Bitte um Hinweise zum Ausbau Grobtrieb am Amplival

Begonnen von Michael L., Januar 13, 2018, 16:54:58 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Michael L.

Liebe Mikroskopiker/innen,

nachdem ich mein Amplival nun bald vollständig zerlegt, gereinigt und neu gefettet habe ist leider ein Problem geblieben der Feintrieb zieht verlangsamt nach obwohl alles leichtgängig erscheint. Das Uhrwerk is ok es schein am Grobtrieb zu liegen das einzige Teil das ich noch nicht ausgebaut hatte, kann mir jemand mit einer Ausbauanleitung helfen? Im Web habe ich nichts gefunden.

Viele Grüße,

Michael L

Michael L.

Guten Tag in die Runde,

hat denn niemand einen Hinweis das Gerät ist doch weit verbreitet?

Viele Grüße,

Michael L

Frank D.

Hallo Michael,

wenn der Trieb-Aufbau von Amplival und Ergaval identisch ist, könnte ich evtl. helfen. Beim Ergaval hebt sich, im Gegensatz zum Amplival, der Arm und nicht der Tisch, die Übertragung von Feintriebwelle, über das Uhrwerk auf den Grobtrieb, könnte aber ähnlich sein.
Denn dann würde ich eine zu lockere Triebbremse vermuten.

Sieht das Werk etwa so aus?

Viele Grüße
Frank




plaenerdd

Hallo Michael,
den Grobtrieb habe ich noch nicht draußen gehabt, wohl aber die Welle des Feintriebes. Wie weit hast Du Dich da vorgewagt? Hier ein paar Bilder:

1. untere Abdeckung herausziehen
2. Anschlag abschrauben
3. obere Abdeckung herausziehen


4. Grobtrieb so einstellen, dass Imbusschrauben erreichbar


5. die 4 Imbusschrauben ausschrauben und Tischhalteblock senkrecht herausheben


6. Feintriebknopf an der Skala abschrauben und abziehen
7. Madenschraube an der Skala lösen


8. Skalenring abziehen und Feintriebachse herausziehen


9. Zusammenbau nach eventuell notwendiger Reinigung und Neufettung in umgekehrter
Reihenfolge. Dabei ist es sehr wichtig, den Tischhalteblock in der richtigen Stellung ein zu
bauen. Der Grobtrieb muss in Endstellung gebracht werden und der Tischhalteblock so
eingestellt werden, dass noch etwa 2mm Platz zwischen der Unterkante des lakierten
Trägers und der Kante der Kugelkäfigschiene bleiben. Dann den Block einsetzten und den
Grobtrieb hoch und runter fahren, um zu testen, ob der Block irgendwo anstößt. Wenn das
nicht der Fall ist, wieder die Öffnungen im Tischträgerblock über die Gewinde für die
Imbusschrauben bringen und den Block anschrauben.

Wenn Du den Grobtrieb ganz ausbauen willst, muss Du Dich sicher von einer Seite vorarbeiten:
Die 3 Schrauben vom Triebkopf lösen und gucken, was dann kommt, wenn der runter ist. Schätze Du brauchst dann auf einer Seite einen Lenswrench, um einen geschlitzten Gewindering herauszuschrauben, dann sollte die Grobtriebachse zur anderen Seite herausgezogen werden können, aber ich weiß nicht welche Seite die richtige ist zum Aufmachen. Immer schön Fotos machen, damit Du es wieder zusammenbringst. Ist alles Mechanik und vieles erklärt sich von selbst, wenn man das mit wachem Blick anschaut. Wenn alle Stricke reißen: Der abgebildete Amplivaltrieb liegt bei mir ungenutzt.

Hoffe ein Stück weiter geholfen zu haben.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

plaenerdd

Hallo,
habe gerade noch schnell die Seite mit der Feintriebskala aufgehabt. Sieht aus wie auf dem Foto von Frank. Also die Grundidee der Triebe von Amplival und Ergaval sollte gleich sein.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Frank D.

Hallo Gerd,

befinden sich an der markierten Stelle auf dem ersten Foto die Zähne der Feintriebwelle?
Und die Stelle auf dem zweiten Foto greift in das Getriebe, das rechts neben dem Trieb liegt?

Gruß
Frank





plaenerdd

Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Frank D.

Zitat von: plaenerdd in Januar 14, 2018, 19:03:17 NACHMITTAGS
Hallo Frank,
Ja!
Gerd

Ok, dann liegen auf der anderen Seite die Mechanik für die Endanschläge (Hooksche Scheiben oder so ..) und die Triebbremse.
Ich meine mich zu erinnern, dass das Teil, rechts auf dem ersten Foto, die Bremse ist (wird über die Bohrungen des hinteren Ringes auf dem zweiten Foto eingestellt und mit einer Made fixiert)
und der silberne Zahnring auf dem zweiten Foto die Einstellung für die Triebendanschläge ist.





Michael L.

Hallo Frank, Gerd,

vielen Dank für Eure Mühe. Ja die Konstruktion ist wohl gleich. Bis zu dem Stadium auf den Fotos habe ich es auch gebracht aber ich komme nicht weiter den Rest zu demontieren da dort das Problem liegen muss. Der Feintrieb lässt sich prima bewegen aber der Fokus läuft verspätet nach was ab mittleren Vergrößerungen kein vernünftiges Fokussieren ermöglicht, es muss wohl alles komplett entfettet und neu geschmiert werden aber wie bekomme ich den Rest der Konstruktion raus? Mann ist das kompliziert. Habt Ihr noch eine Idee? Nochmals vielen Dank!

Viele Grüße,

Michael

Frank D.

#9
Zitat von: Michael L. in Januar 14, 2018, 22:29:24 NACHMITTAGS
.... aber der Fokus läuft verspätet nach ...

Hallo Michael,

dieser Nachlauf, erfolgt der in beiden oder nur in einer Richtung? Und, .... ist der Nachlauf stärker zu spüren wenn das Mikroskop kalt ist?

@Gerd:
Ist an der Tischführung eine Druck-/Zugfeder verbaut?

Gruß
Frank

plaenerdd

#10
Hallo Frank,
Nee, ich glaube nicht, Schätze, dass das ganz streng nur über das Getriebe hoch und runter geht.

Hallo Michael,
und wenn Du das Teil komplett in Waschbenzin badest? Da ist ja schließlich keine Optik drin, nur ranziges Fett, das raus muss. Ich würde, wenn ich da ran müsste mal auf der dem Uhrwerk gegenünerliegenden Seite den Plastegriff von Grobtrieb nehmen und gucken, was dort zum Vorschein kommt. Vielleicht kannst Du von dort den Trieb ausbauen. Irgendwie ist er ja auch rein gekommen.
LG Gerd
Edit: Sorry, auf Franks Bildern sieht man ja, was dort ist. Schätze als erstes muss die Bremse raus.
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Frank D.

Wenn der Nachlauf hauptsächlich nur in einer Richtung erfolgt und bei kalten Temperaturen schlimmer wird, vermute ich die Verharzung an dem Teil, welches Gerd mit Tischhalteblock bezeichnet (auf seinem 3. Foto, das Teil rechts). Und dort dann an der Lagerführung (2. Foto).
Den Ausbau hat Gerd ja gut beschrieben.

Gruß
Frank

Michael L.

Hallo Gerd, Frank,

vielen Dank für die ergänzenden Angaben. Ich werde das Teil wieder zerlegen und Eure Hinweise in die Prozedur einfließen lassen, habe ja inzwischen Übung im Zerlegen dieses Stativs, werde erst mal Nachschub an Waschbenzin besorgen :-) Vielen dank nochmal für Eure Mühe.

Viele Grüße,

Michael

plaenerdd

Hallo Michael,
der Trieb läuft auf zwei Kugelreihen, deren Käfige sehr wahrscheinlich mit 4 Madenschrauben in Position gehalten werden. So kenne ich es zumindest von anderen Zeiss-Jena-Tischführungen (EDUVAL). Du solltest nur eine Seite davon aufschrauben, sonst könnte es sein, dass Du später einen Tisch hast, der schräg nach oben läuft. Beim Zusammenbau kannst Du dann an genau den beiden Schrauben einstellen, wie schwer der Tisch sich hoch und runter fahren lässt.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph