Bastelei: Mikrozellen für Dauerpräparate bei z.B. Foraminiferen

Begonnen von hajowemo, Januar 14, 2016, 09:28:02 VORMITTAG

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hajowemo

Liebes Forum,
ich bin im Besitz von einer Sandprobe aus dem Pariser Becken und will mit den gefundenen Foraminiferen ein Dauerpräparat erstellen. Dabei bin ich auf die Mikrozellen gestoßen, welche im Handel angeboten werden. Da die Preise dieser Zellen ganz schön hoch sind, habe ich versucht diese selber herzustellen. In der PDF-Datei ist das Ergebnis meiner Bastelei.
Die selbst hergestellten Zellen müssen sich aber noch in der Praxis bewähren.

Meine Frage: Welches einfache Klebemittel kann ich für das Befestigen der Foraminiferen in der Zelle benutzen? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass es mit Zuckerwasser gehen soll? Was ist eure Empfehlung?

Liebe Grüße
Jochen




Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

wejo

Hallo Jochen,
danke für die Vor- und Erstellung dieser gelungenen Anleitung! Ich werde das auch mal probieren.
Zu Deiner Frage kann ich Dir (mangels Erfahrung) keinen Rat geben, bin aber ebenso auf die kommenden Antworten gespannt.
Viele Grüße
Werner

anne

Hallo Jochen,

es gibt für REM Aufnahmen schwarze runde "Pads" die eine klebrige Oberfläche haben.
Evtl. bietet sich das an.
Zum Preis kann ich allerdings nichts sagen.

lg
anne

Herbert Dietrich

Hallo Jochen,

Zuckerwasser oder Honiglösung haben den Vorteil, dass die Foraminiferen bei Bedarf mit Wasser leicht zu lösen sind.

Herzliche Grüße
Herbert

micromax

Hallo Jochen,

schau mal hier, da findest Du bestimmt noch weitere Anregungen:

http://www.steinkern.de/praeparation-und-bergung/tips-tricks-und-fallbeispiele/707-aufbewahren-von-mikrofossilien.html

in dem link wird
Zitatentweder verdünnten Tapetenkleister oder in Wasser gelöstes Traganth
verwendet

Grüße
Thomas

LuckyWerner

Hallo,

also "unser" Karl-Otto Bock schwört auch auf Zuckerwasser, und das Ergebnis kann sich doch sehen lassen:

http://www.foraminifera.eu/vm2464.php

Hier sind noch ein paar Tipps und Bezugsquellen für Zellen

http://www.foraminifera.eu/microslidesde.html

Die Plastik Kranzt-Zellen würde ich aus eigener Erfahrung nicht empfehlen (starke statische Aufladung), mit den CELKA-Zellen komme ich gut zurecht. Die werden allerdings bei den kleinen Forams (planktische) auch kritisch, da muss man die Verklebung nacharbeiten. Sonst verschwinden die Forams nämlich recht schnell. Die teureren Krantz sind okay, aber doch recht teuer.

Gruß
Werner
Orthoplaner, der aber immer mehr mit dem Stemi fremdgeht

plaenerdd

Hallo Jochen,
wie immer von Dir gut dokumentiert. Ich hoffe nur, dass Du keine Probleme mit statischer Aufladung der PVC-Hartschaumplatte bekommst, wenn Du die Zellen mal über irgendwelche Oberflächen schiebst. Ich habe kürzlich genau solche Platten verarbeitet und die hatten sich schon ganz ordentlich aufgeladen und alles möglich angezogen, besonders meine langen Haare... Gemein wird's wenn es in die andere Richtung geht, und die Foraminiferen raushüpfen, bevor Du sie mit Zuckerwasser fixiert hast.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

hajowemo

Hallo,
herzlichen Dank für euer Interesse an meiner Bastelei.

Thomas: die Seite steinkern.de war mir nicht bekannt. Herzlichen Dank für den Link.

Werner: die Seite foraminifera.de kannte ich. Sie war eine meiner ersten Informationsquellen.

Gerd: Die statischen Aufladungen der PVC-Platte ist wirklich ein Problem. Ich benutze eine PVC-Platte zum aussortieren und
entlade sie vorher mit einem Antistatik-Tuch (Staubtuch) aus dem Haushalt. Das klappt dann ganz gut.

Liebe Grüße
Jochen
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Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Herbert Dietrich

Hallo Jochen,

zum Aussortieren von Radiolarien verwende ich die Rückseite einer Spiegelfliese,
das sollte auch bei Foraminiferen klappen.

Herzliche Grüße
Herbert

plaenerdd

Hallo Herbert,
das sind die kleinen Tipps aus der Praxis, weshalb ich dieses Forum so liebe! Spiegelfliesen habe ich reichlich.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Dünnschliffbohrer

Hallo in die Runde,

was ist der Vorteil einer Spiegelfliese? Ich streue die Proben in der Regel auf einem Uhrglaschen zum Auslesen aus. Das hat den Vorteil, dass man am Mikroskop nicht ständig nachfokussieren muss, da man das Uhrgläschen wie eine Kugeltisch entsprechend kippen kann, und so mit einer Hand am Uhrgläschen fokussieren kann. Mit statischen Aufladungen hatte ich noch nie Probleme. Zum Auslesen nehme ich eine in Bienenwachs gestochene Nadel.

"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Uwe

Hallo Jochen,

könnte man Foraminiferen nicht in Mikrotiterplatten aufbewahren? Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrotiterplatte

Viele Grüße
Uwe

Dr. Jekyll

Hallo Uwe,

Geht schon, aber durch die zum Teil erhebliche statische Ladung der Plastikartikel schleudern dir die Forams beim Öffnen heftig um die Ohren.
Habe auf diese Weise schon etliche schöne Exemplare verlohten und bin deshalb wieder weg von den Mikrotiterplatten.

Beste Grüße
Harald