Neuling: Fragen zum Stemi 2000 C

Begonnen von luki, August 12, 2017, 19:25:06 NACHMITTAGS

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luki

Hallo, ich bin neu hier im Forum und auch Neuling was das Mikroskopieren angeht. Ich habe ein gebrauchtes Zeiss Stemi 2000 C erworben und mache meine ersten Gehversuche damit. Nun möchte ich meine Canon 5D Mk II über einen Kameraadapter anschließen. Von Zeiss gibt es den Camera Adapter T2-T2 SLR 2.5x für Vollformat und den Camera Adapter T2-T2 DSLR 1.6x für APS-C Sensor. Zwei Fragen an die "alten Hasen":

1. Theoretisch könnte man doch auch den 1.6x Adapter am Vollformat verwenden. Das Kreisrunde Bild würde zwar die Sensorfläche nicht füllen, aber das (fast) ganze Zwischenbild käme zur Abbildung. Spricht außer der notwendigen Nachbearbeitung (Beschneidung auf Rechteck oder Quadrat) etwas gegen diese Adaption? Oder hat der Randbereich des Zwischenbildes soviel Qualitätsabfall, dass die Beschneidung des 2.5x Adapters sinnvoller ist?

2. Um die Vergrößerung zu steigern gibt es zum Stemi 2000 recht teure Vorsatzsysteme. Meines Erachtens handelt es sich dabei um eine Art "Vorsatzlinse" mit Gewinde 49x0.75 mm. Ein guter Achromat aus der Makrofotografie, notfalls über einen Step-up Ring (z.B. 49mm -> 62mm) befestigt, sollte doch eigentlich auch funktionieren und wesentlich preiswerter sein oder liege ich da falsch?

reblaus

Hallo Luki -

ich fotografiere mit einer 5D M kII und einem Adapter 45 60 05 (2,5 x) am Stemi 2000 C.
Wie auch bei anderen Zeiss-Fotoanpassungen üblich wird auch hier bei W-Pl 10x/23 Okularen das Okularbild bezogen auf die Bilddiagonale nur zu etwa 2/3 ausgenützt!
Wenn du einen 1,6x Adapter benutzt wird dann zwar nur noch die Hälfte des Bildes abgebildet, aber da es sich um ein Stereomikroskop mit relativ geringer Apertur handelt, dürfte von der Bildqualität kaum was verlorengehen, wenn du das Bild später beschneidest, zumal die Bildmitte doch merklich besser ist als die Peripherie.

Außerdem dürfte es kein Problem sein, deinen Adapter gegen einen 2,5x zum Tausch anzubieten - denn Kleinbildformat ist heute wesentlich seltener, aber die Adapter hierfür viel häufiger, weil relativ wenige noch damit fotografieren.

Als Vorsatzlinse kannst du tatsächlich einen guten Achromaten verwenden, ich hatte dafür früher mal einen von Canon. Allerdings ist man bei der Normalvergrößerung von 50x eh schon im Grenzbereich.

Viele Grüße

Rolf

luki

Rolf, vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Ich habe noch keinen Kamera-Adapter, will mir aber einen besorgen. Wenn die Qualität zur Peripherie merklich abfällt, nehm ich doch den 2,5x. Das gibt dann auch eine etwas höhere Vergrößerung.

Das ist ja so eine Sache mit der Vergrößerung: die Objektive haben ja nur 5x, die Okulare 10x, daraus ergibt sich 50x. Beim Fotografieren hat der Adapter 2,5x bzw. 1,6x, da kameraseitig keine weitere Optik mehr zum Einsatz kommt ergibt das eine Vergrößerung von 12,5x bzw. 8x. Deshalb die Überlegung Vorsatzsysteme bzw. Achromaten zu verwenden, da eigentlich nur am Objektiv die Auflösung gesteigert werden kann. Das Okular bzw. der Adapter vergrößert ja nur das Zwischenbild und was da nicht vorhanden ist, kann auch nicht vergrößert werden. Die 21 Megapixel der 5D Mk II stellen ja eh eine Überabtastung dar, sodass wahrscheinlich die Linienauflösung des Gesamtsystems einer 3 oder 4 Megapixelkamera entspricht.

Unter Vergrößerung verstehe ich das lineare Verhältnis von Objektgröße zu Bildgröße auf der Netzhaut (beim Okular) bzw. auf dem Sensor (beim Kamera-Adapter).

Gruß
Luki

reblaus

Hallo Luki -

Stemis der Unter- und Mittelklasse sind nicht (wie etwa die Makroskope) für die Fotografie optimiert sondern für die bequeme Arbeit bei stereoskopischer Sicht.
Vielleicht interessiert dich dieser Link:

https://mikroskopie-forum.at/index.php/Thread/1543-Vergleich-Fotos-mit-Zeiss-W-Tessovar-und-Stemi-2000-C/?postID=13312&highlight=stemi%2B2000#post13312

Gruß

Rolf