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Grundlagenwissen Optik

Begonnen von Eckhard F. H., August 29, 2009, 13:08:56 NACHMITTAGS

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Eckhard F. H.

Hallo Optiker,
ich verfüge zwar auch über optische Grundkenntnisse, aber die lassen mich zuweilen erbärmlich im Stich. Z.B. wenn sich schwache Reflexionen an Glasoberflächen mittels Polfilter ausbremsen lassen, totale an Spiegeln augenscheinlich nicht. Wer hat eine plausible Erklärung dafür, möglichst ohne auf Links zu verweisen oder Formeln zu verwenden? Wo haken meine Kenntnisse?
Gruß - E. Nowack

derda

#1
Hallo Eckhard,

Zitat"... Wer hat eine plausible Erklärung dafür, möglichst ohne auf Links zu verweisen oder Formeln zu verwenden? Wo haken meine Kenntnisse? ..."

Ich würde folgendes vorschlagen: Sammele Informationen über die Entstehung von polarisiertem Licht. Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten, eine ist die Reflektion. Im Netz findet man etliche Skripte, die Schaubilder mit der Polarisationsrichtung (vor und) nach der Reflektion zeigen und Erklärungen darüber haben, wie hoch der Anteil des polarisiertem Lichts nach der Reflektion (in Abhängigkeit vom Reflektionswinkel) ist.
Vermutlich sind danach die Fragen gelöst.
VG
Erik

Eckhard F. H.


Danke Erik. Die Möglichkeit, daß nicht alles Licht polarisiert wird, was an glatten Flächen reflektiert wird, liegt natürlich nah, ist aber wenig anschaulich. Irritierend auch ein Satz, der mir mal irgendwo unterkam und der lautete: "Grundsätzlich ist alles an glatten Flächen reflektiertes Licht polarisiert". Wahrscheinlich wirkt der gleiche Mechanismus, der auch unpolarisiertes Licht beim Auftreffen auf glatte Flächen in Teile spaltet: Einer der durchgeht, einer, der verschluckt wird und einer, der abprallt. Und jedem dieser Anteile widerfährt dabei eine erneute Veränderung/Aufspaltung. Dem letzten die Teilpolarisierung. Mir fällt eben schwer, Modelle aufzugeben und in Formeln zu denken. ;D . Sie sind halt anschaulicher und lassen sich besser auf andere Erscheinung übertragen. Ach ja :-X
Gruß - Eckhard

Detlef Kramer

Hallo,

ich habe das in der Schule (hatte einenexcellenten Physikunterricht) so gelernt: das reflektierte Licht ist grundsätzlich linear polarisiert. aber nie bei Metallen. Das liegt daran, dass hier ein grundsätzlich anderer Mechanismus vorliegt. Weiter vertiefen kann ich das aus dem hohlen Bauch nicht.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Eckhard F. H.

Hallo Herr Kramer,
leider bei totalreflektierenden Glasflächen (Prismen) auch nicht :(. Sonst ließe sich nämlich mittels einfacher Konstruktion (Polfilter) durch´s Mikro räumlich sehen ;). Dieser Umstand war Ausgangspunkt meiner Anfrage.
Herzlicher Gruß - E. Nowack

Frank D.

Hallo Herr Nowack,

da momentan schöne Sonnenprotuberanzen zu beobachten sind, hier nur das Stichwort  "Brewster-Winkel", unter dem Sie eine Antwort auf Ihre Frage erhalten.

Mit freundlichem Gruß
Frank Donat

Bernhard Lebeda

#6
Zitat
Hallo Herr Kramer,
leider bei totalreflektierenden Glasflächen (Prismen) auch nicht


Hallo Eckhard

aber ja doch!! Das ist ja gerade das Problem bei preiswerten Polarisationsmikroskopen. Ich kann ein Lied davon singen!   :(  Das Stichwort Brewster Winkel hat Frank ja schon gebracht!


Zitat
. Sonst ließe sich nämlich mittels einfacher Konstruktion (Polfilter) durch´s Mikro räumlich sehen ;). Dieser Umstand war Ausgangspunkt meiner Anfrage.


Das geht, sozusagen trotz obiger Einschränkung. Man verwendet jeweils gegenläufig orientierte Polfilter auf den Okularen und ein Polhalbfilter mit wieder 90° zueinander orientierten Hälften. Die Depolarisation durch die Prismen kann man mit einem 1/4 lambda Plättchen einschränken wodurch der Stereoeffekt verbessert wird. Folgende Abbildung soll das Prinzip erläutern




wobei 6 das1/4 lambda Plättchen ist


Sie stammt aus dem Heft M4 der Mikroskopischen Arbeitsgemeinschaft Hagen verfasst von Gerhard Göke. Darin wird die Bastelei sehr gut beschrieben. Ich schicke gerne eine Kopie zu!!

Ich hab in Hagen auch schon mal durch so ein präpariertes Mikroskop geschaut, der Effekt ist verblüffend!


viele polarisierte Grüsse

Bernhard



Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Klaus Herrmann

Hallo Bernhard,

das Pol-Halbfilter gab es sogar offiziell von Zeiss! Ich habe 2 davon - einmal zum abgeben.

Der Stereoeffekt ist tatsächlich verblüffend gut!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Eckhard F. H.

Hallo Klaus,
her damit! Hat meine Anschrift Deinen runden noch nicht Ordner verlassen? :)
Gruß - Eckhard

Eckhard F. H.

Danke Bernhard,
Dein diesbezüglicher Enthusiasmus ist ermutigend! War fast schon am verzagen. Jetzt wird Dampf gemacht :)
Gruß - Eckhard

Rene

Thanks Bernhard, I've used it quite a lot on  my inverted--more depth there, you get a very nice feeling indeed for what's above and below in the sedimentation chamber. I'm just trying to get my head around the 1/4 lambda plate. Would you then need the second (right most) plate at position 2?
I found it easier to simply try the pol filters first for best darkening, then cut them in two.
Another tip: mount the polfilters in between round coverslips, that gives you the chance to clean them instead of scratching them. I have used glycerol jelly for mounting the polfilters, that will do but it is not the best choice. (BTW, PVA is the worst choice)

René.

Klaus Herrmann

#11
Hallo Halb-Polarisierte,

hier erläuternde Bilder der Pol-Halbfilter.

Erst einer im Durchlicht, dann ein 2. darauf mit etwa 90° verdreht. Tadellose Löschung! Natürlich glasgefasst: die Halbierung liegt unter Glas!

Und dann das Set wie ich abgebe: mit alter Pappschachtel und einem Neutralfilter (beides als Dreingabe - von denen habe ich noch mehr, aber eine Schachtel "Pol" habe ich leider nicht).

Es haben sich 3 Interessenten gemeldet. Alle 3 erhalten das selbe Angebot.
Wenn alle 3 akzeptieren dann lose ich, wenn keiner akzeptiert, dann stell ich das Set in Biete ein.






Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Martin Schneider

Hallo,
eine kleine Ergänzung: der Stereoeffekt ist beeindruckend, allerdings ist das Betrachten auf die Dauer sehr anstrengend, da das scheinbar räumlich Bild nicht im Unenedlichen liegt, so dass die Augen nicht wie gewohnt entspannt sind.
Viele Grüße
Martin Schneider

Eckhard F. H.

Hallo Herr Schneider,
können Sie das bitte etwas näher erläutern?
Gruß - E. Nowack

Martin Schneider

Hallo Herr Nowack,
Beim normalen Blick durchs Mikroskop sind Augen auf unendlich fokussiert (=entspannt) und sind nicht an der Scharfstellung des Präparates beteiligt, da dies ja mit dem Feintrieb geschieht.

Wenn ich mich an das Stereobild richtig erinnere, muss ich etwa auf Leseentfernung fokussieren mit den Augen, damit der räumlich Eindruck zusammenpasst. Das ist auf die Dauer sehr anstrengend.

Wenn Sie mir eine PN mit Ihrer Adresse senden, schicke ich Ihnen die Doppel/Halb-Pol-Einlage für den Kondensorfilter und zwei Okulare mit eingebauten Polfiltern, so dass Sie das mal testen können.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Schneider