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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: zooey in September 23, 2016, 18:53:03 NACHMITTAGS

Titel: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: zooey in September 23, 2016, 18:53:03 NACHMITTAGS
Guten Tag!

Mir wird für mein Orthoplan ein Leitz Pl 1/0.04 (Iris) angeboten.

Meine Frage:

Welchen Kondensor kann ich dafür sinnvoll verwenden?

Beste Grüße
Richard


Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Hans-Martin Meyer in September 23, 2016, 19:37:05 NACHMITTAGS
Hallo,

bei Leitz (Abbildende und beleuchtende Optik des Mikroskops, 1973, S. 102) ist für schwache Objektive und speziell für das Pl 1/0.04 ein Großfeldkondensor, N.A. 0.30 (Hülsen- und Schlittenwechslung) vorgesehen (keine Kondensor-Nr.).

Auf ebay ist gerade erst vor Kurzem so ein Stück weggegangen: http://www.ebay.com/itm/Leitz-Microscope-Condenser-Kondensor-for-fur-Pl-1-0-04-Objective-Objektiv-/122069747969

Viele Grüße,
Martin
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: zooey in September 23, 2016, 20:00:48 NACHMITTAGS
Danke Martin,
für die schnelle Information!

Nun würde mich natürlich interessieren,
ob jemand ein solches Teil anbieten kann.

Andererseits frage ich mich, ob Kondensoren mit höherer NA als 0.30
auch gute Ergebnisse liefern können bzw. ob es Tricks (Diffusor, Zerstreuungslinse etc.) gibt,
um auch  einen "normalen" DL-Kondensor bildgerecht verwenden zu können.

Grüße
Richard


Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Klaus Herrmann in September 23, 2016, 20:08:26 NACHMITTAGS
Das Problem ist Richard, das große Feld homogen auszuleuchten mit möglicht hoher Kondensor Apertur
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: zooey in September 23, 2016, 21:06:57 NACHMITTAGS


Klaus, danke für den Hinweis!

Und der "leuchtet" , -)  mir auch ein.

Als ein in optischen Gesetzmäßigkeiten wenig bewanderter Tüftler
(Moto: aufschrauben und probieren)  frage ich mich nun,
ob ich das durch eine starke LED- oder Halogenbeleuchtung
unter einer Matt-/Opalglasscheibe auch erreichen kann ?!

Grüße
Richard
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Lupus in September 23, 2016, 22:07:35 NACHMITTAGS
Hallo,

eigentlich ist eine zusätzliche LED Beleuchtung ziemlich unnötig wenn man schon eine gute eingebaute Lichtquelle hat.  ;)
Ich würde an Stelle des Kondensors eine einfache Linse montieren, mit einer Brennweite die etwa 1/4 des Abstandes Leuchtfeldblende-Objektebene entspricht, und damit versuchen die Leuchtfeldblende in die Objektebene abzubilden. So groß wie das notwendige Bildfeld für das 1/0.04. Und dann eine Mattscheibe mit der Linse kombinieren. Im Prinzip nichts anderes als den fehlenden Kondensor mit billigen Mitteln ersetzen. Die Mattscheibe gleicht die Mängel der Linse aus. Wenn man den genannten Abstand und die beiden Durchmesser kennt läßt sich die notwendige Brennweite genauer abschätzen.
Aber natürlich läßt sich auch eine großflächige LED mit stark streuender Mattscheibe an Stelle des Kondensors montieren.

Hubert
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: l'œil armé in September 24, 2016, 08:59:44 VORMITTAG
Zitat von: Klaus Herrmann in September 23, 2016, 20:08:26 NACHMITTAGS
Das Problem ist Richard, das große Feld homogen auszuleuchten mit möglicht hoher Kondensor Apertur

Guten Morgen in die Runde!

Man kann sich in einem gewissen Maß so behelfen, dass man bei Nutzung eines höheraperturigen Kondensors, welcher das Leuchtfeld für das niedrig vergrößernde Objektiv normalerweise nicht abdeckt, den Durchmesser der Leuchtfeldblende "aus Sicht der Kondensorblendenebene" optisch vergrößert. Das erreicht man, indem man ein "Vergrößerungsglas" , also eine Pluslinse oberhalb der Leuchtfeldblende positioniert. Brennweite und Position, d.h. Höhe über der Lichtaustrittsöffnung, müssen experimentell in Abhängigkeit vom möglicherweise vorhandenen Material ermittelt werden.

Ich habe mir selbst eine kleine Hülse von 3cm Höhe angefertigt, in der am oberen Rand eine entsprechende Linse eingefügt ist. Mit dieser Kombination kann ich beispielsweise am Universal mit dem üblichen Revolverkondensor mit immergierter Frontlinse 1,4 das 10fache Objektiv köhlern und dann für eine gut ausgeleuchtete Übersicht das vierfache Objektiv einschwenken, die "Lupe" auf die Lichtaustrittsöffnung stellen und siehe da .... und dies ohne zwischendurch den Kondensor zu entölen, die Frontlinse abzuschrauben usw.

Ich sehe keinen Grund, warum dies nach Modifikation der Brennweite der Linse sowie deren Abstand zur Lichtaustrittsöffnung nicht auch mit anderen Objektiv-Kondensor-Kombinationen zum Ziel führen sollte.

Freundliche Grüße zum Wochenende

Wolfgang
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Lupus in September 24, 2016, 09:24:18 VORMITTAG
Hallo,
das Problem bei so gering "vergrößernden" Objektiven wie dem 1x ist die sehr große auszuleuchtende Fläche. Und der Kondensor-Austrittslinsendurchmesser muß daher etwas größer als diese Fläche sein.
Ich würde es mal mit 3 zusammengesetzten Astro-Media Linsen f 106/34.5 mm (1.40 € je Stück) + Mattscheibe als Kondensorersatz versuchen.

Hubert
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: olaf.med in September 24, 2016, 12:08:59 NACHMITTAGS
... der Original-Kondensor besteht übrigens aus einer plankonvexen Linse mit der Brennweite von 50 mm und einem Durchmesser von 37 mm. Die bekommt man zwar nicht für € 1,40, aber da würde ich auch keine Kompromisse machen.

Gruß, Olaf
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Lupus in September 24, 2016, 13:41:08 NACHMITTAGS
Hallo Olaf,
wenn ich Orthoplanbesitzer wäre würde ich da auch keine Kompromisse machen. Der Tipp war für leidenschaftliche Bastler und die, die nicht warten können.   ;)
Die 50 mm Brennweite des Originalkondensors sind allerdings ein Kompromiss auch für stärker vergrößernde Objektive. Aber richtig köhlern wird man hier sowieso nicht.....

Hubert
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: rhamvossen in September 24, 2016, 23:06:14 NACHMITTAGS
Hallo,

Man kan ganz einfach eine gute homogene Beleuchtung bekommen wenn man gar keinen Kondensor verwendet aber ein Stueck weisses Papier das man beleuchtet und das reflektiertes Licht gebraucht. Abgesehen davon, was ist eigentlich eine sinvolle Verwendung fuer solch ein Objektiv? Ausserdem so viel wie moeglich von eine Histologishe Schnitte sehen zu wollen. Ich hatte mal ein solches Objektiv, so ein Mist, mein billiges Stereomikroskop bildet sogar scharfer ab. Beste Gruesse,

Rolf
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Florian D. in Dezember 21, 2019, 22:57:43 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe jetzt auch so ein Pl 1 Objektiv. Ich bekomme nur ein Bild für sehr grosse Arbeitsabstände, viel grösser als für die "normalen" Objektive. Hat das so seine Richtigkeit?

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Hugo Halfmann in Dezember 22, 2019, 00:03:57 VORMITTAG
Hallo Florian,

Ja, dem ist so. Ich habe seit kurzem auch ein Orthoplan und hatte das PL 1,0  170/- ausprobiert. Man muss den Tisch sehr weit herunterkurbeln, die Beleuchtung wie o.a. anpassen, und ist dann, wie Rolf völlig zutreffend schreibt, genau da, wo man mit einem SteMi viel früher gewesen wäre. So richtig begeistert bin ich jedenfalls nicht.
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: JB in Dezember 22, 2019, 00:35:39 VORMITTAG
Zitat von: Florian D. in Dezember 21, 2019, 22:57:43 NACHMITTAGS
ich habe jetzt auch so ein Pl 1 Objektiv. Ich bekomme nur ein Bild für sehr grosse Arbeitsabstände, viel grösser als für die "normalen" Objektive. Hat das so seine Richtigkeit?

Ja, das 1/0,04 ist mit den anderen Objektiven nicht parfokal. Abgleichlaenge ist 65,6 mm statt 45 mm
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: ortholux in Dezember 22, 2019, 01:00:02 VORMITTAG
Der hier:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/262493_24121565.jpg)

Wolfgang
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Werner in Dezember 22, 2019, 18:04:13 NACHMITTAGS
50 mm Brennweite entspricht 20 Dioptrien. Einen LinsenROHLING (Glas oder Plastik) bekommt man beim Brillenoptiker relativ billig, zwar nicht plankonvex, sondern konkavkonvex, aber das ist hier egal. Auf Maß zuschleifen kann der Optiker auch.
Die vordere Kondensorlinse eines alten Diaprojektors hat meist 85 mm Brennweite, vielleicht geht das auch.
Vermutlich genügt auch die Eintrittslinse eines Mikroskopkondensors allein (die anderen abschrauben), deren Brennweite kenne ich aber nicht, habe jetzt auch keine Zeit zum Rausfinden.

Gruß - Werner
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Michael L. in Dezember 22, 2019, 19:29:04 NACHMITTAGS
Guten Abend,

Im Prinzip ein simpler Brillenglaskondensor, eine plankonvexe Linse passenden Durchmessers von Edmund Optics müsste es tun.

Gruß

Michael
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Peter V. in Dezember 22, 2019, 19:35:53 NACHMITTAGS
Hallo,

äh...wird jetzt dieser Kodensaor noch gesucht? Ich hätte evtl. einen abzugeben.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Welcher Leitz-Kondensor für niedrige Vergrößerung
Beitrag von: Florian D. in Dezember 22, 2019, 22:59:01 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

nachdem sich auf meine Suche niemand gemeldet hatte, habe ich inzwischen für den Preis eines Kleinmikroskops in der Bucht einen ersteigert. An den Thread hier hatte ich mich jetzt nur wegen der Abgleichlänge drangehängt.

Ich suche aber  immer noch einen Pol-Immersionskopf für Berek oder für die 700 Badewanne.

Viele Grüsse,
Florian