Fotoadaption Orthoplan mit Variookular

Begonnen von Mikroman, Januar 15, 2018, 14:07:07 NACHMITTAGS

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Mikroman

Hallo in die Runde,

seit langem finde ich mal wieder etwas Zeit, mich meinem Hauptmikroskop zu widmen. (Sorry für die "schiefe" Aufnahme). Am Variookular ist ein Canon 40mm - Objektiv adaptiert. Das Bild im Sucher ist auch knackscharf und panfokal. ABER - mit der Vollformatkamera EOS 5 MK II, kann ich bei Zoomen von einem kreisrunden Bild bei 5.0x bis zu einem an den Rändern leicht vignierten Bild (12.5x) einstellen, erhalte aber kein völlig unbeschnittenes Bild. Nehme ich meine EOS 450D erhalte ich bei 6.3x eine nicht vignettierte Aufnahme. Habe ich bezogen auf das Vollformat hier ggf. eine "falsche" Optik eingerichtet?

Dank im voraus und mit vielen Grüssen
Peter

Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Linuxpenguin

Hallo
Ha scheint mir falsch adaptiert
Als-c mit eigener Vergrößerung im Okular
VF natürlich auch
Richtlinie hierzu:

Mikroskop Kameraadaption formatfüllend

Vollformat                           APS-C-Format

Objektiv      Okular               Objektiv      Okular
         
 50 mm         12,5x (20 mm)        50 mm         8,5x (32 mm)
 63 mm         10x (25 mm)           63 mm         6,3x (40 mm)
100 mm       6,3x (40 mm)         100 mm       4x (63 mm)
125 mm       5x (50 mm)         125 mm       3x (80 mm)

Solltest nochmal genau nachschauen
Glück auf!
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

Piper

Hallo Peter,

mit dem Leitz Vario-Okular (beide Varianten, 5x-12,5x und 6,3x-12,5x) erhältst Du eine vignettierungsfreie Ausleuchtung bei allen Einstellungen, wenn Du bei einer Canon DSLR mit APS-C-Chip ein Fotoobjektiv mit 35 mm Brennweite oder länger adaptierst. Beim 35 mm Objektiv geht der aufgenommene Bildausschnitt in etwa bis zu den Rändern des Okular-Sehfeldes, bei 50 mm ist das aufgenommene Feld entsprechend kleiner, so dass die randnahen Zonen des Sehfeldes ausgeblendet werden. Es werden hier schätzungsweise nur die inneren zwei Drittel des Sehfeldes abgebildet. Dies entspricht dem Sehfeldausschnitt, den auch Leitz selbst bei Konzipierung des damaligen Fotoobjektivs für den Fotoaufsatz Combiphot in Verbindung mit einer Kleinbild-Kamera vorgesehen hatte.

Der APS-C-Chip misst 25,1 mm × 16,7 mm. Folglich kann man sagen, dass auf einer Chipfläche dieser Größe bei 35 mm Brennweite soeben vignettierungsfrei das komplette Okular-Sehfeld abgebildet wird. Hat der Kamerabody einen größeren Chip, ergeben sich außerhalb der vorgenannten Chipfläche Vignettierungen.

Wenn ich keinem Denkfehler aufsitze, müsste sich demnach bei einem Vollformatchip das Problem beheben lassen, wenn das adaptierte Fotoobjektiv eine entsprechend größere Brennweite hat, also deutlich über 40 mm liegt. Ich würde mal aus dem Gefühl heraus ein 60 mm oder auch 80 mm-Objektiv an der Vollformat-Kamera ausprobieren. ,,Versuch macht kluch" wird hier wahrscheinlich am schnellsten und einfachsten zum Ziel führen.

Viele Grüße
Jörg



-JS-

Hallo Peter,

in Ergänzung zu den Antworten von Jörg und Sven sei noch auf folgenden Artikel verwiesen:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=15498.msg119609#msg119609

Viele Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Mikroman

Dank Euch erst mal für die Tipps und Anregungen. In der Vergangenheit hatte ich über dem Variookular ein Balgengerät und daran die Vollformatcam. Dann kam ich mal günstig an das 40er Pancake von Canon und habe mich gewundert, dass jetzt die APS-C-Cam formatfüllendere Bilder liefert. Einen Vorteil hat die Vollformat aber dann doch: ich kann kreisrunde Bildausschnitte fotografieren, die fast dem Bildausschnitt meiner GW 8x / 28 entsprechen.

Viele Grüsse
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

olaf.med

Liebe Kamera-Adaptierer,

ich würde ein klärendes Wort zu dieser Art der Adaption sehr begrüßen, ich bin nämlich zu dumm es zu kapieren und zu faul, mich durch buchstäblich hunderte Anleitungen zur Adaption durchzuwühlen.

Meine Vorstellung war immer die, dass das Leitz Vario-Okular ein perfekt auskorrigiertes Zwischenbild erzeugt, das man dann durch mecahnische Adaption idealerweise direkt auf den Kamerachip abbildet.

Da ich nicht im Besitz eines solchen Okulars bin, habe ich einen alten Orthomat 1 ausgeschlachtet und aus der Optik einen Adapter gebaut, bei dem der Chip meiner MFT-Kamera nun exakt in der ehemaligen Filmebene des Orthomats sitzt, nur eben mit dem Nachteil, dass durch die kleinere Chip-Fläche nur ein Ausschnitt erfasst wird. Die Abbildung war aber jedenfalls hervorragend. Mein nächster Schritt wäre nun, eine Vollformat-Kamera zu adaptieren, die dann notwendigerweise den Ausschnitt des Kleinbildrahmens im Fotookular abbilden sollte. Nun lese ich von verschiedenster zwischengeschalteter Optik und Pfannekuchen etc. etc. Ist das wirklich erforderlich oder doch sogar eher kontraproduktiv?

Entschuldigt bitte die Anfängerfrage und Danke für Aufklärungen.

Olaf

Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Mikroman

Hallo Olaf,

vielleicht komme ich am WE dazu, einige Vergleichsaufnahmen zu machen. Natürlich funktioniert es auch, nur mit dem Variookular (plus Verlängerung+Vollformatkamera) Aufnahmen zu machen.

Gruß
Peter
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HCLange

Hallo Olaf, Peter,

die Orthomat-Anpassungen bestehen immer aus Okularteil und Objektivteil.
Bei den älteren Varianten war beides baulich vereint (Orthomat und Orthomat-W).
Die nachfolgenden Varianten bestanden aus getrennten Komponenten : Vario-Okular und Objektiv 3,2x werden durch das Verschlußgehäuse verbunden.
Peter braucht also nur das Leitz-Objektiv 0,32x und eine der zahlreichen Verschlußgehäusevarianten, um die ursprünglich vorgesehene Konfiguration für Vollformat herzustellen.

Herzliche Grüße
Christoph

olaf.med

Lieber Christoph,

Jetzt wird mir einiges klar. In meinem Bauteil sind ja tatsächlich zwei optische Komponenten, also Okular und Objektiv  :).

Herzlichen Dank!

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Mikroman

Hallo und guten Morgen,

Danke für die rege Diskussion. Mittlerweile habe ich dieselben Informationen auch anderweitig bekommen. Ich hätte auch vorher darauf kommen können, hatte ich doch mal einen Orthomaten auseinandergenommen. Irgendwo müsste ich in einer meiner Krabbelkisten auch eine 0,32x Linse herumliegen haben. Das Problem wird nur darin bestehen, diese Linse an der geeigneten, dafür vorgesehen Stelle in einem separaten Tubus zu integrieren. Soweit ich weiß, gab es diese Lösung auch mal von Leitz zu kaufen. Da ich mit der Canon-Relaisoptik allerdings zufrieden bin und auch keine Einstellungsprobleme existieren, werde ich halt bei APS-C bleiben.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
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