Liebe Leica-Nutzer und -kenner,
seit heute bin ich stolzer Besitzer eines Leica DM EP. Dieses Modell hatte ich auf Olaf Medenbachs Pol-Workshop in Bochum kennen und schätzen gelernt und habe es nun nach längerer Suche aus der Bucht fischen können.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/73747_49944908.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/73747_34475319.jpg)
Das Mikroskop ist äußerlich gut erhalten, wenn man von der obligatorischen leichten Gelbverfärbung von Tubus und Zwischentubus absieht, die ja leide typisch für Leica ist, da hier ein nicht entsprechend UV-beständiger Kunststoff verwendet wurde. Die Optik ist makellos, allerdings fehlt der Kompensator.
Ärger bereiten hingegen die Triebe. Die Koaxial gelagerten Bedienknöpe sind offenbar durch eine von außen nicht zugängliche Feder mit maximalem Druck nach rechts gepresst, sodass der Grobtrieb auf der linken Seite leichte Schleifgeräusche von sich gibt und der Feintrieb nur alle paar Umdrehungen eine Fokussierwirkung zeitigt und dies auch nur in eine Richtung. Wenn man beim Fokussieren den Feitriebknopf leicht bis mäßig stark nach links (im Bild in Pfeilrichtung) drückt, läuft alles wunderbar! Irgendwas hat sich Leica vielleicht sogar dabei gedacht, aber was ???
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/73747_4201957.jpg)
Am rechten Grobtrieb-Knopf gibt es eine kleine schlitzförmige Aussparung (Pfeil); ist hier vielleicht irgend etwas einzustellen?
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/73747_38062526.jpg)
Leider sagt die Bedienungsanleitung, die ich mir aus dem Netz herunter geladen habe, nichts dazu.
Hoffentlich kann mir jemand helfen!
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Florian
Hallo Florian,
ja, es ist leider so, dass auch bei der Firma mit dem roten Punkt der ruinöse Wettbewerb zu einem enormen Qualitätsschwund in der Mechanik geführt hat. Mit unseren Stativen haben wir dauernd kleine unnötige aber ärgerliche Problemchen wie selbstlösende Schrauben etc.
Zu Deinem Thema ist das Timing denkbar schlecht: unser Starmechaniker ist seit gestern für 3 Wochen im Urlaub. Sollte sich das Problem bis dahin nicht erledigt haben, werden wir ihm nach seiner Rückkehr auf den Grund gehen.
Über einen Kompensator können wir nächste Woche korrespondieren.
Herzliche Grüße,
Olaf
Lieber Olaf,
vielen Dank!
Herzliche Grüße,
Florian
Lieber Florian,
zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem wirklich schönen ( und leider auch in der Bucht seltenen ) Polmikroskop. Es tut mir leid, dass die Freude etwas getrübt ist, aber ich bin mir sicher, dass das Problem behebbar ist.
Klingt ja nicht so dramatisch...
Herzliche Grüße
Peter
ZitatKlingt ja nicht so dramatisch...
Ich will die Zuversicht nicht trüben lieber Florian, aber ich war drauf und dran mir ein DMLB zu kaufen bei einem Händler etwa in der Mitte der Republik. Beim Spielen damit habe ich gemerkt, dass am Trieb was nicht stimmt. Man konnte ihn hin und her schieben und es gab Schleifgeräusche... kommt dir bekannt vor?
Ich bin dann mit meiner Frau nach HH weiter gefahren und nach dem Wochenendbesuch wieder zurück um das gerichtete Mikroskop mit zu nehmen. Aber es war zerlegt und viele kleine Schräubchen, Platten, Zahnräder lagen da. Die Welle war hin und sollte gegen eine andere aus einem Schrottmikroskop getauscht werden; aber das war eine andere Variante die war etwas dicker... kurz: ich hab das Vertrauen verloren
a)in den Händler und
b)in die Qualität dieser Mikroskope, weil er sagte:
ja den Trieb müssen wir da öfter wechseln!
Nun habe ich einen Satz traumhaft guter Objektive und kein Mikroskop! >:(
Hallo Klaus,
Zitat... kurz: ich hab das Vertrauen verloren
a)in den Händler und
b)in die Qualität dieser Mikroskope, weil er sagte: ja den Trieb müssen wir da öfter wechseln!
Nun habe ich einen Satz traumhaft guter Objektive und kein Mikroskop!
Passen deine Objektive denn nicht in das Wild-Stemi? Das hat doch gerade erst einen neuen Trieb bekommen. ;)
Lieber Klaus,
was merkwürdig ist, ist, dass man die Welle gegen einen federnden Widerstand nach links verschieben kann, lässt man den Druck nach, ruckt sie wieder in ihre Ursprungsposition zurück. Die Welle an sich dreht rund, und das Schleifen entsteht lediglich durch Reibung des Grobtrieb-Knopfes am Stativ. Es scheint so zu sein, dass irgend eine Schraube die ganze Fokussiertreibmechanik in einer mittleren Position halten sollte, diese Schraube aber offenbar fehlt/verstellt ist.
Ich bin (noch) guter Dinge, dass sich das Problem beheben lässt, zumal das Mikroskp sonst nur minimale Gebrauchsspuren aufweist.
Herzliche Grüße,
Florian
P.S.. DM LBs mit schleifendem Trieb kenne ich auch, die hören und fühlen sich dann aber anders an.
ZitatPassen deine Objektive denn nicht in das Wild-Stemi? Das hat doch gerade erst einen neuen Trieb bekommen.
Nein, lieber Bernd, aber sie passen ( auch optisch erstaunlich gut! ) an Zeiss Jena CF-250 Mikroskope! Man kann eigentlich kaum einen Qualitätsabfall gegenüber der Verwendung an einem Leica-Stativ Aber so etwas hat doch Klaus nicht......
@Klaus: Ein DMLS tut's aber auch, wenn sich eher finden lassen sollte. Schon mal bei ebay.com geschaut? Oder einfach im Axioskop die Tubuslinse tauschen.... ;D
Herzliche Grüße
Peter
Hallo!
ich habe auch ein DMLB, dessen Trieb schleifte. Auch ich habe es vor ca. 2 Jahren zu einem Händler gebraucht und auch dort war die Zahnwelle völlig ausgefressen!!! Sie musste bei Leica ( für nicht gerade einen Schnäpchenpreis ) bestellt werden, wobei schon nicht einmnal mehr sicher war, ob diese noch erhältlich wäre. War sie aber, zum Glück. Ich konnte es kaum glauben, dass disee bei einem Mikroskop einer doch relativ jungen Generation so aussehen konnte. Scheint also offenbar ein nicht gerade seltenes Problem bei Leica zu sein. Wobei man erwähnen muss, dass das DMLB nicht das einfache Labormikroskop war/ist sondern schon das "Axioskop" von Leica. Na ja, das möchte ich mal nicht weiter kommentieren....
Dass man den Feintrieb hin- und herschieben kann, ist aber unter Umständen beim DMLB ( aber nur beim DMLB! ) normal. Es gibt eine Version mit einem umschaltbaren ( schnellen und langsamen ) Feintrieb, die Umschaltung erfolgt durch Verschieben der Feintriebknopfachse nach rechts oder links.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo,
also ich würde ganz einfach mal den Feintriebknopf und anschließend den Grobtriebknopf abbauen, um nachzuschauen, was da nun eigentlich los ist. Vielleicht ist das auch nur eine Kleinigkeit, daß sich etwas gelockert hat oder dergleichen. Man muß ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen, wenn da irgendwo was schabt.
Viele Grüße
Bernd
Hallo!
Aufgrund dr Beschreibung von Florian glaube ich auch nicht, dass es sich bei Florian um den gleichen Schaden handelt, den Klaus beschrieben hat und den auch ich kenne.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo!
Inzwischen konnte mir von kompetenter Hand geholfen werden. (Wil)Fried Schrimpf, Haus- und Hof-Mechanikus am Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik der Ruhr-Universität Bochum konnte den Fehler finden und das Mikroskop reparieren. Ursache der Fehlfunktion des Triebes war dieses zerbröselte Teil aus billigstem Plastik:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78223_54187560.jpg)
Für mich kaum vorstellbar, dass eine Firma, die einmal aus dem Vollen geschnitzte Stative wie das Ortholux oder das Orthoplan hergestellt hat, unter dem steigenden Kostendruck inzwischen solche Ein-Cent-Teile aus recycelten Joghurtbechern im Mikroskoptrieb verbaut! Durch die Reparatur ist das Problem jedoch inzwischen entschärft, denn Fried hat mir das entsprechende Bauteil jetzt aus Metall gedreht - das geht sicher nicht mehr so schnell kaputt!
Was dem Schaden ursächlich zugrunde lag, lässt sich nicht mehr definitiv sagen, wahrscheinlich ist, dass das Mikroskop einmal auf den Triebknopf gestürzt ist. Die französische Dame, von der ich das Mikroskop gebraucht gekauft habe, wusste natürlich von nichts.
Neben Fried Schrimpf, der die Reparatur in hervorragender Weise ausgeführt hat, sei an dieser Stelle auch Olaf Medenbach ganz herzlich gedankt, denn er war es, der den Kontakt hergestellt und somit die Reparatur erst möglich gemacht hat!
Herzliche Grüße,
Florian
Lieber Florian,
aber ich garantiere Dir, dass Du sofort jemanden aus der Mikroskop-Branche finden wirst, der Dir erklärt, dass es sich um einen Hightech-Kunststoff mit ganz besonderen Eigenschaften handelt, der für diesen Einsatzzweck natürlich viel besser geeignet ist als das altertümliche, schwere, korrosionsanfällige Messing! Die "Jungs" geben ja nach außen nie zu, dass es der reine Sparzwang ist, der zu solchen Murksereien führt.
Peinlich müsste dem gleichen Unternehmen (das Mikroskope im preislichen Highend-Sektor verkauft) eigentlich auch sein, dass nach 10 Jahren die ehemals weißen Bino- und Trinotuben so unästhetisch aussehen, als hätten sie die gesamte Zeit in einem Raucherclub gestanden!
Ich erinnere mich gerne an Deine Schilderungen über alte Kursraum-Standards, die mehrhundertmaliges durchaus kraftvolles Anstoßen der Triebknöpfe, Kreuztische oder sonstiger Teile beim lustlosen Verstauen in Schränke durch Studenten klaglos weggesteckt haben....
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Florian,
du bist aber böse am Schimpfen. Ich bin überzeugt, dass dieses Teil aus einem ordentlichen Kunststoff als Konstruktionswerkstoff hergestellt wurde. Nur hat keiner vorgesehen, mit solchen Mikroskopen um sich zu werfen. Wenn du jetzt mal das reparierte aus 78 cm Höhe auf den Trieb fallen lässt, ist das Metall verzogen und es dreht sich auch nichts mehr. Eine weitere Möglichkeit besteht auch noch darin, dass der Kunststoff durch unsachgemäße Schmierung versprödet ist. Dann reicht schon ein Stoß bei unsachgemäßer Verpackung. Mit dem Original Schalenteilen aus Styropor wäre es nicht passiert. Wenn du das Zeug noch nicht entsorgt hast, würde mich der Schrott interessieren. Mal nach langer Zeit etwas Detektiv spielen?
LG Lothar
Nachtrag : sehe gerade, Peter hatte es schon im Urin mit dem Kunststoff. ;D Ich komme aber nicht aus der angesprochenen Branche sondern aus dem Kunststoffmaschinenbau.
Lieber Peter,
genau! Aber gerade Leitz hatte sich mit den 170 mm-Stativen ein ehernes Denkmal der Solidität erbaut! Und noch in den 80er Jahren gab es grundsolide Mikroskope von Leitz: Ich habe mich leider nicht getraut zu fragen, ob ich ein Foto davon machen darf, aber ein Kollege in einem Institut für Pathologie, in dem ich mal eine Zeit hospitiert habe, arbeitete mit einem Leitz Dialux 22. Der Lack war im Bereich der Handauflagen (beim Dialux gibt es ja hier keine Kunststoffabdeckungen) vollständig abgerieben, und die Objektive hatten an den Stellen, an denen sie angefasst wurden, ihre Verchromung volständig verloren, sodass man das Messing (ich wusste vorher gar nicht, dass die 160 mm-Ovjektive von Leitz noch einen Messingmantel hatten) blank liegen sah. Außer diesen Zeichen des harten täglichen Routineeinsatzes war dem Mikroskop rein gar nicht anzulasten - es funtionierte tadellos. Als für das Institut neue Mikroskope (natürlich wieder Leica) angeschafft wurden, meine der Kollege, dass er sein Dialux gerne behalten wolle - es sei ja noch tipptopp! Ein DMLS oder LB altert schon, wenn man es dem "bösen" Tageslicht aussetzt! Und das ist besonders schlimm, weil das Ernest Igl-Design der Stative ja unter anderem von der Lackierung lebt. Aber wir haben ja auch schon Zeiss-Steremikroskope neueren Datums gesehen, bei denen das gleiche Problem zu beobachten war.
Herzliche Grüße,
Florian
Hallo!
ZitatIch komme aber nicht aus der angesprochenen Branche sondern aus dem Kunststoffmaschinenbau.
;D ;D ;D
Ja nee - is klar!
Genau dat sach ich doch! ;)
Das machen uns alle mit Kunststoffen befassten Leute weis! Allein spricht unsere allgemeine Lebenserfahrun gegen die Höherwertigkeit der Kunststoffe gegenüber Metallen. Natürlich gibt es auch gute Kunststoffe: Legosteine sehen nach Jahrzehnten noch gut aus und versuch mal, die zu zerstören! Die werden teilweise schon in der dritten(!) Generation bespielt - und das sogar bei Licht!
Nur werden eben oft nicht diese, sondern unter Kostendruck schlicht
billige und schlechte Kunststoffe verbaut!
Da liegt man auf einem "schweineteuren" noch nicht einmal 10 Jahre alten Stuhl einer Zahnbehandlungseinheit eines deutschen Weltunternehmens (natürlich alles Vollplastik) und schaut verträumt den ehemals schneeweißen Gelenkarm an, der aussieht wie eine RAL-Karte für Beigebrauntöne! Und beim Versuch, das Leuchtmittel zu wechseln, bricht dem armen Dentisten bereits die ohnehin labberig asugelegte und dann noch spröde gewordene Fassung.
Wie hießt es früher mal so schön: "Soll es etwas Gutes sein oder reicht es auch von......." ;D
30 Jahre alte Einheiten aus Metall sehen dagegen - ordentlich gepflegt - noch tadellos aus. Die hielten üblicherweise ein ganzes Berufsleben.
Nee, nee, geh mich weg mit den Plastekrams!
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Lothar,
sicher gehe auch ich davon aus, dass Leica dieses Kunststoffteil in dem Glauben verbaut hat, es halte zumindest so lage wie der Rest des Mikroskops.
Ich glaube nicht, dass, nachdem das Mikroskop das Leica-Werk in China verlassen hat, noch jemand den Tieb gefettet hat, sodass ich eine Fehlschmierung ausschließen möchte. Der Kunststoff ist jedoch so spröde, dass er bei erschreckend geringem Kraftaufwand zu brechen droht, auch die Entgratung ist auf Lebensmittelverpackungs-Niveau, wobei anzumerken ist, dass die Pachung, in der LIDL den Geflügelsalat verkauft, auf mich einen deutlich solideren Eindruck macht.
Ich bin kein Kunststoffexperte, und sicherlich liegt dem Schaden ein Ereignis zugrunde, das über die normale Benutzung hinaus geht. Nur macht auf mich das Teil eben nicht den Eindruck des Unverwüstlichen, den ich mir eigentlich von Leica wünsche. Wenn ich mir vorstelle, wie viele DME, CME, DM EP etc. Leica mit diesem Trieb verkauft hat, fühle ich mich plötzlich gar nicht mehr so allein! ;)
Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ich glaube, wenn ich ein Orthoplan vom Tisch schubse, sind eher neue Kacheln fällig als ein neuer Trieb! ;D
Beste Grüße,
Florian
Nachtrag: Ich habe heute die Abdeckhaube vor dem Drehteller der Fluoreszenzwürfel eines Knapp-100.000 €-Mikroskops von Nikon abgenommen; beim Wiedereinsetzen lief mir der Schweiß herunter vor Angst, das Teil könnte zerbrechen. Bei dem Axioskop 40, mit dem ich täglich arbeite, genau das gleiche (hier ist der Kunststoff auf der Innenseite lecker mintgrün mit spillerigen Füsschen, die man vorsichtig in die Halterung schieben muss, sonst bricht etwas ab. Wenn dieser Kunststoff für das geeigent wäre, was das Teil leisten soll, wäre er ganz sicher stabiler. Weitere Beispiele aus meinem Auto, einem sogenannten Premiumprodukt deutscher Fertigung, schenke ich mit lieber, sonst bringe ich mich um den Nachtschlaf... :-\
Nachtrag 2: Das Mikroskop wurde übrigens in einem originalen Leica-Karton mit dem originalen Schaumstoffeinsatz (übrigens ist Kunststoff als Polsterung viel besser geeigent als Metall, es ist sozusagen eine Domäne des Kunststoffs! ;D) verschickt. Der Trieb war dabei mindestens 20 cm von der Kartonnage entfernt.
Lieber Florian,
ZitatAber wir haben ja auch schon Zeiss-Steremikroskope neueren Datums gesehen, bei denen das gleiche Problem zu beobachten war.
ja,ja, das kann nicht nur Leica. Auch das Zeiss Stemi 2000 verfügt offenbar über Melanocyten.....
Hezrliche Grüße
Peter
Lieber Florian,
ZitatWeitere Beispiele aus meinem Auto, einem sogenannten Prämiumprodukt deutscher Fertigung, schenke ich mit lieber, sonst bringe ich mich um den Nachtschlaf...
Ich kenne ja Dein Premiumprodukt, vermutlich sogar mit der "Highline"-Ausstattung, über dessen hartplatische Anumutung im Inneren ich auch nur staunen konnte. Ich fahre derzeit dessen Großvater und besaß davor den "Urgroßvater". Über diese Generationen hinweg wurde das Interieur immer "hartplastiger". Und man konnte bemerken, dass bei jedem Modellwechsel mehr und mehr Teile, die zuvor aus Metall gefertigt waren, durch Kunststoffe ersetzt wurden.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Ihr Lieben,
was soll ich da groß sagen. Ihr erdrückt mich ja in der Überzahl. Versucht man eine Zusammenfassung, komme ich zu dem Schluss, dass man den Neoliberalismus in Verbindung mit Geldindustrie verbieten, ja ausrotten müßte. Wenn es so weit ist, dass hier vor Jahren entwickelte Qualitätsstandards und Verfahrenstechniken dem Moloch Globalisierung, der ja nichts anderes ist, als die Verlagerung von Produktionen in Billigländer,geopfert werden, dann gebe ich euch vollkommen recht. Ja dann möchte ich auch am liebsten einen Oldtimer fahren, wo keine Momentenstützen und ähnliches aus Kunststoff verbaut sind bei denen Bindenähte aufgehen können, oder wo sogar ein brechen des Teils unter Normallast wegen fehlender Glasfaserverstärkung und noch schlimmer, wegen zu heißer Verarbeitung eines Kunststoffes, der dann thermisch abbaut bevor er zum Teil wird, die Zuverlässigkeit des "Heilgsblechles" bestimmt. Zum Glück ist bei uns die Qualitätskontrolle doch recht gut und sozusagen Standard.
Aber hier denke ich ist es eine typische "Altmännerangst" die mich umtreibt, so etwas zu befürchten. Und ich meine man darf nicht alles über einen Kamm scheren ? Oder besser doch ? Profit vor Qualität ?
nachdenkliche Grüße und end off topic
Lothar
Hallo,
mir persönlich sind die originalen Schaumstoffverpackungen immer etwas suspekt. Nun halte ich mich nicht für schlauer als die vermutlich als Ingenieure ausgebileten Verpackungstechniker, die diese Verpackungen entwickeln, aber man stelle einmal folgende Überlegung an:
Ein Mensch würde aus dem 2. Stock aus dem Fenster geworfen: Einmal fest "eingeschäumt" mit einem Material mit ähnlichen Eigenschaften wie festes Styropor, einmal komplett ümhüllt von mittelfesten, nachgiebeigen Material wie z.B. Matratzen. Wo wäre wohl die Verletzungsgefahr geringer?
Sicher können bei einer guten Schaumstoppverpackung, bei der nur die soldiden Stativteile Kontakt mit dem Schaumstoff haben und alle abstehenden Teile "frei" im Raum liegen, diese nicht beschädigt werden. Aber der feste Schaumstoff überträgt dennoch einem äußeren Impuls auf das ganze Gerät, sodass es im Inneren durch die Trägheit durchaus zu Kräften kommen kann, die einen Trieb zerstören können. Ein mehr "federnde" Vrpackung würde solche Impulse abmildern.
Nun bin ich kein Physiker, aber so ist meine Vorstellung ( die vielleicht leicht zu widerlegen ist ). Ich persönlich bin ein großer Freund "mittelstraffer" , "federnder" Verpackungen.
Hezrliche Grüße
Peter
Liebe ForumskolegInnen
Ihr müsst den Strategiewechsel bei den Firmen bedenken, es werden Teile Eingebaut die als Sollbruchstellen nach ca. 5 Jahren bei 70%iger Gebrauchslast zu Bruch gehen. Da sind die Geräte abgeschrieben und zumindest Ersatzteile müssen dann an den Mann gebracht werden (sofern es diese noch gibt) ...
Diese traurige Geschichte hat sich in den letzten 20 Jahren wie ein Lauffeuer in die Produktzyklusplanung eingeschlichen und ist dort auch so schnell nicht mehr wegzubringen ...
Lösung: die letzte Generation davor kaufen und Ersatzteile bunkern ...
:-)
Gerhard
Zur Schaumstoffverpackung.
Wir bekommen jeden Tag Mikroskope zugesandt. Transportschäden gibt es dann, wenn der Unkundige matrazenähnlich weiches Material verwendet. Styropur oder Hartschaum schützt dagegen auch sehr schwere Teile. Ich würde daher aus dem 2. Stock lieber auf 50 cm Hartschaum, Druckfestigkeit angepaßt, als auf Matrazen fallen und vermutlich denken die Mikroskopstative ähnlich. Sinnvoll wäre es, bei der Verpackung die zu verpackenden Formen zu berücksichtigen, damit es möglichst nicht zu Spitzenbelastungen kommt.
Zur Frage Metall oder Kunststoff sollte man die Nostalgie ausschalten und Zielkonflikte akzeptieren. Es steht natürlich jedem Menschen frei, die Zielgruppe der Nostalgiker mit einem eigenen Entwurf zu beglücken, vielleicht würde ja ein Mikroskop ohne Kunststoffteile hinreichend Liebhaber finden.
Ich habe aber die Vermutung, dass die Befürworter spätestens beim Preis, dem Gewicht und den Servicekosten noch einmal gründlich nachdenken würden.
Ist es nicht eher so, dass man mit jedem Material gute und schlechte Ergebnisse erzielen kann? Vettel würde in einem "Blechauto" nicht einmal die Qualifikation schaffen und ein Airbus ohne Kunststoffe würde dann halt ohne Passagiere fliegen müssen.
Werner Jülich
Zitat von: Peter V. in November 23, 2011, 10:55:13 VORMITTAG
mir persönlich sind die originalen Schaumstoffverpackungen immer etwas suspekt. Nun halte ich mich nicht für schlauer als die vermutlich als Ingenieure ausgebileten Verpackungstechniker, die diese Verpackungen entwickeln, aber man stelle einmal folgende Überlegung an:
Ein Mensch würde aus dem 2. Stock aus dem Fenster geworfen: Einmal fest "eingeschäumt" mit einem Material mit ähnlichen Eigenschaften wie festes Styropor, einmal komplett ümhüllt von mittelfesten, nachgiebeigen Material wie z.B. Matratzen. Wo wäre wohl die Verletzungsgefahr geringer?
Lieber Peter,
ich bin auch kein Ingenieur, aber ich bekomme bei Risikoanalysen im Umfeld meines Faches ein bisschen von deren "Denke" mit.
Dein Beispiel enthält
denkbare Verknüpfungen eines potenziellen Schadensfalles (hier: Sturz eines Menschen aus dem 2. Stock) mit zwei "Schutzmaßnahmen" (hier: Verpackungen). Diese Verknüpfungen sollen als Analogon für die Verpackung von Mikroskopen dienen. Schwierig ist aber, dass
1.) dieser Schadensfall eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit hat (wie häufig stürzen Menschen in Verpackung aus dem 2. Stock?),
2.) ein Mensch als Analogon für ein Mikroskop wenig plausibel erscheint und für eine experimentelle Überprüfung ausscheidet ;D,
3.) die beim Transport von Mikroskopen häufigen Schadensursachen (unzureichende Abstützung schwacher Verbindungen duch Mangel an Polsterung, fehlende Sicherung gegen Rotation, alles bei eher geringen Fallhöhen, dafür aber mehrfach wechselnde, mittlere Beschleunigungen in allen Raumrichtungen) nicht abgedeckt sind.*
Ich habe in einem Dir nur allzu gut bekannten Fall geglaubt, ein Mikroskop-Zubehör ausschließlich mit mittelstraffer, federnder Polsterung schadlos verschicken zu können, aber das hat sich als falsch heraus gestellt :-[. Ich achte spätestens seitdem darauf, komplexe und schwere Mikroskopteile, die nicht zerlegt werden sollen oder können, zunächst mit steifem Material einzukleiden, darum eine nachgiebige Polsterung zu legen und schließlich den Karton wieder als steife Barriere zu haben. Das sieht dann schon einmal aus wie eine Matrjoschka und kostet viel Zeit, aber es wirkt.
Herzlichen Gruß, Thomas
* Bitte diese ausführliche Erbsenzählerei nicht
zuuu ernst nehmen. Ich hätte auch schreiben können, dass der Vergleich hinkt und die Äpfel nicht als Birnen durchgehen ;).
Hallo Peter,
zur Frage Styropor, Schaumstoff und Analogie Mensch, Gerät noch ein Beitrag:
Bei Schutzhelmen (Wildwasser-Kajak) gibt es eine Testmethode, die ein
2kg Gewicht mit 2mm breiter Spitze aus einer gewissen Höhe (ich glaube es
sind 2m) herabfallen lässt, gemessen wird die Verteilung des Impulses auf
einen Normschädel.
Am besten schneiden seit langem mit großer Regelmäßigkeit Helme ab, die
innen mit Hartschaum gepolstert sind. Die muss man halt nach einem Unfall
wegwerfen. Mir scheint, dass im Reitsport auch Hartschaum verbreitet ist,
obwohl ich da nicht mitreden kann. Das würde ich schon als Indiz werten,
dass Hartschaum durchaus Vorteile haben kann.
Viele Grüße
Timm
Hallo Timm,
da hast du durchaus recht. Der Impuls muß durch Arbeit in obigem Falle Verformungsarbeit aufgebraucht werden. Ds ist die sanfteste Methode.
Man nennt das beim Automobil Knautschzone. Ein 3D-Wabenwerk aus leicht verformbarem Material also eher ein "Bleischaum" anstatt federndem Material wäre da besser geeignet sich darin aus der zweiten Etage zu stürzen.
Unabhängig davon bleiben die negativen Beschleunigungswerte auch im senkrechten Fall harmlos, wenn an einem Gummiseil hängend. Siehe zum Beispiel Bungee Jumping Da wird der Impuls in viele kleinere umgewandelt mit laufendem Richtungswechsel. ( kann süchtig machen) Den letzten Sprung habe ich mir zum 60.sten Geburtstag von einem auf 70 m verlängerten Autokran angetan. ;D
Gruß Lothar
Hallo,
also, ich sehe meine Therorie des "federnden" Polsterung hierdurch bestätigt:
http://www.youtube.com/watch?v=jrcAuoMNAHY
;D ;D ;D
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
doch kein Baguette oder wie die heissen. Das geht sanfter wen man im Land bleibt. Natürlich allen ausserhalb des Weißwurschtäquators noch nicht unbedingt erschlossen. ;D ;D ;D
http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=pLJRgWJGwr0
LG Lothar
Hallo liebe fachkundige sachverständige Menschen,
ich hatte schon vor wenigen Tagen einen Eigenen Thread über ein Leica BME mit Feintriebstörung eröffnet. Dort wurde mir nun diese Chat verlinkt, deshalb schreibe ich hier.
Mein E-Bay-Leica BME "für Bastler" hat ein Feintrieb-Problem.
Ich bin zwar Bastler(in), aber hab noch kein Mikroskop zerlegt.
Bevor mir Federn entgegenspringen, oder ich unnötiges zerlege, vielleicht habt IHR einen Ansatzpunkt und Tipps für mich, um das Problem herauszufinden?
Vielen Dank!
Eva Fink aus München