Allgemeine Fragen eines Anfängers

Begonnen von JürgenG., März 21, 2018, 10:57:48 VORMITTAG

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JürgenG.

Zitat von: rhamvossen in März 29, 2018, 10:02:22 VORMITTAG
Ich frage mich warum das eisen Rohr zwischen Foto Tubus und Kamera sitzt? Man kann das Okular doch gleich in der Foto Tubus stecken und mit die Afokale Methode fotografieren?

Das Eisenrohr verwendete ich ja bis jetzt eben ohne Okular, nur als Verbindung zwischen Mik. und Kamera, sozusagen zur reinen Adaption.
Beim Test mit Okular und Helios 58 mm wurde es nicht verwendet.

Gruß Jürgen

plaenerdd

#16
Hallo Jürgen,
Zitatvon wo bis wo muss ich diese 160 mm überhaupt einhalten? Stimmt meine Vermutung von Frontlinse Mikroskopobjektiv- Kamerachip?
Nein! Die mechanische Tubuslänge von 160mm muss eingehalten werden von der Gewindeauflage des Objektives zur Okularauflage. (siehe Mikrofiebel Seite 35)Auch im Strahlenganz zur Kamera, muss das Okular (oder das Projektiv) bei 160mm hinter der Mikroskopobjektivgewindeauflage sitzen, sonst stimmt die Korrektur des Systems Objektiv + Okular nicht. Was danach kommt ist Geschmackssache. Bei mir kommt als nächstes Kamerachip ohne Kameraobjektiv. Aber auch hier sind exakte Abstände ein zu halten, um die Perfokalität zu gewährleisten. Der ganze Aufbau wird recht hoch, wenn man normale Okulare verwendet. Die Projektive wurden speziell für die Fotografie entwickelt, um diesn Abstand zu verkürzen, denn normale Okulare sind für einen normalsehweite von 25cm gebaut, die Projektive von Zeiss-Jena vor die Hälfte, also 125mm. Das ist dann auch der Abstand von Okular/Projektiv zur Filmebene/Chip. Welche Maße andere Hersteller verwenden weiß ich nicht.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

JB

#17
Zitat von: JürgenG. in März 29, 2018, 09:45:29 VORMITTAG
Vielleicht liegt das Problem aber auch daran, da ich die Distanz von 160 mm nicht einhalte. Mein Rohr hat schon eine Länge von 85 mm, die Gesamtlänge des Aufbaus zwischen Mikroskopobjektiv und Kamerechip beträgt bei mir 260 mm, beim Aufbau mit Okular, Helios 58 mm zwischen Mikroskopobjektiv und Kamerachip  habe ich sogar 340 mm. Kann die unterschiedliche Vergrößerung an der Aufbaulänge liegen?

Hallo,

Bei Ihrer alten Adaption gibt es ganz sicher starke Nachvergroesserung wegen des hohen Aufbaus. Bei der afokalen Adaption ist die Hoehe des Aufbaus ist nicht von Bedeutung. Wichtig ist nur, dass das Okular oben im Trinotubus die Distanz von 160 mm einhaelt.

Testen koennen Sie das wie beschrieben: Alle drei Okularausgaenge sollten parfokal sein (falls Sie kurzsichtig sein, dazu die Brille aufsetzten). Setzen Sie die 10x Okulare reihrum in die Tuben ein, ueberall sollte das Bild scharf sein. Zum Ausgleich die Dioptrieneinstellung am Bino benutzen. Nachjustieren sollte dann minimal sein, nur am Feintrieb.

Koennen Sie mal versuchen, ob das der Fall ist? Das ist der wichtige Test fuer die Tubuslaenge.

Haben Sie ein Photo von Ihrem Mikroskop ohne den selbstgebauten Adapter? Der Trinotubus sollte so aussehen: https://www.olympus-global.com/brand/museum/micro/1958_01/  Diese Hoehe sollte das Rohr am Photoausgang haben!

Wenn das Okular im Trinotubus parfokal ist, dann holt das Kameraobjektiv (Helios) einfach passiv das fertige Bild dort ab. Auf die Tubuslaenge hat es keinen Einfuss. Das Helios muss unbedingt auf unendlich eingestellt sein (an Kamera mit einem Horizont testen).

Beste Gruesse,

Jon

JürgenG.

Es ist leider nicht parfokal, ich muss am Grobtrieb eine halbe Umdrehung nachjustieren, damit das Bild wieder scharf wird. Es kommt mir auch subjektiv so vor, als ob das Bild im trinokularem Anschluss kleiner abgebildet wird?

Und hier die gewünschten Aufnahmen, mit und ohne dazugehörigem Aufsatz.

Gruß Jürgen

JB

Hallo Jürgen,

Wir kommen der Loesung wohl naeher.

Ob die Vergroesserung unterschiedlich ist, koennen Sie mit einem Objektmikrometer oder einem Lineal bestimmen (Bildfelddurchmesser messen).

Ist der blanke Tubusstutzen ein Selbstbau oder ein Original? Wie auch immer die Verhaeltnisse am Mikroskop sind, alle drei Ausgaenge sollten parfokal sein.

Noch ein Test:

1) Stellen Sie ein Objekt ueber das Binokular mit dem Objektiv Plan 10 scharf.

2) Nehmen Sie den blanken Teil des Trinoausgangs ab.

3) Heben und senken Sie eines des 10x Okulare ueber dem Trinoausgang auf und ab. Die Hoehe, an der das Objekt scharf gestellt ist ist an oder nahe bei 160 mm Tubuslaenge. Stimmt das mit der Laenge des blanken Teils ueberein?


Wenn die Laenge deutlich abweicht, muessen Sie einen Besitzer so eines Mikroskops finden, der die Laenge fuer Sie ausmisst und damit koennen Sie einen Nachbau mit der korrekten Laenge machen.

Beste Gruesse,

Jon

JürgenG.

Servus Jon,

die Vergrößerung ist identisch, habe es mit einem Objektträger mit einer Einteilungsskala von 100tel Millimeter überprüft.
Der blanke Tubus ist ein Originalbauteil, kann aber abgeschraubt werden. Wenn ich das 10 x Okular hier einstecke, komme ich "fast" auf eine parfokale Abbildung  :). Eine Nachjustierung mit dem Feintrieb ist minimal.

Zu 3: ja :).

Aber wie kann ich jetzt eine Kamera adaptieren? Beim Okular kann man den schwarzen oberen Rand mit der ersten Linse abschrauben, hier hätte ich dann ein Innengewinde (ausgemessen habe ich es aber noch nicht). Oder sollte man eine Hülse über das Okular und dem blanken Teil stecken? Außenmaß Hülse bzw. Okular ist 25,05 mm.
Was ist die bessere Lösung?

Grüße Jürgen

JB

Hallo Juergen,

Der Photoausgang hat vermutlich einen Aussendurchmesser von etwa 25 mm?

Dann ist die uebliche Loesung ein Klemmadapter, der aussen um den Tubus herum greift.

Beispiel A) Zeiss Glockenadapter

Auf diesen Klemmadapter kommt ein Schwalbenschwanzadapter mit Gewinde fuer das Helios: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26137.msg196488#msg196488

Beispiel B) Ihagee Mikrozwischenstueck

Auf den Klemmadapter kommen Zwischenringe und darauf das Helios: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20794.0

Andere Klemmadapter sind ebenfalls auf dem Gebrauchtmarkt. Das Prinzip ist immer gleich. Auch Selbstbau ist moeglich: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20754.msg156073#msg156073

Beste Gruesse,

Jon

JürgenG.

Danke dir Jon für deine anregenden Antworten, da kann ich was damit anfangen.

Wenn meine Umsetzung fertig ist, werde ich berichten.
Gruß
Jürgen

Rawfoto

Guten Morgen

Da kommen einige Tipps von Zeiss und co verwendenden Mikroskopikern.

Nach dem Projektiv kommt bis zum Sensor kein Glas, da entsteht ein Bild 125 mm dahinter. In den Stechdurchmesser am Trino passen zumindest bei allen Generationen danach keine Okulare (da gibt es aber meines Wissens bei Deinem Mikroskop zwei verschiedene Einschraubteile.

Aus Qualitätsgründen solltest Du nach dem NK 2,5 Projektiv suchen

Von Deiner M-Plan Serie gibt es zwischen 10 und 40 nur ein 20er

Die Auflichteinheit brauchst Du wenn Du die M-Plans verwendest, die hat einen Vergrößerungsfaktor, das ist bei Endlichmikroskopen so.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Peter Reil

Hallo Jürgen,

hier mal der Aufbau einer korrekten Adaption für CANON EOS am Olympus CH.





Der Minolta-Adapter hat eine Klemmfasssung unten, die hervorragend passt und in der Höhe verstellbar ist (Parfokalität!).

Wie Gerhard schon geschrieben hat, wäre für deine Kombination das NK 2,5 Projektiv die bessere Alterntive.

Freundliche Grüße
Peter

PS: Bei der Teilesuche könnte ich dir evtl. behilflich sein.
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

JürgenG.

Ich habe mir letzte Woche für 5 € ein PH 2,5x ersteigert, würde das auch funktionieren, der Einsteckdurchmesser passt.

Grüße
Jürgen

Klaus Herrmann

ZitatIch habe mir letzte Woche für 5 € ein PH 2,5x ersteigert, würde das auch funktionieren, der Einsteckdurchmesser passt.

Hallo Jürgen was ist ein PH 2,5?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

JB

#27
Zitat von: JürgenG. in April 17, 2018, 16:25:52 NACHMITTAGS
Ich habe mir letzte Woche für 5 € ein PH 2,5x ersteigert, würde das auch funktionieren, der Einsteckdurchmesser passt.

Sie meinen vermutlich das FK 2.5x? http://www.alanwood.net/photography/olympus/photo-eyepieces.html#fk 

Das sollte gut funktionieren. Das wird ohne Kameraobjektiv adaptiert, so wie von Peter oben gezeigt (Kamerasensor ca. 150 mm oberhalb der Projektiv-Auflageflaeche, genaue Position empirisch ermitteln).

Beste Gruesse,

Jon

Peter Reil

Hallo,

es gibt (gab?) ein PH 2,5x von Euromex. Ob das tatsächlich passt, muss man einfach ausprobieren. Was sicher nicht optimal sein wird, ist die fehlende Farbkorrektur dieses Foto-Okulars. Das Olympus NFK oder auch NK hat diese Korrektur.

Vielleicht ist es auch akzeptabel?

Wie heißt es so schön: Ein Bild gibt es immer.   ::)

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Rawfoto

Guten Abend

Schade um die 5.- Euro und die Versandkosten - mehr als den richtigen Teil zu nennen können wir nicht tun ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...