Objektiv macht nur verschwommene Bilder

Begonnen von Hyperion, Dezember 26, 2010, 16:29:59 NACHMITTAGS

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JB

Hallo Jörg,

Zitat von: Piper in April 29, 2016, 22:49:32 NACHMITTAGS
Ginge auch eine Mikrowelle, oder würde diese Schäden setzen?

Solang Sie die Mikrowelle nicht einschalten, kann das Objektiv darin unbegrenzt lang aufbewahrt werden. Ansonsten natuerlich keine Metallobjekte in die Mikrowelle  :-[

Zitat von: Piper in April 29, 2016, 22:49:32 NACHMITTAGS
Oder gibt es einen anderen Trick?

Vielleicht in einem dicht verschlossenen Behaelter mit frisch getrocknetem Silicagel. Viel Geduld! Auch sollte man in Erwaegung ziehen, dass es sich nicht um Wasser sondern um Oel handelt und dieses u.U. durch Hitze mobilisiert wird. Altes Immersionsoel enthaelt uebriges PCBs.

Beste Gruesse und viel Erfolg,

Jon

smashIt

Zitat von: Piper in April 29, 2016, 22:49:32 NACHMITTAGS
Eine Lagerung auf einem moderat temperierten Heizkörper für 1,5 Tage hat nichts gebracht. Die Tropfen sind noch nicht einmal kleiner geworden.

bist du sicher das es wasser und kein öl ist?
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

carypt

Ich hatte auch schon mal Tröpfchen in einem Hertel-Reuss 50x , es hatte wahrscheinlich zu lange im Wasser gestanden , die Tröpfchen sind aber von alleine verschwunden . Aber wenn dem nicht so wäre , würde ich gerne ein gutes Vakuum erzeugen . Ich habe gesehen , daß in einer schnell aufgezogenen Spritze das Wasser kocht . Allerdings wird der Unterdruck nicht lange vorhalten . Ich kenne noch den Unterdruck im Weckglas . Nett wäre könnte man ein Fahrradventil in den Deckel eines Marmeladenglases einbringen und dann mit einer Spritze Unterdruck erzeugen . Es sollte ja am besten nichts kosten .  Ansonsten liegt noch ein Zoomobjektiv aus einem Brandschaden rum , das partout nicht trocknet .  ( Trollhinweis : es bietet sich ein Wortspiel mit Vakuum und Schädel an )

jochen53

Hallo Hyperion,
ein 10er Objektiv von Euromex ist jetzt sicher nicht so extraordinär teuer. Kauf Die einen neuen Achromaten und fertig. Ich hab heute die neueste Reklame von Roth Laborbedarf bekommen, da kriegst Du für 132 € + MwSt ein komplettes monokulares Motic SFC-100 FLED mit 4 x, 10 x, 40 x und einem Weitfeld 10 x 18 Okular incl. LED. Ladegerät und Staubschutzhülle.

Piper

#19
Hallo,

vielen Dank für die diversen Tipps und Hinweise.
Ich glaube eigentlich nicht, dass die Tröpfchen aus Öl bestehen; denn das Objektiv war bei Auslieferung absolut sauber und auch die äußeren Linsen waren völlig klar und frei von Verschmierungen, weiterhin hat das Objektiv einen so langen Arbeitsabstand und ist so kurz gebaut, dass man sich sehr anstrengen müsste, um es überhaupt einem Immersionsöltropfen so anzunähern, dass es eintaucht.

Und werksseitig hat doch Öl in einem solchen Objektiv, zumal ohne Federfassung, nichts verloren, oder? Meines Wissens wurden die Linsen von Leitz auch ohne Verwendung eines Kits in Metall eingefasst, so dass sich auch aus einem etwaigen Kit keine Materialen lösen können sollten (falls diese Info so zutrifft).

Zur Mikrowelle: Habe bei Wikipedia abenteuerliches nachgelesen, von Stromflüssen bis zu 20 Ampere und Funkenschlag, aber auch den Satz gefunden, dass man nicht pauschal sagen könne, jegliches Metall sei in der Mikrowelle "tabu". Ohne mir was böses zu denken, habe ich schon oft eine hohe Teetasse mitsamt Teebeutel in der Mikrowelle bis zum Kochen erwärmt und dabei einen Metall-Löffel im Teeglas belassen, damit dieser den Beutel auf den Boden des Glases drückt. Hierbei war (bisher) nie etwas "passiert". Und der Löffel war nicht wärmer, als wenn am  ihn auch sonst in ein Glas heißen Tee steckt. Natürlich lasse ich trotzdem den Versuch mit der Garung des Objektivs in der Mikrowelle.

Werde mal berichten, falls ich Erfolg mit der Wiederherstellung des Schätzchens haben sollte.

Schönes Restwochenende

Jörg


carypt

In der Mikrowelle können Stoffe in Metallschüsseln (dickwandig) erwärmt werden , die Strahlung dringt halt nur von der Öffnung her ein . Aber man möchte sicher nicht zuviel Dampfdruck  im Objektiv erzeugen , daß die Linsen abgesprengt werden .
Ist das Tantal giftig ? oder was im Kondensator ?

Detlef Kramer

Hallo Jörg,

ein Erlebnis zum Nachdenken: ich hatte einmal ein wunderschönes Leitz 10 : 1 PLAN, das allerdings nur ein völlig trübes Bild ergab. Nachdem alles Putzen nichts half, habe ich es aufgeschraubt. Im Inneren fand ich zwei Linsen, die eine völlig trübe Oberfläche aufwiesen. Da war leider auch nichts zu putzen. Offenbar hat Leitz Glassorten verwendet, die ihre Oberfläche verändern. Ist, wie ich meine, nichts Außergewöhnliches, denn das haben wir ja alle gelernt: Glas ist eine sehr zähflüssige Flüssigkeit. Offenbar können an der Oberfläche Kristallisationsvorgänge stattfinden, die dazu führen, dass die Oberflächen aussehen, als seien sie von Tröpchchen übersäht.

Ich musste das Objektiv, leider, entsorgen. Ich wünsche dir, dass das bei Dir nicht der Fall ist.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

limno

Hallo Detlef,
leider finde ich den Originalthread nicht mehr, aber eine ähnliche Diskussion hatten wir vor nicht allzu langer Zeit. Siehe hier
Fließende Grüße
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Oecoprotonucli

Zitat von: limno in Mai 01, 2016, 10:59:09 VORMITTAG
leider finde ich den Originalthread nicht mehr, aber eine ähnliche Diskussion hatten wir vor nicht allzu langer Zeit. Siehe hier

Hallo Heinrich,

unter anderem hier: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6976.msg179838#msg179838

Besten Gruß

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Piper

Hallo in die Runde!

Zunächst nochmals vielen Dank für die zahlreichen Hinweise und Erlebnisschilderungen.
Dass sich die Oberfläche von optischen Gläsern spontan im Zeitverlauf verändern kann, war mir in dieser Form nicht bekannt. Ich möchte nun über den weiteren Verlauf berichten und muss (leider) Detlef´s Erlebnisbericht Recht geben.

Das Leitz Plan Apo 6,3x / 0,20, gerechnet für TL 170 mm, also wohl mehr als 35 Jahre alt, äußerlich wie neu, hat nun tagelang direkt auf einem Heizkörper gelegen, unmittelbar auf den Rippen mit den Warmluftdurchlässen, waagerecht positioniert, mehr als "handwarm". Fazit: NICHTS hat sich an den Strukturen auf der Linsenoberfläche verändert, weder deren Größe, noch die Verteilung auf der senkrecht stehenden Glasoberfläche. Wäre es Kondenswasser, hätte es doch zumindest teilweise verdunsten müssen, und es wäre zu erwarten, dass sich die Tropfen auf der senkrecht positionierten Oberfläche unter der Wärmeeinwirkung trotz Adhäsion tendenziell nach unten hin verlagern würden.

Ich fürchte also, dass es tatsächlich blasige Auftreibungen der Glasoberfläche sind. Jetzt kann das Objektiv wohl nur noch als leitzianischer Notizzettel-Beschwerer dienen. Und wenn ich Zeit habe, gare ich es mal im Backofen.  :-)
Gehe aber davon aus, dass sich dadurch nichts bessern wird.

Viele Grüße

Jörg



carypt