Frage zum Fotografieren - Kameraadaption

Begonnen von mm4882, Februar 04, 2010, 09:12:58 VORMITTAG

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mm4882

Hallo,
habe mittels Suchfunktion schon mal versucht ein Bild zu verschaffen (wie treffend hier ;-)). Weiters habe ich in der Mikrofibel nachgelesen. Technisch bin ich aber nicht so bewandert, ich vestehe die Problematik offensichtlich nicht ganz.

Also ich habe versucht mit meinem Handy (Nokia 6300) gestern (wieder) Eretrozyten zu fotografieren. Das Problem ist, wenn ich es direkt auf das Okular lege (wie beim alten Ericsson 550i) bekomme ich kein Bild, bzw. 2 überlagerte, da der Abstand nicht zu stimmen scheint. Halte ich es etwas weg vom Okular, bekomme ich ein Bild, aber es wird nicht scharf nach dem Auslöser - am Display aber schon (habe wg. Verwacklung einfach mit div. Holzleisten probiert, sodass ich das Handy ,,auflegen" konnte. Bei meinem Stereomikoskop (Linse im Okular ist tiefer/kleiner) bekomme ich 1A Bilder hin (für meine Verhältnisse - total scharf, guter Kontrast...).

Weiters hab ich noch eine Bridged Kamera (Objektiv nicht herausnehmbar!) Fujitsu FinePix S1000fd. Mit der würde ich lieber Fotografieren, da sie weitaus besser ist.

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Fujifilm/FinePix_S1000fd.aspx

Für Technikverständige hier ein paar Infos:

xFokusbereich der Linsef=5.9mm - 70.8mmBlendenbereichF2.8 - F5.6Digitale-SLRYKameralinse entspricht 35 mm33 - 396 mmCCD-BildsensorCCDCCD-Sensorgröe1/2.3 "Auto-FokusYNormal focusing range0.4 - ?Macro focusing range (tele)0.8 - 3.0 mMacro focusing range (wide)0.05 - 3.0 mSuper Macro focusing range0.02 - 1.0 mAuto Focus (AF) illuminatorYContinuous Auto Focus (AF)YCentre weighted Auto Focus (AF)YKamera Verschlusszeit8 - 1/1200 sISO EmpfindlichkeitISO 64 / 100 / 200 / 400 / 800 / 1600AE mit Verschluss-PrioritätYAE mit Blenden-PrioritätYRot-Auge

Meine Frage, wie schaffe ich es hier, Fotos am Okular, bzw. ohne Okular (mein Mikrsokop vom Inder!) zu machen?

Welche Adapter muss ich kaufen, ev. basteln?

Falls es zu aufwendig ist, wie schaffe ich es mit dem Nokia 6300 Fotos (von Parasiten bei 100x-1000x) zu machen?

Habe mal einen Thread im Kopf, wo die Kamera mit einer Paprolle ,,adaptiert" wurde, finde ihn nur nicht mehr. Bzw. wie lange muss die Paprolle sein!?


Möchte nicht so viel Fotografieren, nur für einen Vortrag einige Parasiten und später vielleicht mal, wenn ich ,,exotische" in den Proben finde.

Vielen Dank schonmal!

LG

Martin

Martin Schneider

Hallo Martin,
vielleicht hast Du die falschen Suchbegriffe verwendet.
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2871.0 könnte Dir weiterhelfen.
viele Grüße
Martin

mm4882

Hallo,

danke, Links sind sehr interessant. Leider scheint es keine "allgemeine Lösung" zu geben.

Eines sehe ich aber dort nicht - es wird immer nur von Spigelreflex und Kompaktkameras gesprochen, NIE aber von Bridged Kameras, die ja eine Mischung aus beidem sind.

Problem - Objektiv wie eine Spigelreflex (zu groß zum freien hinhalten), aber eben automatischer Fokus/Zoom, der ein hinhalten nicht erlaubt, und das Objektiv ist NICHT abnehmbar. Also ein no Go!?

LG

Martin

Jürgen Boschert

Hallo Martin,

Bridge-Kameras sind sicher ein Problem, genauer ihre Objektive. Entscheidend für die Adaptierbarkeit ist, dass Austrittspupille des Okulars und Eintrittspupille des Objektives zur Deckung gebracht werden können, sonst ist es in der Tat ein "no-go". Das muss man im Einzelfall ausprobieren. Evtl. kann man auch durch eine zusätzliche Optik die eine oder andere dieser Kameras adaptieren, aber dazu gibt es kein allgemein gültiges Rezept.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

mm4882

Hallo,

was ich diesbezüglich auch noch nicht herausfinden konnte ist, warum mit zunehmender Vergrößerung, der "effektive" Bild(ausschnitt) immer kleiner wird am Foto, d.h. der schwarze Rand immer größer. Beim Durchsehen ins Okular ist es ja immer gleich groß, nur das "Sichtfeld" am Objektträger wird halt immer geringer.


Die Technik ist wirklich nicht meines ;).

LG

Martin

treinisch

Zitat von: Jürgen Boschert in Februar 04, 2010, 13:37:50 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

Bridge-Kameras sind sicher ein Problem, genauer ihre Objektive. Entscheidend für die Adaptierbarkeit ist, dass Austrittspupille des Okulars und Eintrittspupille des Objektives zur Deckung gebracht werden können, sonst ist es in der Tat ein "no-go". Das muss man im Einzelfall ausprobieren. Evtl. kann man auch durch eine zusätzliche Optik die eine oder andere dieser Kameras adaptieren, aber dazu gibt es kein allgemein gültiges Rezept.

Hallo,

kann man messen wo ungefähr die Eintrittspupille einer Kamera mit Objektiv ist?
Ich meine mit einfachen Mitteln. Die Austrittspupille eines Okulars ist doch in dem Abstand,
wo der auf einem Blatt Papier entstehende Lichtkreis am kleinsten ist, oder? Gibt es so eine
Methode auch für Kameras?

Wandert die Eintrittspupille beim Fokussieren?

Herzliche Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Jürgen Boschert

Hallo Martin,

eine einfache Methode, die Lage der Eintrittspupille eines Kameraobjektives zu bestimmen, habe ich jetzt auch nicht parat. Ihre Lageänderung beim Fokusieren dürfte eher gering sein, hingegen beim Zoomen können da beträchtliche Verschiebungen eintreten.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Werner Jülich

Walter E. Schön hat die Frage nach der Lage der EP in seinem folgenden Beitrag besprochen.
http://www.juelich-bonn.com/jForum/read.php?9,38558,42558#msg-42558

Werner Jülich

Detlef Kramer

Hallo,

vielen Dank, Herr Jülich, für diesen Hinweis. Das ist eigentlich ein wirklich toller Beitrag. Es bedeutet natürlich, dass man diese Untersuchung vergleichend an den in Frage kommenden Kameras durchführen kann. Das ist kein grundsätziches Problem, wenn man einen Fachhändler zur Hand hat. Allerdings kann man in dem Fall auch gleich am Mikroskop ausprobieren. Trotzdem, sehr interessant.

Meine Erfahrung: die Bridge-Kameras machen fast alle Probleme in Kombination mit "Brille"-Okularen (Austrittspupille ca. 20 mm über der Frontlinse). Meine persönliche Erfahrung: gut gehen Olympus 5060 und 7070. Und natürlich die Coolpixe 99x bis 4500, wenn man die zu der Kategorie hinzurechnen möchte. Viel unproblematischer sind die Canons der 5x0-Serie; die 6x0 mit gewissen Eisnchränkungen auch.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Jürgen Boschert

Hallo Herr Jülich,

herzlichen Dank für diesen Link. Simpel, aber man muss draufkommen.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

peter-h

Mit einer kleinen Einrichtung (optische Bank) kann man sehr gut die Blendenlage messen.
Hier das Beispiel der bekannten alten Canon A620.



Wie man sieht, tanzt die Blende ganz erheblich. Da die Okulare für Brillenträger nur maximal 20-22mm Austrittspupille haben, kann man sehr leicht erkennen, wie kritische eine Adaption ist.  ???
Und damit es uns nicht zu leicht gemacht wird, hat jede Kamera eine andere Lage und Funktion in Abhängigkeit der Brennweite.

Viel Glück
P. Höbel

treinisch

Zitat von: peter-h in Februar 04, 2010, 19:59:25 NACHMITTAGS

Und damit es uns nicht zu leicht gemacht wird, hat jede Kamera eine andere Lage und Funktion in Abhängigkeit der Brennweite.

Hallo,

und wie unterschiedlich! Nach dem Verfahren, dass Walter E. Schön beschrieben hat, habe ich mal eine
Kamera, die ich gern adaptieren würde, gemessen.



Vielleicht erklärt sich der geradezu umgekehrte Verlauf der Kurve daraus, dass
12.8mm gerade einmal 60mm KB Äquivalent entsprechen.

Herzliche Grüße

Timm Reinisch
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: treinisch in Februar 04, 2010, 22:58:27 NACHMITTAGS
...
und wie unterschiedlich! Nach dem Verfahren, dass Walter E. Schön beschrieben hat, habe ich mal eine
Kamera, die ich gern adaptieren würde, gemessen.
...

Hallo Herr Reinisch,

Ihre Lumix DMC-LX3 ist eine sehr schöne Kamera, leider wird es nicht leicht sie als Mikrokamera zu adaptieren. Das liegt an dem etwas eigenwilligen Verfahrweg des Objektivs. Für Weitwinkel ist das Objektiv ausgefahren, zu Telestellung wird es eingefahren. Und so wird die mechanische Adaption zu einem nicht gerade einfach lösbaren Problem.

Besser adaptieren läßt sich die Nikon Coolpix P5000. Was dabei alles zu beachten ist, habe ich hier beschrieben: http://www.juelich-bonn.com/jForum/read.php?11,205038,205038#msg-205038

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller

mm4882

#13
Hallo,

ich würde gerne wieder zurück zu meinem Problem mit meinen Kameras kommen, da die Thematik für mich eh schon sehr schwer zu erfassen ist.

Hier ein paar Fotos mit dem Nokia 6300 Handy


Als Referenz über mein EUR 100 teures Uzman-Import Stereomikroskop mit 80x. Darunter liegt eine ca 5mm große Spinnenhaut (die leider nicht entfaltbar war) Für meine Verhältnisse gestochen scharf, besser gehts nicht und ist für mich ausreichend.


mit 400x Auflösung (Blut - Öl - Deckplättchen). Mir schien das Bild mit dem Auge scharf. Selbst das Handy hat bei etwas Abstand gut Fokusiert, nach dem Auslöser jedoch immer "unscharf" gestellt. Bzw. scheint mir das Bild generell (auch am Auge) gegen dem Rand hinzu unscharf zu werden.


mit 1000x Auflösung (Blut - Öl - Deckplättchen-Öl). Hier hatte ich Probleme, da das Öl beim Fokusieren zu schwimmen begann, und so die Plättchen hin und her geschwommen sind. Gehe davon aus, dass Öl vom Deckplättchen sich mit dem Öl unter Deckplätten durch Überlaufen vermengt hat.

Wie beurteilt ihr das!? Kann ich mit der Handykamera noch was rausholen, wenn ja wie am besten?

LG

Martin


Werner Jülich

#14
Ich finde ehrlich gesagt Ihre Versuche kurios. Warum muß es ein Handy sein, warum eine weniger geeignete Kamera. Was soll z.B. mich reizen, hinter Ihren Sonderwegen herzusteigen. Nehmen Sie einfach geeignetes Material, dann kann man auch gerne über Optimierung diskutieren, aber so ist es einfach zu unergiebig.

Werner Jülich