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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Manfred Rath in September 26, 2011, 19:49:00 NACHMITTAGS

Titel: Gottesanbeterin
Beitrag von: Manfred Rath in September 26, 2011, 19:49:00 NACHMITTAGS
Guten Abend zusammen,

Klimaerwärmung (die Anzahl von gesichteten Gottesanbeterinnen in der Südsteiermark steigt von Jahr zu Jahr) sowie herbstliche Aktivitäten im Garten
(angeordnet von meiner besseren Hälfte) ermöglichten den Totfund einer (nicht grünen sondern hellbraunen - Weibchen?) Gottesanbeterin.
Viel Spaß beim Betrachten und (beinahe) sommerliche Grüße aus der Steiermark...

Manfred Rath

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/73953_29726706.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: Ronald Schulte in September 27, 2011, 09:20:05 VORMITTAG
Manfred,

Tolle aufnahme. Wie bekommst du den Hintergrund so schön Egal Blau?

Grusse Ronald
Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: TPL in September 27, 2011, 13:05:41 NACHMITTAGS
Schönes Bild, Manfred!

Mich wundert, wie sauber der Kopf ist.
Behaarte Insekten werden ja schnell zu Staubfängern, wenn sie den nicht mehr selbst abputzen (können).
kannst Du noch etwas zur Technik schreiben? Ist das am Mikroskop gemacht oder mit einer klassischen Foto-Ausrüstung?

Gruß, Thomas
Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: Manfred Rath in September 27, 2011, 19:43:34 NACHMITTAGS
Guten Abend

danke für die Anmerkungen.
Als ambitionierter Hobbymikroskopiker mit beschränkten Mitteln versuche ich mit geringstmöglichem
finanziellem Einsatz ansehbare Bilder zu erzielen.
Den Hintergrund erreiche ich mit verschiedenfarbigen (blau in diesem Falle) Folien, die außerhalb der Schärfenebene
platziert sind (ginge natürlich auch EBV-mäßig).
Das Bild wurde mit einem Stereomikroskop gemacht, Stack aus 12 EB mittels CZP.

Schönen Abend
Manfred
Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: Günther Langer in September 28, 2011, 00:23:42 VORMITTAG
Hallo Manfred,

das Foto gefällt mir! Aber ich sehe das selbe Problem, das mich schon seit längerer Zeit beschäftigt: Reflexe -> die hellen fahlen Stellen auf dem Bild. Die Reflexe verhindern, z.B. bei noch stärkerer Vergrößerung (5- >10), feinere Strukturen zu erkennen.

In diesem Zusammenhang möchte ich an die Profifotografen die Frage stellen: Wie kann man diese Reflexe weitgehend vermeiden? Ich habe die üblichen Methoden mit mäßigem Erfolg probiert: Polfilter, Transparentpapier, weiße Partybecher, indirekte Beleuchtung, Blitz indirekt gesoftet, Leuchstoffröhren und Vieles mehr.
Wer hat die ideale Technik oder DIE Idee?

Viele Grüße

Günther L. 
Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: Jens Jö in September 28, 2011, 00:51:32 VORMITTAG
Hallo Günther,

eine Idee hätte ich vielleicht, aber ich kann sie nicht schnell mal ausprobieren.
Mein China-Ringlicht am Stemi hat mit 144 Stück zwar genug Dioden, ansteuerbar sind aber nur 4 Gruppen von je 90 Grad.
Wenn das anders ginge, würde ich 144 Einzelbilder machen und anschließend per Bildverarbeitungssoftware die (mit Toleranzmaske) kohärenten Pixel sammeln.
Vielleicht hat jemand schon mal so was versucht ?

Gruß
Alfred
Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: Johannes Kropiunig in September 28, 2011, 05:46:06 VORMITTAG
Hallo Alfred

Habe ich dich richtig verstanden das du 144 Fotos mit nur je einer LED für nur 1 Ebene machen möchtest ?
Bei "nur" 12 Ebenen wie bei der Gottesanbeterin wären das 1728 Einzelbilder !
Dabei dachte ich meine 1212 Bilder für eine drehende Ameise wären schon irre.  :o
Wenn dich das aber nicht abschrecken sollte, könntest du ja was basteln das einen drehbaren Ring hat, der alle LED´s bis auf eine oder mehr abdeckt und sich auf das Ringlicht stecken lässt.
Um deine Methode zu testen ist das sicher einfacher als 144 LED´s irgendwie Elektronisch anzusteuern.

Ich wünsche dir viel Spaß bei dieser meditativen Arbeit.  ;D

LG
Johannes
Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: Herne in September 28, 2011, 09:54:07 VORMITTAG
Hallo zusammen,
ein sehr schönes Bild!
Der Staub ist tatsächlich eine echte Spassbremse; ich entferne ihn bei solchen Objekten vorher einfach mit einem sehr feinen Pinsel
@ Günter Langer :
Wenn ich, beispielsweise bei Fotos von Schmuck, Reflexe genau steuern will, verwende ich zwei Polfilter, deren einer vor der Lichtquelle  und der andere vor der Optik angebracht sind. Damit kann man dann spielen, bis das Ergebnis stimmt.
Das ist weit weniger aufwendig, nur ist das verbleibende "Restlicht" nicht gerade hell ...
Bei Insekten verwende ich einen Diffusor à la Charles Krebs: Ein halbierter Tischtennisball, den ich von außen mit ´nem Kaltlicht anstrahle.
Siehe auch hier : http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?p=16601#16601
Die Ergebnisse habe ich hier schon mal gezeigt.

m.f.G.
Herbert

Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: ortholux in September 30, 2011, 20:09:18 NACHMITTAGS
Lieber Manfred,

eine kleine Kritik hätte ich anzumerken: der blaue Hintergrund ist nahe am Objet deutlich aufgehellt. Kommt das vom Stacken? Das erweckt den Eindruck eines nicht optimal retuschierten Hintergrundes.

Sei's drum - das Foto finde ich gut und von daher erfrischend, als es ein Makrofoto ist. (Ist das überhaupt erlaubt hier?)

Viele Grüße
Wolfgang

Titel: Re: Gottesanbeterin
Beitrag von: Rawfoto in September 30, 2011, 20:26:05 NACHMITTAGS
Hallo Manfred

Also mir fällt da auch noch Verbesserungspotential auf, es geht um die Wabenstruktur der Augen, die kann man nur rechts andeutungsweise sehen. Genau die macht aber die Eigenheit des Insektenauges aus und muss daher meiner Meinung auch am Bild sichtbar sein ...

Ich finde Insekten wunderschön und Gottesanbeterinnen (da fehlt die Gleichberechtigung in die andere Richtung ==> Gottesanbeter, da bekommt das nach dem Sex gefressen werden doch gleich eine neue Bedeutung ...) gibt es in Österreich nicht nur im Burgenland und in der Steiermark. Sie sind auch zwischen Baden und Mödling und in der Wachau häufig zu finden. Selbst im Wienerwald gibt es einige Stellen ...

:-)

Gerhard

PS: die Ausleuchtung von Insekten ist immer eine spanende Sache, die besten Ergebnisse erzielt man bei lebenden Insekten in der freien Natur und natürlichen Licht. Die Morgenstunden eigenen sich da besonders und man braucht neben transluzenten Lichtschluckern auch noch entsprechende Aufheller. Diese müssen ein vielfaches der Größe von den Insektenaugen haben da sie sonst unschöne Spiegelungen zur Folge haben ...  Die Kreuzpolarisation hilft zwar bei Schmuck, bei Insektenaugen bekommt man aber "tote" Augen und das schaut dann bescheiden aus ...