Tischmikrotom und Schnittstärke

Begonnen von Siggi O., Dezember 12, 2009, 14:03:03 NACHMITTAGS

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Daniel Steiner

Dann bleibt nur Selbstbau übrig... machbar, siehe dieser Thread:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4062.0

Mein Maschinchen hat sich inzwischen recht gut bewährt.

Grüsse, Daniel

Hugo Halfmann

Lieber Daniel,

einen schönen Eigenbau hast du da gemacht ! Vor allem der Kostenfaktor ist cool 8) .

Ich hab´ ja momentan wetterbedingt eine äußerst kreative Bastelphase und bring die Sachen, die sich mit der Zeit so angesammelt haben, mal auf Vordermann ;D. Zu diesem Sammelsurium gehört auch dieses schöne alte Mikrotom von M. Stiassnie / Paris welches ich mal für wenige Euronen total versifft erstanden habe:




und bei dem ich nun durch diesen Thread auf die Idee gekommen bin, den Stempel, auf welchen das eingebettete Objekt zum Schneiden aufgeschmolzen wird, durch eine Klemmhülse für Möhren zu ersetzen; der erforderliche Bastelaufwand wäre gering.
Ich weiss nur nicht, ob die "Möhrenmethode" am Rotationsmikrotom funktioniert.

Hat das jemand schon mal ausprobiert ?
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Jürgen H.

Hallo Hugo, (Darf ich so sagen?)

Das ist aber ein schönes Antikchen! Dem würde ich mich auch mit Liebe widmen....Ich hoffe, dass die Mechanik rostfrei geblieben ist und ohne Spiel exakt läuft.

Im übrigen: Warum sollte die Möhrenmethode nicht funktionieren? Einzige Voraussetzung dürfte ein gutes Mikrotommesser oder ein Klingenhalter + gute Einmalklinge sein, da Du mit dem Mikrotom nicht ziehen schneiden kannst, sondern quer durch das Präparat musst. Bei meinem Schlittenmikrotom ist das jedenfalls kein Problem...


Schöne Grüße

Jürgen

Hugo Halfmann

Hallo Jürgen,

die Frage hab ich gestellt, weil ich schlicht keine Ahnung habe !  ::)
Na, dann werde ich den Bau der Hülse mal in Angriff nehmen...
Mikrotommesser sind zwar dabei, dauerhaft werde ich aber auf Einmalklingen umstellen.

Das Mikrotom "läuft" nach gründlicher Reinigung (die Fotos sind alt) wie´n Nähmaschinchen  ;D
So ganz ohne Rost ist´s leider nicht geblieben, besonders das Schwungrad ist ziemlich flugrostig, das werde ich wohl bei Gelegenheit mal neu vernickeln lassen, das sieht dann einfach besser aus.
Außer der Bodenplatte und dem Schwungrad besteht das ganze Teil aus vernickeltem Messing !  8)
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Bernhard Lebeda

Zitat von: Jürgen Harst in Januar 13, 2011, 09:36:18 VORMITTAG


Im übrigen: Warum sollte die Möhrenmethode nicht funktionieren? Einzige Voraussetzung dürfte ein gutes Mikrotommesser oder ein Klingenhalter + gute Einmalklinge sein, da Du mit dem Mikrotom nicht ziehen schneiden kannst, sondern quer durch das Präparat musst. Bei meinem Schlittenmikrotom ist das jedenfalls kein Problem...



Hallo Mikrotomfreaks

na ja, wohin soll denn die Möhre geklemmt werden??  Ich sehe da nur eine Scheibe zum aufkleben von Paraffinblöcken!


Viele Grüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Klaus Herrmann

Hallo Bernhard,


Zitatna ja, wohin soll denn die Möhre geklemmt werden?? 

Den Möhrenklemmer schnitzt er sich doch:  ;)

ZitatNa, dann werde ich den Bau der Hülse mal in Angriff nehmen...
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Hugo Halfmann

Hallo Bernhard,

diese Scheibe ist nur mittels eines Rundstabs eingeklemmt, von der Seite sieht die Scheibe aus wie ein T, und da kam mir beim Lesen des ganzen Threads die Idee, das T durch eine Möhrenhaltehülse (es lebe der Neologismus!) zu ersetzen, weil mir einbetten auf Dauer zu nervig ist.

Es reicht, wenn mein Töchterchen mit Wachs und Knetmasse ´rumsaut... ;D
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Jürg Braun

Und wenn dir beim schneiden ein Möhrenhalterhülsenmöhren essender Hase in die Klinge kommt, kannst du ihn an Ronald weiter leiten. Der macht ganz schöne Präparate damit.

Gruss

Jürg

Klaus Herrmann

Hallo Hugo,


ZitatMöhrenhaltehülse

dann aber gleich richtig: mit Vakuumsauger und elektromagnetischem Sicherungs-Pin! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Hugo Halfmann

Zitat von: Klaus Herrmann in Januar 13, 2011, 14:53:52 NACHMITTAGS
Hallo Hugo,
dann aber gleich richtig: mit Vakuumsauger und elektromagnetischem Sicherungs-Pin! ;D


Ich heisse nicht Zeiss...
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Bernd Miggel

Liebe Mikroskopierfreunde,

durch einen glücklichen Zufall habe ich diesen älteren Thread gefunden. Mit dem diskutierten Tischmikrotom habe ich echte Probleme: Der Höhentrieb erfolgt nicht gleichmäßig und dadurch habe ich ca. 80 Prozent Ausschuss!
Beispiel: Wenn man nach erfolgtem Schnitt 1x weiter rastet, erwartet man einen sauberen Schnitt von ca. 20 µm Dicke. Aber bei mir muss man oft 3 bis 4 mal rasten, bis die Klinge endlich fasst und nicht mehr über die Probe hinweggleitet. Der dann erfolgende Schnitt ist meist viel zu dick. Ich schneide weiches Holz, z.B. Birke mit Einmalklinge im Klingenhalter.
Gewindespindel und Gleitzylinder sind frisch geölt und leicht gängig.

Gibt es jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir weiterhelfen kann? - Danke im Voraus!

Bernd



Peter V.

Hallo,

ich gebe jetzt mal ein Antwort, die evtl. völliger Blödsinn ist, aber ich habe da etwas im Hinterkopf. Vorweg: meine Schnippel-Erfahrungen sind begerenzt und erstrecken sich auf einige wenige Versuche vor Jahren. Ich meine mich aber zu erinnern, ein ähnliches Problem gehabt zu haben. Das lag allerdings nicht am Mikrotom, sondern am Schneidgut. Durch den Schnitt hat sich das Schneidgut (obwohl nerven- und muskelfrei  ;)) nach dem Schnitt wenige Mikrometer retrahiert. Wenn man dann das Mikrotom wenig My nach oben bewegt hat, war es immer noch zu tief, hat sich dann aber irgendwann wieder ausgedehnt. Hast Du mal mit einem "festen" Gegenstand (einem feten Holzklötzchen) beobachtet, ob es sich wirklich nicht gleichmässig hebt, wenn Du die Raste einmal vorstellst? Ich will damit ausdrücken, dass dein Problem evtl. in einer gewissen "gummiartigen" Konsistenz des Schneidgutes liegt und gar nicht am Mikrotom selbst. Ist nur so eine Idee, die ich ich irgendwie im Hinterkopf habe. Aber - wie gesagt: Das kann auch völliger Blödsinn sein, für den ich mich dann im Voraus entschuldige. Aber ein kurzer Test kostet ja nicht soviel Zeit. Viel Erfolg!

Herzliche Güße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

RainerTeubner

Hallo Bernd,

ich schneide meine Pflanzenproben auch auf dem von Dir gezeigtem Mikrotom und kenne auch das Phänomen, allerdings nicht ganz so häufig wie von Dir beschrieben. Ich habe das auch bisher auf ein Ausweichen der Probe zurückgeführt, verursacht vielleicht durch unterscheidliche Schneidbarkeit und Härte der Gewebe. Bei Holzproben kann es vorkommen, daß die Klinge in die Probe hineingezogen wird und der Schnitt dadurch zu dick wird, die folgende Messebewegung für den nächsten Schnitt greift dann ins Leere.
Ich nehme an, daß Du die üblichen Fehlerquellen ausgeschlossen hast, wie beispielsweise nicht mehr optimal scharfes Messer, lockeres Messser im Klingenhalter, mangelnde Schmierung durch fehlende Befeuchtung von Messer und Schnitt, zu locker eingespannte Probe.
Mehr fällt mir jetzt nicht mehr ein.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Klaus Herrmann

Hallo Bernd,

ich kann das von Rainer Gesagte bestätigen. Wichtig ist: die Probe muss bombenfest eingespannt sein, sie darf nicht ausweichen. Wenn schon Holz, dann wirklich ganz dünne Ästchen und Frischmaterial. Wenn du kurze Stummel auf ein Holzklötzchen mit Sekundenkleber aufklebst, dann ein wirklich kurzes Stück verwenden. Natürlich frische Messer und ziehenden Schrägschnitt. Eventuell Glycerin zum Befeuchten nehmen.

Das Mikrotom zählt zu den guten gesuchten!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Bernd Miggel

Vielen Dank an Alle!

Jetzt geht es wesentlich besser: Habe die Schnittfläche deutlich verkleinert, mit Glyzerin befeuchtet, natürlich frisches Messer und ziehender Schnitt.
Im Bild ein erstes, sicher verbesserungsfähiges Ergebnis: Tangentialschnitt von Birke, frisches Holz geschnitten, unfixiert in Etzold-FCA 15 Min. gefärbt, in Wasser ausgewaschen, nicht differenziert, mit Isopropanol entwässert, in Euparal eingeschlossen.

Herzliche Grüße

Bernd