Einfaches DIY-Refraktometer

Begonnen von olaf.med, Mai 07, 2024, 12:37:56 NACHMITTAGS

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Werner

Monochromatisches Licht ist kein Problem: die weiße LED durch eine gelbe ersetzen, deren Emission die Natrium-D-Linie überdeckt (gibt es).
Ich hatte die mal mit einer echten Spektrallampe verglichen, visuell ist kein Unterschied feststellbar. Das gilt auch für eine grüne Led im 550-nm-Bereich.

Gruß - Werner

olaf.med

Lieber Werner,

das elegante an der LED-Beleuchtung die ich verwende ist, dass man tasächlich alles kompakt und fertig in dieser Dose von 52 mm Durchmesser hat: dimmbare LED und Akku, USB-aufladbar für deutlich weniger als € 10,-! Gibt es so etwas auch für 589 nm? Das wäre dann ideal, aber ich befürchte das gibt es eher nicht.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

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Florian D.

Zitat von: olaf.med in Mai 08, 2024, 17:15:26 NACHMITTAGSLieber Werner,

das elegante an der LED-Beleuchtung die ich verwende ist, dass man tasächlich alles kompakt und fertig in dieser Dose von 52 mm Durchmesser hat: dimmbare LED und Akku, USB-aufladbar für deutlich weniger als € 10,-! Gibt es so etwas auch für 589 nm? Das wäre dann ideal, aber ich befürchte das gibt es eher nicht.

Herzliche Grüße,

Olaf
Es gibt LEDs mit 590+-10nm. Kann man ja vielleicht austauschen.

Lupus

#18
Hallo,

für die Anwendung dürfte diese gelbe LED geeignet sein: 
https://www.leds.de/collections/bedrahtete-leds/products/low-budget-5mm-led-1000mcd-gelb-low-budget-5mm-led-1000mcd-gelb-bedrahtete-leds-15509
Kostet praktisch nichts, lässt sich mit Vorwiderstand mind. 160 Ω (und einstellbar mit zusätzlichem Potentiometer) leicht an den häufigen 5 V-Versorgungen (wie auch USB) betreiben. Könnte man elegant mittels 5 mm Bohrung in die Grundplatte integrieren.

Spektrum siehe Messprotokoll:
https://www.leds.de/cdn/shop/files/15509_de_LUMITRONIX_LED-Messprotokoll_Nr._0308.pdf?v=3684416515776741199

Hubert

MiR

Vielen Dank an alle Autoren für die Hinweise zu den LED's! Ich war in meinen Gedanken schon wieder bei Metallinterferenzfiltern und einer Wolfram-Halogen-Lichtquelle, die LED-Lösung dürfte da schon eleganter sein.
Die von Olaf favorisierte Lichtquelle könnte/wird ja als "Urmeter" des "Jelley-Refraktometers nach Medenbach" fungieren. Wobei mir der, möglicherweise kurze, Zeitraum der Produktverfügbarkeit etwas Kopfzerbrechen macht.
Übrigens bewundernswert (zumindest für mich), das nach den Verlusten am Spalt, in der Probe, bzw. durch die Aufspaltung etc. noch genug Licht an der Ablese-Skala ankommt.

Viele Grüße,
Michael

olaf.med

Lieber Michael,

an der Ablese-Skala kommt gar kein Licht an, lediglich im Auge des Betrachters, der wiederum ein virtuelles Bild des Spalts auf der Skala sieht.

Das Original-Jelley von Leitz ist übrigens nur mit einer Glühbirne wie von einer Kühlschrank-Beleuchtung ausgestattet und die reicht schon aus. Dagegen sieht die LED wie ein Flutlicht im Vergleich zu einer blakenden Petroleum-Funzel aus.

Herzliche Grüße,

Olaf
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MiR

#21
Lieber Olaf,

in der Tat habe ich mich da weder geschickt noch exakt ausgedrückt... Damit sprichst du aber auch ein Thema an welches für Langzeitmessungen oder für Personen, welche unter einer Skalenablese-Schwäche  :-[  leiden, interessant sein könnte. Also z.B. die fotographische Aufnahme und die (automatische) Auswertung durch den PC.
Dein Vergleich (bzw. ja schon ein Gleichnis) beruhigt mich, vermutete ich doch wesentlich kompliziertere komplexere Zusammenhänge.

Herzliche Grüße,
Michael

hugojun

#22
Hallo Olaf ,
der Messbereich der Prismen Z – N – E geht von 1,33- 1,53 über 1,33 – 1,92 nach 1,12 – 2,35 respektive. Ist dafür der Prismen Winkel geändert worden, oder liegt es am n das verwendeten Glas?
Ich habe da noch solch ein Prisma, aber ohne Aufschrift. Das Prismenglas scheint gelblich zu sein, kann aber auch am ,,Kleber" liegen.
Mit deinem DIY Stativ könnte man doch das n bestimmen, wenn man eine Immersion von bekanntem n verwenden würde?








Selbst im Profil erscheint das Prismenglas noch vergilbt

LG
Jürgen

olaf.med

#23
Lieber Jürgen,

beides trifft zu, sowohl die Glassorte als auch die Prismenwinkel sind unterschiedlich. Es sind im Einzelnen:

N-Prisma (1,33-1,92), BK8 (nD=1,5202), 45°
E-Prisma (1,12-2,35), ZK7 (nD=1,5080), 27°26,5'
Z-Prisma (1,33-1,53), FK6 (nD=1,4454), 63°20'.

Das Z-Prisma ist zudem etwas drei mal so dick wie die beiden anderen, ist also daher schon leicht zu unterscheiden. Deine Gelbfärbung kommt definitiv durch den Kitt. Es handelt sich um ein Epoxyyd-Harz, das entweder zu warm geworden ist oder anderweitig gelitten hat. Das kann man leicht neu verkitten oder einfach lose lassen, was für viele Anwendungen und für leichteres Reinigen sowieso zweckmäßig ist.

Ein schönes Kästchen übrigens, das ich noch nie gesehen habe...

Herzliche Grüße,

Olaf
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Peter_le

Hallo Olaf,

ist das tatsächlich so, dass es zweimal diesselben Brechungsindices sind?
Zitat von: olaf.med in Mai 12, 2024, 18:04:07 NACHMITTAGSN-Prisma (1,33-1,92), BK8 (nD=1,5202), 54°
E-Prisma (1,12-2,35), ZK7 (nD=1,5202), 27°26,5'
Z-Prisma (1,33-1,53), FK6 (nD=1,4454), 63°20'.

Grüße

olaf.med

#25
Nein, natürlich nicht, hier ist die korrekte Version.

N-Prisma (1,33-1,92), BK8 (nD=1,5202), 45°
E-Prisma (1,12-2,35), ZK7 (nD=1,5080), 27°26,5'
Z-Prisma (1,33-1,53), FK6 (nD=1,4454), 63°20'.

Ich habe es oben korrigiert.

Entschuldigung und herzlichen Dank, Olaf
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beamish

So sieht so ein Originalprisma (hier E 1,116-2,35) mit Gravur aus:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34832.0

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

olaf.med

... und so sehen alle drei nebeneinander aus. Man erkennt deutlich das viel größere Z-Prisma. Auch das E-Prisma erkennt man im direkten Vergleich am spitzeren Prismenwinkel (längere Schneide).

20240512_195038.jpg
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hugojun

#28
Hallo Olaf,

im Profil komm der Schneiden-Winkel den 54 °Grad wohl am nächsten.
Z scheidet klar aus.

,,T" ( 180° gedreht)  ist dann immer die ,,trocken" Ablenkung und gleichzeitig die Obergrenze des Messbereichs der Flüssigkeit .

Der Objektträger kam so in dem schönen Kästchen, es hat aber keine Aufschrift, muss also nicht unbedingt original sein.
Es ist aber für das Gießener Format!

LG
Jürgen

olaf.med

Lieber Jürgen,

ich halte das eindeutig für ein N-Prisma. Hier habe ich einmal in Dein Bild zwei Linien unter 45° eingezeichnet und, die entsprechen doch sehr dem Prismenwinkel. Die beiden anderen Prismentypen sind übrigens um Größenordnungen seltener!

Prisma.jpg

Herzliche Grüße,

Olaf
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