Geräte für Dünnschliffmikroskopie

Begonnen von zypern, Oktober 21, 2009, 18:08:35 NACHMITTAGS

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Bernhard Lebeda

Zitat von: Peter Voigt in Oktober 25, 2009, 23:13:56 NACHMITTAGS

Ich habe also keinerlei Vorstellung, wie man überhaupt von einem Stein zu einem Schliff kommt. Wird da zunächst eine Scheibe "abgesägt" und aufgeklebt??? ( wenn ja, womit? )  Und dann der Objektträger mit dem Präparat nach unten über dem Schleifmedium hin- und herbewegt?





Hallo Peter

äh, hab ich das oben nicht gross und breit beschrieben?? Ich kann es gerne noch breiter machen  ;)

Ach und wie Thomas (wiedermal) so treffend schreibt: wenn man dabei blutige Fingerkuppen bekäme, wär ich der erste der dieselbigen davon ließe!!

Alles halb so wild. Ob der Schliff bis zum guten Schluss optimal gelingt, ist eine andere Frage, da muss man üben, üben (ich kann das Wort schon nicht mehr hören  ;))


Tschüss

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernhard Lebeda

aber ich ahne schon, dem Herrn Musikus glaubt mal wieder keiner.

also so machen es die Profis

http://almandine.geol.wwu.edu/~dave/other/thinsections/


und so die Amis (Amateure)

http://earth2geologists.net/Microscopes/documents/How_to_make_rock_thin_sections.pdf


Bis denne

Wir können ja mal mit Erik zusammen eine Runde schleifen, wenn Du magst.


So jetzt aber wirklich in die Falle


Bernhard


P.S. ach äh, wieso stellt die Forensoftware eigentlich nicht auf Winterzeit um??
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Siggi O.

Wieso blutige Fingerkuppen, ich bin mittlerweile schon am Knochen angekommen.

Nein, im Ernst, blutig war vielleicht ein wenig übertrieben, aber wenn man es falsch macht und nicht aufpasst, kann das sehr unangenehm sein, denn während man schleift merkt man erst gar nichts, sondern erst wenn es zu spät ist.

Wir haben die Stücke mit UHU-Hart auf einen Objektkleber geklebt.
Auf der Rückseite des OT wurde ein Stück doppelseitiges Klebeband aufgeklebt, damit dieser besser mit den Fingerspitzen in kreisenden Bewegungen geführt werden kann.
Der Druck sollte so stark sein, dass der OT über das Schleifmittel gleitet/rollt.

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
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wilfried48

Zitat von: Bernhard Lebeda in Oktober 26, 2009, 00:42:15 VORMITTAG
aber ich ahne schon, dem Herrn Musikus glaubt mal wieder keiner.

Hallo Bernhard,

nein im Gegenteil  ich mag deine schlauen "Billig-Baumarkt" Lösungen und bei dieser Problematik
glaube ich sogar blind, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass der Musikus seine Geigenfinger fahrlässig aufs
Spiel setzt.
Könntest du bitte deine Dünnschlifftechnik auch mit Fotodokumentation der Zwischenprodukte in Mikrorezepte
darstellen ?
Klaus hat das zwar auch schon angekündigt, aber ich vermute bei ihm wird es eher eine perfektere kostenintensivere Lösung sein.

Ich habe das zwar beruflich vor Jahren auch schon mal selbst gemacht, aber mit Präzisions- Trenn- und Schleifmaschinen, die das Budget des Hobbyisten deutlich überschreiten.

Allerdings hatten wir damals noch keine Schleifautomaten. Ich kann mir ehrlich gesagt auch noch gar nicht vorstellen, wie ein Schleifautomat ohne Zwischenkontrolle das auf den im Eingangsbeitrag erwähnten Massen gleichmässig anstellt.

Und wirklich gespannt bin ich auf die Lösung von Herrn Abele, die an einem Vormittag eine Handvoll Proben im Giessener Format schleift und sogar noch in das Budget des Hobbyisten (wäre nach meiner Einschätzung der Preis eines guten Hobbymikroskops) passt. Da würde mir schon genügen wenn sie in das Budget unseres Institut passt. ;D

viele Grüsse

Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Klaus Herrmann

Hallo Bernhard,

danke für den Link: Das erspart mir die Fotoarbeit!

Zitatalso so machen es die Profis

so ähnlich hätte meine Darstellung auch ausgesehen. Mal abgesehen vom ungewöhnlich lockeren Umgang mit Unfallverütungsvorschriften: das glaube ich letzte Bild unten links zeigt das Sägen einer Steinprobe mit der Diamantsäge. Das könnte zu kürzeren Fingern führen!

Übrigens "Blutige Finger beim Schleifen": Das ist mir passiert, als ich auf der Maschine mit 600er Papier kleine Scheiben von in Kunststoff eingebetteten Seeigelstacheln vorgeschliffen habe. Bei dem Kunststoff ist man schnell durch  und durch das kalte Wasser habe ich nicht gemerkt, dass ich meine Fingerkuppen beschliffen habe. Ich wunderte mich nur über den rostroten Streifen im Wasser auf dem Schleifteller und da hats dann auch schon weh getan. Ich bin jetzt sehr dünnhäutig  an Zeige- und Mittelfinger meiner rechten Hand! :'(
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Bernhard Lebeda


Zitat
Könntest du bitte deine Dünnschlifftechnik auch mit Fotodokumentation der Zwischenprodukte in Mikrorezepte
darstellen ?


Hallo Wilfried

kann ich gerne tun, wird aber etwas dauern!

Zitat
Und wirklich gespannt bin ich auf die Lösung von Herrn Abele, die an einem Vormittag eine Handvoll Proben im Giessener Format schleift und sogar noch in das Budget des Hobbyisten (wäre nach meiner Einschätzung der Preis eines guten Hobbymikroskops) passt. Da würde mir schon genügen wenn sie in das Budget unseres Institut passt. ;D

Das würde mir aber ganz und gar nicht genügen, es sei denn das Budget Deines Institutes würde sich mit meinem decken  ;D 
Ich bleibe eigentlich etwas skeptisch, es gibt ja auch Leute, die ohne mit der Wimper zu zucken > 700€ für einen Fotoadapter hinblättern!!  Budget für den Hobbyisten ist ein sehr dehnbarer Begriff.

Übrigens, falls wir die 1000€ Marke zu erwarten haben, das gibt es schon:

http://www.hamag-maschinenbau.de/shop/scripts/item2.asp?sessionid=2009.10.27.13.22.21@89P48P158P222&category=9&userid=&warengruppe=Lapida-Maschinen


War mir bisher auch zu teuer, ich muss nicht jeden vomittag 10 Schliffe fertig kriegen. Aber die Ursprungsfrage zielte ja eher in den professionellen Bereich.


Viele Grüsse


Bernhard

Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernhard Lebeda

#21
Übrigens hatte ich auch mal hier angefragt, was das niedliche Teilchen kostet:

http://hillquist.com/ThinMachine.htm


Gestern kam die Antwort:

http://www.hillquist.com/pricelist.pdf


Tja, das muss halt mal drin sein  ;)


Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Georg Abele


Hallo liebe Dünnschleifer!

Ich wollte mich eigentlich zu diesem Thema vorläufig nicht mehr äußern; Jedenfalls bis meine Geräte vollständig und marktreif, also komplett erprobt sind. Außerdem möchte ich nicht dieses private Forum zur Vermarktung meiner Erfindungen missbrauchen. Aber wenn ich solche Geräte und Preise sehe, kann ich einfach nicht still bleiben. Ich bin dabei und in den letzten Zügen, eine wirklich und sicher funktionierende Gesamtlösung für gute und schnelle Dünnschliffe auf den Markt zu bringen. In der Grundausstattung noch erschwinglich, so mancher Satz Winterräder ist teurer. In der Profiausstattung noch im Preisrahmen eines Kleinstunternehmens. Ich bitte jedoch noch um ein wenig Geduld. Ich will und kann nicht riskieren, daß durch kleine Kinderkrankheiten der Ruf meiner Geräte von vorne herein ruiniert wird.

Unter G.Abele@t-online.de können Informationen angefordert werden, welche, so bald sie fertig sind (noch im November) abgeschickt werden.

Grüße

Georg Abele
www.duennschliff.com  www.thin-section.com  Gute Ideen sind fast immer einfach.

Peter V.

#23
Zitat von: Bernhard Lebeda in Oktober 27, 2009, 13:36:07 NACHMITTAGS
Übrigens hatte ich auch mal hier angefragt, was das niedliche Teilchen kostet:

http://hillquist.com/ThinMachine.htm


Gestern kam die Antwort:

http://www.hillquist.com/pricelist.pdf


Tja, das muss halt mal drin sein  ;)


Bernhard

Ui - das nenn' ich mal einen Preis! Mit Abwrackprämie bekommt man dafür ja schon einen fabrikneuen Kleinwagen...
( Ich sehe es doch richtig, dass das letztlich nur eine Diamant-Trennscheibe und eine Diamant-Schleifescheibe sind? )

Herzliche Grüße
Peter
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derda

Hallo Bernhard,

ich habe auch schon mal nach einem schönen "Kombigerät" geschaut und bin auf die Struers Discoplan-TS gestossen. Seit dem spare ich darauf ;-) => 16.000 Euro soll dieses Kleinod kosten.
Bei Ebay gab es auch mal eine gebraucht, die aber sehr schnell vergriffen war.

Es gibt auch eine kleine Trennmaschine von Scan-Dia (Mini-Cut 40), die aber preislich ebenfalls viel zu hoch liegt.

Viele Grüße

Erik

Peter V.

Lieber Schleifer,

bitte entschuldigt mein Instistieren als in dieser Materie völlig Ahnungsloser, aber wenn ich das recht sehe, sind die Schleifmaschinen doch nicht anderes als eben eine Schleifmaschine, bei der mit einer einfachen Mechanik ( Halterung ) der OT mit dem aufgeklebten Stein gegen die Fläche der Scheibe gedrückt wird. Übersehe ich jetzt Wesentliches, wenn ich der Ansicht bin, das sich eine solches "Schleifsystem" aus Baumarktteilen und mit Hife einer Metallwerkstatt auch für deutlich unter 1000 EUR selbst bauen lassen sollte?

Herzliche Grüße
Peter
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Klaus Herrmann

Hallo Peter,

ist bei Deiner groben Abschätzung das Diamantsägeblatt, der Vakuumhalter und die Diamantläpp-Scheibe schon eingerechnet?

Oder hast Du erst den Fließenschneider aus dem Baumarkt dabei?

Wenn Du einen funktionierenden Prototypen fertig hast und der unter 1000.- kostet, dann solltest Du ihn hier vorstellen, auf den bin ich so gespannt, wie auf Georg Abeles Wundermaschine.

Bedingung ist: damit lassen sich planparallele Dünnschliffe mit 20-30 µm herstellen! Und nicht nur aus Kalkstein, sondern auch aus Flint!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Peter V.

Lieber Klaus,

Zitatals in dieser Materie völlig Ahnungsloser

..wie ich schon schrieb ;-)

Dass da so viel Technik hintersteckt, wusste ich nicht. Deshalb ja meine Frage.....

Herzliche Grüße
Peter

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wilfried48

Hallo,

die Professionellen Geräte wie z.B. Struers Disco Plan TS in der 15000 Euro Klasse ( das haben wir im Institut) können ja auch noch keinen vollständigen Dünnschliff mit 20 bis 30 µm Dicke und schon gar nicht die 10 µm von Herrn Abele. Und automatisch sind sie auch noch nicht. Solche Geräte haben mal gerade eine Vorschubpräzision
und Stabilität von 10 µm und man kann von Hand an einem halben Tag vielleicht eine handvoll Proben planparallel
auf 100 µm schleifen.
Aber dann gehts ja erst richtig los, dann muss man die Proben noch in einem speziellen Probenhalter in einer etwa
auch noch mal so teuren Poliermaschine mit einer feinen Körnung unter ständiger Nachkontrolle auf die 20 bis 30 µm herunterschleifen und polieren und das nimmt die meiste Zeit in Anspruch  und so manche Probe geht dabei wieder verloren.

Nach der Erfahrung mit einer Maschine die das alles vollautomatisch kann wird im Eingangsbeitrag gefragt. Eine solche Maschine braucht eine Vorschubpräzision und Stabilität von 1 bis 2 µm und das auch an sehr harten Materialien.
Eine solche Komplettlösung für den professionellen Bereich dürfte im Moment eher bei ca. 50 000 .- Euro angesiedelt sein. Die Entwicklungkosten solcher Sachen sind hoch und sie haben ja auch keine so hohe Auflage, wie eine einfache Plattentrennmaschine aus dem Baumarkt.

Ich bin daher auf die Lösung von Herrn Abele sehr gespannt, aber trotzdem zuversichtlich, weil er als Maschinenbauer mit eigenem Betrieb und Hobbymikroskopiker sicher weiss wovon er spricht
"..In der Profiausstattung noch im Preisrahmen eines Kleinstunternehmens.."

Trotzdem würde immer noch interessieren wie weit man mit der Lösung von Bernhard und entsprechend schonendem Umgang mit den Fingern von Hand kommen kann.

viele Grüsse

Wilfried


vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Klaus Herrmann

Hallo Schleifer,

ZitatTrotzdem würde immer noch interessieren wie weit man mit der Lösung von Bernhard und entsprechend schonendem Umgang mit den Fingern von Hand kommen kann.

Am mineralogischen Institut der Uni Hannover haben wir eine solche Maschine gesehen. Der Schleifteller hatte gut 1m Durchmesser.

Die Objektträger wurden erst beidseitig geschliffen, damit sie wirklich planparallel sind und einheitlich dick. Die lieferbaren Tolerenzen haben nicht ausgereicht.
Darauf wurden die vorgetrimmten Gesteinsklötze aufgeklebt auf 1mm dünngesägt und in die Maschine eingelegt. In einem Lauf wurden glaube ich 50 Stück gleichzeitig fertiggeschliffen. Polieren ist übrigens nicht nötig, man hört mit 800er Körnung auf. Durch das Eindecken mit Kunstharz und Deckglas werden die feinen Unebenheiten optisch unsichtbar.

Anders ist es bei Erzanschliffen, die werden poliert - sind aber keine Dünnschliffe.

Mit diesem Riesentrum macht man Serien-Dünnschliffe am laufenden Band. Ich habe selber einen aus so einer Serie. ca 20 µm dick und absolut planparallel!

Ob das eine Sonderanfertigung ist kann ich nicht sagen!

Der Fragende kann sich ja mal an das Institut wenden!

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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