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Sand

Begonnen von mikroskop, Juni 23, 2017, 21:45:33 NACHMITTAGS

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mikroskop

Guten Abend mich beschäftigt eine Frage. Ich selbst Sammel Sand proben aus Deutschland in kleinen Gefäßen. Ich selbst weiß wo her diese Proben sind. Nun ist aber die Frage ob es möglich ist unter den Mikroskop Sand proben zu bestimmen wenn man nicht weiß wo her Sie kommen. Also zu Sagen die Probe kommt aus den Land oder aus der Region. Weiß jemand mehr darüber.

Gruß
Nicol

HDD

Hallo Nicol

Das dürfte nur in geologisch unberührten Gebieten möglich sein. In Deutschland, wo jeder Quadratmeter Land in irgendeiner Form bebaut ist, wird Bausand mit den am Ort vorkommenden Sandsorten vermischt. Beispiel sind die Sandstrände auf Sylt. Dort wird Sand aus dem Meer vor die Küsten gespült, um die Land-Abbrüche wieder aufzufüllen. Das gleiche hast Du bei vielen Stränden an der Costa Blanca in Spanien.
In unseren nordhessischen Waldgebieten kannst Du keine Sandprobe von der anderen unterscheiden. Überall hast Du die gleichen Sandkörner. Interessant wird es erst, wenn Du Sand von den Stränden Thailands oder Japans mit dem Sand von den Küsten Englands oder Norwegens vergleichst.
Schau mal auf die Webseiten von Heike, Kai (Cuwohler) oder bei mir, da wirst Du die Unterschiede sehen.

Herzliche Grüße
Horst-Dieter

knipser009

Hallo Nicol

Du hast zuhause eine Sandprobe unbekannter Herkunft ?

Deren Herkunft läßt sich mit sich mit einem Mikroskop nicht bestimmen, es sei den, es handele sich zB. um den berühmten "Sternensand" aus Japan. Zur Identifizierung deines Sandes wäre eine chem. Analyse notwendig und ein anschließender Vergleich der Ergebnisse mit einer sicherlich vorhandenen Bodendatenbank. - vergl. Kriminalfälle.
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

mikroskop

#3
Danke für die Infos.
Gruß
Nicol

opaklaus

Hallo,
besuche doch mal meine Seite: www.klabersallerlei.de  . Dort habe ich auch beschrieben warum der Sand am Strand nicht mehr alle  Bestandteile enthalten kann, die am Ursprungsort hatte. Eine exakte Bestimmug nach vorgefundenen Bestandteilen einer Mischung halte ich kaum für möglich. Für den Sammler sind sicher Vergleichssammlungen hilfreich.
Besten Gruß opaklaus

mikroskop

Danke eine Gute Seite.
Gruß
Nicol

plaenerdd

#6
Hallo,
es soll im ersten Weltkrieg einen Fall gegeben haben, bei dem Geologen den Sand aus den abgeworfenen Ballastsäcken feindlicher Ballone auf Grund der Foraminiferenfauna einer bestimmten Insel (-gruppe) zuordnen konnten und der Feind damit ausgemacht werden konnte. Leider weiß ich das nur aus der Erinnerung aus dem Geologiestudium. Konkrete Angabe zu diesem Fall habe ich leider nicht. Vielleicht gehört das auch in den Bereich der Wissenschaftslegenden.
Sehr viel einfacher ist es einen Sand dahin zu charakterisieren, wo er nicht her stammt. Auf jeden Fall gibt es charakteristische Mineralzusammenstellungen, die ganz bestimmten Gebieten zugeordnet werden können, oder zumindest bestimmten Bildungsräumen. Man sieht es einem Sand ja auch an, ob er schon weit transportiert worden ist oder nicht (wenig gerundete Körner sprechen für geringen Transportweg). Ich habe schon Proben gesehen, mit idealen sechseckigen Quarzkristallen. Man kann einer Sandprobe schon recht viel ansehen, aber es gibt auch auf der ganzen Welt immer wieder Sande, die bestehen einfach nur aus gut gerundetem Quarz. Das ist eben eines der häufigsten und auch eines der verwitterungsbeständigsten Minerale. Mit solchen monotonen Proben kann man dann natürlich nicht viel anfangen.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

CMB

Moin,

... und auch in der Forensik spielt Sand und die Bestimmung seiner Herkunft durchaus eine Rolle.

Einer der ersten historischen Fälle spielte1856, wo in einem, mit der Bahn transportierten Fass mit Münzen diese teilweise entfernt und durch Sand ersetzt wurden.

Ehrenberg liess sich im Auftrag der Untersuchungsbehörde von allen Orten, an denen der Zug mit dem Fass auf seiner Fahrt gehalten hatte Sandproben zuschicken und konnte so die Station ermitteln, von der der Sand stammte.Anschliessende intensive Befragungen der dort tätigen Eisenbahner führten zum Täter.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-125300694.html

Gruss in die Runde

CMB

PolMik

Hallo,
als Ergänzung könnte man noch anmerken, dass sich viele Regionen durch die Schwerminerale in den Sanden unterscheiden. Weiterhin kann man das Zeug granulometrisch untersuchen oder nachsehen, ob Mikrofossilien oder Pflanzenteile/Sporen enthalten sind. Das waren vielleicht die Mittel der oben genannten Forensiker.

Schöne Grüße
Polmik