Auktionshinweis Mikroskopkamera

Begonnen von derda, November 25, 2017, 15:12:56 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

derda

Hallo liebe Mikrofreunde,

zur Zeit gibt es einen Anbieter, der günstig mehrere 1/1.8" Chipkameras von uEye anbietet. Ich habe 120€ inkl. Porto bezahlt (Preisvorschlag genutzt). Habe die Kamera gerade eben kurz angetestet und bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis.

Der Anbieter hat noch einige andere Kameras im Angebot. (bin nicht verwandt oder verschwägert mit dem Anbieter)

https://www.ebay.de/itm/IDS-uEye-UI-1240SE-C-HQ-Kamera/122813551619?hash=item1c98421403:g:OnIAAOSwCMFaDtG6

Kamera:


Planachromat 2.5x:


Achromat 10x:


Viele Grüße

Erik

Peter V.

Hallo Erik,

1,3 MP sind ja nicht mehr so gaaaanz der Hit. Abe rkanntermaßen kommt es ja weniger auf die nominellen MP an als aud das, was die Firmware der Kamera daraus macht.

Eine Frage noch: "Wird eine Software mitgeliefert bzw. kann man diese frei herunterladen oder muss man sie über TWAIN etc. mit entsprechenden Fremdprogrammen betreiben?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

derda

Hallo Peter,

die Software kann frei nach einer Registrierung heruntergeladen werden. Die Kamera hat sehr große Pixel => dadurch wenig Rauschen!!!

Videoaufnahmen sind mit der Software auch möglich.

Viele Grüße

Erik

Carlos

Hallo Peter,
Zitat1,3 MP sind ja nicht mehr so gaaaanz der Hit.
Da kann ich Dir nur zustimmen!
1,3 MP das reicht doch vorne und hinten nicht, ... und dann noch USB2, ... und ,,von privat, gebraucht, keine Rückgabe".
@Erik
Zitatdie Software kann frei nach einer Registrierung heruntergeladen werden.
Frei? Registrierung bei wem?  Kommt mir komisch vor.
Gruß Carlos

Peter V.

#4
Hallo Carlos,

Zitat1,3 MP das reicht doch vorne und hinten nicht, ... und dann noch USB2,

man kann nicht pauschal sagen, dass 1.3 Pixel vorne und hinten nicht reichen. Viel entscheidender als die Pixelzahl ist das, was die Firmware der Kamera daraus macht. Eine hochwertige 1.3 MP-Kamera kann durchaus bessere Bilder liefern als eine einfache 5 MP-Kamera - ich würde sogar sagen, nicht nur "kann", sondern es ist fast sicher so. Es kommt auch immer auf den Einsatzbreich an. Ich kenne über 10 Jahre alte 1.3-MP-Kameras der großen Hersteller (die dann allerdings auch 3000 oder mehr EUR kosteten), die hervorragende Bilder machen - besser als jede aktuellen 5 0der 8 MP-Kamera aus dem Billigsegment. Leider bekommt man diese Kameras unter einigermassen aktuellen Betriebssystemen kaum noch ans Laufen. Firewire, keine aktuellen Treiber, Software oft gar nicht mehr verfügbar oder auch nicht mehr kompatibel...

Also, die MP-Zahl ist wirklich wenig entscheidend und bei der Polfotografie, die Erik betreibt, kommt es ohnehin nicht so sehr auf die Auflösung an, sondern auf Farbtreue, geringes Rauschen etc. VManche Kameras kommen mit dem Interferenzfarben der Polmikroskopie nämlich nicht gut zurecht.

Zitat... und dann noch USB2, ...

na ja - warum nicht, es sind bei 1.3 MP ja auch nicht soooo viele Daten!

ZitatFrei? Registrierung bei wem?  Kommt mir komisch vor.

Na, wenn Erik es doch sagt - was soll daran komisch sein? Er hat es doch ausprobiert und die Registrierung erfolgt beim Hersteller.

Herzliche Grüße
Peter





Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

also ich hatte mir eine UI-1545 LE-C mit USB-2-Kabel für meine Präsentation auf der Vernissage meiner Fotoausstellung ausgeliehen. Die kam mit dem Wechsel Hell-Dunkel-Feld und dann noch Polarisation überhaupt nicht zurecht. Automatischer Weißabgleich hat gar nicht funktioniert. Die Polfarben haben wir nie befriedigend hin bekommen. Von HF auf DF war erst mal komplett duster. Ich hatte einen versierten Freund bei den Eingangstests am Tag zuvor dabei. Nach 2 h haben wir beschlossen eine andere Kamera zu nehmen (ich weiß leider nicht mehr welche Marke). Mit der gings dann. Die brauchte allerdings USB 3.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

derda

#6
Hallo Zusammen,

Es hat halt alles ein für und wieder. Mag sein, daß für den einen viele Megapixel wichtig sind und dann die Kamera nicht zu gebrauchen ist. Wenn aber einfach nur eine kleine Kamera mit schnellem Livebild und Bilder oder Videos fürs Internet benötigt werden, dann ist diese Kamera nicht verkehrt.

Normerweise bekommt man für 120€ keine Kamera mit einem 1/1.8" Chip, einen 1/2" Chip auch nicht.

Was die Registrierung betrifft, so findet diese beim Hersteller statt. Danach kann man sich die Treiber und diverse Software sowie Handbücher herunterladen. Auch Programmierbeispiele für die Erstellung eigener Software in Matlab, Visual STudio etc. gibt es dort.

Ich habe gestern noch etwas mit der Kamerasoftware rumgespielt. Es gibt im "Expertenmodus" unglaublich viele Einstellmöglichkeiten.

Da Klaus die Polarisation angesprochen hat, habe ich von einem Dunit eine kurze Videosequenz aufgenommen. Zuerst Hellfeld, dann linear polarisiertes Licht und zum Schluss gekreuzte Polfilter:

https://onedrive.live.com/embed?cid=8EA4491D23F56FAF&resid=8EA4491D23F56FAF%21230733&authkey=ALzvB6fMM_uxRrQ"







Viele Grüße

Erik



Carlos

Hallo Erik, hallo Peter,
Unter ,,freier Software" verstehe ich eine ,,Software", die ich ohne Registrierung ,,herunter laden und auch für andere Anwendungen" nutzen kann. (Beispiel ,,Touptek-Okularkamera, hier kann jeder, auch ohne eine Touptek-Kamera zu haben, die Software ohne ,,Registrierung" herunter laden und anderweitig verwenden. (Ich benutze diese Software z.B., um die ,,Größenvergleiche" von Objekten eines JPG-Bildes eines normalen ,,Landschaftsbildes", aufgenommen mit einer ,,Digi-knipse", zu bestimmen. Der Software ist es egal, Hauptsache JPG- oder anderes von der Software erkanntes Bild-Format.) 
Sowie ich verstanden habe, kann die Software nur Bilder der zugehörigen Kamera verarbeiten bzw. muss man eine entsprechende Kamera erworben haben, um die Software nutzen zu können.
Mir ist es wichtig, dass eine Kamera das auflösen und wiedergeben kann, was das Objektiv meines Mikroskops im Zwischenbild abbildet bzw. was ich im Okular an Details sehe (Farbunterschiede, Kontrast, Auflösung). Bei einem halbwegs guten, 2,5-fach  (Achromat-)Objektiv, wie im Bild 1, reichen 1,3 MP dazu bei weitem nicht. (Hier ist allerdings dennoch alles, worauf es ankommt, offensichtlich sehr gut erfasst. Wenn man also nicht mehr MP braucht, ok. Das ist aber nicht der Regelfall.)
Ich wollte eigentlich mit meinem Beitrag nur verhindern, dass andere ,,Unbedarfte" (wie ich einer bin) dieses Angebot auch für sie für ein ,,Schnäppchen" halten. (z.B. ,,Tümpler", für die m.E. das Auflösungsvermögen der Kamera sehr entscheidend ist.)
,,Nichts für ungut"
Gruß Carlos

Haus@Hund

Hallo zusammen!

Zur Anmerkung von Carlos: Auf der Seite von IDS kann das SDK mit dem Bildaufnahmemodul "uEye Cockpit" nach Registrierung kostenlos heruntergeladen werden. Sowohl für die aktuellen Windows- und Linux-Betriebssysteme als auch für ältere Versionen (im Archiv). Wir verkaufen die Kameras seit vielen Jahren mit unseren Mikroskopen und schicken die jeweils aktuelle Version auf CD mit zum Kunden. Cave: Die Software läuft nur mit uEye-Kameras, lässt sich dann aber jederzeit auf die neueste Version updaten.

Viele Grüße
Jörg

derda

Hallo Jörg,
Ich bin sehr begeistert von der Kamera und habe heute mit IDS telefoniert um nach dem Preis einer UI-3480LE zu fragen. Das ist eine 1/2" Chip Kamera mit 5MP, die 330€ + MwSt. kostet. Wenn die eine ähnliche Qualität aufweist, dann möchte ich eine haben. 😂
Viele Grüße
Erik

Peter V.

Hallo,

die von Erik eingangs erwähnte Kamera ist im aktuellen Programm von IDS und kostet etwas über 600 EUR + MWSt.!
So schlecht wird sie also schon nicht sein....auch, wenn sie nur 1,3 MP hat.  Ich habe jedenfalls einmal eine bestellt.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

#11
Hallo,

gestern ist die kleine Kamera aus der Ebay-Auktion, die Erik angeführt hat, gekommen. Es handelt sich um die IDS UI-1240SE-C-HQ. Ich habe 124 EUR incl. Versand bezahlt, ein passendes USB-Kabel mit Ministecker war nicht dabei, aber die habe ich mittlerweile haufenweise hier herumliegen.

Die Kamera ist trotz der heute aberwitzig niedrig erscheinenden Pixelzahl von 1,3 MP keineswegs ein "alte" Kiste, sondern eine ganz aktuelle Industriekamera, deren Listenpreis  (Anfrage beim IDS Distributor) bei 600 EUR + MwSt. liegt. Das zeigt einem die Kamera auch schon dadurch, dass sie (nur) für die aktuellen Betriebssysteme (also, 7, 8 und 10) Treiber zur Verfügung stellt und fast schon ein wenig über meine veraltete Hardware ( 9 Jahre alter Rechner) motzt - sinngemäß so: "Ich muss meine Perfomance drosseln, damit Deine Kiste noch mitkommt"  ;)
Offensichtlich liegt ihr primärer Einsatzbereich in der industriellen Bildverrabeitung dort, wo es auf ganz andere Dinge ankommt als eine maximale Auflösung.

https://de.ids-imaging.com/store/ui-1240se.html

Dass es sich um eine Kamera aus einer anderen Liga als die üblichen Chinaprodukte handelt, erkennt man schon an der Software. Keine kryptisch übersetzten Buttons oder Einstellregler, sondern alles sauber in "normaler" deutscher Sprache. Und ich habe noch nie eine Kamerasteuerungssoftware gesehen, die derart viele (und für mich noch unüberschaubare und auch noch nicht ganz verständliche ) Einstellmöglichkeiten bietet, z.B. auch von Global Shutter auf Rolling Shutter etc., Diverse Debeyering-Modi und und und....
Man möge sich nur einmal die Anzahl der Reiter im Einstellmenü anschauen, fünf von fünfzehn(!) Karteikarten habe ich einmal beispielhaft geöffnet.  Ein Bild eines Pflanzenschnitts zeige ich unten, evetuell ginge aber noch mehr, ich glaube, dass ich noch nicht ganz die optimalen Einstellungen gefunden habe. Dass sie nur 1,3 MP hat, ist so und das ist natürlich nicht zu ändern. Ich habe einmal einen vergrößerten Bildausschnitt beigefügt, damit man sieht, ab wann es die Pixel deutlich werden.
Bitte nicht an der sichtbaren Vignettierung oben rechts sowie Unschärfen am Rand stören, die sind durch das Präparat und den nicht optimalen c-mount-Adapter bedingt.

Wer mit 1,3 MP auskommt (und für viele Zwecke reicht das ja auch) und grundsätzlich den Kauf einer c-mount-Kamera erwägt, liegt hiermit für DEN Preis, den ich gezahlt habe, sicher nicht falsch. Zumindest hat er ein paar Tage etwa "zum Spielen". ;) Vorteil dieser niedrig auflösenden, schnellen und sehr lichtstarken(!) Kamera ist, dass es auch bei USB 2.0 und mit relativ alter Hardware kein starkes Ruckeln bzw. Verzögerungen des Bildaufbaus bei Livedemonstrationen auf dem PC-Bildschirm gibt.

Der Verkaufer auf Ebay hat noch zwei Stück.

Noch ein (Warn-)Hinweis für "Neulinge", bevor es zu einem Fehlkauf kommt:  Das ist natürlich keine komplette "Mikroskopkamera", sondern eine normale c-mount-Kamera. Für den Anschluss ans Mikroskop benötigt man natürlich einen entsprechenden Adapter mit Optik.



Ausschnitt:













Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

Hallo Peter,

es ist tatsächlich eine Kamera für Produktionsüberwachung in der Industrie, da kann man dann die ideale Einstellung aus den unzähligen Varianten auswählen. Die bleiben dann unverändert und geben ein durchaus zufriedenstellendes Bild. Die ist dann fest installiert nichts verändert sich und dann ist auch gut. Diese konstanten Verhältnisse hat der Hobbyist aber nicht, deshalb denke ich ist sie nur mit Einschränkung zu gebrauchen. Also wer gute Bilder machen möchte sollte da nicht zu viel erwarten.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Peter V.

#13
Lieber Klaus,

da hast Du absolut Recht. Ich setze es ja auch nur in Relation zum aktuellen Ebay-Preis von 124 EUR, die ich gezahlt habe. 600 EUR würde ich dafür sicher nicht ausgeben. Und mal eben schnell ein Top-Bild bekommt man ohne Einstellungen nicht auf den Rechner. Es war keinesfalls als generelle Kaufempfehlung zu sehen, sondern nur für den, der weiß, was er sich mit einer c-mount Kamera "antut"  ;) Und dann ist sie tatsächlich nicht so schlecht. Spezielle Anwendungen wie starke Helligkeitswechel (Wechsel HF auf DF, Pol) habe ich nicht ausprobiert.

Ich gebe zu, dass ich bislang noch KEINE einzige c-mount-Kamera hatte, die mich richtig glücklich gemacht hätte und auf Anhieb ein Top-Bild am PC liefert. Deshlab empfehle ich (und nicht nur ich) ja niemals generell solche Kameras, sondern eher die Adaption einer DSLR und - heute seltener - Kompaktkamera oder vielleicht einer Spiegellosen, Systemkamera (und was es da aktuell nicht alles gibt). Die sind für den Hobbyisten immer besser geeignet als jede noch so teure spezielle unbezahlbare "Mikroskopkamera" für meist mehrere Kiloeuronen oder sonstige c-mount-Kameras.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

derda

#14
Hallo Peter,

Vielen Dank für deinen sehr viel besser dokumentierten Test der Kamera. Wie so oft hat die Medaille zwei Seiten. Für die "Online-Dokumentation" ist die Kamera Klasse und sicher auch von der Auflösung dann ausreichend, solange keine Nachvergrößerung erfolgt. Die Farbtreue empfinde ich auch sehr gut.

Bleibt halt noch eine leichte Schattenseite, was die Auflösung angeht.

Viele Grüße

Erik