Spiegelreflexmikroskopie bei Holzschnitten - Erfahrungsbericht mit Bildern

Begonnen von Schrodt, Oktober 21, 2014, 15:29:15 NACHMITTAGS

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Schrodt

Hallo Mikrofreunde, viel Freude beim Lesen und Anschauen  •  Beste Grüße  Jürgen aus Hemer






















beamish

Hallo Jürgen,

da bekommt der Begriff "Holzschnitt" doch gleich noch eine Zusatzbedeutung, ohne das Feld des künstlerischen zu verlassen.

Vielen Dank dafür!
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

plaenerdd

#2
Hallo Jürgen,
ersteinmal vielen Dank für das Zeigen Deiner schönen Bilder, die für mich einen sehr hohen ästhetischen Wert haben.

Ich würde gerne mal eine Gegenüberstellung von Auflicht-Spielrefexbild und "normalem" Durchlicht sehen, möglichst von der gleichen Präparatestelle, um beurteilen zu können, was diese Methode leistet.

Wenn ich es richtig verstanden habe liegt unter dem Präparat ein einfacher Glasspiegel. Ist der einfach darunter gelegt oder immergierst Du den mit dem Objektträger, um die Reflexe zu minimieren?

Dann habe ich noch eine Frage dazu, wie Deine Beiträge entstehen, die ja zweifelsohne eine sehr besondere Form haben: Der Hauptteil Deiner Beiträge besteht aus fotografierten (Gescannten?) Texten, die Du zuvor ausgedruckt hast. Diese Fotos, die eigentlich mal Texte waren, musst Du erst noch woanders hosten (z.B. bei Flicker) Warum verfasst Du die Beiträge auf diese etwas eigenwillige Art? Sicher sind die Texte alle am Computer geschrieben und ließen sich sicher einfach in das Textfeld kopieren. Das hätte zwar den Nachteil, dass ein Teil der schönen Form verloren ginge (z.B. die schön unterlegten Überschriften), es hätte aber mehrere Vorteile:
- es wäre eine Textsuche möglich (ich habe vor einem halben Jahr was gelesen über xyz, weiß aber nicht mehr in welchem Beitrag und von wem, also nutze ich die Textsuche)
- wenn Du irgendetwas an Deinem Bilderhost veränderst (es reicht das Verschieben der Fotos in einen anderen Ordner) sind Deine Beiträge leer. Außer Kommentaren und Überschriften bleibt nix übrig. Das zeigen viele ältere Beiträge von anderen Mitgliedern, in denen jetzt die Fotos fehlen.

Für Deine schöne Bluthistologie, für die Du sicher Material aus vielen Wochen Arbeit verwendet hast und die viel Handgeschriebenes enthält, sehe ich Deine Vorgehensweise ja noch ein, aber dieser Beitrag, der von vorne bis hinten mit dem Rechner geschrieben ist, wäre mit Markieren des Textes im Schreibprogramm, Rechtsklick -> Kopieren und Einfügen in das Eingabefeld es Forums doch viel einfacher zu erstellen gewesen.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Rawfoto

Hallo Juergen

Toll, auch haette gerne mehr Details zu dieser Aufnahmemethode gewusst ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Schrodt

Hallo Martin, Gerd und Gerhard,

ich freue mich, dass mein Beitrag einen guten Anklang gefunden hat. Nun zur Technik:

Der aus einem normalen Spiegel zugeschnittene Spiegel-Objektträger wird wie ein normales Präparat auf den Mikroskoptisch gelegt ( Bild 1 ), dann wird der Präparat-Objektträger
z.B. Dünnschliff oder Holzschnitt trocken auf den Spiegel-Objektträger gelegt ( Bild 2 ).
Durch den Polarisator und den Analysator des Auflicht-Interferenzkontrastes werden die Lichtreflexe an dem Deckglas weitgehend beseitigt und es entsteht kein flaues Bild.
Man kann natürlich auch mit Immersionsöl zwischen dem Spiegel und dem Präparat arbeiten, dann wird das Bild etwas heller.
Nach meinen Erfahrungen ist das jedoch nicht erforderlich. Meine Bilder sind alle mit der Trockenmethode fotografiert worden, ohne das störende Reflexe zu sehen sind.

Beste Grüße
Jürgen aus Hemer





Schrodt

Hallo Gerd,

nachstehend will ich versuchen, meine Vorgehensweise zu erklären und Fragen zu beantworten.

Zur Entstehung meiner Beiträge:

Wenn ich Zeit und Lust habe, arbeite ich an Mikroskop-Themen, die mich interessieren. Die Beiträge verfasse ich primär für meine Mikroskopie-Akten zum Ablegen im DIN A4 Format. Meist arbeite ich dabei mit Excel und iMac,
da ich damit den Text gut gliedern und darstellen kann, sowie Tabellen und Diagramme aufstellen und sofort einfügen kann.

Diese Arbeitsweise stammt aus meiner über 30 jährigen früheren Tätigkeit als von der IHK zu Hagen öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Bauphysik, Baukonstruktion und Statik. Ich habe dabei immer versucht,
komplizierte Sachverhalte so aufzugliedern und zu vereinfachen, dass sie für die Richter, Rechtsanwälte und Parteien verständlich waren.

Die analogen Fotos scanne ich auf dem Bürodrucker mit Epson Scan in Verbindung mit dem iMac als JPEG-Datei, gespeichert auf der Bilder-Datei. Für eine Bildbearbeitung ziehe ich sie dann auf die iPhoto-Datei.

Die digitalen Fotos lade ich mit der Speicherkarte im iMac für die Bildbearbeitung direkt auf die iPhoto-Datei.

Für die E-Mail-Korrespondenz mit Mikrofreunden die nicht im Mikroskopie Forum Mitglied sind, erstelle ich die Mails einfach und schnell über iPhoto.

Seit April 2014 bin ich Mitglied im Mikroskopie Forum. Ich habe mit Hilfe einiger Mitglieder erst mal lernen müssen, wie man Beiträge mit Text und Fotos im Forum schreibt. Wenn ich glaube, dass meine vorhandenen Unterlagen
auch für das Forum interessant sein könnten, lade ich die von meiner Mail-Korrespondenz vorhandenen Texte und Bilder mit jUploadr von iPhoto direkt zu dem Bilderdienst Flickr hoch und von dort zum Mikroskopie Forum.

Die dargestellten Abläufe sind bei mir jetzt eingeschliffen, sie gehen schnell mit ein paar Mausklicks. Ich beabsichtige daher zur Zeit auch nicht, etwas daran zu ändern.

Bei der " Suche " im Forum tue ich mich noch schwer. Ich musste auch feststellen, dass bei der Flut von Beiträgen die einzelnen Beiträge in der Beitragsflut schnell versinken. Ich drucke mir bei einem neuen für mich interessanten
Beitrag daher die wesentlichen Daten sofort für meine Mikro-Akten aus.

Deine Anregung die verschiedenen Mikroskopie-Verfahren gegenüberzustellen nehme ich gerne auf und werde das mit einem Beitrag zeigen. Es kam mir bei der Spiegelreflexmikroskopie nicht darauf an, eine Überlegenheit gegenüber
anderen Verfahren herauszustellen, sondern nur ein zusätzliches Verfahren aufzuzeigen. Alle Verfahren haben Stärken und Schwächen.

Lieber Gerd, ich hoffe mit dieser ausführlichen Darstellung einiges aufgeklärt zu haben.

Mit besten Grüßen
Jürgen aus Hemer


reblaus

Hallo Jürgen -

gerade habe ich versucht, das mit Präparaten zu machen, die in Euparal eingedeckt sind, weil ich Dein letztes Foto zuerst angeschaut habe (oder ist das ein Trockenpräparat?). Mit meinem Axio-Auflicht-DIK ist das Ergebnis recht traurig - wie ist das bei deiner Einrichtung?

Fragende Grüße

Rolf


Rawfoto

Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

plaenerdd

Hallo Jürgen,
danke für Deine ausführlichen Erklärungen. Ich werde wohl demnächst auch mal wieder meinen Auflichtilluminator an mein Mikroskop schrauben und das selber ausprobieren.

Ja, und mit dem Erstellen der Beiträge hat halt jeder im laufe der Zeit so seine eigene Methode gefunden, seine Daten aufzubereiten und sich mitzuteilen.  So sind / bleiben Deine Beiträge auf jeden Fall etwas Besonderes!

Mach einfach weiter so!

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Schrodt

Hallo Rolf,

die für die Fotos verwendeten Holzschnitte waren Präparate von der Firma Lieder. Die Holzschnitte sind eingedeckt, das Eindeckmittel ist mir jedoch
nicht bekannt.
Ich habe heute Morgen mal Versuche mit eingedeckten Holzschnitt-Präparaten von Göke gemacht. Es hat bei mir genau so gut funktioniert wie bei
den Lieder-Präparaten.
Vielleicht kannst Du mal versuchen, mit Immersionsöl zwischen Spiegel und Präparat das Ergebnis zu verbessern.
Ich kenne das optische Prinzip deines Axio-Auflicht-DIK nicht, daher füge ich zum Vergleich das optische Prinzip meiner Auflicht-Interferenzkontrast-
Einrichtung an.

Viel Glück bei der weiteren Arbeit und beste Grüße
von Jürgen aus Hemer



koestlfr

Hallo Jürgen!

Toller Beitrag, spannende Beschreibung der Technik!

Herzlichen Dank
Franz
Liebe Grüße
Franz

anne

Hallo Jürgen,
ich stelle hier mal 3 Bilder dazu, (ich hoffe das ist ok) die ich auch mit dieser Methode gemacht habe.
In Ermangelung an Durchlicht DIC habe ich im Auflicht DIC gerne Bilder auf diese Art und Weise gemacht.
Besonders viel Freude macht das Spiel mit Farbe und der räumliche Effekt, der damit erzeugt werden kann.
Verwendet wurden Epiplan-Objektive im Auflicht DIC am Zeiss Universal.









Die Bilder sind nicht nachbearbeitet sprich aufgehübscht.
lg
anne


Schrodt

Hallo Anne,

vielen Dank für Deine schönen Bilder. Du beschreibst sehr gut, was an dem Verfahren Freude macht.

Liebe Grüße
Jürgen aus Hemer

plaenerdd

Hallo Anne,
das letzte Bild von Dir - die Kieselalgen - sehen sehr nach Solequelle aus. Sind die aus Artern?

Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph