Beschriftung Leitz Rot I

Begonnen von Florian D., Februar 19, 2018, 19:13:50 NACHMITTAGS

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Florian D.

Hallo,
Wofür stehen eigentlich genau die Achsenbeschriftungen auf dem abgebildeten Rot I Kompensator von Leitz?
Danke schonmal,
Florian

derda

#1
Hallo Florian,

man hat früher halt wirklich Gips genommen und keinen doppelbrechenden Tesafilm. Das sind die Beschriftungen der optischen Achsen => sorry, hatte kein Altgriechisch im Abitur, kann sie daher auch nicht lesen.


(Aus dem Rosenbusch, 1. Band 2. Hälfte entnommen)

Viele Grüße

Erik

Florian D.

Danke für das schöne Bild! Wenigstens die griechischen Buchstaben kenne ich eigentlich. Nach deinem Bild zu Urteilen würde ich jetzt aber eher auf ein "a" und ein "u" in Sütterlinschrift denken.

derda

Hallo Florian,

Stimmt, meine Oma hatte mir die Buchstaben mal aufgeschrieben. Leider ist die Halbwertszeit von Wissen ziemlich kurz, vor allem wenn es nicht praktiziert.

Hast du das passende Mikroskop zum Kompensator? Das könnte schon an die hundert Jahre alt sein.

Viele Grüße

Erik

Florian D.

Nein, das Mikroskop ist ein Leitz Ortholux und damit deutlich jünger als 100 Jahre.
Nun, Gips ist optisch positiv, und, wenn A und B in deiner Zeichnung die Optischen Achsen sind, ist damit u die schnelle und a die langsame Richtung. Dies würde passen.
Danke Dir!

derda

Hallo Florian,

macht Sinn. Kannte bisher nur Alpha und Gamma als Beschriftung. Vielen Dank an dich, da habe ich was dazu gelernt.

Viele Grüße

Erik

olaf.med

Hallo Eric und Florian,

wenn dies tatsächlich Sütterlin ist, was ich nun als sicher annehme, dann sind es die Buchstaben a und c. Dies würde auch mit den Achsen der Indikatrix perfekt übereinstimmen, dann wäre nX=nα=na, nY=nβ=b und nZ=nγ=c.

Ach ja, Eric, diese Buchstaben bezeichnen nicht die optischen Achsen, sondern die Halbachsen der Indikatrix. Das wird leider oft verwechselt. Die optischen Achsen sind, wie Florian schon ausführte, die mit A und B bezeichneten Richtungen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Alfons Renz

Lieber Olaf,

Nun beginne ich zu verstehen, was ein früherer Besitzer dieses Schieberchens eingeritzt hat (s.u.)!

Grüße,

Alfons

Florian D.

Ja, Olaf, ich tendiere inzwischen auch eher zu c, genauer gesagt zu c',  als u. Ich weiss nur nicht genau, was der ' bedeutet. Wo ich sowas verwendet gesehen habe, war damit anscheinend gemeint, dass die y-Komponente der Miller Indices negiert wird also z. B. a=[111], dann a'=[1-11].

olaf.med

Lieber Florian,

ich sehe da nirgends einen '. Ich glaube der Flohschiss in dem Buchstaben gehört tatsächlich zu der Sütterlin-Schreibweise dieses Buchstabens. In der Kristalloptik verwendet man aber an anderer Stelle tatsächlich das Zeichen, wenn es nämlich um die relative Größe von zwei Brechungsindizes geht, die nicht den exakten Werten nX und nZ entsprechen. Dann nennt man den größeren nZ' und den kleineren nX'.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

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