Liebe Sammler und Hüter alter Technik,
warum nicht einmal Objektive aus dem Jahr 1883 von Leitz zum Einsatz bringen?
Zum alten Leitz Nro. 1 von 1883 sind zu den 3 Objektiven am 3er Revolver auch noch 4 Objektive beigegeben worden.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/76302_41468382.jpg)
Ist es nicht reizvoll nach über 125 Jahren damit zu beobachten / fotografieren.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/76302_22482071.jpg)
Das Objektiv Nr 2 mit einem Präparat von Robin Wacker - Gänseblümchen Blüte -
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/76302_49349704.jpg)
Objektiv Nr. 4 mit einem Diatomeen Präparat
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/76302_10071970.jpg)
Objektiv Nr. 6 Diatomee Stauroneis phoenicenteron
Was ist zu bemängeln? Es sind keine Planobjektive und zu dieser Zeit gab es noch keine Entspiegelung/Vergütung der Glasflächen. So ist der Kontrast geringer, das Bild wirkt flau. Aber wo bekomme ich heute ein Objektiv mit 11x bei NA. 0,45?
Und so staune ich über die Leistung der Optik von vor über 125 Jahren !
Viele Grüße
Peter
Lieber Peter,
herzlichen Dank für die eindrucksvollen Fotos. Ein Bild sagt eben mehr als Worte, ich bin von der optischen Leistung meiner Seibert Objektive auch immer wieder beeindruckt.
Lieber Peter,
sag ich doch! ;D
Noch interessanter ist es allerdings, noch ältere Objektive mit dem heutigen Standard zu vergleichen. Die gepröbelten und nicht berechneten, nur unvollkommen korrigierten Linsensysteme sind manchmal erstaunlich gut, mtunter aber auch so unglaublich schlecht, dass man gut nachvollziehen kann, dass etliches, was mit diesen Mikroskopen "entdeckt" wurde, später nicht mehr nachvollziehbar war, weil die Beobachtung ursprünglich auf einem Artefakt beruhte. Erstaunlich ist dabei oft auch die Diskrepanz zwischen dem edlen Stativ und der mitunter miserablen Optik und umgekert.
Herzliche Grüße,
Florian
Hallo Peter, Hugo und Florian
Noch ein Aspekt: solche Darstellungen finde ich äußerst hilfreich bei der Beurteilung, was welchem Naturwissenschaftler zu seiner Zeit an Auflösung zur Verfügung stand. Ältere Beschreibungen von gewissen Spezies stehen dann in einem anderen Licht da. Oft geht man davon aus, daß die Möglichkeiten (im Vergleich zu heutigen) mieserabel waren. Daß dem nicht so ist, zeigt Peters Versuch.
Herzlich
Martin
Hallo Peter
Das ist wirklich eine beachtliche Leistung die die Techniker damals hinbekommen haben. Toll wie bestaendig die Objektive damals waren, da koennen sich Zeiss und co ein Scheibchen abschneiden ...
Ich wuerde is interessant finden neben diesen Bildern die gleichen Motive mit der neuesten Technik gegenuebergestellt zu sehen. Erst dann kann man die Leistung wirklich richtig erkennen. Wenn Du diese Motive hast wurde es mich freuen wenn Du sie daneben zeigst.
Liebe Gruesse :-)
Gerhard
Hallo!
Hier gibt es noch ein paar Fotos, die mit noch älterer Optik gemacht wurden: http://www.mikroskop-museum.de/einblicke_fs.htm
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder?
Herzliche Grüße,
Florian
Ein Vergleich ist doch die beste Beurteilung.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/76387_7649047.jpg)
Leider steht mir kein ganz modernes Leitz Objektiv im Kilo-Eurobereich zur Verfügung, aber auch so ist die Güte (was immer das auch ist) erkennbar. Der Gitterabstand dieser Diatomee ist gemessen 0,48 µm.
Dass das alte Leitz mit der geringeren Vergrößerungsangabe ein größeres Bild liefert ??? Die Tubuslänge war in beiden Fällen 160mm.
Beleuchtung mit weißer LED, Kamera DFK72 von TIS , keine Bildbearbeitung , keine Änderung der Kondensoreinstellung.
Grüße
Peter
Hallo Herr Höbel!
// Dass das alte Leitz mit der geringeren Vergrößerungsangabe ein größeres Bild liefert???
// Die Tubuslänge war in beiden Fällen 160mm.
Ist wohl eher ein 65er:
In einer 1913er Liste (Mikroskope No. 45 A; Ernst Leitz Wetzlar; 1913) steht das Trockensystem 8 als Objektiv mit 2,6 mm Brennweite,
also weniger Brennweite als ein Neofluar 63/0,90 corr. (2,7 mm Brennweite hier).
Für das Trockensystem 4 wird 10 mm Brennweite angegeben, damit also etwa ein 16/0,47.
Viel Freude mit den alten Schätzen.
Beste Grüße
Jens
Lieber Peter,
neugierig geworden durch die schönen Ergebnisse, die ich als Besitzer eines solchen alten Leitzschätzchens nur vom Sehen durchs Okular kenne, frage ich mich: Wie hast Du photographiert? Durchs Okular? Mit welcher Kamera? Mit welchem Okular (Projektiv)?
Ich selbst habe u.a. ein wunderbares 7er Fluorit Ölobjektiv von Leitz, das für sein Alter ganz hervorragende klare Bilder liefert....
Schöne Grüße
Jürgen
Danke Peter
Der Vergleich ist wirklich toll und man sieht was das "alte" Objektiv leistet, unglaublich :-)
:-)
Gerhard
Hallo Peter,
erstaunlich!
das "Schätzchen" ist natürlich kontrastärmer, aber die Auflösung kommt ja schon an das Fluotar heran ( und das sind ja schon die "Semiapochromate" ).
Herzliche Grüße
Peter
Liebe Sammler alter Schätze,
alte Listen sind doch mit Vorsicht zu benutzen. Da findet sich in der Liste von 1885 diese Angabe.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/76442_5516281.jpg)
Und Jahre später wird zum Objektiv Nr. 8 eine Eigenvergrößerung von 69,1 genannt. (dürfte stimmen)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/76442_24840944.jpg)
Die Objektive wurden nach einem freundlichen Brief von Leitz am 24.10.1883 mit dem Stativ Ia , Nummer 5915 , ausgeliefert.
Tolles Archiv !
Viele Grüße
Peter
Hallo Jürgen,
zu Deinen Fragen :
Die Aufnahmen wurden durch ein 10x Kompensationsokular gemacht. Dann kam ein einfaches CS-Mount Objektiv (Eigenbau) und als Kamera die DFK72 (5 MPixel CMOS) von ImagingSource direkt am PC angeschlossen. Um auf keinen Fall durch die Kamera ein Rauschen zu produzieren sind schon bei der Aufnahme 8 Bilder gemittelt worden. Macht die Software per Mausklick.
Gruß
Peter
Lieber Peter,
vielen Dank für Deine Nachricht! Du hast eine pn dazu...
Jürgen
Peter,
excellent reportage :o
besta
rturo