Multi-LED in Zeiss Leuchte HBO 200 "Kürbis"

Begonnen von wilfried48, Februar 10, 2010, 16:41:10 NACHMITTAGS

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wilfried48

Hallo,

in zwei Abendschichten hab ich nun endlich mal das Dreh/Frästeil für den verschiebaren Multi-LED Kühlkörper für die Zeiss 200 Leuchte
"Kürbis" hergestellt und mit 5 LEDs bestückt.

Im Moment sind 5 LEDs auf Starplatine montiert UV, Royal Blue, Grün, Weiss, Gelb

Leider habe ich eine Ausbuchtung in der Leuchte (Verschiebungsstange) der Streuscheibe übersehen, sodass die letzte Position nicht in den
strahlengang geschoben werden kann. Aber 4 verschiedene LEDs sind ja auch noch ganz komfortabel.

Der Test im Zeiss Universal Mikroskop verlief im normalen Auf- und Durchlichtbetrieb recht zufriedenstellend.

Die verschiedenen LEDs lassen sich durch verschieben in wenigen Sekunden wechseln und mit dem Hilfsokular noch ein wenig nachzentrieren.

Auch für Auflicht, DIC, und Phasenkontrast reicht die Helligkeit dicke aus.

Unzufrieden bin ich mit der Helligkeit der 5W K2Luxeon Royal Blue 620 mW im Fluoreszenzbetrieb, da ist selbst die blaugefilterte Cree 5W Weisslicht LED besser.

Und die HBO 100 Leuchte am IM35 macht am gleichen Objekt eine mindestens 10 mal so helle Fluoreszenz.

Ich weiss noch nicht woran das liegt, da Peter Höbel ja mit der 3 W Luxeon Royal blue sehr schöne Fluoreszenzaufnahmen gezeigt hat.

Ich werde heute abend mal den Anregungsfilter herausnehmen, vielleicht passt der ja nicht genau auf die LED.

Oder hat jemand eine andere Idee ?

viele Grüsse

Wilfried

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Nomarski

Hallo Wilfried,

ZitatIch werde heute abend mal den Anregungsfilter herausnehmen, vielleicht passt der ja nicht genau auf die LED.

Wenn du das Register bestehend aus BG38 + UG1/UG5/BG3/BG12 meinst, so nimm das ruhig aus dem Strahlengang raus, denn diese Filter lutschen einiges an Intensität weg. Versuche es nur mit dem BG38 und ggf. einen Kurzpass mit mehr Transmission.

Viele Grüße
Bernd

wilfried48

Hallo,

damit es etwas klarer wird hier noch Zwei Bilder zum Multi LED Umbau der HBO 200 Leuchte.



Es wurde ein Träger hergestellt der für 5 LEDs nebeneinander Platz bietet.

Von recht nach links gesehen befinden sich auf dem Halter :UV 395nm, Royal Blue 455 nm, grün, weiss, gelb

Dieser Halter kann wie der Originalhalter der HBO 200 Lampe horizontal in die um 90 grad gedrehte Leuchte

gesteckt werden und zwischen den Markierungsstrichen horizontal verschoben werden, sodass die einzelnen LEDs

auf die optische Achse gelangen.

Das ganze sieht dann am Fluoreszenzmikroskop so aus:



Am Mikroskop kann auf Auflicht- oder Durchlichtfluoreszenz geschaltet werden.

Sowohl in Auflicht- als auch in Durchlichtfluoreszenz ist die mit dem Anregungsfilter blaugefilterte 5W Cree LED besser als die 5W Luxeon Royal blue.

Bei Auflichtfluoreszenz habe ich das Anregungsfilter mal herausgenommen. Dann steigt natürlich die Fluoreszenzausbeute bei der Royal blue, aber sie ist immer noch nicht so gut wie bei der Cree Weisslicht LED mit
Anregungsfilter. Ausserdem ist dann der Untergrund nicht mehr ganz dunkel, sodass das Signal/Untergrundverhältnis
sich nicht verbessert.
Für die Royal blue mit 455 nm bräuchte man wahrscheinlich einen Anregungsfilter der sein Maximum auch exakt bei dieser Wellenlänge hat. Die Anregungsfilter im Mikroskop sind dagegen auf die Linien der Hg Lampen optimiert. Daher ist es besser gleich eine leistungsstarke Weisslicht LED zu nehmen.
Mit der 5 W Cree Weisslicht LED lässt sich in der HBO 200 Leuchte am Zeiss Universal wunderbar Auflicht- und
Durchlichtfluoreszenz machen.

viele Grüsse
Wilfried
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K. Koch

Hallo,

mal wieder eine echt coole Bastelei!  ;)

So was ähnliches hatte ich auch mal vor, und zwar mit einem Modellbau-Servo mit Scheibe vorne drauf, der je nach Potistellung der Ansteuerelektronik ("Servotester"-Bausatz bei Conrad oder ELV) die jeweilige LED in den Strahlengang dreht. Und statt Poti dann einen Mehrfach-Drehschalter mit einzelnen Trimmpotis, mit dem auch gleich die richtige LED eingeschaltet wird...
Leider ist der Plan in meinen Gehirnwindungen stecken geblieben.

In so ein Kürbisgehäuse, ich weiß nicht was da original drin war, habe ich dann eine Halogen 100W Birne eingesetzt, dahinter noch einen Hohlspiegel aus einem Diaprojektor zur Lichtverstärkung. Das geht super, man muss beim Wechsel im 3RS nichts umstecken, sondern kann alle Schieber vom UV bis zum Grün einfach durchklickern. Also von den LEDs bin ich für stationäre Fluoreszent-Angelegenheiten erst mal weg...

Das die 5 W Cree Weisslicht LED besser ist als die Royal Blue ist schon erstaunlich... Passt evtl die normale blaue LED besser zu den Filtern? Ich dachte, das hätte ich mal irgendwann nachgeguckt und es wäre so gewesen.

Viele Grüße
Klaas

Nomarski

Hallo Wilfried,

beim IV-FL-Kondensor für die kleinen Standards arbeitet der BP450-490, der in den Filtersätzen 09 und 10 für die Blauanregung eingesetzt wird, wunderbar mit der Royal Blue zusammen, die bei 455nm emittiert.
Mit was ist denn der III-RS bestückt? Scheinbar ohne Sperrfilter, sonst bräuchtest du nicht die Kassette mit den Kantenfiltern im Zwischentubus.
Man darf dabei auch nicht außer Acht lassen, daß die Wege viel länger sind, insbesondere wenn man für die Durchlichtfluoreszenz den Lichtstrahl dreimal umlenken muß.
Nichtsdestotrotz ist der Paternoster schön geworden. :)

Viele Grüße
Bernd

wilfried48

Hallo Bernd,

in dem Auflichtfluoreszenzkondensor III RS ist schon ein Sperrfilter drin, die Kantenfilterkassette ist für Durchlichtfluoreszenz macht aber auch bei Auflichtfluorezenz noch ein bisschen weniger Untergrund.

Ich weiss nicht, wo  genau das Maximum des Anregungsfilters für die Blauanregung ist da ich hierüber keine Unterlagen habe.

Ich werde ihn mal ausbauen und im Institut vermessen.

Aber schau mal auf die Internetseite von Peter Höbel. So ideal passt der der Anregungsfilter des IV FL Kondensors
auch wieder nicht auf die 455 nm der Royal Blue. Die 470 nm der blauen LED würden da besser passen.

viele Grüsse
Wilfried
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Nomarski

Hallo Wilfried,

ZitatVon recht nach links gesehen befinden sich auf dem Halter :UV 395nm, Royal Blue 455 nm, grün, weiss, gelb

Welchem Zweck soll eigentlich die gelbe LED dienen?

Viele Grüße
Bernd

wilfried48

Hallo Bernd,

da kann vielleicht besser TPL Auskunft geben.

Ich glaube er meinte die sei zusammen mit einem Linienfilter für Refraktometrie gut.

Gruss

Wilfried
vorzugsweise per Du

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TPL

Zitat von: wilfried48 in Februar 12, 2010, 00:24:14 VORMITTAGda kann vielleicht besser TPL Auskunft geben.
Ich glaube er meinte die sei zusammen mit einem Linienfilter für Refraktometrie gut.

Hallo Wilfried,
danke für die Blumen: ich weiß zwar grob, worum es dabei geht (Messung mit möglichst monochromatischem Licht), aber hier im Forum fallen mir als Praktiker für diese Fragen ein (alphabetisch ;): Bernd/Nomarski, Erik W., Ole/miner und peter-h.

Ich war ja vom Konzept Deiner Kürbis-LED-Beleuchtung schon zu Beginn sehr begeistert. Allerdings hat mir inzwischen Bernd einen Kürbis mit einem KFZ-Xenon-Brenner ausgestattet. Auch das war nicht trivial, weil der Brenner in einer Position montiert werden muss, die nicht auf Anhieb mit der Geometrie des Kürbis harmoniert, aber Bernd hat dafür eine sehr gute Lösung gefunden http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2989.msg24224#msg24224. Zur Erzeugung von monochromatischem Licht ist diese Lösung natürlich nicht so elegant wie Dein Ansatz, wo ja nur die Farben erzeugt werden, die man gerade braucht, aber dafür ist die Weißlich-Leistung des Xenon-Brenners einfach überwältigend.

Refraktiert Euch Eure Haxen nicht beim erneuten Kälteeinbruch! (Hier liegen 5 cm Pulverschnee auf dem alten Eis)
Schönen Gruß, Thomas

Klaus Dönnebrink

Lieber Wilfried 48!
Eine tolle und aufwendige Konstruktion!
Bei meinen eigenen Expreimenten mit farbigen LED s ( 5 W Luxeon)
haben sich da eine Reihe Probleme ergeben, da ja keine eng umschriebene Wellenlänge vorliegt.
Zur Messung habe ich nur ein kleines Taschenspektrometer von Krüß Typ 1506 a,
das zwar den Spektralbereich angibt, nicht aber die Intensitäten.
5 W Luxeon 455 nm  royalblau   gemessen 440-460 nm
5W Luxeon  470 nm  blau          gemessen 465-520 nm
5 W Luxeon 505 nm  blaugrün   gemessen 485-540 nm
5 W Luxeon 530 nm  grün         gemessen 490-590 nm
5 W Luxeon weiß                      gemessen 420-670 nm
                                      mit einer Intensitätsabschwächung zwischen 505 und 540nm

alle an Labornetzteil  mit 6,3-6,5 V =  und o,74 A konst.
Damit war mir klar daß die  Farb- Filter noch lange nicht beim alten Eisen sind.
Von Schott gab oder gibt es noch ein Computerprogramm "Filterrechner" mit dem Dicke und Zusammenstellung der Filter (UG,BG, etc) nach eigenen Wünschen kombinierbar ist um auch ungewöhnlichere oder neue Fluorochrome nach Herstellervorgabe oder eigenen Ideen nutzen zu können. Dieser Weg wurde dann durch die Ploem-Packs ersetzt und jetzt durch den Kolibri von Zeiss. Nach Angaben von Göke und Brian Herman sollen nur 1-2% der aufgewendeten LIchtenergie in Fluoreszenz umgesetzt werden. Das auch nur bei Durchlichtffluoreszenz. Ich zweifle inzwischen an diesem Weg .
Grüße Klaus Dönnebrink