Habe hier ein Fernglas dessen Oberfläche wird klebrig,bisher sah sie wie Gummi oder schwarzes Plastik aus.In einem älteren Artikel wurde Brennsprit zur Behandlung empfohlen,aber was ist Brennsprit?
Gruß Hans
Hallo Hans,
Brennsprit = Brennspiritus (sagt z. B. Google). ;)
Freundliche Grüße
Peter
Moin Hans,
retten kannst Du die Oberfläche soweit ich weiß nicht mehr. Aber entfernen. Ich benutze Isopropanol.
Babypuder oder Talkum haben bei mir schon bei mehreren Objekten das kleben soweit behoben daß ich die Teile wieder anfassen kann ohne kleben zu bleiben. Die Oberfläche sieht allerdings etwas wolkig aus.
Grüße
Werner
Hallo zusammen,
ich habe gute Erfahrungen immer wieder mit Aceton gemacht, alternativ Nagellackentferner. Solange rubbeln, bis die Oberfläche nicht mehr klebt.
Hallo,
sind das nicht aus dem Plastik (PVC?) austretende Weichmacher?
Die könnten dann krebserregend sein. Ist aber nur so eine Vermutung.
Viele Grüße
Cai-Uso
www.sandphoto.de
Hallo,
ich weiß nicht, wieviel schmierig-klebrige Kunststoffartikel hier mittlerweile herumliegen..USB-Sticks, die sich regelrecht verflüssigt haben...ein dnt Dimimirco...
Diese klebrige Kunststoffzersetzung ist wirklich eine ekelhafte Seuche.
Mit Aceton hätte ich mich allerdings nicht an Kunststoffe gewagt.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo zusammen,
diese gummiartigen Überzüge sind wirklich ein Problem, die wurden ja auch auf wertvolle Sachen wie Kameraobjektive aufgetragen. Meist sind das Kunststoffspritguss-Teile, die so beschichtet werden, und die werden viel aus ABS, APS-PC-Mix oder PS hergestellt, die Aceton nicht viel entgegenzusetzen haben. Aber wenn leicht angelöste Oberflächen akzeptiert werden können und nichts anderes hilft, was soll man tun?
Es sollte sich ja herausfinden lassen, woraus diese Beschichtungen sind, und was aus ihnen geworden ist, wenn sie klebrig werden. Das könnte einem Chemiker einen Ansatzpunkt liefern, eine Lösung zu finden. Die könnte ja auch aus einer Säure, Lauge oder z.B. H2O2 bestehen.
Mich würde eine gute Methode jedenfalls auch interessieren!
Viele Grüße,
Bob
Es scheint da erhebliche Qualitätsunterschiede zu geben.
bei einem Spektiv russischer Produktion habe ich mit der Gummiarmierung überhaupt keine Probleme, nach Jahren noch angenehm fest , völlig geruchsneutral. Bei einem Nachtsichtgerät aus Fernost schon im ersten Jahr sehr unangenehm klebrig, kann man nur mit Handschuhen benutzen, oder jedes mal Hände waschen. Es hatte neu auch einen unangenehmen Geruch, der sich aber bald verlor, dafür fing es an zu kleben. Ich werde mal die Tipps versuchen.
Was ist das klebrige Zeug? Das ist eine sehr interessant Frage. Nur ein bekanntes Phänomen? Ursache: Weichmacher? Mono- oder Oligomere aus dem Basiskunststoff? Zersetzung der Kunststoffoberfläche durch Licht, Luftsauerstoff? Erschöpfung des Polymerstabilisators? Alterungsprodukte allgemein? Eine Beschichtung (Lackierung) die sich zersetzt? Fragen über Fragen, aber die Hersteller werden sich damit nicht befassen wollen. Aber vielleicht weiß es hier Jemand?
Liebe Grüße
Tilman
Wurde das Fernglas mal nach der Anwendung von Mückenschutzmitteln angefaßt?
Viele davon enthalten Diethyltoluamid (DEET), das löst Kunsstoffe an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Diethyltoluamid
Mir sind da schon Kugelschreiber in der Hand angefressen worden...
Grüße
Martin
Zitat von: Tilman in Juni 26, 2020, 09:58:33 VORMITTAG
Was ist das klebrige Zeug? Das ist eine sehr interessant Frage. Nur ein bekanntes Phänomen? Ursache: Weichmacher? Mono- oder Oligomere aus dem Basiskunststoff? Zersetzung der Kunststoffoberfläche durch Licht, Luftsauerstoff? Erschöpfung des Polymerstabilisators? Alterungsprodukte allgemein? Eine Beschichtung (Lackierung) die sich zersetzt?
Hallo,
Wahrscheinlich Reversion, bei der die vorher durch Vulkanisation verketteten Polymere im (Kunst)gummi wieder geloest werden. Es gibt eine Vielzahl von Stategien, die Reversion zu verhindern; bei billigen Produkten wird nicht so sorgfaeltig gearbeitet.
Leider nur begrenzt zugaenglich: https://books.google.co.uk/books?id=Vfh1AQAAQBAJ&pg=PA1068#v=onepage&q&f=false
Ansonsten: http://www.bouncing-balls.com/ unter "Aging"
Beste Gruesse,
Jon
Hallo
Staudingers Mentor hatte schon recht, als er ihn fragte, wieso er sich der "Schmierenchemie" (organische Chemie) zuwende.
Hier zwei aktuelle Opfer der Spontanliquefizierung:
1) Eine dnt Digimicro, ca. 10 jahre alt. Lag immer in der Schreibtischschublade, wenig benutzt.
2) Ein ca. ebenso alter USB-Stick, der unter einen Schrank gerutscht war und dort jetzt wiedergefunden wurde.Zumindest hat er sich als "Staubmagnet" bewährt. Der USB-Stick hat tatsächlich fast Honigkonsistenz... uahhh....den kann man nur noch mit Handschuhen anfassen und direkt "tonnisieren". Oder als Fliegenfänger benutzen...
Na ja, und die schmierige Autolyse der Triebknöpfe der ersten Zeiss Primostars ist ja auch hinlänglich bekannt:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31800.msg235559#msg235559 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31800.msg235559#msg235559)
und natürlich der Klassiker, das Nikon Labophot
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34912.msg255014#msg255014 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34912.msg255014#msg255014)
Schmierige Grüße
Peter
Hallo zusammen,
das Phänomen der klebrigen Kunststoffüberzüge ist mir auch bekannt. Häufig tritt es auf, wenn (billige) sog. "Soft-Touch" Lacke altern. Diese sind meist Polyurethan-basiert.
Zur Entfernung: mechanisch (Schaber, alte Bürste, Drahtbürste) - Achtung wenn darunter auch Kunststoff ist;
mit Lösemitteln: Aceton (Achtung bei unterliegendem Kunststoff), Ethanol / Isopropanol, Methyl-Ethyl-Keton (MEK), Reinigungsbenzin
Ältere, klassische Kautschuk- / Gummiarmierungen werden eher hart/spröde.
Gruß, Todde
Hallo zusammen,
finde es klasse, wie viele hier tollen Input geben ;D Ich habe auch etwas im Internet nachgeforscht, was hierbei helfen könnte. Ich habe hier auch von der Möglichkeit mit dem Brennspiritus gelesen. Man kann es ja einfach mal austesten. Ansonsten gab es hier ja noch viele weitere tolle Ratschläge :)
Hallo,
Herzlich Willkommen hier im Forum. Du postest ja schon recht eifrig. Bist Du bitte so freundlich, Dich unter "Mikroskopiker im Netz" einmal vorzustellen?
Hezrliche Grüße
Peter
Habe aus der Not heraus auf Nagellackentferner gesetzt und siehe da, es hat wunderbar funktioniert. Nichts hat mehr geklebt und es ist auch sonst nichts passiert. Also das wäre eine günstige und gute Alternative.
Hallo,
irgendwie hab ich jetzt etwas nicht ganz mitgekriegt, das war doch gar nicht Dein Fernglas. Woher weißt Du dann, daß es prima funktioniert hat?
Viele Grüße, Jochen.
Nagellackentferner ist praktisch nur Aceton. Das kann aber auch andere Kunststoffe angreifen (!).
Die "Gummierungern" werden meist im Tauchverfahren hergestellt und sind deshalb relativ dünn.
Bei einigen klebrigen Griffen aus Thermoplast habe ich den Gummi komplett mit "Feinripp"-Lappen und Isopropanol entfernt (Öl hat nicht so gut gewirkt). Papiertücher gehen nicht, die zerfasern beim kräftigen Reiben. Das Verfahren ist mühsam, aber es funktioniert.
Macht man am Besten zum Abbau von Wut oder Frust, wenn man kein Holz hacken kann.
Gruß - Werner
Zitat von: Werner in Oktober 19, 2020, 13:26:07 NACHMITTAGS
Nagellackentferner ist praktisch nur Aceton.
Heutzutage eher weniger,, meist ist das heute Ethyl Acetat. Was den Rest Deiner Aussagen nicht ändert.
Beste Grüße, Oliver
Hallo,
ich habe ein teures Jagdglas 7x50 Hunting von Steiner aus Bayreuth mit 30 Jahren Garantie. Nach etwa 2 oder 3 Jahren begann das bei dem auch mit der klebrigen Gummierung. Die Gummi-Hülle war bei der Vulkanisation fehlerhaft verarbeitet, sie hatten massenweise Reklamationen, das Thema ging sogar durch entsprechende Foren im Internet. Ich habe es zusammen mit einem bösen Brief eingeschickt und bekam es kostenlos neu gummiert, diesmal aber mit alterungsbeständigem NBR!
Eine Nikon F-100 mit einem ähnlichen Problem hätte ich auch noch anzubieten, die wird regelmäßig mit Isopropylakohol abgerieben.
Viele Grüße, Jochen.
Zitat von: jochen53 in Oktober 19, 2020, 16:00:50 NACHMITTAGS
Eine Nikon F-100 mit einem ähnlichen Problem hätte ich auch noch anzubieten, die wird regelmäßig mit Isopropylakohol abgeriebe.
klebrig kenne ich bei nikon nicht.
bei mir sind die gummiteile immer so weit aufgequollen bis die deckel von selber aufgesprungen sind :D
Es ist zwar schon eine Weile her, aber wahrscheinlich immer noch von Interesse.
Ich habe mir auch so ein dnt DigiMicro zum Spielen besorgt. Sicher Jahre alt, aber noch originalverpackt. Die Oberfläche des Teils war so klebrig, daß ich es kaum aus der Originalverpackungshülle herausbekommen habe.
Nach euern Ratschlägen im Forum erinnerte ich mich an ein Reinigungsmittel im Putzschrank von Aldi (für Heimwerker, u.a. gegen Kleberreste). Das gibt es ab und zu als Sonderposten und enthält sicher auch etwas Orangenöl.
Ich habe das auf Küchenpapier gegeben und die Oberfläche des Teils ein paar mal damit abgerieben. Luftgetrocknet (nach einer Minute) ist es jetzt wie neu. Keine Spur mehr von klebrig.
Grüße
Martin
Zitat von: Peter V. in Juni 26, 2020, 22:12:18 NACHMITTAGS
Hier zwei aktuelle Opfer der Spontanliquefizierung:
1) Eine dnt Digimicro, ca. 10 jahre alt. Lag immer in der Schreibtischschublade, wenig benutzt.
2) Ein ca. ebenso alter USB-Stick, der unter einen Schrank gerutscht war und dort jetzt wiedergefunden wurde.Zumindest hat er sich als "Staubmagnet" bewährt. Der USB-Stick hat tatsächlich fast Honigkonsistenz... uahhh....den kann man nur noch mit Handschuhen anfassen und direkt "tonnisieren". Oder als Fliegenfänger benutzen...
Na ja, und die schmierige Autolyse der Triebknöpfe der ersten Zeiss Primostars ist ja auch hinlänglich bekannt:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31800.msg235559#msg235559 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31800.msg235559#msg235559)
und natürlich der Klassiker, das Nikon Labophot
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34912.msg255014#msg255014 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34912.msg255014#msg255014)
Schmierige Grüße
Peter
Hallo zusammen für den Beitrag.
Mein kleiner Beitrag ist für die Zukunft: Kaufen Sie keine Gegenstände mit einer schönen und angenehm samtigen Gummioberfläche, auch wenn sie von bekannten Marken hergestellt werden ;)
Das russische Fernglas wurde mit einer plastifizierten Leinwand in Lederimitation beschichtet, die sich nicht verflüssigt, sondern höchstens aushärtet.
Sind wir nicht OTs?
Mit freundlichen Grüßen.
Enzo