Zeiss Phasenkontrast Kondensor II Z (46 52 70) - Ersatz, Erweiterung, Anwendung

Begonnen von PetrM, Oktober 23, 2023, 20:54:51 NACHMITTAGS

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PetrM

Hallo in die Runde,

ich habe hier einen alten Kondensor den ich damals mit meinem Mikroskop erworben habe und damals gründlich säubern musste, da es in einem wirklich erbärmlichen Zustand war. Dabei ging mir leider auch eine Schraube abhanden. Den würde ich jetzt gerne vervollständigen/erweitern und nutzen.

Jetzt meine Fragen:

Bild 1:

1.jpg

Punkt 1: Die Größe der fehlenden Schraube (das ist die welche ich verloren hatte) kann ich anhand der anderen Schrauben herausbekommen. Aber woher bekomme ich so eine Minischraube?
Punkt 2: Hier schein ein Stift hineinzughören. Leider bewegt sich deswegen die Abdeckung mit der Skala mehr oder weniger frei hin und her. Stört das die Funktion des Kondensors erheblich? So wie es aussieht kann ich den Deckel mit der Hand wieder so hindrücken, dass die Linse wieder in der Mitte liegt. Mehr dazu bei Bild 2.
Punkt 3: Was kontrolliert man mit diesem Verstellhebel?
Punkt 4: Hier ist unter dem Irisschieber noch ein Drehknopf, welcher genauso wie der Verstellhebel den inneren Teil mit den Blenden hin und her schiebt. Ich gehe davon aus, dass er zusammen mit Verstellhebel da ist, aber wozu?
Punkt 5: Die Skala zeigt die Öffnungsweite der Iris an. Beim normalen Kondensor steuert man mit der Blende ja den Kontrast. Kann man mit der Skala etwas besonderes anfangen?

Bild 2:

2.jpg

Punkt 1-3: Hier würde ich gerne eine Dunkelfeldblende und/oder eine schiefe Beleuchtung einbauen. Gibt der Kondensor noch mehr her? Polarisation macht doch nur Sinn, wenn man den Polfilter auch drehen kann, was hier nicht der Fall ist. Vielleicht macht noch ein Rheinberg-Filter Sinn. Aber wo bekomme ich diese Blenden für genau diesen Kondensor her? Und abschließend, warum sind #1 und #2 größer als die anderen? Was gehört hier normalerweise hinein?
Punkt 4: So, hier besteht das größte Problem mit dem Kondensor. Offenbar war der Stift der bei Bild 1 durchgesteckt werden sollte nicht fest, sondern an einem wesentlich größeren Zylinder befestigt (damit sich das ganze in einem bestimmten Bereich drehen konnte?). Wenn mir hier jemand Rat geben könnte, wo ich sowas herbekomme, bzw. wer mir sowas bezahlbar herstellen kann, dann wäre ich sehr froh. Ich habe keine Ahnung wie das Teil aussieht und konnte im Internet nicht einmal ein Bild davon finden. Auf allen Bildern war der Stift fest mit den Unterteil verbaut. Ich bin hier raus. Mein Bruder könnte sowas eventuell drehen lassen. Aber ich bräuchte zumindest die Maße. Alte Hasen, ihr seid gefragt!

Eine letzte Frage noch. Wie wird das Phako-Okular verwendet?

Herzlichste Grüße
woodlanddragon

Ohne Pflanz - kein Mensch
Ohne Pilz - kein Pflanz
Ohne Alg - kein Pilz?
Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?

Detlef Kramer

Hallo,

ich besitze diesen Kondensor und und kann Dir zum teil wenigstens helfen.

1. weiß ich im moment nicht, kann ich aber morgen früh ausmessen.
2. muss ich nachschauen, ist mir noch nie aufgefallen.
3. 3 und 4 dienen der Zentrierung der Ringblenden. Muss man hoffentlich nur an einer machen, stimmt dann auch für die anderen. Wenn nicht, brauchst Du den Spezialschlüssel zum Zentrieren der Blenden untereinander. Hoffen wir mal, dass das nicht nötig ist.
5. Nein.

Zu Bild 2:
1-3: Das sind Leerstellen, da kannst Du machen, was Du willst.
4 versuche ich herauszubringen, morgen früh.

Bis morgen,
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Detlef Kramer

Hallo,

(hast Du eigentlich auch einen richtigen Namen?) Ich habe nachgemessen: Der Stift hat einen Durchmesser von 0,86 mm, mit Schieblehre gemessen. Ich habe ihn nicht herausgekloppt, daher wahrscheinlich nicht wirklich genau. Was der tut, kann ich nicht erkennen. Solche Stifte wurden zu Justierzwecken verwendet. Falls der Kondensor funkioniert, würde ich das ignorieren. Ansonsten: im Mikroskopie-forum.at kann man den "Normarski" erreichen, der kann bestimmt helfen. Das gleiche gilt für Schraube 1.
Noch zu 5: Die Skala hat keine besondere Bedeutung.
Das "Phacookular" ist technisch gesehen ein Fernrohr, das man auf die hintere Brennebene, bzw. auf das Phasenplättchen (und damit auf die Ringblende) fokussiert. Ein Hilfsmittel zur genauen Zentrierung der Ringblende. Beide müssen genau übereinander erscheinen. Braucht man m. E. nicht unbedingt, erleichtert einem aber die Einstellung.

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

dieser Stift dient alleine dazu, die Abdeckung beim Drehen des Kondensorrevolvers in Position zu halten, zu verhindern, dass er sich mit dreht.
Beste Grüße !

JB

PetrM

@Detlef: Hi Detlef, du darfst mich gerne Peter nennen, und danke für die Antworten. Jetzt ist schon einiges klarer. Den Tipp mit dem österreichischen Forum habe ich mir zu Herzen genommen, mal sehen wann ich freigeschalten werde. Könntest du bitte ein Bild von dem Deckel von unten machen, damit ich sehen kann, wie der Stift genau aussieht und angebracht ist?

@Jürgen: Genau das ist leider das Problem. Sie dreht sich mit.

Nochmal zu den leeren Stellen:
  • Ich könnte also hier eine Polarisationsfolie einlegen und z.B. eine ins oder übers Okular dann hätte ich ein Polarisationsmikroskop. Ich habe dafür irgendwo ne recht steife und ziemlich dunkle Polarisationsfolie herumliegen ca. 0,5mm stark. ist die geeignet, weil ich jetzt schon öfter mal was von der Mon Cherie Verpackung oder Zigarettenverpackung gelesen habe und mir dass dann doch etwas lächerlich einfach vorkommt.
  • Ich habe irgendwo gesehen, dass jemand aus Pappe einen Halbkreis oder einen Keil ausgeschnitten hat um eine schiefe Beleuchtung zu bekommen. Da kann man wohl verschiedenstes ausschneiden um verschiedene Effekte zu bekommen. Muss man das noch zusätzlich auf ein Uhrglas kleben?
  • Wo bekomme ich passende original Blenden für die Dunkelfeldbeleuchtung her? Habt Ihr zufällig Produktnummern?



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purkinje

Hallo Peter,
Zitatweil ich jetzt schon öfter mal was von der Mon Cherie Verpackung oder Zigarettenverpackung gelesen habe und mir dass dann doch etwas lächerlich einfach vorkommt.
Nun ja, aus Acetatfolien u. ä. kann man exzellente Kompensatoren (auch λ/4, λ/2 oder Lambda, bzw Viertel- bzw Halbwellenwellenplatten genannt) machen. Einfach mal zwischen die beiden gekreuzten Polfilter halten und drehen und staunen.
Wenn Du dich im .at- Forum äußerst, solltes Du evtl die Worte  Folien und "lächerlich" tunlichst vermeiden 🤣
Beste Grüße

PetrM

Zitat von: purkinje in Oktober 24, 2023, 15:35:35 NACHMITTAGSNun ja, aus Acetatfolien u. ä. kann man exzellente Kompensatoren (auch λ/4, λ/2 oder Lambda, bzw Viertel- bzw Halbwellenwellenplatten genannt) machen. Einfach mal zwischen die beiden gekreuzten Polfilter halten und drehen und staunen.🤣
Beste Grüße
Verstehe. Hat an sich nichts mit der Polarisation zu tun sondern ist ein Extrafilter!?

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purkinje

Hallo,
doch hat es (mit der Polarisation zu tun ), so ein Kompensator beeeinflußt, den Gangunterschied zwischen den beiden um 90° zueinander gedrehten Polfiltern (Dunkelstellung), aber in der Regel weiß man aber um wieviele Anteile der Wellenlänge des Lichts. Dies kann bei einer Probe mit unbekanntem Gangunterschied zur Bestimmung desselben beitragen; die meisten (Amateur)-Mikroskopiker betreiben aber keine quantitative Polarisationsmikroskopie, es kommt vielmehr durch die Lichtbrechungen der Präparate zu recht ansehnlichen Bildern, hier verändert so ein zusätzlicher Kompensator die Farben und evtl auch den Kontrast als Hilsobjekt. Einer von den beiden Polfiltern (der untere heißt Polarisator , der obere Analysator) sollte drehbar sein, wie auch ggf so ein Kompensator, dies ist also zum ersten Ausprobieren im Ph-Kondensor denkbar schlecht verbaut.

Anders z.B. eine Halbmondblende für die schiefe Beleuchtung, nur sollte der Mittelpunkt der Scheibe gerade noch abgedeckt sein, mit der Zentrierverstellung des Kondensors kannst Du dann feinjustieren, zwischen sehr Schattig/streifig-Schief und gutem Reliefeffekt ist oft nur ein Hauch. Zum Testen für den Anfang kann man derartige Blenden auch unten auf der Leuchtfeldblende ausprobieren, die ideale Postion ist jedoch in der Brennebene des Kondensors, also genau im Filterrad.

Noch zur fehlenden Dunkelfeldblende; ob und welche Du einbauen solltes hängt davon ab, welches Objektiv (hier zählt die numerische Apertur n.A. und nicht die Vergrößerung) du gerne dafür verwenden möchtest. Die fabrikseitigen sind meist für etwa n.A. 0,7 gerechnet (in der Regel etwa die Apertur von den meisten 40er Objektiven, also ca 16-18 mm ø der schwarzen mittigen Blende). Für höhere Objektivaperturen, also v.a. die Öl-Immersionen, braucht es dann für Dunkelfeld andere Kondensoren. Evtl misst dir ja jemand, der den Kondensor auch hat, die DF-Blende aus, für einen Selbstbau. Ich glaube nicht, dass es die noch als Original einzeln erschwinglich geben wird.
Evtl bekommst Du auch ein passables Dunkelfeld wenn du deine größte Phasenblende benutzt und den Kondensor absenkst, bis der Lichtring aus der Objektivpupille gerade nach außen verschwindet und der Hintergrund sehr dunkel wird (zur Kontrolle und zum Zentrieren ein Okular herausnehmen und hineinsehen, idealerweise mit Hilfsmikroskop, Okular umdrehen und so als Lupe verwenden geht auch)
Beste Grüße Stefan

PetrM

Hallo Detlef,

könntest du bitte ein Bild von der Unterseite der Abdeckung machen und einstellen?

Grüße

Petr
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Ohne Alg - kein Pilz?
Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?