Leitz / Änderung der mech. Tubuslänge

Begonnen von Holger Gerber, Dezember 13, 2011, 22:16:27 NACHMITTAGS

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Holger Gerber

Hallo liebe Mikroskopiefreunde,

beim Studium der Mikrofiebel von Herrn Henkel ist mir aufgefallen, dass Leitz bez. seiner Mikroskope 1980 die mech. Tubuslänge von 170 mm auf 160 mm geändert hat.
Der Okularabgleich wurde von 18 mm auf 10 mm geändert.
Jetzt ist meine Verwirrung perfekt und mir brennen ein paar Fragen unter den Nägeln.

1) Von meinem Leitz SM Lux kenne ich nicht das Baujahr. Wurde dieser Typ auch noch nach 1980 produziert? Wenn ja, wie finde ich heraus, ob ich einen 170er oder 160er Typ habe?

2) Bei den Objektiven ist es einfach - da steht die mech. Tubuslänge drauf. Aber was ist mit den Okularen? Da gibt es doch keinerlei Anhaltspunkt ob der Abgleich 18 mm oder 10 mm ist. Wie erkenne ich Okulare, die vor 1980 gebaut sind und somit 18 mm Abgleich haben? Bei 2, 3 mm wäre es mir egal, aber bei 8 mm Unterschied sind doch bestimmt optische Beeinträchtigungen zu befürchten?

Für Eure Antworten danke ich im voraus.

Viele Grüße, ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr

Holger Gerber

Jens Jö

Hallo Holger,

das kannst Du doch einfach ausprobieren.
Deine Objektive entwerfen ein scharfes, reelles Zwischenbild einige mm unterhalb des Okulartubusrandes. Ziehe ein Okular raus und halte mit einer Pinzette ein Stückchen Pergament- oder Butterbrotpapier in den Tubus. Dann siehst Du, in welcher Tiefe das scharfe Bild liegt. 8 oder 18 mm sind gut unterscheidbar.

Viel Erfolg und liebe Grüße
Alfred

Klaus Schloter

Hallo,
mein Vorredner hat natürlich die schnellere Lösung.Habe aber unter der Adresse:http://ronaldschulte.nl/Subpagina%20Downloads%2002.htm eine Menge Leitz Broschüren gefunden,und dort u.A. eine Aufstellung wie man die "Alten" von den "Neuen"Okularen unterscheidet.

reblaus

Hallo Holger und Alfred -

aber nicht vergessen, vorher mit dem in Frage stehenden Okular scharf zu stellen und dann nix mehr zu ändern - ansonsten kann man ja das scharfe Zwischenbild durch Defokussieren auch mühelos an die Decke projizieren (natürlich nur im dunkeln Zimmer und unter Qualitätsverlust  ;D)

Gruß

Rolf

Eckhard F. H.

Zitatansonsten kann man ja das scharfe Zwischenbild durch Defokussieren auch mühelos an die Decke projizieren

...denn das Zwischenbild entspricht dem Dia im -projektor.
Gruß - EFH

HCLange

Hallo Holger,

das SM-Lux hat 170mm Tubuslänge und Ringschwalbe 43mm. Abstand Zwischenbild von Objektivauflage ist 152mm (170-18). Okulare dafür ohne Angabe vom Sehfelddurchmesser.
Tubuslänge 160mm: Abstand Zwischenbild von Objektivauflage ist 150mm (160-10). Okulare dafür mit Angabe vom Sehfelddurchmesser.
Der Unterschied ist also denkbar gering und unproblematisch.

Späte Grüsse
Christoph

Holger Gerber

Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten.
Jetzt ist doch etwas mehr "Licht im Dunkel"

Gruß
Holger

Nils86

 Hallo Zusammen,

das SM-Lux gab es sowohl in der 170 mm, als auch in der 160 mm Variante. Die alten hammerschlag-lackierten (hellgrauen) SM-Luxe mit schwarzem Tubus hatten 170 mm Tubuslänge. Die späteren Weißen mit weißem Tubus hatten 160 mm Tubuslänge, diese waren auch von der Bauart nicht mehr ganz so tief und hatten statt des Metalltriebrades einen Kombitrieb aus Plastik.

Schöne Grüße

Nils

Peter V.

Hallo,

ich zitiere mal aus der bekannten Leitz-Broschüre "Das Mikroskop und seine Anwednung":

ZitatBei Objektiven mit einer Maßstabszahl weniger als 16:1 muß unbedingt die Tubuslänge beachtet werden, da sonst die Objektive nicht mehr parfokal sind. Bei Maßstabszahlen über 16:1 können Obejtkive für Tubuslänge 160 mm an Mikroskopen der Tubuslänge 170 mm und umgekehrt verwendet werden.

Nicht parfokal heißt, das man dann eben beim Wechsel des Objektivs den Fokussiertrieb etwas stärker drehen muss, wenn man 160- und 170mm-Objektive Objektive nebeneinander verwendet. Verwendet man nur eine Reihe, ist es völlig problemlos. Als kann man problemlos ein 170mm-Ortholux mit 160mm-Optik bestücken und z.B. ein 160mm-Dialux mit 170mm-Objektiven.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Oecoprotonucli

Zitat von: Nils86 in Dezember 14, 2011, 20:11:40 NACHMITTAGS
Die alten hammerschlag-lackierten (hellgrauen) SM-Luxe mit schwarzem Tubus hatten 170 mm Tubuslänge. Die späteren Weißen mit weißem Tubus hatten 160 mm Tubuslänge, diese waren auch von der Bauart nicht mehr ganz so tief und hatten statt des Metalltriebrades einen Kombitrieb aus Plastik.

Hallo!

Könnte mir noch einmal jemand sagen, ob das also sichere Unterscheidungskriterien sind?

Zitat von: Peter V. in Dezember 14, 2011, 20:30:36 NACHMITTAGS
Als kann man problemlos ein 170mm-Ortholux mit 160mm-Optik bestücken und z.B. ein 160mm-Dialux mit 170mm-Objektiven.

Sind also verschiedenen Leitz SM-Luxe auf jeden Fall ohne Qualitätsverluste (oder bloß ohne deutliche Qualitätsverluste?) mit beiden Objektivarten zu betreiben? Eigentlich müßte man doch wohl einen kleinen Ring unter die Okulare legen, damit der Tubus verlängert wird, wenn man 170er Objektive an einem 160er Mikroskop betreibt? Und umgekehrt ein Stück Tubus absägen? (na, war ein Scherz, das mit dem Sägen!) Aber durch fokussieren ist es bei beiden Kombinationen auszugleichen? Sorry, wenn ich noch einmal nachfrage, bin halt doch noch etwas unsicher.
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)