Nochmalige Frage zum Amplival und den Kondensoren

Begonnen von Peter V., März 15, 2009, 07:57:50 VORMITTAG

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Peter V.

Hallo,

ich habe ein Amplival ( odr Fluoval ) mit einem Kondesnor mit zwei Hilflinsen, welche wohl zur Aperturanpassung gedacht sind.



Der Kondensor  ist beschriftet mit: apl. 1,4  mo 2

Leider weiß ich ja immer noch nicht ganz genau, welche Stellung der Einschwenklinsen für welche Objektiv gedacht ist. Es gibt ja vier Möglichkeiten:
ohne Einschwenklinse, Linse 1 oder 2 eingeschwenkt, beide Linsen eingeschwenkt.

Nun habe ich folgende Phänomene:

1) Bei fast allen "Kombinationen", die ich wähle, stelle ich fest, dass die Aperturblende wie die Leuchtfeldblende wirkt ( also der Blendenrand erkennbar ist und das Bildfeld begrenzt ) und im Gegenzug die Leuchtfeldblende exakt den gleichen Effekt hat wie üblicherweise die Aperturblende, also das Bild "abdunkelt".

2) Bei den wenigen Kombinationen, bei denen man ansatzweise ein "richtiges" Vrhalten der Blenden hat, ist der Effekt der Aperturblende praktisch kaum erkennbar, das heißt, selbst ein fast vollständiges Schließen der Aperturblende bwirkt im Bild anscheinend nichts. Allenfalls die letzten 2 - 3 Prozent Blendenschluß führen zu einer minimalen "Verdunklung" des Bildes.

Wie sind diese Phänomene zu erklären? Verfügt jemand an einem Amplival oder Ergaval vieleicht auch über diesen Kondensor?

Ich habe leider diesen Kondensor so in keiner Beschreibung gefunden, allerdings gab es wohl verschiedene Möglichkeiten, Kondensoren für das Amplival  "zusammenzustellen", wie man hier sieht ( relativ weit unten in dem Prospekt ) http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/30-047d-1%20%20AMPLIVAL.pdf

Hier noch einmal der Originaltext der Beschreibung der Kondensoren laut Amplival-Prospekt:

Kondensoren
Neben dem in der Grundausrüstung des Mikroskops enthaltenen pankratischen Kondensor stehen für AMPLIVAL noch folgende Kondensoren zur Verfügung: Achromatischer Kondensor 1,2 Aplanatischer Kondensor 1,4 Apianatisch-achromatischer Kondensor 1,4 Präparier-Wechselkondensor Kardioid-Dunkelfeld-Kondensor
Der Einsatz des aplanatischen Kondensors 1,4 ist in Verbindung mit apochromatischen Mikroskop- Objektiven und zur Fluoreszenz-Mikroskopie angezeigt. Der hochkorrigierte aplanatisch-achromatische Kondensor 1,4 wird vor allem dort verwendet, wo gesteigerte Forderungen hinsichtlich der Farbenwiedergabe
gestellt werden. Der Präparier-Wechselkondensor zeichnet sich durch seine lange Schnittweite von 11 mm und die Möglichkeit eines schnellen Überganges von Hellfeld- auf Dunkelfeld-Beleuchtung mit Objektiven  einer Apertur unter 0,6 aus.
Der Kardioid-Dunkelfeld-Kondensor dient zur Dunkelfeld-Mikroskopie mit Objektiven, deren Apertur zwischen 0,6 und 1,0 liegt.
Wechselbare Kondensor-Einhänger: Am AMPLIVAL können Kondensoren und Kondensor-
Einhänger leicht ausgewechselt werden. Sämtliche Einhänger enthalten eine zentrierbare Kondensoraufnahme.
Folgende Kondensor-Einhänger stehen zur Verfügung: Kondensor-Einhänger mo Er besitzt Apertur-Irisblende mit Skale und Index sowie eine Großfeldlinse zur Ausleuchtung der großen Felder schwacher Objektive. Die Kondensoren
1,2 und apl. 1,4 können wahlweise eingeschraubt werden.
Kondensor-Einhänger mz In seiner zentrierbaren Schiebehülse mit Klemmschraube nimmt er folgende Kondensoren auf: achromatisch-aplanatischer Kondensor, Kardioid- Kondensor und Präparier-Wechsel-Kondensor.
Kondensor-Einhänger ms Er kann die Kondensoren 1,2 oder apl. 1,4 aufnehmen und besitzt einen schwenkbaren Filterhalter. Seine Irisblende ist dreh- und verschiebbar,
die Großfeldlinse befindet sich in einem Wechselschlitten.


Herzliche Grüße
Peter
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Egbert Lange

Hallo Peter,
ich habe auch so einen Kondensor-Halter mit zwei zusätzlichen Linsen. Allerdings steht auf dem Kondensor-Oberteil nur "1,2". Vermutlich hat jemand bei meiner Zusammenstellung den ursprünglichen Kondensor entfernt. Ich hatte bisher angenommen, das Teil dient zur Variation der Beleuchtung von höher liegenden Objekten. Da mein Mikroskop momentan nur für Auflicht eingesetzt wird, hatte ich bisher nur die Lichtkegel mit den unterschiedlichen Linsenkombinationen ohne Mikroskop getestet: Kondensor von unten beleuchten und im etwas abgedunkelten Raum einfach ein Stück weißes Papier hochkant über die Mitte der Austrittslinse halten.

Für das Fluoval befindet sich im ZAK (1981) der Hinweis:
"Für die Durchlichtanregung im Hellfeldstrahlengang ist ein aplanatischer Kondensor der Apertur 1,4 vorgesehen, der aus einem für die Anregungswellenlänge der Fluoreszenzmikroskopie höchst durchlässigen Glas hergestellt wird. Zur Ausleuchtung der großen Objektfelder schwacher Objektive besitzt der Kondensor ein Vorschaltsystem, das eine gute Abbildung der Leuchtfeldblende bringt. Kondensor und Vorschaltsystem können gemeinsam zentriert und fokussiert werden."

Die Anordnung sieht lt. Abbildung im ZAK etwas anders aus. Der Kondensor ist aber ein "Aplan. Kondensor 1,4/mo".
Für das "apl. 1,4  mo 2"-System habe ich bisher auch keine Abbildung gefunden.


Beste Grüße
Egbert