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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: treinisch in Februar 14, 2015, 23:27:43 NACHMITTAGS

Titel: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 14, 2015, 23:27:43 NACHMITTAGS
Hallo liebe Mitglieder des Forums,

einfache Frage, hoffe ich?

Lampenhäuser von welchem Mikroskop passen an ein Axioskop?
Phomi, Universal? Andere Hersteller auch?

Vielen lieben Dank

Timm


P.S. Warum die Frage? Ich bastle an der Adaption meines sehr schnellen Blitzes an mein Axioskop, außerdem plane ich
ein Experiment mit einer LED die sehr starke Stromstöße verträgt. Wie auch immer: Am bequemsten geht das alles
mit einem preiswerten Lampenhaus, das ich nach Belieben verbasteln kann.

Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 14, 2015, 23:41:17 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

eigentlich alle Lampenhäuser mit der neuen großen Ringschwalbe also 53,5 mm. Die alten der "grauen" Endlichreihe hatten 43,5 mm, die kann man natürlich über einen Adapter dransetzen. Es gibt aber von CZ nur den umgekehrten Adapter, von groß auf Klein. Den hätte ich - nützt aber nichts. Muss also angefertigt werden!

Du musst ja ein solches Lampenhaus an deinem Axioskop haben?
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 15, 2015, 18:56:25 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

Zitat von: Klaus Herrmann in Februar 14, 2015, 23:41:17 NACHMITTAGS
eigentlich alle Lampenhäuser mit der neuen großen Ringschwalbe also 53,5 mm. Die alten der "grauen" Endlichreihe hatten 43,5 mm, die kann man natürlich über einen Adapter dransetzen. Es gibt aber von CZ nur den umgekehrten Adapter, von groß auf Klein. Den hätte ich - nützt aber nichts. Muss also angefertigt werden!

Du musst ja ein solches Lampenhaus an deinem Axioskop haben?

jaja, ich habe ein solches Lampenhaus. Ich möchte aber ein weiteres haben, um es zu verbasteln.
Und dachte mir, falls die alten endlichen passen würden, dass ich so eine Quelle für etwas preiswertere hätte. Die Preise, die auf Ebay für die Originale aufgerufen werden sind ja doch etwas unsittlich.

herzliche Grüße

Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: Rawfoto in Februar 15, 2015, 21:42:34 NACHMITTAGS
Hallo Tim

In der Prototypphase brauchst Du doch noch kein Lampenhaus, fuer den Testaufbau brauchst Du den richtigen Drehteil und fuer den Rest eine Testeinrichtung, als Achsen verwende ich zwei Gewindestangen. Darauf kannst Du einen Aluteilen mit zwei Loechern schieben und mit Muttern fein die Position verstellen. Wenn der Aluteil einen Schwalbenschwanz hat kannst Du mit einem Really Right Stuff Klemmadapter aufbauen ...

Das Lampenhaus wuerde ich erst dann umbauen wenn alle Positionen passen und die Masse feststehen ...

So war ich bisher immer erfolgreich .-)

Liebe Gruesse und viel Glueck

Gerhard
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 15, 2015, 22:22:22 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

ich habe eines in dem ein HBO-Sockel sitzt der ist defekt. Kann also verbastelt werden. Dafür brauchst du eine große Ringschwalbe, die einfach im Austausch dran gesetzt wird die kostet ca 40.- Mein Bastellampenhaus nochmal 40.-
Dann bist du deutlich billiger, als mit einem der Axioserie.

Wär das was?
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 16, 2015, 09:58:37 VORMITTAG
Hallo Timm,

im viel beachteten Österreichischen Forum wurde gerade gezeigt, wie die Lösung für die kleinen 15 W Lampenhäuser aussehen kann, wenn es professionell gemacht wird. Diese Lösung kannst du komplett für 90.- bekommen also inklusiv Lampenhaus! Geht natürlich auch für die kleine Ringschwalbe!

http://mikroskopie-forum.at/lexicon/index.php/Entry/98-Ringschwalbenadapter-f%C3%BCr-Zeiss-Leuchte-15-an-Standard-und-Axio-Serie/
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 16, 2015, 13:36:39 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

ganz herzlichen Dank!

Ich habe von einem Mitglied des Forums ein Axioskop-Lampenhaus zu einem sehr amtlichen
Tarif bekommen und möchte es damit versuchen, vielleicht kann ich die Original-Mechanik benutzen
um die LED zu zentrieren.

Wobei ich bei den beengten Verhältnissen wahrscheinlich auf Helium zur Kühlung setzen muss :-)



Vielen Dank noch mal und herzliche Grüße

Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: wilfried48 in Februar 16, 2015, 13:52:11 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

wieso musst du bei kurzen Blitzstromstössen überhaupt kühlen und was ist Heliumkühlung ?

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 16, 2015, 16:08:24 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,

Zitat von: wilfried48 in Februar 16, 2015, 13:52:11 NACHMITTAGS
wieso musst du bei kurzen Blitzstromstössen überhaupt kühlen und was ist Heliumkühlung ?

stimmt! Wenn alles klappt, werden die Blitze sehr kurz und es sollte kaum relevante Erwärmung stattfinden.

Aber:

• Am liebsten würde ich die LED dann natürlich auch als normale Beleuchtung verwenden, da wird Kühlung ja schon ein kleines Thema. Zusätzlich befürchte ich, dass die LED einen gewissen Mindeststrom, vermutlich 1 A braucht.

Das führt dann zu einer etwas seltsamen Konstruktion, LED mit 1 A und Neutral-Graufilter, aber die LED muss bei 1 A ja dann schon etwas gekühlt werden, erst recht, wenn man weiter aufdreht für Pol oder DIC.


Helium sollte nur ein Witz sein, von wegen flüssigem Helium, das ja eher auf der kälteren Seite der Temperaturskala rangiert. Ich werde aber vermutlich schon ein wenig über den Kühlkörper nachdenken müssen, wegen der Enge, und ein Lüfter wäre ja nicht so schön. Aber auch das wird sich lösen lassen.


Viele Grüße

Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: wilfried48 in Februar 16, 2015, 17:57:57 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

Alles klar, ich hatte schon  irgendwie gedacht, dass du vielleicht die Chipoberfläche direkt mit kaltem Heliumgas kühlen willst
und das der Trick ist, damit man die LED mit hohen Strompulsen belasten kann.
Darf man auch wissen was für eine "Wunder" LED du für das Blitzprojekt verwenden willst und wie sie angesteuert
wird ?

viele Grüsse
Wilfried

Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 16, 2015, 22:02:03 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,

Zitat von: wilfried48 in Februar 16, 2015, 17:57:57 NACHMITTAGS
Darf man auch wissen was für eine "Wunder" LED du für das Blitzprojekt verwenden willst und wie sie angesteuert
wird ?

Keine Wunder-LED. Es ist die Luminus CBT-140. Sie hat aus meiner Sicht vier interessante Eigenschaften: Single-Chip, also insbesondere kein Array. Der Chip ist genau so groß wie die Glühwendel der 50 W Lampe im Axioskop-Lampenhaus, also insbesondere nicht größer. Auf dem Chip sitzt keine Linse, sondern man blickt durch ein plattes Sichtfenster direkt auf den platten Chip und der spezifizierte Dauerstrom beträgt 21 A. Mal sehen.

Die Ansteuerung, tja, wo du fragst: Ich habe viel mit Konstanstromquellen experimentiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass eine superschnelle überschwingerfreie Konstantstromquelle mit exakt reproduzierbarer Pulsenergie und mehr als einigen Ampere nichts für Diletanten ist. Ein recht komplexes Thema und auch die Idee mehrere Quellen zusammenzuschalten ist im relevanten Zeitbereich von einigen bis einigen dutzend µs Pulsdauer nicht so leicht zu beherrschen.

Ich werde daher als nächstes ein ziemlich triviales Design ausprobieren: Eine Speicherdrossel auf den gewünschten Strom aufladen und die LED dann als Freilaufdiode aufblitzen lassen. Mit einem kleiner dimensionierten Modell klappt das überraschend gut. Bei den größeren Strömen und Leistungen ist das Ganze schon wieder etwas philosophisch, wobei: was soll schon passieren? Im schlimmsten Fall brate ich einen FET und habe die Kosten für die eigens angefertigte Speicherdrossel in den Sand gesetzt, die morgen früh geliefert wird, bin schon sehr gespannt, wie sie aussieht und was sie wiegt.

Etwas begrenzt bin ich bei diesen Versuchen, weil mein Labornetzteil maximal 40 A liefern kann, aber wir werden sehen, vielleicht ist das ja auch schon eine ganz gute Größenordnung. Erstmal loslegen. Schneller als einige µs Pulsdauer verträgt die LED sowieso nicht.

Die LED kann ich ja so oder so als LED Umrüstung verwenden, das ist ja erstmal völlig unabhängig von all den anderen Fragen. Vorausgesetzt ich habe sie nicht gebraten.

Viele Grüße

Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 16, 2015, 22:19:14 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

Zitat von: Safari in Februar 16, 2015, 22:05:57 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

versuche es doch mal mit einem Kondensator. So klappt das bei Blitzgeräten auch.

sehr guter Witz :-)

vlg
Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: Horst Wörmann in Februar 17, 2015, 19:54:37 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

da muß ich irgendwie die Stelle zum Lachen verpaßt haben...
Klär' uns doch mal auf, wieso ein Kondensator nicht geht.

Viele Grüße
Horst
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: Werner in Februar 19, 2015, 10:00:34 VORMITTAG
Hallo Timm!

Statt der Speicherdrossel würde ich eine Laufzeitkette verwenden, für kurze Impulse enige Meter Koaxkabel. Die Impedanzen müssen angepaßt werden.
Such mal nach "Radartechnik", da ist einiges an Schaltungen zu finden, weil die auch mit kurzen Hochleistungspulsen arbeiten.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 19, 2015, 15:49:35 NACHMITTAGS
Hallo Werner,

tatsächlich stellen so kurze starke Impulse ein Problem dar, aber verglichen mit denen in der Radartechnik ist das alles dann ja doch eher Kinderkram.

Soweit ich weiß, dienen Laufzeitketten der Impulsformung und eine Speicherdrossel bräuchte ich ja dafür auch. Magst Du mir ein wenig auf die Sprünge helfen, was die Laufzeitkette für mich tun soll?

Zumal, wie gesagt: Die Speicherdrossel ist ein ziemlich triviales Design und erste Experimente, die ich gestern mit der frisch gewickelten und gelieferten Drossel gemacht habe sind in allerhöchstem Maße vielversprechend.


@Horst

Gern erkläre ich dir, warum der Kommentar ein Witz sein muss.
Ein Kondensator ist eine spannungskontrollierte Energiequelle, eine LED ein stromkontrolliertes Bauteil (noch dazu ein sehr empfindliches und im konkreten Fall mit 90 € auch recht kostspieliges), zumindest, wenn man es nicht als Einmalblitz verwenden will. Um die beiden zu kombinieren braucht man also eine Regelschaltung. Abgesehen davon, dass wegen der Zeitskala offensichtlich ist, dass das kein triviales Problem würde, habe ich in meinem Beitrag oben ja auch schon expressis verbis darauf hingewiesen, dass ich eine Reihe von Designs für eine solche Schaltung durchprobiert habe und davon vorläufig Abstand nehmen will. (Man mache sich allein klar, wie viel von der Phasenreserve des Reglers allein schon für den Shuntverstärker verbraucht wird)

Eine zweite Witzebene wird dadurch eingebaut, dass ein LED-basierter Blitz mit einer Hochspannungsentladungsröhre so viel gemeinsam hat wie ein Apfel mit Apple (Computer).

Zusammenfassen möchte ich die Struktur o.g. humoristischer Einlassung mit einem Vergleich aus dem Bereich Nahrungsmittel:

Timm: Ich mag kein Gemüse, hab alles durchprobiert!
Safari: Hey, probier Brokoli, den mag Klaus auch.

Humor halt.

Liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: reblaus in Februar 19, 2015, 16:32:43 NACHMITTAGS
Hallo Timm -

für mich musst du deiner Erklärung doch noch eine Bildungsetage tiefer ansiedeln.
Wenn ich das recht verstanden habe, möchtest du einen kurzen 40 A -Puls an die LED anlegen. Es ist mir klar, dass du einen Kondensator nicht ohne weiteres über die LED entladen kannst. Aber würde es da nicht reichen, einen Ohmschen Widerstand in Serie zur LED zu schalten? Wenn du den Kondensator z.B. auf 40 V auflädst und dann über diese Strecke entlädst würde der Strom doch auch auf ca 40 A begrenzt. Die Entladekurve ist dann zwar exponentiell, aber an der LED parallel zur Drossel würde beim Abschalten doch auch kein rechteckiger Strompuls entstehen?

Wo ist mein Denkfehler?

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: Werner in Februar 19, 2015, 18:16:58 NACHMITTAGS
Hallo Timm!

Für steile Flanken und definierte Pulsbreite braucht man schon einen Laufzeitspeicher. Die Energie wird in Kondensatoren gespeichert, nicht im Magnetfeld.
Messe mal den Innenwiderstand der Led bei 20 A, dann Kannst Du die Ladespannung ausrechnen.
Bei einer Speicherdrossel hast Du kein abruptes Stromende.

Link:
http://www.radartutorial.eu/druck/Buch4.pdf

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 19, 2015, 19:24:44 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

Zitat von: reblaus in Februar 19, 2015, 16:32:43 NACHMITTAGS
für mich musst du deiner Erklärung doch noch eine Bildungsetage tiefer ansiedeln.
Wenn ich das recht verstanden habe, möchtest du einen kurzen 40 A -Puls an die LED anlegen. Es ist mir klar, dass du einen Kondensator nicht ohne weiteres über die LED entladen kannst. Aber würde es da nicht reichen, einen Ohmschen Widerstand in Serie zur LED zu schalten? Wenn du den Kondensator z.B. auf 40 V auflädst und dann über diese Strecke entlädst würde der Strom doch auch auf ca 40 A begrenzt. Die Entladekurve ist dann zwar exponentiell, aber an der LED parallel zur Drossel würde beim Abschalten doch auch kein rechteckiger Strompuls entstehen-

naja, ein rechteckiger Stromimpuls entsteht so oder so nicht, man muss ihn schon abschalten.

Durch das in der Drossel herrschende magnetische Feld kann der Strom durch die Drossel ja nicht ohne weiteres abreißen, sie wird also genau den Strom, der sie im Moment des Abschaltens der Ladespannung durchfließt durch die Freilaufdiode pumpen. Natürlich nimmt dieser umgehend ab, genau wie bei ihrem Bruder, dem Kondensator, auch. Über die Induktivität kann man leicht ausrechnen, wie schnell der Strom abnimmt, eben so wie beim Kondensator über die Kapazität die Spannungsabnahme.
Wählt man die Induktivität hoch genug, kann man hinsichtlich des Pulses den Begriff "konstant" definieren.

Praktischer Weise stellt sich die erforderliche Spannung für diesen Stromfluss von ganz allein auf den richtigen Wert ein. Selbst wenn die Drossel nur mit 0.3 V "aufgeladen" wird (irgendwo in der Region wird es wohl liegen) wird beim Abschalten der Ladespannung dennoch die erforderliche Spannung an der Diode anliegen.

Beenden lässt sich der Puls schlagartig durch einfaches Einschalten der Ladespannung / des Ladestroms. Wegen Uf>>Ui ist der Strom durch die Diode dann praktisch augenblicklich wieder weg.

Gefährdet werden kann der Plan aber natürlich durch parasitäre Effekte wie Leitungsbeläge etc. Denn zur Not würde die Drossel natürlich auch einige hundert oder sogar tausend Volt an der Diode erzeugen um nur den Strom schnell genug durchprügeln zu können. Das kann man (ich) aber nicht simulieren, sondern muss es messen.


Dein Vorschlag mit dem Vorwiderstand ist absolut gangbar! Das geht! Das ist auch der Weg, den ich gehen will, wenn nichts anderes klappt. Dieser ,,Regler" hätte auch nur ein moderat zeitkritisches Verhalten, weil er vermutlich nicht sehr groß sein müsste und dem entsprechend auch eine geringe parasitäre Induktivität / Kapazität hätte. An dieser Variante stören mich ein paar Dinge: Ich kann ja den Widerstand der Diode bei der gewünschten Stromstärke gar nicht messen, weil dieser massiv von der Temperatur, dem Alter der Diode, ganz besonders, wenn ich sie massiv überlaste, und der Steilheit der Flanken abhängt. Außerdem müsste man die Spannung am Kondensator sehr genau einstellen, weil wegen der extrem steilen Kennlinie der Diode eine kleine Spannungsänderung eine große Stromänderung bewirken würde. Das genau einstellen ist aber nicht so lustig, weil der Kondensator ja asymptotisch geladen wird, die Spannung also nie konstant wird, was besonders bei einem großen Kondensator ja sehr stört. Er müsste sogar größer sein als eigentlich nötig, da ich ja durch den Widerstand eine zusätzliche Dissipation einführe.

Bei diesem Weg wäre natürlich die Regelung ein Problem, statt des Widerstandes müsste man dann einen Transistor verwenden, so besonders stark braucht der zwar nicht  sein, aber er wird ja bewusst zur Dissipation eingesetzt, sollte also schon ein paar W abkönnen. Regelung: Ich würde natürlich den Pulsstrom gern einstellen können!

Schließlich gelten für diesen Weg genau die selben Argumente, wie bei normalen LEDs: Beim nächsten Exemplar kann die Kennlinie durchaus sehr anders aussehen, am normalen Betriebspunkt ist das nicht so dramatisch, wird aber natürlich um so interessanter, je weiter man vom spezifizierten Wert weggeht. Jeder Fehler kostet Lebensdauer und bei einer 90 € LED ist viel Lebensdauer auch viel Geld. Ich hatte schon Exemplare der Cree XM-L die bei der selben Spannung einen 30 % höheren Vorwärtsstrom hatten.

Das sind meine Überlegungen.

Herzliche Grüße

Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 20, 2015, 00:35:39 VORMITTAG
Hallo,

hier eine aktuelle Messung aus der Versuchsanordnung. Bestückt mit einer Cree XM-L (um mit Fehlern nicht die teure Luminus zu ruinieren).
Beachtenswert ist, dass wir hier eine Überlagerung von 76 Messungen im Abstand von 5 Minuten sehen, also fast 6 Stunden.

Achtung: Die Messung zeigt die Messung der Helligkeit der Cree LED mit einer Photodiode, also ohne elektrische Einkopplung in die Versuchsanordnung. Die blaue Kurve zeigt den Triggerimpuls.
Die Flankensteilheit habe ich über einen Gatewiderstand eingestellt, schneller möchte ich nicht, weil zu steile Flanken die Lebensdauer der Diode verkürzen. Der Strom beträgt hier allerdings auch erst 5 A, mehr möchte ich der LED im Moment noch nicht zumuten. Das kommt später :-)

Ich bin mit der Pulsform, den Flanken und der Präzision soweit erstmal zufrieden.


Herzliche Grüße

Timm

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/166700_53070131.jpg)





Edit: Ich hänge noch ein Bild von der Speicherdrossel (man beachte das helical = quer gewundene Kupferband :-)) und von der trivialen Schaltung an (die Platine hat einige Revisionen durchgemacht, deswegen sieht sie jetzt etwas wie ein Beweisstück in einer Brandermittlung aus :-):

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/166700_39345664.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/166700_25724423.jpg)
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: wilfried48 in Februar 20, 2015, 09:38:30 VORMITTAG
Hallo Timm,

phantastisch gute Pulsform und das bei diesem "fliegenden" Aufbau !
Für die Blitzbelichtung reicht dieser Zeitverlauf dicke aus. Ein konventieneller
Blitz zeigt bei 1/20000 sec einen viel schlechteren Zeitverlauf. Mit dem jetzigen Aufbau könntest du ja schon bei 1/100000 sec noch eine einigermassen vernünftige Pulsform erzeugen.
Ich würde jetzt mal auf die 1/100000 sec gehen und eine Strom/Helligkeitskurve an der billigen Cree XLM durchführen bis sie durchknallt. Entscheidend für einen LED Blitz ist ja, ob die Helligkeit einigermassen proportional ansteigt oder ob sie irgendwann in eine Sättigung geht und man nur noch die LED "durchheizt".

Und bitte mach hierzu einen neuen thread mit angepasstem Thema auf, die Ergebnisse sind jetzt schon zu interessant um in einem Lampenhaus Thema unterzugehen.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 20, 2015, 23:13:41 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,

ich denke, wenn alles fertig ist, mache ich mal einen Thread auf um alles in der Gesamtschau zu zeigen, da hast Du sicherlich recht.

Ich habe das mit der Helligkeit mal ausprobiert, mit 10 µs Pulsen mit der Cree XM-L. Man merkt schon, dass Blitze eine ganz andere Energie haben als LEDs, das wird ein extrem spannendes Projekt.

10 A bringen im Vergleich zum absoluten Maximum von 3 A einen Gewinn von 60 %. Ich finde, das ist schon mehr als nichts, aber klar, man sieht schon, dass der Wirkungsgrad deutlich abnimmt:

Gemessen: Cree XM-L, Pulse von 0.2 bis 10 A, Pulsdauer 10 µs

Herzliche Grüße

Timm

p.d.u. = prozedure defined unit, s.u.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/166770_32180036.jpg)

Messverfahren: Ich habe eine weiße Pappe angeblitzt und fotografiert, die Belichtungszeit betrug 8s und ich habe 10 Blitze a 10 µs innerhalb von 5 s auf die Pappe geworfen. Die angegebenen Zahlen geben den Mittelwert aller Pixel indexiert auf den Wert bei 3 A an.
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: reblaus in Februar 21, 2015, 00:05:46 VORMITTAG
Hallo Timm -

sehr nützlich! Man ahnt aber schon, dass irgendwo in der Gegend von 5 x I max der wirtschaftliche Endpunkt erreicht sein wird. Aber da man bei Mikroaufnahmen lebendiger Objekte auch ruhig mal mit der Kameraempfindlichkeit ins leichte Rauschen gehen kann, denke ich, das die 1/20.000 Blitzdauer erreicht werden können - und wenn das mit einer LED klappt, die man auch für Normalbetrieb verwenden kann wäre das hervorragend, zumal dann auch keine Verluste im Strahlenteiler Blitz/LED auftreten.

Ich drücke mal heftig die Daumen!

Rolf
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: wilfried48 in Februar 21, 2015, 13:51:27 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

das deckt sich mit Messungen die ich auch schon an einer Cree XL-M gemacht hatte, allerdings mit einer Kondensatorentladung und deutlich unsauber definierten Pulsformen und Pulslänge und einem Taster als Schalter. Weniger als 200 µsec (Fussbreite des Pulses) konnte ich wegen des Tastenrprellens nicht sauber einhalten und der Helligkeitsgewinn im Puls war dann etwa der Faktor 2 gegenüber der Helligkeit bei Normstrom 3A, bevor die Cree XM-L ihr Leben aushauchte.
Aber jetzt kann man mal hochrechnen im Vergleich zu meinen im Jahr 2010 an einer 3W LED gewonnenen praktischen Ergebniss von 2010:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2308.msg13145#msg13145

Die damalige LED hatte einen Lichtstrom von ca. 200 lumen bei Nennstrom 1A und man hatte beim 10 x Objektiv im Hellfeld ca. 1/20000sec
Belichtungszeit. Die Cree XM-L ist bei Nennstrom mit 1000 lumen 5x heller und die Luminus CBT  140 mit ca. 3000 lumen ca. 15 mal heller und wenn man im Puls ca. den Faktor 2 gewinnt, dann wäre man im Vergleich zu den damaligen Ergebnissen 30 x heller und auch für Verfahren wie PH oder DIC
ausreichend gerüstet. Zumal man ja gegenüber meinen damaligen Versuchen auch noch die Isozahl etwas erhöhen könnte, wie Rolf richtig bemerkt.

Wichtig hierzu ist jedoch die von dir entwickelte Ansteuerschaltung mit stabil kontrollierter Pulsform, sodass man nahe und trotzdem sicher an die Belastungsgrenze der teuren LED gehen kann.

Ich freue mich schon auf deine ersten Ergebnisse mit dem neuen Lampenhaus am Mikroskop. Falls du da Untersützung bei der Anpassung durch Dreh- bzw. Fräsarbeiten brauchst so lass es mich wissen.

viele Grüsse
Wilfried

Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in Februar 22, 2015, 16:53:35 NACHMITTAGS
Hallo ihr beiden,

prima, dass euch mein Projekt interessiert, das motiviert natürlich! Wobei ich auch selbst sagen muss, dass die bisherigen Ergebnisse durchaus nicht un-vielversprechend sind.

Vielen Dank für das Angebot, bei Dreh- oder Fräsarbeiten behilflich zu sein, solche müssten sicherlich anfallen.


Der Gedanke die Originalmechanik zu verwenden erscheint mir im Moment etwas heikel, weil die ganze Konstruktion doch etwas schwer wird für die etwas schwachbrüstige Mechanik. Diese ist ja nur für eine Halogenbirne ausgelegt. Selbst die reine LED ist mit 30 g schon ein ganz schönes Schwergewicht (sie sitzt auf einer massiven Messingplatine).

Da sie einen eingebauten Temperatursensor hat, ist das Thema Kühlung nicht so extrem kritisch, aber ein bisschen Wärmeabfuhr müsste doch  noch vorgesehen werden, gerade wenn der minimale Betriebsstrom bei 1 A liegt.


Ein bisschen frage ich mich im Moment, ob ich nicht einfach eine passive Wasserkühlung verwenden sollte, dann würde die Original-Mechanik unter Umständen noch funktionieren und ich könnte die Induktivität und die Leistungselektronik für die Ansteuerung mit in das Lampenhaus packen, das wäre natürlich optimal. wegen der kurzen Leitungen.

Viele Grüße

Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: reblaus in März 18, 2015, 22:50:57 NACHMITTAGS
Hallo Timm -

nach einer Schonfrist wollte ich mich mal nach deinen Fortschritten erkundigen!

Nachdem eine stärkere Lampe an meinem Axioskop für mich so notwendig ist wie das bekannte Fahrrad für den Fisch, juckt es mich doch gewaltig mal zu sehen was aus dieser mächtigen LED rauszuholen ist.

Wenn man auf die Verstellmöglichkeit verzichtet, bietet sich der Kühlkörper der Axiohalogenleuchte dazu an einen Aluklotz von etwa 50 x 20 mm x 30 mm darauf zu montieren, der die LED trägt. Der Einsatz mit dem Kollektor wird dann darüber geschoben. Oben könnte man auf die Leuchte einen Prozessorkühler setzen - die Luft hätte durch das Plastikgehäuse um den Kühlkörper sogar eine Zwangsführung, sodass sicher keine Wasserkühlung notwendig wäre und das Teil sogar noch ansehnlich bleibt.

Vielleicht fange ich erst mal klein an - mit einer SST-90, die CBT-90 scheint ja nicht wesentlich billiger zu sein als die CBT-140. 

An Blitzen würde ich allerdings erst dann denken, wenn deine Stromversorgung dafür lieferbar sein wird  ;)

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in März 18, 2015, 23:15:25 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

wie immer, ein Projekt mit Tücken und ich bin beruflich im Moment sehr viel unterwegs.

Ich musste für die Ansteuerung erstmal einen stärkeren FET finden, der geeignet ist, der hat dann natürlich wieder eine höhere Gatekapazität, aber da habe ich jetzt einen prima Baustein, der auch zu wirklich moderaten Verlustleistungen im Ruhebetrieb führt.

Zwischendurch konnte man mit der Schaltung einen Fotoapparat (Panasonic Lumix GH2) im Nebenraum im Bulb-Modus ,,belichten", allein durch die Störimpulse :-)

Der Stand der Dinge ist jetzt, dass ich die Ansteuerung soweit fertig habe, dass ich 60 A Impulse erzeugen kann, wobei bei 60 A die Flanken nur noch eine Steilheit von 1.5 µs haben, aber das sollte reichen und die elektromagnetischen Störpulse sind schwach genug, dass man in der Nähe einen Fotoapparat betreiben kann, meines Erachtens ist das Thema Ansteuerung damit erstmal wieder erledigt.

Das Ausnutzen der bestehenden Mechanik fällt damit allerdings flach, denn die LED muss direkt an der Drossel montiert werden, so dass das zu justierende Gesamtgewicht immerhin in der Region von 1kg liegt.

Das Thema Kühlung wollte ich erstmal vergessen, denn für die Blitze spielt Kühlung ja überhaupt keine Rolle, ich habe aber schon ein paar Experimente mit normalen Kühlern gemacht, Wasserkühlung ist wohl nicht notwendig.

Der nächste Schritt ist, dass ich morgen das Mikroskop in den ,,Hobbyraum Elektronik" tragen und probieren wollte, ob ich nicht eine provisorische Adaption durch Unterlegen von dünnen Blechen und vorsichtiges Schieben und Schubsen machen kann, damit ich erstmal ein Gefühl dafür kriege, wie viel Licht da überhaupt im Spiel ist, vielleicht braucht man ja auch gar nicht so extreme Strompulse.

Vlg

Timm
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: reblaus in März 19, 2015, 00:09:36 VORMITTAG
Hallo Timm -

betr. Flankensteilheit meine ich mich zu erinnern in einem Datenblatt die Anmerkung gelesen zu haben, dass bei Pulsbetrieb der Anstieg von 10% auf 90% der Grenzlast die 1,5 µsec nicht übersteigen solle. Aber wahrscheinlich ist Pulsbetrieb im Normalbereich ja was anderes als ein gelegentlicher Blitz bei 60 A.

Eine gute Nacht noch!

Rolf


Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in März 23, 2015, 00:12:15 VORMITTAG
Hallo Rolf,

ich denke, dass ist ein sehr wichtiger Punkt, vor allem weil LEDs ja keine ordinären ohmschen Leiter sind und wenn ich versuche schneller zu schalten, als die Einschalttransienten sind, wird die Drossel ein Massaker anrichten. Die würde ja zur Not auch auf 500 oder 1000 V hochgehen um den Strom durch die Diode zu prügeln.

Ich habe die Schaltung jetzt so geändert, dass ich das Einschalt- und Ausschaltverhalten separat konfigurieren kann, bin jetzt aber mit dem Thema durch und will jetzt endlich mal versuchen, eine Diode ans Mikroskop zu bekommen :-)

Hier noch mal zwei Bilder von der aktuellen Version

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/168763_52801053.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/168763_27237168.jpg)


Und so sehen rund 300 Blitze mit 5 µs / 40 A aus. Nicht mehr so schön, aber immer noch ganz ordentlich.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/168763_17713017.jpg)



Vlg
Timm


P.S.: Das Zinnmassaker dient natürlich dazu die Leiterbahnen zu verstärken, damit sie nicht so warm werden.
Titel: Re: Zeiss Lampenhäuser, Axioskop: was passt?
Beitrag von: treinisch in März 29, 2015, 03:46:15 VORMITTAG
Hallo,

so, ein erstes Ergebnis:

Die folgenden Bilder zeigen die Helligkeitswerte bei verschiedenen Stromstärken für die Luminus und die Cree durch das Mikroskop geblitzt.

Ich denke, die Ergebnisse sind so mittel: Die Luminus bringt zwar sehr viel mehr Licht, als die Cree und ich denke, für Hellfeld reicht es absolut, aber so viel, wie man hätte hoffen können ist es dann doch nicht. Wobei 5 µs Blitzdauer natürlich auch schon ein sehr sehr ordentlicher Wert sind. Welche Kurve die Luminus zeigt, und welche die Cree XM-L erklärt sich von selbst :-)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/169055_62703914.jpg)

vlg
Timm


P.S. Ich halte die Chance ein echtes ordentliches Bild zu erhalten ab einem Wert von 0.25 in dieser Abbildung für gegeben.