Botanik: Alpenrose - Rhododendron ferrugineum *

Begonnen von Daniel Steiner, August 08, 2010, 14:13:09 NACHMITTAGS

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Daniel Steiner

Liebe Mikrogemeinde,

ich habe die Sommerfrische in den Davoser Alpen genutzt, um einiges an botanischen Material zwecks späterer Verarbeitung zu Schnitten zu sammeln.
Hier ein paar Bilder einer Charakterpflanze unserer Berge: die Rostblättrige Alpenrose, Rhododendron ferrugineum.

Leider bin ich nicht in der Lage, so kompetente Erläuterungen zu geben, wie wir es uns z.B. von Hans-Jürgen Koch gewohnt sind; Kommentare zum Gezeigten sind deshalb sehr willkommen.

1. Feldaufnahme:


2. Querschnitt durch jungen Haupttrieb. Dabei habe ich eine Seitenknospe im Längsschnitt erwischt:


3. Detail der Seitenknospe in einem andern Schnitt:


4. Detail der Sprossachse:


5. Detail des Schwammgewebes:


6. Querschnitt durch einen feinen, jungen Seitentrieb:


Stengelstücke mit AFE fixiert, mit Eigenbau-Tischmikrotom und Rasierklingenhalter geschnitten, mit Wacker W3a gefärbt (ja, etwas rotlastig... ich übe noch!) und in Euparal frisch eingedeckt fotografiert mit Olympus CPLN 4x und UPLFLN 10x und Canon A640, über ein Minolta Fotoobjektiv 50mm adaptiert. Alles Einzelaufnahmen ohne Stacking.

Was mir auffällt, ist das mächtige Schwammgewebe, das wohl eine Isolationsfunktion in dem rauhen Klima ausübt.

Hoffe, die Bilder gefallen!
Freundliche Sonntagsgrüsse in die Runde,

Daniel





Bernhard Lebeda

Zitat von: Daniel Steiner in August 08, 2010, 14:13:09 NACHMITTAGS
]

Hoffe, die Bilder gefallen!








Hallo Daniel

die gefallen sogar sehr!!  Ob die Wackerfärbung noch verbesserungsfähig ist, überlasse ich den Färbeprofis hier  ;)


Viele Mikrogrüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Mila

Hallo Daniel,

tolle Bilder, vor allem mit/durch die Seitenknospe. Habe ich so noch nicht gesehen :)

Viele Grüße
Mila

Jürg Braun

Hoi Daniel

Nimmt mich wunder, wann du das Feldfoto gemacht hast. War die letzten zwei Wochen in Klosters. Das hat ja nur geregnet. Woher der Sonnenschein auf dem Foto?

Die Schnitte sind wirklich gelungen, schöne Fotos.

Gruss

Jürg

liftboy

Hallo in die Runde,

da sieht man doch wieder mal deutlich, dass Stacking nicht sein muss (zumindest bei Schnitten, Makroaufnahmen sund da eine ganz andere Nummer).
Weiter so!
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Fahrenheit

Lieber Daniel,

ein schöner, gut gefärbter Schnitt und der auch noch gut photografiert! Sehr schön, dass Du eine Knospe erwischt hast, und diese nicht ausgebrochen ist.

Zur Wackerfärbung kann ich so nichts sagen, etwas stutzig macht es mich aber schon, dass die Rottöne so überwiegen.
Das ist mir auch einmal passiert, als ich einen Pflanzenschnitt vom Handzylindermikrotom (ca. 50 µm) nach der Originalanleitung von Robin Wacker gefärbt habe.
Die Färbeanleitung von Wacker bezieht sich ja auf Paraffinschnitte und den da zugrundeliegenden Arbeitsprozess.
Robin Wacker färbt (aus der Erinnerung) Astrablau, Acriflavin und Acridinrot. Ich selbst (und ich denke, die meisten hier, die keine Paraffinschnitte verarbeiten) nutzen eine andere Reihenfolge: Acridinrot, Acriflavin (differenziert das Acridinrot) und zum Schluss das Astrablau.

Vielleicht postest Du mal Dein genaues Rezept (Abfolge, Konzentrationen und Einwirkzeiten). Das meine findest Du z.B. in meinem aktuellen Thread zum Eidechsenschwanz.

Da Wolfgang das Thema Stacking anspricht: mit welcher 'Hardware' sind Deine Bilder entstanden?

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Daniel Steiner

Hallo in die Runde,
und danke für die wohlwollenden Reaktionen!

@Jürg: Scharf beobachtet - die erste Aufnahme stammt, wenn ich mich recht erinnere, aus 2006. Heuer wurden unsere Bergferien bös verregnet, aber dank den eilends gekauften Gummihosen wars doch noch auszuhalten...

@Jörg: Ein "genaues" Rezept im Sinne von exakten Einwirkzeiten kann ich nicht angeben. Ich war diesmal selber überrascht vom kräftigen Rot, das habe ich bei andern Schnitten bisher nicht in dem Masse gehabt. Die Konzentrationen der Farblösungen entsprechen den bei Armin Eisner angegebenen, ebenso die Färbereihenfolge. Die Einwirkzeit des Acridinrots lag aber näher bei 5 als bei 15 Minuten. Entwässert wird mit Isopropanol. Es handelt sich übrigens um in AFE fixiertes Material.

Deine Frage zur Hardware kann ich mit dem Link hier

http://www.steiner-strings.ch/mikro/mikro.html    bzw.
http://www.steiner-strings.ch/mikro/adaption_A640.jpg

hoffentlich beantworten? Oder meinst du noch was anderes?

Herzliche Grüsse,
Daniel

Fahrenheit

Lieber Daniel,

danke für die Infos. Mit dem bei Armin Eisner hinterlegten Rezept habe ich keine Idee, woher die starke Rotfärbung kommt. Mit AFE fixiere ich auch immer, das kann es eigentlich nicht sein. Damit muss es wohl am Gewebe liegen.  Wenn Du noch Schnitte hast, kannst Du versuchen, diese vorher mit Klorix (1:4 in Aqua dest., ca. 10 Minuten) zu bleichen. Anschließend musst Du sehr gut wässern. Wenn in der Färbung dann noch immer das Rot überwiegt, ist es tatsächlich das Gewebe selbst.

Deine Adaption sieht recht aufwendig aus und die Ergebnisse finde ich sehr gut. Meine ist leider nicht optimal - ich muss deswegen in aller Regel stacken.

Herzliche Grüße
Jörg
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