Gar nicht so einfach: LEDisierung eines Polyvar

Begonnen von Peter V., Oktober 08, 2017, 15:15:08 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

Ich stelle hier einmal ein Medenbach-Hillersches Gemeinschaftswerk vor. Nicht immer ist ein Umbau auf eine sich stark erhitzende Hochleistungs-LED ganz einfach, wenn man alle Funktionen der Beleuchtungseinrichtung erhalten möchte. Hier ging es darum, ein Polyvar derart mit einer staken 3A-LED auszurüsten, dass die originale Halterung für die 100W-Halogenlampe erhalten bleibt,  bei Bedarf ein Wechsel von LED auf Halogen möglich ist und die LED zudem zentrierbar und in der Entfernung zur Kollektorlinse verstellbar bleibt. Ich als begnadeter Bastler  ;) hatte zunächst eine etwas "primitive" Lösung im Auge.

Hier zunächst ein Blick in das Lampenhaus eines Polyvar:





Meine anfängliche Idee war, einfach einen Aludeckel fertigen zu lassen, der unten mit einem Block versehen ist, welcher die LED trägt und die Wärme ableitet.



Dann hat sich Olaf Medenbach das Mikroskop angeschaut und entsetzt ausgerufen:

"So einen Sch..... mache ICH doch nicht! Da gibt es doch eine Vorrichtung für die Halogenlampe, mit der man den Abstand der Leuchte zur Kollektorlinse verändern und die Glühwendel auch zusätzlich exakt zur Kollektorlinse zentrieren kann. Dieser Mechanismus muss doch genutzt werden".



Also hat Olaf ein wirklich komplexes Frästeilteil konstruiert und gefertigt, das in den vorhandenen Zentriermechanismus bzw. den Halogenlampenträger eingesetzt wird und mit einem Handgriff wieder entfernt werden kann, so dass jederzeit ein kurzfristiger Wechsel auf Halogen möglich ist.









Das funktionierte sehr gut, allerdings zeigte sich, dass trotz des massigen Aluklotzes die Wärmeableitung nicht ausreichend ist und der Alublock Temperaturen von fast 90 Grad Celsius erreicht. Somit war als noch eine zusätzliche Kühleinrichtung erforderlich, verwirklicht mittels Kühlkörper und PC-Lüfter. Leider war damit der originale Lichtschachtdeckel nicht mehr verwendbar und musste ebenfalls neu gefertigt werden.

Das Ganze sieht dann im Endergebnis so aus:













Über die Stromversorgung der LED wird direkt auch der Lüfter mit "Saft" versorgt. Das bekannte kleine Hillersche Steuergerät musste  ebenfalls innen mit einem kleinen Lüfter versehen werden, um bei den geringen Abmessungen 3 A liefern zu können, ohne zu überhitzen. Insgesamt sicher eine recht aufwändige Konstruktion, allerdings waren in diesem Fall auch die Ansprüche hoch.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

reblaus

Hallo Peter & Olaf  -

top Produkt und schön sieht es auch aus!

Frage dazu: Handelt es sich bei der LED um eine Cree XHP 70 ? Wenn ja - wie ist der subjektiver Eindruck von der maximalen Helligkeit, die auf dem Objekt ankommt (im Vergleich zur 100 W Halogenlampe)?

Viele Grüße

Rolf

Peter Reil

Hallo Peter,

prima Lösung, Kompliment (auch an deinen "Helfer")!

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Bernd Miggel

Hallo Peter V.,

gefällt mir sehr gut!
Hast du mal gemessen, wieviel Watt an elektrischer Leistung die Gesamtschaltung, also inklusive der Elektronik, bei einem LED-Strom von 3 Ampere aufnimmt?

L.G. - Bernd

Rene

Beautiful solution, Peter.
BTW, the Polyvar has a light scrambler with a double (!) diffuser. Very effective, but you can imagine why you need a 100W lamp and still end up with the same amount of light as the 15W on my Olympus BHC...
With such a homogenous LED in place,  you could easily loose at least one diffuser, so you can properly burn your eyes out with your new illuminator ;-)

Rene

Peter V.

#5
Hallo,

@olf: Es ist die XHP 50, 6 V, 3 A, 18 W.

@Bernd: Nein, das habe ich noch nicht gemessen . Könnte ich gelegentlich mal messen....

@Rene: Thank you for this Information. With this LED it is bright enough for DIC even with the beam splitter for the photo exit in the lightpath. The right tube of the binocular head was very dark (possibly a result of an  ageing process?) so that the power of a 100 W Halogen was not enough for DIC with the beamsplitter and a 100x-objective.

Hezrliche Grüße
Peter
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Rene

Zitat von: Peter V. in Oktober 09, 2017, 09:29:02 VORMITTAG
The right tube of the binocular head was very dark (possibly a result of an  ageing process?)

Ah yes, a common flaw in the Polyvar range. Too bad. Not resolvable, the problem lies exactly in the beamsplitter layer... There's a 30mm Nikon head that can be adapted to the Polyvar, I believe. From my memory this was a hint from Sini.

Good luck,
René

koestlfr

#7
Hallo Peter!

Das ist echt ein toller Schickimicki-Umbau!

Mich irritiert jedoch der extreme Lichtbedarf, den hatte ich anfänglich am Univar auch. Ich fürchte du musst einmal die Lichtwege säubern ... speziell die mattierten Filter neigen zum Verschmutzen.
Liebe Grüße
Franz