Dauerhafte Färbung von Amyloplasten

Begonnen von infusorien, September 05, 2010, 12:10:50 NACHMITTAGS

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infusorien

Hallo liebe Mikro-Forum Gemeinde,

wahrscheinlich ist das Thema hier bereits diskutiert worden (habe aber nichts finden können):

Welche einfachen Methoden gibt es um Amyloplasten (z.B. in einem Rhizom-Schnitt) dauerhaft anzufärben?

- Die violette Färbung der Iod-Stäke-Einschlussverbindung (Lugol) verschwindet nach einiger Zeit wieder. Kann diese Entfärbung evtl. verhindert werden?

- Das Periodsäure-Schiff-Verfahren erscheint mir relativ kompliziert, und verwendet Chemikalien, die ein Hobby-Mikroskopiker nicht so einfach beschaffen kann.

Viele Grüße

Gerd

Klaus Herrmann

Hallo Gerd,

über dieses Problem hatten wir uns gerade unterhalten:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6778.0

Rolf-Dieter Müller hat versprochen meine "übersetzte" Vorschrift zu überprüfen, wenn das soweit ist, dann werden wir die hier veröffentlichen.

Aber einfach ist es auch nicht. Das Jod wird mit Silbernitratlösung zu Jodsilber umgesetzt und das dann zu Silber reduziert mit einem SW-Entwickler oder Hydrochinon. SW-Entwickler und Fixiersalz sollte es noch in Fotoläden geben, Silbernitrat und Lugol hätte ich.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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infusorien

Hallo Klaus,

genau diesen Beitrag hatte ich gesucht ...
Die Funktionsweise dieses Verfahrens ist mir aber nicht ganz klar: Das Iod sollte eigentlich nicht mit Silbernitrat reagieren, nur Iodid gibt einen Niederschlag, der dann zum Silber reduziert werden kann. Im "Schömmer" wird so ein Verfahren mit Chlorid beschrieben: Isolierte und getrocknete Stärkekörner werden mit AgNO3-Lösung  imprägniert, gewaschen, und dann mit NaCl-Lösung versetzt, das ausgefallene AgCl wird zum Ag reduziert. Ich kann einen Schnitt auf diese Weise aber wahrscheinlich nicht behandeln.

Gerd

Klaus Herrmann

Hallo Gerd,

Lugol ist KI mit I2 "Iod-Iod-Kali", da ist schon I- vorhanden. Ich meine mich zu erinnern, dass nicht elementares Jod, sondern I3- eingelagert wird.

Im Schömmer wird das im § 193 so beschrieben: mit Lugol "jodieren" und anschließend mi AgNO3 zum AgI umsetzen, das nach dem Belichten reduziert wird zum Ag.

Rolf-Dieter hat versprochen sich heute damit zu beschäftigen ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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