Einfache LED-Beleuchtung für ein einfaches Mikroskop

[plaenerdd]

Hallo,

habe kürzlich ein EDUVAL-1 ohne Spiegel bekommen. Originale Spiegel werden für ca. 15,-€ gehandelt, zumindest, wenn man bald einen braucht. Für 13,99€ habe ich im Toom-Markt eine Kopflampe gekauft, diese zerlegt und in den Mikroskopfuß verbaut:


Dazu war nur eine kleine Bohrung notwendig, in die der Schalter kam und eine Verlängerung des Kabels. Das zeitaufwendigste war noch das Zurechtsägen des Plasteteiles, auf das die kleine Platine mit der Elektronik und dem Schalter geschraubt wird. Dieses Plasteteil habe ich mit 2-K-Kleber unter den Fuß geklebt.
Was mich darauf gebracht hat diese Lampe zu kaufen, war die Abbildung auf der Verpackung, die eine Fokussierungsmöglichkeit des Beleichtungskegels zeigt (links unten).

Nun, so schön auf einen Brennpunkt läßt sie sich nicht bringen, aber immerhin wirft sie einen nahezu paralleles Strahlenbündel aus, das dem schon sehr nahe kommt, was ein in den Himmel gerichteter Spiegel in den Kondensor bringt.
Die Lampe hat entgegen den Angaben auf der Verpackung nicht nur 2 sondern 3 Leuchtmodi: 100%, 50% und Blinken. Die 3-W-LED ist so hell, dass man eigentlich nur den 50%-Modus nutzen mag, es sei denn man möchte Pol anwenden. Wichtig ist in jedem Fall ein Diffusionsfilter im Filterhalter.

Das EDUVAL-1 hat übrigens im Gegensatz zum EDUVAL-2 keinen Kombinationstrieb sondern nur einen Grobtieb und auch nur 3 statt 4 Objektivplätze im fest verbauten Objektivrevolver. Weil ich bisher nur das EDUVAL-2 von innen kannte, dachte ich der Feintrieb wäre verharzt. Deshalb habe ich das Gerät zerlegt und gereinigt, aber vergeblich nach dem Feintrieb gesucht. Hier die "Schlachteplatte":

Wer sein EDUVAL-1 ebenfalls zerlegen möchte, sollte beim Wiederzusammenbau auf die richtige Stellung von Zahnrad und Triebachse achten:

Wenn man den Trieb dann bestätigt treffen sich in der unteren Endstellung die beiden Zapfen. Es ist ratsam den Tischhalter mit der Zahnstange in dieser unteren Stellung ein zu setzten, damit der Verfahrweg passt, oberer und unterer Anschlag wieder stimmen.

Das ist natürlich nur eine Einsteigermodell, das aber auch als einfaches Reisemikroskop die wichtigsten Aufgaben abdecken sollte. Mit dem fehlenden Feintrieb ist das 40er Objektiv aber auch das Maximum an Vergrößerung, das sich damit händeln laßt. Das Gerät führt in der Standartausstattung die Objektive 6,3/0,16;  16/0,32 und 40/0,65 mit der modereneren 45mm Abgleichlänge. Es dürfte sich um eines der letzten schwaren Mikroskope von Zeiss-Jena handeln.

Beste Grüße
Gerd

[Peter V.]

Hallo Gerd,

es ist vermutlich mein altes Eduval? Dann freue mich aufrichtig, dass Du es zum Leben erwecken konntest und insofern nicht nur "Schrott" von Würzburg nach Freiberg fahren musstest.

Herzliche Grüße
Peter

[plaenerdd]

Hallo Peter,
du liegst vollkommen richtig. Das Gerät wird demnächt an ein 12-jähriges Fräulein übergeben und hoffentlich den Mikroskopikernachwuchs fördern. Auch das Ng-Stativ funktioniert inzwischen wieder gut. Das wird wohl mein Durchlich-Pol-Mikroskop werden. Die übrigen Stative habe ich ausgeschlachtet und vor allem die Feintriebuhrwerke gerettet (2x LG-Stativ Zeiss-Jena, einmal LOMO-Reisemikroskop/Zeiss-Jena-Lr-Nachbau). Wer derartige Ersatzteile benötigt, möge sich bei mir melden. Die müssen bei mir nicht in der Kiste liegen.
LG Gerd