Fragen zum Mikroskopkauf

Begonnen von Paddy1348, April 16, 2020, 14:54:30 NACHMITTAGS

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JB

Hallo Patrick,

Gut erkannt. Ich war wegen des Minolta SR mounts verwirrt. Minolta AF scheint ja zu passen.

Zur direkten Adaption an Unendlichmikroskope: Der Vergroesserungsfaktor ist dann 1x. Das Bild in der Kamera entspricht dann in etwa einer 23 mm Diagonale (Feldnummer 23). Das ist groesser als die ueblichen Mikroskopokulare 10x/18 oder 10x/20 aber entspricht in etwa dem Bild bei modernen (teureren) Unendlichmikroskopen mit Okularen 10x/22 oder 10x/25. Bei kleinen Unendlichmikrosopen mit Okularen 10x/20 kann man das Mikroskop dann nur ueber den Monitor koehlern (der Bildfeldrand ist in den Okularen nicht sichtbar).

Hier kann man einen Eindruck von der Groesse des Kamerabildes gewinnen: https://www.mikroskopie.de/pfad/dokumentation/acht.html (erfordert Flash).

Beste Gruesse,

Jon

reblaus

Hallo Patrick,

(Jon hat inzwischen das Gleiche mit anderen Worten formuliert - aber wenn ich meinen Senf dazu schon getippt habe):

genau - das Zwischenbild im Unendlich-System reicht beim APS-C-Sensor meist  nicht in die Bildecken.
       Beim Spielen (äh, Arbeiten) mit meinen Axio-Mikroskopen kann ich das gut akzeptieren, weil deren Bildfeld dank edler Optik relativ groß und bis zum Rand scharf ist - beim nachträglichen Bearbeiten der Bilder kann man das Bild dann wirklich ganz ausnützen und nachträgliches geringfügiges Beschneiden der Fotos ist bei der heutigen Auflösung der Sensoren ja kein Problem.
       Bei vignettierten Bildecken handelt es sich aber oft eher um ein emotionelles Problem - man möchte halt sofort ein komplettes Bild haben!
       Deshalb wird normalerweise eine 1,6x (oder für "Voll"format 2,5x) Zwischenoptik verwendet, die dann aber (nicht ohne Absicht  :D), Teile des Bildfeldes relativ großzügig weglässt, denn bei preiswerteren Objektiven handelt es sich dabei ohnehin um Zonen mit verminderter Bildqualität und diese wiederum spielt für viele Anwendungen bei denen das Objekt der Studienbegierde im Bildzentrum sitzt keine Rolle ...

Also gar kein so einfaches Thema!

Viele Grüße

Rolf

wilfried48

Hallo Patrick,

wenn das Unendlichmikroskop nur auf 20 mm Sehfelddurchmesser ausgelegt ist kann es bei der 1x Adaption einer APSC Kamera schon zu einer Abschattung der Bildecken kommen. Aber die kann man, falls sie stören, bei der Endbildbearbeitung ja abschneiden. Mit über 20 Mpixel hat man ja Pixel genug übrig ohne dass es zum Aufllösungsverlust kommt.
Aber der Trino des im Mikromarkt angebotenen Axiostars macht locker 25 mm Sehfelddurchmesser. Natürlich ist bei den normalen Achroplans das Bildfeld nur bis 20 mm gut korrigiert, sodass in den Ecken bei 25mm mit einem gewissen Qualitätsabfall gerechnet werden muss. Falls einen das stört kann man ja den 1,4 Teleadapter von Kenko (in der Bucht neuwertig für unter 100 €) vor die Kamera schrauben. Dabei wird das Auflagemass und damit die Parfokalität nicht beeinflusst. Damit erhält man wie in dem link von Jon gezeigt
https://www.mikroskopie.de/pfad/dokumentation/acht.html
ein exakt in das 20 er Okular eingepasstes Bild.

vielleicht ist der Preis des Axiostars auch noch ein wenig verhandelbar sodass er in dein Budget passt.

Ich würde das in dem Falle einer endlich Lösung vorziehen, obwohl jeder hier im forum weiss, dass ich wegen der Ausbaubarkeit sonst eher ein Zeiss Standard empfehle, aber das Axiostar im Mikromarkt ist schon ein ziehmlich komplettes Mikroskop und für die Adaption einer DLSR wie geschaffen.
Da es im Gegensatz zum Primostar objektivmässig kompatibel zu der Zeiss Axioreihe ist kann man sich später entspannt auch einmal in der Bucht das eine oder andere höherwertigere Objektiv gönnen. Wichtig ist, dass man nicht unter Zeitdruck ist, da man ja bereits ein gutes komplettes Mikroskop zum Arbeiten hat.

viele Grüsse
Wilfried

P.S.: Ich bin weder verwandt noch näher bekannt mit dem Anbieter.
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
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Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Kay Hoerster

Zitat von: Paddy1348 in April 17, 2020, 11:20:04 VORMITTAG
Hallo zusammen,
danke für Eure Antworten. Mir ist gerade eingefallen, dass Sony ja das Kamerasegment von Minolta übernommen hat. Der Sony A Mount entspricht dem alten Minolta Bajonett, wodurch es auf dem Gebrauchtmarkt eine unendliche Bandbreite an alten Minolta-Objektiven gäbe. Ich entnehme aber Euren Antworten, dass ich letztendlich um ein bisschen Durchprobieren verschiedener Objektive nicht drum herum käme...

Viele Grüße,
Patrick

Hallo Patrick, bitte beachte, dass nur Objektive der Minolta-AF Kameras passen, die alten mechanischen Kameraobjektive (Minolta MD) passen nicht , die mechanischen Kameras hatten ein kleineres Auflagemaß. Eigentlich schade, denn da gabe ein sehr gutes Objektiv, das MD Rokkor 45mm 1:2. Leider aber hat dieses Objektiv ein Auflagemaß von 43,5mm, also 1mm zu klein.

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

konsonant

hallo
Hier http://www.mikroskopie-ph.de/Home-Page-Kamera.html steht, die Abstände von Austritts- und Eintrittspupille sind bei der Kameraadaption wichtig.
gruß conso
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

reblaus

Hallo -

Pupillenlagen sind zwar wichtig, aber wenn man sich für sein älteres Endlichmikroskop mit vorhandenem bzw. leicht zugänglichem und auch preiswertem Material begnügen muss/will geht nichts über Probieren über Studieren. Man findet dabei sehr oft eine Kombination, die "zufällig" sehr gut funktioniert obwohl man das gar nicht erwarten sollte.
     Wie Peter H. sehr richtig schreibt, hat man bei den meisten älteren Mikroskopen mit einer Kombination von Objektiv und Kompensationskular der gleichen Firma - die ja meist schon auf dem Mikroskop sitzt - auf jeden Fall mal das richtig abgestimmte Basissystem. Wie man nun das ins unendliche projizierte Bild auf den Kamerasensor bekommt ist der nächste Schritt.
     Peter hat ja eine Ideallösung erläutert, aber wie in den vorigen Beiträgen oft erwähnt funktioniert es meist mit einem normalen Kameraobjektiv (so um die 40-50 mm Brennweite, ca. für 20 € ) auf einem 8-10x K-Okular recht gut - oft sogar mit einem "Schlüssellochokular" das man quasi nachgeworfen kriegt. Die Pupille liegt bei diesem nur wenige mm über der Linse, aber es muss optisch nicht schlechter sein als die Brillenversion für 50 €. Wo die Pupille des Kameraobjektivs liegt kann man ja meist gar nicht in Erfahrung bringen - also probieren!

Viele Grüße

Rolf

wilfried48

#21
Hallo,

nach meiner Erfahrung liegt bei allen Festbrennweiten aus der Kleinbildzeit die Eintrittspupille genügend nah am Okular,
sodass keine Vignettierung eintritt. Meine Erfahrung bezieht sich auf 35 bis 58mm Brenweiten. Je nach Vergrösserung des Okulars braucht man halt die angepasste Brennweite,  um ein Sehfeld von 18mm bis 20mm abzubilden. Auch wenn es keine Brillenträgerokulare sind.
Die Qualität der Objektive ist zweitrangig, denn besser als der einfache 63mm Achromat der früheren Original Zeiss Kleinbild Kameraadaption sind sie allemal. Ich verwende dabei M42 Festbrennweiten der alten Marken Praktika, Yashica, Mamyia, Zenith Helios, Revue etc. die alle auch mechanisch noch aus Vollmetall und damit stabil sind und in der Bucht oft weniger als 30.- Euro in einwandfreiem Zustand kosten. Dafür gibts in der Bucht für unter 10.- € versandkostenfrei Adapter auf alle gängigen DSLRs.
Meine Erfahrung bezieht sich auf mindestens 20 Fotoadaptionen von DLSRs die ich mit solchen Objektiven auf endlich Mikroskopen  gemacht habe.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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Paddy1348

Hallo zusammen,
vielen Dank nochmal für Eure Ratschläge. Nun brummt mir etwas der Kopf und ich werde mal in Ruhe drüber schlafen, wie ich weiter verfahre.
Eine abschließende Frage zu dem aktuell im Markt angebotenen Axioskop. Zwei der Objektive sind ja Phaco-Objektive. Liege ich damit richtig, dass diese für das normale Hellfeld nicht optimal sind? Habe gerade mal in der Bucht geschaut, die Unendlich-Objektive von Zeiss rufen dort ja schon stolze Preise auf.

Viele Grüße,
Patrick

Lungu

Hallo Patrick,

jetzt möchte ich Dich auch etwas verwirren. Alle meine Mikroskope haben einen Trino Tubus und der war meistens teuer, benutzen tue ich ihn meistens nicht mehr. Auf einen schönem 30"  Bildschirm sehe ich alles viel deutlicher und habe bei einer Adaption mit einer Canon Kamera auch gleich mein perfektes Bild.

Mein Vorschlag:  Wer kann Dir für Dein Limit ein komplettes System liefern. Nicht theoretisch, sondern praktisch.
Grüße Lungu

wilfried48

Zitat von: Paddy1348 in April 18, 2020, 20:04:09 NACHMITTAGS
....
Zwei der Objektive sind ja Phaco-Objektive. Liege ich damit richtig, dass diese für das normale Hellfeld nicht optimal sind? Habe gerade mal in der Bucht geschaut, die Unendlich-Objektive von Zeiss rufen dort ja schon stolze Preise auf.
....


Hallo Patrick,

bei modernen Objektiven ist da praktisch kaum ein Unterschied mehr. Zeiss hat das bei den alten Standards für die Planachromaten mal empfohlen, weil die sowieso im Kontrast etwas flau waren. Deshalb gab es damals auch Wechselrevolver
mit Phakobestückung.

Natürlich sind unendlich Objektive noch etwas teurer, weil noch nicht soviele auf dem Gebrauchtmarkt sind. Richtig teuer sind eigentlich nur die Planapos, aber die sind auch in der endlich Ausführung noch teuer, wenn garantiert wird, dass sie in Ordnung sind.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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