Digitale Kameras (und andere) am Grundkörper I oder II von Zeiss

Begonnen von -JS-, Juni 03, 2010, 20:05:51 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

-JS-


Einführung

Die Grundlage der Idee zum hier vorzustellenden System war die früher einmal erhältliche und in der Abb. unten dargestellte mikrofotografische Einrichtung von Zeiss, bestehend aus einem Aufsetzring (47 60 01) für den einfachen Gerad-Tubus (47 30 20) bzw. den Fototubus mit Schiebeprisma (47 30 26), dem Grundkörper I (47 60 10) mit festem oder dem Grundkörper II (47 60 11) mit verschiebbarem Prisma, einem Prontor-Verschluss (47 60 37) und dem Filmtransportträger C35 (47 60 70).



Ziel der Überlegungen war es, den Grundkörper und den Fototubus mit Schiebeprisma auch für Digital- und filmbasierte Kameras nutzen zu können. Hinsichtlich des fokalen Abstandes konnten auf vom Original bestehende Bemassungen sowie die Tatsache, dass die im Grundkörper verbaute Relais-Optik eine Brennweite von 125 mm hat, zurückgegriffen werden.
Da beim Einsatz einer anderen Kamera als der C35 der Prontor-Verschluß nicht mehr benötigt wird, konnte der hier freigewordene Raum für eine Verbindungslösung genutzt werden, welche den Gebrauch möglichst vieler Kameragehäuse erlauben sollte.
Ferner sollte der relativ klein dimensionierte Aufsetzring 47 60 01 durch eine stabilere, dem Gewicht der eingesetzten neuen Gehäuse angepasste Konstruktion ersetzt werden.

Die Ergebnisse dieser Planungen werden im Folgenden vorgestellt.


1.) Prinzipielles: Grundkörper und Verbindung zur Kamera

In der schematischen Abbildung unten wird im Vergleich die Darstellung vom Kameramodell Zeiss C35 (linke Hälfte) und des hier vorzustellenden Adapters für andere Kameras gegenübergestellt (rechte Hälfte).



Die Basis beider Einheiten ist der Grundkörper I oder II mit Prisma und Einstellfernrohr mit Strichplatte. Das Filmtransportgehäuse der C35 ist mit einem Prontor-Zentralverschluß über eine Ringschwalbe mit dem Grundkörper verbunden. Die Filmebene der C35 liegt im Fokus der an der Unterseite des Grundkörpers befindlichen Relais-Optik mit einer Brennweite von 125 mm.

Um für andere Kameras den gleichen fokalen Abstand von der Bild- bzw. Chip-Ebene zur Relais-Optik zu gewährleisten, wurde im Ersatz für den Prontor-Verschluss ein Zwischenring mit einer Kombination aus einer Ringschwalbe sowie einem T2-Außengewinde konstruiert.
Diese Kombination erlaubt es, alle möglichen am Markt befindlichen T2-Adaptoren zu verwenden und damit eine Verbindung sowohl zu älteren auf Film basierenden als auch zu allen digitalen Spiegelreflexkameras mit Wechseloptik zu gewährleisten, für die ein T2-Adaptor erhältlich ist.
T2-Adapter werden ebenfalls angeboten für viele Sucherkameras mit Wechseloptik, so z.B. alle Leica-Modelle (inkl. diejenigen mit der M39-Schraubausführung), die Gehäuse von Voigtländer mit dem M-Bajonett und natürlich auch für digitale Sucherkameras mit Wechseloptik, so dass sich umfangreiche Kombinations- und Einsatzmöglichkeiten ergeben.
Die Kombination aus dem Zwischenring sowie dem im Handel verfügbaren auf das Auflagemaß der jeweilig verwendeten Kamera angepassten T2 Adapter stellt sicher, dass stets der gleiche fokale Abstand zur Relais-Optik und damit die kongruente Scharfzeichnung sowohl im Einstellfernrohr des Grundkörpers wie auch in der Bildebene in der Kamera gewährleistet ist, völlig unabhängig davon, welcher der bereits aufgeführten Kameratypen zum Einsatz kommen soll.


2.) Neue Strichplatte

Die von Zeiss ursprünglich verbaute Strichplatte im Einstellfernrohr des Grundkörpers kann nur dann weiter verwendet werden, wenn die eingesetzte Kamera über das Format 24 x 36 mm verfügt. Dies ist der Fall bei nahezu allen auf Film basierenden neuen Kameragehäusen sowie bei den Digitalkameras mit Vollformat.
Für Digital-Kameras mit Wechseloptik und Halbformat-Chip wurde eine neue Strichplatte entworfen, welche Begrenzungen für beide genannten Format-Typen sowie als Fokussierhilfe ein Mittenkreuz aufweist. Die Skizze zeigt den prinzipiellen Aufbau:



Das äußere mit Doppelwinkeln eingegrenzte Feld umrahmt die für das Filmformat 24 x 36mm zuständige Fläche, das innere die für das digitale um den Quotienten 1,6 kleinere Halbformat benötigte.
Im Gegensatz zu dem im Einstellfernrohr des Grundkörpers vorhandenen Original wurde auf die Verwendung von relativ dicken undurchsichtigen Linien verzichtet, da diese die Beobachtung deutlich stören. Die hier gezeigte Neuentwicklung lehnt sich an die von Zeiss für die Axio-Serien angebotenen Okularstrichplatten an.
Die mit Chrombedampfungstechnik gefertigte Strichplatte ist aus beidseitig vergütetem optischen Planglas gefertigt und kann relativ einfach im Einstellfernrohr des Grundkörpers gegen die dort vorhandene ausgetauscht werden. Hierzu müssen lediglich drei kleine Madenschrauben sowie eine die Strichplatte haltende Ringmutter gelöst werden. Die Einbaurichtung ist die gleiche wie bei der Originalstrichplatte: Die chromglänzenden Markierungen müssen zum Prisma des Grundkörpers weisend montiert werden.

Die fokale Abstimmung des Systems wird durch den Austausch mit der neuen Strichplatte nicht verändert, da diese eine dem Original gleiche optische Qualität und Dimensionierung aufweist.


3.) Optimierung der Verbindung zum Mikroskop

Ursprünglich war von Zeiss eine Verbindung des Grundkörpers mit einem geraden Fototubus über einen halbkugelförmigen Aufsetzring (47 60 01) oder aber über eine relativ aufwändige Stativlösung (Basisplatte, Stativsäule und Kameraarm) vorgesehen. Letztere ist heute am Gebrauchtmarkt äußerst selten erhältlich, und wenn, dann höchstens in Form von leider nur noch kaum zusammen passenden Einzelteilen.
Der relativ klein dimensionierte Aufsetzring hat zudem den Nachteil, dass er - besonders bei Verwendung von Okularen mit sehr langen Schultern wie z.B. das KPL 8x, das S-KPL 10x20 Br oder die CZJ-Projektive - nur noch recht wenig Kontakt zum oberen Tubusrand aufweist. Damit kann die Klemmverbindung instabil werden, was in Hinblick auf die relativ schwere Kombination insbesondere beim Einsatz des wegen seiner zusätzlichen Mechanik und der Prismen sehr 'gewichtigen' Grundkörpers II in Kombination mit einem Gehäuse einer digitalen Vollformat-Kamera nicht unkritisch sein dürfte.

Aus diesem Grunde sollte auf Basis des zuerst bei den älteren Stereomikroskopen, später auch für den letztgefertigten Foto-Tubus für die Standardserie von Zeiss angebotenen Klemmtubus 47 60 05 eine Möglichkeit gefunden werden, diesen mit dem Fototubus mit Schiebeprisma (47 30 26) zu verbinden.
Die hierzu notwendige Konstruktion dieses Tubusadapters stellt sich als relativ einfache Kombination aus drei Aluminiumrohren und einem kleinen Haltering für das Okular dar:



Das äußere Rohr (D) hat einen auf den Klemm-Mechanismus des Tubus 47 60 05 abgestimmten Außendurchmesser, das untere innere Rohr (C) passt mit wenig Spiel genau über den geraden Foto-Tubus des Standard-Mikroskops und wird mittels Klemmflügeln und Madenschrauben vom äußeren Rohr her zentriert und stabil befestigt.
Das obere, zweite Rohr (E) kann mittels Gewinde in der Höhe um bis zu 1,8 cm verstellt werden. Dies ermöglicht zusammen mit dem Ring B die Anpassung von normalen Okularen zu Projektiven.



Die Abbildungen oben zeigt den Tubusadapter im auf den Fototubus 47 30 26 montierten Zustand, mit eingesetztem Okular KPL 8x und einer hierfür notwendigen Tubusverlängerung von 8 mm. Eine der drei Gewindestifte zur Klemmung und Zentrierung auf dem senkrechten Fototubus über die entsprechenden Flügel des Rohres 'C' ist sichtbar.

Der Tubus 47 60 05 wird über den Tubusadapter geschoben und zunächst festgesetzt



Anschließend wird der vorhandene Grundkörper über dessen Ringschwalbe mit dem Klemmtubus verbunden und anschließend über dem äußeren Rohr D des Tubusadapters abgesenkt, bis die Fassung der Relais-Optik hörbar das im Fototubus vorhandene Okular berührt.



Nun wird der Klemmring des Tubus festgezogen, der Grundkörper nach Wunsch ausgerichtet und arretiert, zum Schluss die zur Verfügung stehende Kamera mittels Zwischenring und passendem T2-Adapter montiert.



Auf diese Weise wird eine stabile und aufgrund des Gesamtgewichtes auch relativ erschütterungsunempfindliche fotografische Einheit erhalten, die wesentlich weniger Risiken in sich birgt, als es mit der Verwendung des recht kleinen Aufsetzrings 47 60 01 der Fall wäre.


4.) Nachbau des Klemmtubus 47 60 05

Da der o.a. Tubus 47 60 05 zwischenzeitlich ebenfalls recht schwer am Gebrauchtmarkt erhältlich ist, wurde dessen 1:1 Nachbau zusätzlich zu den drei in Abschnitt 3 genannten Aluminiumrohren entwickelt. Die Abbildung dieses Nachbaus ist auf der übernächsten Seite dargestellt.
Der Nachbau des Klemmtubus liegt zur Zeit in aluminiumfarbenem Zustand mit silbrigem geriffelten Befestigungsring vor, aber eine schwarz eloxierte Ausführung oder eine Lackierung in 'Zeiss-Grau' wäre natürlich ebenfalls denkbar. Allerdings dürften die Fotos auf Grund der anderen Farbgebung sicher auch nicht sonderlich viel anders aussehen :-)

Skizze Nachbau Klemmtubus 47 60 05 (zu Abschnitt 4)




Danke fürs Lesen.
Gruss,
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

reblaus

Hallo JS  -

Kein Zweifel - von all den zahlreichen Lösungen für diese Adaptationsprobleme, die im Forum in Betrieb sind und nur teilweise veröffentlicht wurden, ist dies sicher die planerisch und verarbeitungsmäßig mustergültigste! Bilder von diesen Lösungen werden in diesem thread wahrscheinlich noch zu Hauf erscheinen  ;).

Nun gibt es aber einige praktische und auch finanzielle Probleme dabei, wenn daraus ein Rat für Normalmikroskopiker abgeleitet werden sollte:

Von den Kosten der Dreharbeiten mal abgesehen (falls man nicht zu der absoluten Minderheit gehört, die das selber machen kann) :

Die Grundkörper sind zwar billig zu kriegen, sie haben aber eine 125 mm Optik und wenn man nicht zu der Minderheit mit einer Vollformat-Digitalkamera gehört, braucht zum praktischen Einsatz  mindestens ein teures 63 mm Mipro - Okular (besser ein (80er) um einen vernünftigen Ausschnitt des Bildes zu erfassen.
Das Einstellokular macht im Zeitalter der Kameras mit PC-Verbindung und Monitor eigentlich nur noch bei lichtschwachen Verhältnissen (z.B. Fluoreszenz) Sinn. Dann ist aber Grundkörper I mit seiner fixen 50/50 Strahlenteilung ein  Lichtschlucker, man braucht eigentlich Grundkörper II mit seinen günstigeren Aufteilungsmöglichkeiten.

Eine finanziell günstigere Lösung wäre die Schlachtung des panzerfaustförmigen 47 60 12 Fototubus mit Prontor. Dieser hat zwar kein Beobachtungsokular mehr sondern nur mehr eine Fotozelle, aber eine 63 mm Zwischenoptik, die bereits mit preiswerten Kpl 8x Normalokularen einen guten Ausschnitt des Bildes erfasst. Diese Teile sind öfter für wenig Geld in der Bucht (ab heute natürlich nicht mehr  ;D)!

Viele Grüße
Rolf



-JS-

#2
Hallo Rolf,

zunächst einmal herzlichen Dank für die zwinkernden Blumen.
Zweifellos gibt es andere Lösungen, besser geeignete Mipros z.B. oder die von Dir erwähnte Relaisoptik im 47 60 12 mit f=63mm, die ja auch im kleinen Fotostutzen 47 60 29 verbaut ist.
Allerdings besteht hier (für mich) eine Restunsicherheit möglicher Schärfe-Abweichungen zwischen Strichplatte in nur einem Okular des Stereotubus und der Chip-Ebene, was aber wohl auf meine nicht sonderlich guten Augen zurückzuführen ist. Mit einem Einstellokular, sei es nun am alten Mikas von Leitz oder an den beiden Grundkörpern von Zeiss hatte ich da noch nie Probleme.
Und die von mir vorgestellte Einrichtung erhebt wahrlich nicht, die Non-Plus-Ultra Lösung zu sein. Es ist halt meine. Und offensichtlich gehöre ich wohl zu der Minderheit mit meiner Vollformat-DSLR (EOS 5D), welche mit ihren knapp 4 Jahren aber mit Sicherheit schon wieder als total veraltet bewertet werden dürfte.
Zu 'Panzerfaustförmig': Man kann bestimmt auch eine alte, kaputte MC100 'schlachten'. Deren Gehäuse war ja ebenfalls nahezu beschußfest konstruiert und war ebenfalls mit einer 63mm Optik ausgerüstet. Es müßte eben nur ganz mutig ganz viel vom Aluminium abgeflext werden, um eine fokusgetreue Verbindung zu einer DSLR herstellen zu können... ;)
Zum Thema Dreharbeiten kann ich nur auf eine der absolut zentralen Leitrichtlinien aus den längst verklungenen Tagen meiner Ausbildung verweisen. 'Halte immer freundlichen und guten Kontakt zu den Werkstattleuten. Du weißt nie, wann Du deren Hilfe mal brauchst.'
Was soll ich sagen? Das hat sich bezahlt gemacht. Immer ! ;D
Ich möchte noch eine kleine Richtigstellung geben. Der Grundkörper I hat eine 1/3 - 2/3 Strahlenteilung [Aus dem englischsprachigen Heft 'Photomicrographic Camera: Operating instructions' von C.Zeiss: 'The basic unit I (47 60 10, Fig. 13) directs one third of the light emerging from the microscope to the focusing eyepiece K (47 60 25).']. Aber: Lichtschlucker stimmt irgendwie trotzdem....
Der doch sehr gewichtige Grundkörper II in montierter Form wird hier noch nachgereicht:



Eins noch:
Wie definierst Du eigentlich bitte den Term 'Normalmikroskopiker' genau?
(Neiiiiiiiiiin, bitte nun nicht gleich einen neuen Thread lostreten....)
Zwinkernde Grüße,
viele davon.
Joachim


...bevorzugt, ge_Du_zt zu werden...
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

reblaus

Hallo Joachim -

die Mikroskopiker in diesem Forum sind ja eine sehr heterogene Gruppe; die meisten davon wollen fotografieren und von denen wiederum habe die meisten ihr Taschengeld in der Grundausrüstung gelassen und der Rest langt momentan nicht für viel mehr als eine Pappröhre vom Toilettenpapier, die man mit einem Tesakreppwickel unten an ein Okular und oben an die Kompaktkamera anpasst - wenn eine gewisse bastlerische Begabung da ist. Es gibt viele Bildbeispiele, dass dies funktionieren kann!

Dann gibt es die Gruppe der Bastler, die haben eine Metallsäge, einen Schraubstock eine Bohrmaschine aus China und einen Satz Zweikomponentenkleber  und vor allem einen Blick für Metallreste, die überall rumliegen.
Vielleicht haben sie im Lauf der Zeit sogar einen Satz Gewindeschneider erworben und können den Klebstoff unterstützen.

Dann gibt es die oberen 10, die haben entweder eine Drehmaschine oder wissen, dass ein Kasten Bier am rechten Ort manches Problem lösen kann. Manchmal stehen sie den apparativ und/oder geistig minderbemittelten Kollegen auch hilfreich zur Seite (Danke Bernd!).

Ich zähle mich zur mittleren Gruppe und habe den Drang darzulegen, dass man manche Lösungen ohne großen finanziellen Aufwand mit den geschilderten Mitteln möglich sind. Kleiner Senkrechttubus war nicht vorhanden, aber einige der alten wackeligen Klemmglocken.  Die untere wurde mit einer Ringschwalbe von einem kaputten Tubus versehen (hier zwar verschraubt, aber UHU plus hätte auch gereicht). Beide stecken entgegengesetzt in einem Stück Plastikrohr , das wie es der Zufall so wollte stramm in ein VA-Rohr vom Balkongeländer passte. Die beiden O-Ringe (Aldi) verdecken mangelnde Präzision beim Sägen/Feilen. Im Plastikrohr steckt ein Stück Messingtubusrohr (InnenD 23,2 mm), das mit den beiden Klemmschrauben fixiert ist, aber in der Höhe verschoben werden kann. Die obere Klemmschraube fixiert gleichzeitig das Okular. Nach oben kann es dann mit 63 oder 128 mm Objektiv, Grundkörper etc. etc. weitergehen ... auf Bilder verzichte ich aber hier weil das Copyright der aesthetisch ansprechenden Lösungen teilweise bei Bernd liegt  ;D und ich andererseits keine Profis mit Filmdosenlösungen erschrecken will.




Meine Grundkörper bewahre ich natürlich trotzdem auf bis ich mir die Vollformatkamera leisten kann ;). Obwohl meine Augen schon so schlecht sind, dass ich doch lieber am Monitor scharfstelle

Auf das Abflexen des Alukörpers der MC100 kann man verzichten, wenn man das 63 mm Objektiv rausschraubt und mit zwei Stückchen Teppichklebeband auf das Kpl-Okular heftet. Um den Zwischenraum mit korrektem Auflagemaß zu überbrücken gibt es massenhaft billige Zeiss-Ikon-Adaptertuben, die sich mit der Flex leichter anpassen lassen. Statt eines T2-Adapters aus popligem lackiertem Alu kann man ein Canon-Bajonett aus verchromtem Messing von einem kaputten Altobjektiv verwenden.

Aber ich stimme zu: Werkstattbeziehungen sind besser!

Viele Grüße

Rolf

Nomarski

Hallo,

ich habe mich schon gefragt, weswegen dieser Thread mit identischen Inhalt von Joachim zweimal begonnen wurde. ??? Anscheinen für die verschiedenen Gruppen von Mikroskopikern, die Rolf bereits angeführt hat.
Demnach muß dieser Thread noch für die dritte Gruppe aufgemacht werden. :D

Beste Grüße
Bernd

Michael W.

Hallo Joachim,

erstmal Kompliment für die handwerklich grundsolide Ausführung deiner Adaption. Gefällt mir wirklich sehr gut.

Nach dem ich deinen Beitrag mehrfach durchgelesen habe, ist mir aber noch eine Frage gekommen: auf den beiden vorletzten Fotos von deinem Aufbau ist mir zwischen dem Klemmtubus und dem Grundkörper I ein schmaler unlackierter Zwischenring (?) aufgefallen. Da ich diesen auf deinen anderen Fotos vom Grundkörper I und II nicht entdecken kann, ist das wohl ein separates Teil. Oder täusche ich mich da einfach?

Frage an alle:

Es wurde ja bereits gesagt, dass der fixe Strahlenteiler im Grundkörper I unnötig Licht schluckt und der Grundkörper II daher etwas im Vorteil wäre. Aber ist es nicht möglich, den Strahlenteiler aus dem Grundkörper I einfach herauszubauen? Natürlich nur absolut ohne Gewalt, sodass man den Strahlenteiler wieder einsetzten kann. Wenn man das Bild am PC betrachtet, bräuchte man das Einstellokular ja nicht unbedingt.

Viele Grüße
Michael
Am liebsten per "Du"

Nomarski

#6
ZitatEs wurde ja bereits gesagt, dass der fixe Strahlenteiler im Grundkörper I unnötig Licht schluckt und der Grundkörper II daher etwas im Vorteil wäre. Aber ist es nicht möglich, den Strahlenteiler aus dem Grundkörper I einfach herauszubauen? Natürlich nur absolut ohne Gewalt, sodass man den Strahlenteiler wieder einsetzten kann. Wenn man das Bild am PC betrachtet, bräuchte man das Einstellokular ja nicht unbedingt.

Hallo Michael,

sicher ginge das, aber die Grundkörper I und II wurden eben noch zu Zeiten hergestellt, als man noch keine PCs hatte, um das Bild betrachten und danach fokussieren zu können. Man konnte es allenfalls über die Einstellscheiben der SLR-Kameras, aber die Fokussierung ist dadurch eben schwierigier als mit dem Einstellokular, wenn man nicht gerade eine Kamera mit Mikroscheibe hat.

Viele Grüße
Bernd

P.S.:
Zitatauf den beiden vorletzten Fotos von deinem Aufbau ist mir zwischen dem Klemmtubus und dem Grundkörper I ein schmaler unlackierter Zwischenring (?) aufgefallen. Da ich diesen auf deinen anderen Fotos vom Grundkörper I und II nicht entdecken kann, ist das wohl ein separates Teil. Oder täusche ich mich da einfach?
Ist kein separates Teil. Der Grundkörper ist ab und zu eben so. :D

-JS-

#7
Hallo Michael,
zunächste einmal vielen Dank für das Kompliment.
Dann:
Eine Entschuldigung an alle Mitleser.
Als Anfänger-Schusseltier habe ich leider diesen Beitrag versehentlich gleich doppelt eingestellt, und, als ich dies bemerkt habe, sofort eine entsprechende mail an Christian geschickt, aber da war wohl nichts mehr zu machen.
Ich bemühe mich, soweit es geht, Anfragen in beiden threads zu beantworten. So eben auch in diesem Fall.

Michael, mein Grundkörper I hat einen etwas breiteren Stahlring mit der Ringschwalbe unten, so dass dieser bei bestimmten Betrachtungswinkeln zu sehen ist. Der Grundkörper II hat zwar auch einen Stahlring mit Ringschwalbe unten, aber das schwarze Gehäuse dieses Grundkörpers verdeckt diesen nahezu vollständig, so dass er eben nicht oder nur kaum sichtbar ist.
...
ad: Ein- und Ausbau des Prismas im Grundkörper I:
Ich möchte dringend davor warnen. Zum einen, weil das Prisma an drei Seiten mit Korkplatten geklemmt ist, welche heute so um 30 bis 40 Jahre alt sein dürften (brösel...), zum anderen, weil ein eventueller Wiedereinbau ohne entsprechende Justiereinrichtung kaum die notwendige Axialgeometrie hinsichtlich der Übereinstimmung von Beobachtungstubus und Kameraachse sicher stellen dürfte.
Hier sind sicher andere Lösungen denkbar, die völlig ohne Beobachtungstubus auskommen und mit relativ simplen Mitteln realisierbar sind, insbesondere dann, wenn life-view zur Verfügung steht.
Dazu später an dieser Stelle mehr.
Aber dann nur in einfacher Ausführung, versprochen ...  ;)
Viele Grüße, Joachim


...bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden...
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

TPL

Hallo Joachim,
kein Grund zur Entschuldigung: Deine Beschreibung dieser soliden Adaption ist durchaus zwei Beiträge wert. Ich werde immer wieder ganz neidisch, wenn ich sehe, wie einige hier mit Metall und Glas umgehen können. Ich wünschte, ich könnte das...
Schönen Gruß, Thomas

Nomarski

Hallo nochmal,

ich habe noch ein Bild gefunden, das den Grundkörper I von seiner Unterseite zeigt:



Mit einem Stiftschlüssel (oder mit bloßen Fingern) läßt sich das 125mm-Objektiv herausschrauben, was erforderlich wird, wenn man ihn am Tessovar nutzen will. An den äußeren Stiftlöchern läßt sich die Schwalbe herausdrehen, wovon aber gerade abgeraten wurde.
Es gibt diese Tuben übrigens auch ohne dem Strahlenteiler.

Viele Grüße
Bernd

Michael W.

Hallo Bernd, Hallo Joachim,

danke für die Aufklärung dass da kein zusätzlicher Ring dazwischen ist. Da ich den auf dem ersten Foto nicht entdecken konnte, hat mich der silberne Ring halt etwas irritiert. Aber es liegt ja zum Glück am Betrachtungswinkel. Einen so schmalen Adapter zwischen die beiden Teile zu bekommen, wäre wohl auch nur schwer möglich.

Die Idee, den Strahlenteiler auszubauen, ist wegen der Einbauart mit den Korkplatten natürlich hinfällig. Danke für die Warnung.

Viele Grüße
Michael
Am liebsten per "Du"

reblaus

Hallo -

den Strahlenteiler habe ich schon öfter aus- und wieder eingebaut. Es sind drei Korkplättchen, eine Klemmplatte und an zwei Seiten ist ein fester Anschlag und eine Stellschraube. Es gab übrigens nicht das geringeste Problem mit der Justage nach dem Wiedereinbau.
Die Korkplättchen waren alle fast wie neu - bei einer edlen Weinflasche dieses Alters hätte man in der Regel den Korken längst ersetzen müssen!
Das muss allerdings nicht bei allen Exemplaren so sein!
Gruß

Rolf

-JS-

ZitatDas muss allerdings nicht bei allen Exemplaren so sein!
Hallo Rolf,
in der Tat ist der Zustand der Korkplatten zwischen den Bereichen
'fast wie frisch aus der Endkontrolle' bis 'nahezu total zerbröselt' vorzufinden.
Bei meinem Grundkörper I waren es eben Korkbrösel, die mir entgegenfielen, als
ich versucht habe, das Prisma einmal für eine General-Putzung auszubauen.
Ich habe dieses Vorhaben dann doch lieber gelassen und die berühmte Augenwatte
an Holzstäbchen bemüht. Das ging auch.
Gruß
Joachim


...bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden...
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Bastian

#13
Lieber Joachim,
was man beim Stöbern im Forum nicht allles für Gemmen findet!
Da ich in der nächsten Zeit meine Fotoadaption an meinem Universal weiter entwickeln/neu stricken will, bin ich auf Deinen Beitrag hier  gestoßen.
Man kann wohl sagen, dass man es handwerklich gesehen wirklich nicht besser machen kann. Ich bin helllauf begeistert von dem detaillierten Zeichnungen und der Fülle der Informationen! Da kann man sich ja direkt an die Drehbank stellen und Deine Lösung umsetzen.

Einfach toll! Danke.

Herzlich,
Bastian

Nomarski

Lieber Bastian,

ZitatDa kann man sich ja direkt an die Drehbank stellen und Deine Lösung umsetzen.

Solche Tuben sind leider immer sehr materialintensiv und das Innere landet leider in der Spänewanne, da man aus dem Vollen arbeiten muß und die Halbzeuge mit den nötigen Wandstärken die Materialhändler meist nicht haben. So wärst du doch gerade der Richtige, um sowas aus der Schmelze zu realisieren. ;) ;D

Viele Grüße
Bernd