Verharzte Irisblende beim Kondensor

Begonnen von Nomarski, September 10, 2010, 16:30:46 NACHMITTAGS

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Nomarski

Hallo zusammen,

wer kennt das nicht, man kauft sich einen Kondensor, sei es per Ebay oder von woanders, dessen Iris sich nur mit höherem Kraftaufwand betätigen lässt. Ursache ist verharztes Fett zwischen den Lamellen, welches beseitigt werden muß. Die Methode. die Blenden mit Benzin einzutupfen und das Benzin-Fett-Gemisch mit einem Wattestäbchen abzusaugen bringt zwar schon eine gewisse Besserung, aber auch nur solange, bis das Benzin verdunstet ist und das harzige Fett weiterhin zwischen den Lamellen wie Klebstoff wirkt. Also müssen die Lamellen ausgebaut und gereigt werden.


Als Halterung für die Revolverscheibe dient der Deckel einer Petrischale. Das Unterteil als Bad für die Lamellen und anderen Kleinteile.


13 Blendenlamellen und der Steuerring, welche nun als nächstes einzusetzen sind.


Das Einsetzen der ersten Lamelle dürfte nun nicht so schwer sein, es sei denn man hat sich nicht gemerkt, wie die Lamellen eingestzt werden müssen. Spätestens beim ersten Schließversuch, wird man merken, ob die Einbaulage richtig oder falsch ist. ;D


Bis zu der 8. Lamelle geht es dann relativ zügig.


Wer auf seinem Hausdach schon alleine ein paar kaputte Ziegeln ausgewechselt hat, wird wissen, wie man Lamelle Nr. 9 bis Nr. 13 reinbekommt. ;)


Und nun kommt der Steuerring mit den 13 Nuten für die kleinen Bolzen an den Lamellen. Dieser Ring darf nicht in beliebiger Lage eingesetzt werden, da sonst nicht die Steuerung durch den Stellring funktionieren kann:




Die Lagerscheibe wird so eingeschraubt, daß die Blende leichtgängig zu betätigen ist. Bei der Demontage darf nicht vergessen werden, die Madenschraube für die Fixierung zu lösen. Und es wird nur ein dünner Fettfilm auf die Gleitfläche zwischen Steuerring und den Lagerring aufgetragen.


Der Rest ist dann nicht mehr ganz so kniffelig. Jedenfalls ist die Iris nun so leichtgängig, daß bei der Betätigung der Revolver in dessen Raststellung bleibt und nicht mehr mit einem zweiten Finger gegengehalten werden muß.

Diese Bilder sollen nun aber nicht Ungeübte dazu verleiten, es mal eben nachzumachen, auch wenn das Wochenende gerade beginnt. ;)

Viele Grüße
Bernd

Michael W.

Hallo Bernd,

danke dass du die Irisblendenmontage hier so schön zeigst. Eine Frage: auf dem letzten Bild hast du zwei Dunkelfeldblenden mit farbigen Hintergrund eingebaut. Aus welchem Material hast du die denn gebastelt? Und wie war nochmal der richtige Durchmesser der Zentralblende beim 0,9er Kondensor?

Viele Grüße
Michael
Am liebsten per "Du"

Nomarski

Hallo Michael,

bei diesem Kondensor handelt es sich um eine Spezialausführung mit Reinberg-Blenden. Die Folien kann man sich im Bastelladen kaufen.
Beim Zentralblendendurchmesser kannst du dich am Durchmesser der PH3-Blende orientieren, da Reinberg so funktioniert wie das Dunkelfeld. Allerdings ist dann bei den Objektivaperturen auch irgendwo die Grenze (max. 0,65 f. das 40er)

Viele Grüße
Bernd

reblaus

Hallo -

falls nach dieser Prozedur die Irisblende nur noch 12 Lamellen hat - man merkt es wirklich fast nicht!
Das versichere ich aus eigener Erfahrung.
Gruß
Rolf

Nomarski

Hallo,

das kann ich bestätigen. Wer also nach der 12. Lamelle Probleme hat, die 13. einzusetzen, kann sie mir getrost zukommen lassen. :D

Die Vorgehensweise ist bei allen PH-Kondensoren übrigens gleich.

Beste Grüße
Bernd

Michael W.

Hallo Bernd,

danke für die Info, ich werde mir die bunte Folie besorgen und dann passend zurecht schneiden.

Viele Grüße
Michael
Am liebsten per "Du"