die älteren in der blanken Aluminiumfassung dürften kleinere Filtergewinde haben.
Mit freundlichen Grüßen
Kay

güntherdorn

#3
hab mir für die mikrofotografie die panasonic lumix gh2 zugelegt:
ACHTUNG!: das original lumix-pancake 14-42mm-zoom ergibt sog. nikon-coolpix-ringe (deutlich!) !!
optisch wär es genau das richtige mit schwachem zoom (33mm) formatfüllend und auch voll scharf.
nun verwende ich das gehäuse wenigstens am teleskop (ohne objektiv).
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Lupus

Hallo,

ein Zoom ist optisch immer die schlechtere Lösung. Gemeint ist sicher das 12-32 oder 14-42 mm Pancake Zoom. Und ziemlich wahrscheinlich lässt sich mit diesem die Eintrittspupille nicht an die Austrittspupille anpassen. Pancake ist das Objektiv nur im eingefahrenen Zustand.  ;)

Genau genommen kann bei fast allen Vollformatobjektiven mit etwas längerer Festbrennweite (aber auch beim MFT--Format) die Eintrittspupille nicht an die Austrittspupille angepasst werden, die liegt bei den üblichen Tessaren und Sonaren etwas weiter von der Frontlinse entfernt im Objektiv. Dass in der Praxis keine Vignettierung auftritt egal wie man es vor das Okular hält hat meist mit dem großen Blendendurchmesser dieser Objektive zu tun der auch bei Fehlanpassung die Austrittspupille vollständig aufnimmt.
Das kann man gut durch starkes Abblenden des Objektives testen.

Hubert

JB

Hallo,

Die ueblichen 50 mm-Festbrennweiten aus der Analogzeit fuer Kleinbild-Spiegelreflexkameras funktionieren im Prinzip.

Bei 100er-Mikroskopobjektiven sollte aber der Bereich im Kameraobjektiv, der von dem engen Strahlenbuendel durchlaufen wird, auch wirklich sauber sein, sonst kann sich das in unschoener Weise im Bild zeigen. Beim 100er sind ausserdem moegliche Hotspots sehr stoerend. Ob es evt. einen Hotspot gibt kann man wohl nur durch ausprobieren herausfinden.

Ich glaube ich hatte mal das Prakticar 50/2.4 pancake getestet und es funktionierte gut http://allphotolenses.com/lenses/item/c_2352.html  , ganz sicher bin ich mir aber nicht mehr, weil ich schon lange auf 40 mm umgestiegen bin.

Das Prakticar 50/2.4 gibt es bei Ebay noch als (hoffentlich staubfreie) Neuware!

Beste Gruesse,

Jon

Ulf Titze

Lieber Peter,

ich hatte hier mal über ein paar Okular-FotoObjektiv-Kombinationen berichtet.

Für einen Tipp am Orthoplan müsste ich erstmal wissen, welches Okular genau Du im Fototubus hast. Wenn Du ein Periplan GW10/26 drin hast, solltest Du auf jeden Fall eine Festbrennweite von 35 mm nehmen, sonst verschenkst Du zu viel Sehfeld. Da gab es mal eins von Canon selbst (EF 35/2), das wird aber nicht mehr hergestellt, sondern nur als noch teurere USM Variante vertrieben. Ich besitze die alte Version an meiner EOS550D und es ist mein Immerdrauf (sowohl am Mikroskop, als auch beim normalen knipsen). Der Vorteil dieser Lösung ist, dass die Canon utilities gleich einige Bildfehler des Objektivs rausrechnen können.

Als Alternative kannst Du eine M42-Festbrennweite nehmen. Ich hatte vorher das jenaer Flektogon 2,4/35 , das ebenfalls hervorragend geeignet ist. Diese alten Veteranen werden mittlerweile aber auch >100€ gehandelt. Günstigere Alternativen der M42-Ära sollten aber auch gehen, damit habe ich selbst aber keine Erfahrungen.

Das 40mm Pancake würde ich mit einem GW-8x/24 im Tubus kombinieren. Ggf wird es aber auch für die alten GW10/24-Okulare interessant. Wobei eine 35mm-Festbrennweite bereits ein 20er Sehfeld (bei 10x Okular) beschnittfrei auf den APS-C-Chip projiziert. Eigentlich müssten die riesigen Sehfleder der GW-Periplane auch mit noch kleineren Festbrennweiten beschnittfrei zu erfassen sein, zum Beispiel durch sowas. Ich würde es gerne mal testen.

Herzlich

Ulf
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