Wie stelle ich ein 1N Salzsäure Lösung her?

Begonnen von Ronald Schulte, Oktober 19, 2018, 11:11:14 VORMITTAG

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Ronald Schulte

Liebe Chemiker,

Ich bin Flugzeugtechniker und kein Chemiker, also brauche ich was chemische Hilfe.

Ich muss eine 1N Salzsäure (HCL) herstellen und habe eine 25%ige Salzsäurelösung zur Verfügung. Ich weiß bereits, das Salzsäure eine Molmasse von 36,46 g/mol hat.
Aber wie mache ich aus meiner 25%igen Lösung ein 1N HCL Lösung?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe, Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Rawfoto

Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Ralf Feller

Hallo Ronald,
Du brauchst also eine 1N Salzsäure = 1 Mol / L  = 36g / L  = 3,6%

Da hilft die Kreuzmischregel
https://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/sw-fotografie/kolumne/122-wollstein24.html

Wenn ich richtig rechne (bitte nachrechnen) 3,6ml Salzsäure 25% mit 12,5ml Wasser mischen.

Gruß Ralf

Rene

so your conc HCl is 250 g/kg (m/m) OR 250 g/l (m/v) (check!), but if you calculate from one liter (there is about 10% difference I think) the stock molarity is 250/36.46 mol/l = 6.85 M (or N). So if you dilute 100ml of your 25% stock to 685 ml, you will end up with 1N HCl. Or about 10% less, if your stock conc is given in g/kg instead of g/liter, but that probably hardly matters for your work.

HTH, René

Thomas M

Hallo Ronald,
ich gehe davon aus, dass Du mit 25% Gewichts- oder Massenprozente meinst.

Klassisch macht man das mit Messkolben; das sind z.B. solche Gerätschaften:
https://de.wikipedia.org/wiki/Messkolben

Sie dienen zur volumetrischen Einstellung von Konzentrationen und haben im Bereich des schlanken Halses eine Ringmarke.

Falls es etwas genauer sein soll und Du einen solchen Messkolben hast, kannst Du wie folgt vorgehen (Angaben für 1L Messkolben):


  • 1N HCl enthält 1Mol und damit 36,46 g HCl pro Liter. Das entspricht 145,84g Deiner 25%igen HCl-Ausgangslösung.
  • Füll diese Menge möglichst genau in den Messkolben
  • Anschließend füllst Du den größten Teil des Kolbenbauches mit VE-Wasser und homogenisierst die Mischung unter (vorsichtigem) Schwenken (das gibt der Mischung die Gelegenheit Volumenänderungen durch den Verdünnungsschritt auszugleichen).
  • Danach füllst du mit VE-Wasser bis ca. 1 cm unter die Ringmarke, schwenkst evt. noch mal vorsichtig und gibst dann Wasser langsam bis zur Ringmarke hinzu. Dabei sollte der untere Teil des Flüssigkeitsmeniskus auf Höhe der Ringmarke liegen.
  • Für andere Volumina gilt sinngemäß das gleiche.

Falls es nicht so genau sein muss, kannst Du auch hemdsärmeliger wie folgt vorgehen:


  • 25%ige Salzsäure hat eine Normalität von 7,7 und bei 20 °C eine Dichte von 1,1238 g/ccm.
  • Gib in einen 1L Messzylinder 130 ml 25%ige Salzsäure und fülle mit VE Wasser auf 1L auf.

Herzliche Grüße
Thomas

Bernd

Hallo Ronald,

solltest du dem Vorschlag von Thomas M folgen wollen, dann gebe bitte unbedingt zuerst 870 ml Wasser in einen Meßkolben und gieße dann die 130 ml Salzsäure hinzu. In Deutschland sagt man treffend: "Erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure!"

Viele Grüße
Bernd

Florian D.

Zitat von: Bernd in Oktober 19, 2018, 19:44:35 NACHMITTAGS
Hallo Ronald,

solltest du dem Vorschlag von Thomas M folgen wollen, dann gebe bitte unbedingt zuerst 870 ml Wasser in einen Meßkolben und gieße dann die 130 ml Salzsäure hinzu. In Deutschland sagt man treffend: "Erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure!"

Viele Grüße
Bernd
Das ist eigentlich nur beim verdünnen konzentrierter Schwefelsäure relevant.

Ronald Schulte

@Tomas,
Danke für die deine Auskunft und ich werde die Saure auf das Wasser geben und nicht umgekehrt!

@Ralf,
Die 'Kreuzmischregel' ist sicher auch interessant nur für ein Holländer und nicht Chemiker muss ich mich da erstmals was besser einlesen.

Gruße Ronald
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Klaus Herrmann

Hallo Bernd,

zu den Mengenverhältnissen kann ich auch nur nicken; wenn man nur 100 ml braucht dann eben jeweils ein 10tel davon.

Zitat"Erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure!"

Das ist nie verkehrt, aber bei den Konzentrationen egal. Anders ist es bei 100%iger Schwefelsäure, da ist der Spruch dringend zu beherzigen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Thomas M

#9
Hallo Bernd,

ZitatIn Deutschland sagt man treffend: "Erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure!"]In Deutschland sagt man treffend: "Erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure!"
dieser Spruch bezieht sich in erster Linie auf konzentrierte Schwefelsäure. Diese besitzt eine sehr große Hydratationswärme!

Natürlich kann man sich diese Reihenfolge auch bei anderen Säuren angewöhnen.

Allerdings würde ich im vorliegenden Fall dann nicht 870 ml Wasser vorlegen sondern weniger, vielleicht 800 ml. Dann die Säure zugeben und im dritten Schritt mit Wasser auf 1 L auffüllen. Der Grund ist, dass sich dabei die Dichte ändert, von 1,124 auf  ca. 1,015 g/ccm.

Unerlässlich ist es aber immer persönliche Schutzausrüstung zu tragen. Schutzbrille und Handschuhe sind das mindeste!


Viele Grüße
Thomas

P.S. Habe gerade gesehen, dass Klaus schon in meinem Sinn geantwortet hat.

jochen53

Hallo Ronald,
was möchtes Du denn mit der 1 N Salzsäure machen?
Wenn Du damit eine quantitative Titration machen möchtest, dann kauf Dir lieber eine fertige Titrisol-Ampulle oder eine fertige Maßlösung. Wenn die Säure lediglich zum Ansäuern verwendet wird, dann sind die Anforderungen an die Genauigkeit nicht so hoch.
Gruß, Jochen.

Ronald Schulte

Jochen,

Es ist genau das letzte. Ich muss aus Paraformaldehyd ein Formaldehyd Lösung herstellen und das funktioniert Normal prima mit erhitzen bis sechzig grad und dann klärt die Lösung wenn man einige Tropfen 1N Natriumhydroxid zugibt. Weil ich die Lösung ph 7.4 haben möchte könnte es sein das ich auch was saure haben muss um die 7.4 erreichen zu können. Laut Romeis und weitere Literatur wird das mit 1N Salzsaure gemacht. Und weil ich nur eine Flasche mit 25% Salzsaure habe brauchte ich was Hilfe um das 1N zu berechnen. Das habe ich jetzt.

Gruße Ronald
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Ralf Feller

#12
Hallo Ronald,
ich kenne das Problem.
Wenn du mit Sörensenpuffer arbeitest, gib doch einfach etwas konzentrierte Dihydrogenphosphatlösung dazu wenn es zu alkalisch ist. Die Osmolarität ändert sich kaum. So mache ich es. Eine Fremdsäure wie HCl verbraucht immer den Puffer.
Ein kleines Ph-Meter mit zwei Eichlösungen macht die Sache einfacher.
z.B.
https://www.conrad.de/de/voltcraft-ph-100-atc-ph-messgeraet-kalibriert-nach-werksstandard-ohne-zertifikat-101145.html

Du könntest auch jede HCl zum Ph einstellen nehmen z.B 2,5% oder 4%  wenn es zu viel NaOH war, und dann den Puffer zugeben.

Gruß, Ralf

momotaro

Hi,

Für "hard-core" Chemiker.
Herstellung von 0.1 M HCl und 0.1 M NaOH:

LG
Helmut

,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)