Liebe Kollegen,
eine kleine Sonntagsergötzung: Interessante Gesteine aus dem Siebengebirge.
Details und Hintergründe zu den hier gezeigten Bildern gibt es im Bericht zur Siebengebirgsexkursion vom 5. Nov. 2011 auf der MKB Webseite:
http://www.mikroskopie-bonn.de/berichte_von_treffen_und_aktionen/mkb_exkursion_rabenlay_und_siebengebirge/index.html
Alle Bilder: Leitz Orthoplan POL, Moticam 2300, Image-Pro-Plus
Herzliche Grüsse
Holger
Alkali-Trachyt vom ehem. Steinbruch Kühlsbrunnen mit schönen, eingeregelten Sanidin-Feldspäten, meist als Zwillinge
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77358_15660717.jpg)
Basaltintrusion vom ehem. Steinbruch Kühlsbrunnen mit schönen Plagioklasleisten um den zentralen Klinopyroxen-Kristall
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77358_38109635.jpg)
Noch ein Bild vom Gestein der Basaltintrusion vom ehem. Steinbruch Kühlsbrunnen mit schönen Plagioklasleisten um den zentralen Klinopyroxen-Kristall
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77358_18991193.jpg)
Basalt vom ehem. Steinbruch Rabenlay, schöner Zonarbau des Klinopyroxen-Kristalls
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77358_40441440.jpg)
Trachyt-Tuff, der ehemals als Folge des ersten Ausbruchs das ganze Gebiet des heutigen Siebengebirge überdeckte
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77358_47486320.jpg)
Hallo Holger
Wunderbare Einblicke die Du uns da wieder zeigst, einfach toll ...
Liebe Grüße :-)
Gerhard
Lieber Holger,
schön, dass Du Deine Bilder auch hier zeigst! Sie erinnern mich gerade an die tolle Exkursion am vorletzten Samstag.
Herzliche Grüße
Jörg
Holger,
Tolle Bilder. Bild 1 gefallt mir sehr. Was muss ich mich hierbei vorstellen: ein Schliff oder ein Steinbruch im Auflicht?
Grüße Ronald
Lieber Ronald,
das ist ein Schliff. "Steinbruch" heißen bei uns die Betriebe, in denen Steine abgebaut ( gewonnen ) wurden. Die Probe ist aus so einem solchen früheren Steinbruchbetrieb.
Es handelt sich nicht - wie Du vielleicht fälschlicherweise aus dem begriff "Steinbruch" interpretiert hast - um einen Auflichtaufnahme der "Bruchfläche" eines Steins.
@Holger: Schöne Fotos! Danke!!
Herzliche Grüße
Peter
Peter,
So hätte ich mich es wohl vorgestellt. Aber ein Steinschliff kann doch nicht so dünn sein das das Licht durchfällt?
Ronald
Lieber Ronald,
dann guck doch mal hier: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10017.0
Herzliche Grüße,
Florian
Ronald,
doch, doch, in der Regel sind die Dünnschliffe 25 - 30 µm dick. Da geht dann noch jede Menge Licht durch.
Grüße,
Bastian
Zitat von: Ronald Schulte in November 13, 2011, 21:21:23 NACHMITTAGS
Peter,
So hätte ich mich es wohl vorgestellt. Aber ein Steinschliff kann doch nicht so dünn sein das das Licht durchfällt?
Ronald
Oh doch, lieber Ronald!
Wußte ich früher auch nicht - ist aber so!
Herzliche Grüße
Peter
@Florian, Bastian,
Den Beitrag kenne ich schon aber hätte immer gedacht das dann im Auflicht gearbeitet wurde. Beeindruckend!
Grüße Ronald
Lieber Ronald,
da hätten wir uns neben den ganzen Schnitten vielleicht auch mal einen Schliff ansehen sollen, oder? ;)
Herzliche Grüße,
Florian
Florian,
Deine Schnitte ging für mich eigentlich viel zu schnell. Wir sollten da nochmals eine Session belegen mit weniger Zeit für Kultur und mehr für Pathosachen finde ich. Ein Dunnschliff könnte dann ein schönes Ende sein.
Grüße Ronald
Lieber Ronald,
damit Du mal eine Vorstellung davon bekommst: So sieht so ein Dünnschliff auf einem (großen) Objektträger aus. Mal eben vor einen Monitor gehalten und quick an dirty fotografiert.
Kaum vorstellbar, dass das ein dünne Scheibe eines Steins ist, oder? Ist aber so....
Hätte ich jetzt eine Polfolie dahinter und eine um 90 Grad gedrehte davor gehalten, wäre der Schliff etwas "farbig" geworden. Und hätte ich dann noch eine weitere Plastikfolie davor gehalten, sähe der Schliff aus wie ein Kirchenfenster.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77418_46871926.jpg)
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Holger,
Dein Beitrag erinnert mich das eine oder andere Handstück für einen Dünnschliff in Auftrag zu geben, damit ich eine bleibende Erinnerung an Deine schöne und noch mehr informative Herbstexkursion habe.
Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter
Lieber Ronald,
Hier kannst Du sehen, wie man so etwas anfertigt:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10017.msg71343#msg71343
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Ronald,
das werden wir bestimmt noch häufiger machen (auch mit Franeker-Trichrom)!
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77423_45250094.jpg)
Herzliche Grüße,
Florian
Hallo,
sieht das in Franeker Gasthäusern immer so aus wie im Labor von Robin Wacker ???
Oder sind das doch Kölschgläser?
Herzliche Grüße
Peter
Franeker Trichrom... was ist denn das für ein Schwedentrunk?
Sieht man danach die Welt bunt?
Tja, Jungs,
DAS wollt Ihr wohl wissen, was?
Dann müsst Ihr schon selbst hin fahren - es lohnt sich!
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77426_43314559.jpg)
Herzliche Grüße,
Florian
Ihr Deutschen kennt ja nur Bratwurst, Bier und Wein. Hier wird, so wie Florian zeigt, auch manchmal ein Histologischen Trink vor dem Essen genutzt!
Grüße Ronald
Zitat von: Ronald Schulte in November 13, 2011, 21:56:12 NACHMITTAGS
Ihr Deutschen kennt ja nur Bratwurst, Bier und Wein.
Grüße Ronald
Uiuiuiuiui....das solltest Du aber nicht unserem Klaus sagen!!!
Herzliche Grüße
Peter
Übriegns:
Derr vorhin gezeigte Großschliff sieht so aus, wenn man ihn zwischen zwei gekreuzte Polfilter legt:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77432_31066468.jpg)
und so, wenn man noch eine Petrischale als Hilfsobjekt dazwischenlegt:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77432_65765655.jpg)
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Kollegen,
ah- OT ist ja immer wieder schön oder?? Den Histodrink müsst ihr mir aber verraten, ist das sowas wie ein Donnergurgler aus "The hitchhiker's guide to the galaxy"??
(Douglas Adams lässt grüssen) :D
@ Ronald: Sorry, hätte ich dazu schreiben sollen, es sind wirklich Dünnschliffe, 30 mu.
Aber Auflicht im "Anbruch" des Steines geht ja auch mit unseren Mikroskopen. Ich hänge mal ein paar Bilder an.
Für das Orthoplan bekommt man eine schöne Einrichtung die nennt sich Ultropak und erzeugt eine Auflicht Dunkelfeld Beleuchtung.
(Bild 1)
Das beleuchtende Strahlenbündel wird hierbei ringförmig um das Objektiv geführt, sodass beleuchtender und abbildender Strahlengang streng getrennt sind. Das gibt hervorragende Kontraste.
Bild 2 zeigt den Ultropak am Orthoplan, also wenn Du mal Lust hast Dir sowas anzuschaffen um Steine anzuschauen ... :)
Bild 3 und 4 zeigen mafische Minerale (Olivin, Pyroxen) im Auflicht mit dem Ultropak,
Bild 5 dann im Dünnschliff.
Herzliche Grüsse
Holger
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77434_12037304.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77434_23767441.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77434_34941011.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77434_23295318.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77434_15583964.jpg)
Lieber Holger,
wenn wir bei Douglas Adams bleiben, wäre das adaptiert ein panchromatischer Donnergurgler!
Herzliche Grüße,
Florian
Hallo Holger,
schöne Instrumente ! Sag´mal, sind das (zentrierbare) Zeiss Pol-Objektive an einem Leitzrevolver mit zentrierbaren Objektivgewinden ? Wenn ja, hat die doppelte Zentriermöglichkeit besondere Vorteile ?
Beste Grüße !
JB
Hallo Jürgen, ja, es sind Zeiss POL Objektive - aus bestimmten Grund, aber nur der Leitz Revolver hat eine Zentrierbarkeit, die Objektive nicht.
Herzliche Grüsse
Holger
Lieber Holger,
Ich kann es auf Deinen Fotos nicht so genau erkennen, aber bist Du Dir sicher, dass Deine Zeiss-Objektive nicht zntrierbar sind?
Meine haben unten zwei geriffelte Ringe, die frei drehbar sind und der Zentrierung dienen. Ich dachte, bei Zeiss West wirds immer über die Objektive und nicht über den Revolver wie bei Zeiss Jena oder Leitz zentriert.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Holger,
entschuldige wenn ich ganz prosaisch zurückkomme auf das interessante Posting, das ich erst jetzt sehe. Wie immer: Glückwunsch zu Deinen perfekten Aufnahmen :) :) :) :)
Hier aber ein sachlicher Einwand, den man bitte nicht wieder als Schulmeisterei auffassen sollte, sondern als Information: der Kristall im Zentrum Deines 2. Bildes ist nicht Olivin, sondern ein Pyroxen (genauer Klinopyroxen) Ersterer hat keine Zwillinge, so wie sie Dein Kristall sehr schön zeigt. Auch die Bilder 3 und 4 zeigen Klinopyroxene, bei Nr. 3 sieht man sehr schön die Spaltbarkeit, die dem Olivin fehlt, und Nr. 4 die sehr typische "Sanduhrstruktur", ein Zonarbau mit 4 Sektoren. Siehe auch hier:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77469_24483113.jpg)
(OT: Toll übrigens, was Du da wieder in der Lahnmulde ausgebuddelt hast - das werden wir ja hoffentlich auch bald hier sehen!)
Herzliche Grüße und Glück Auf,
Olaf
Hallo Olaf,
immer wieder gerne, ich lerne doch noch :)
Wenn das Wetter schlechter wird und die in diesem Jahre tolle, lange Feldsaison zu Ende geht, werde ich mal Deine schönen Kurse zur Mineralbestimmung durcharbeiten.
Ja, die anderen Bilder die ich Dir gesendet hatte zeigen unglaublich frische mafische Minerale in einem Vulkanit aus dem Oberdevon, sowas gibt es nach der mir vorliegenden Literatur nicht.
Dazu gibt es hier demnächst auch einen Bericht, oder gar eine Serie zum paläozoischen Vulkanismus, wie gesagt .. wenn das Wetter schlechter wird.
Herzliche Grüsse
Holger
Lieber Holger,
danke für die phantastischen Dünnschliffbilder und den schönen Bezug zu Eurer Exkursion, an der ich nur zu gern teilgenommen hätte.
Herzliche Grüße, Thomas
PS: Was Deine Zeiss-Pol-Objektive angeht: die haben eine serienmäßige Zentriereinrichtung über die beiden verchromten Ringe, die den Linsensatz in zwei Exzenterhülsen bewegen - wenn sie es denn noch tun! Nicht selten sind diese Hülsen nämlich total verharzt und es lässt sich gar nichts mehr drehen. Wenn es so wäre, würde ich in Deinem Falle auch gar keine Reparatur versuchen, denn die Zentrierung über den Revolver ist in aller Regel die bessere Lösung und das 2,5er-Objektiv scheint ohnehin keine Zentrierfassung zu besitzen.
MKB Siebengebirgsexkursion 2011 - Rückblicke und ein Ausblick
Liebe Freunde,
nun sind wieder Schliffe fertig geworden aus dem Material meiner sehr reichhaltigen "geologischen Feldsaison" 2011, manches davon wurde ja auf der MKB Exkursion am 5.11.2011 im Siebengebirge aufgesammelt.
Heute ergänze ich diesen Thread durch drei neue Aufnahmen von Gesteinen aus dem Siebengebirge.
Danach kommt noch ein kleiner Ausblick auf die MKB Exkursion im Frühjahr 2012 zu den paläozoischen Vulkangesteinen des Dillgebietes, sozusagen als Appetitmacher.
(siehe hierzu auch Updates auf der MKB Seite http://www.mikroskopie-bonn.de/termine/index.html)
Wie immer viel Spass beim Anschauen & einen schönen 3. Advent
Holger
Trachyt vom Lohrberg, Siebengebirge (Steinbruch am Nasseplatz). Dieser Trachyt hat kleinere Sanidin-Kristalle als der bekannte
Vetter vom Drachenfels, enthält aber oft schöne Plagioklas-Feldspäte mit Zonarbau, wie im Bild
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79822_26748143.jpg)
Olivin-Nephelin-Basalt vom Steinbruch am Gipfel des Grossen Ölberges, Siebengebirge
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79822_22932049.jpg)
Basalt vom Ufer des kleinen Teichs, an dem die Exkursionsmitglieder am 5.11. Wasserproben genommen haben.
Der Basalt wurde vermutlich nicht weit transportiert und stammt aus dem Bereich N des Steinbruchs Rabenley.
Interessant sind hier die quergetroffenen sphärolithischen Strukturen - vielleicht fällt unseren Mineralogen etwas dazu ein?
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79822_689923.jpg)
Ausblick auf die Frühjahrsexkursion des MKB:
Paläozoische, untermeerisch ausgetretene Kissen-Lava (Pillowlava) aus dem Unterkarbon, S Ballersbach bei Herborn.
Darüber ein Schuttstrom aus Tuff.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79822_28286880.jpg)
Ein Erdmantelxenolith aus dem Unterkarbonischen Vulkanismus in Situ in der Wand eines uralten kleinen Steinbruchs N Oberscheld bei Dillenburg.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79822_18911399.jpg)
Durchgesägter und anpolierter Erdmantelxenolith aus dem Unterkarbonischen Vulkanismus bei Oberscheld.
Der Xenolith steckt in vulkanischem Tuff ("Schalstein"). Die im Gegensatz zu frischen Olivinbomben rote Farbe kommt durch die im Laufe der
Jahrmillionen stattgefundenen Umwandlung des Olivins in andere Minerale. Dabei ist es zu Eisenvererzungen im Xenolith gekommen.
Manche mafischen Minerale des Xenoliths sind in weissen Calcit umgewandelt. Der im Bild dunkle Chromspinell hat sich aber recht frisch erhalten
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79822_37169857.jpg)
Holger,
Wider tolle Bilder. Vielleicht eine Dumme Frage aber sind deine Aufnahmen Durch- oder Auflicht?
Grüße Ronald
PS Ich wusste gar nicht das du auch Schiedsrichter bist ;D ;)
Hallo Ronald
Ich tippe bei den letzten 3 gezeigten Bildern auf Aufflicht .-))
==> (Kleiner Scherz am Rande ...)
Liebe Grüße aus Wien :-))
Gerhard
Hallo Ronald,
die ersten 3 Bilder sind im polarisierten Durchlicht gemacht, die Dicke der Schliffe beträgt nur 30 µm.
Ach ja - die Lupe um meinen Hals - sieht in der Tat wie eine Trillerpfeife aus ;D
Herzliche Grüsse
Holger
Noch 2 Ergänzungsbilder zum Trachyt vom Lohrberg:
Trachyt vom Lohrberg, Siebengebirge, Schliff wie unten. Man erkennt links m.E. einen Sanidin-Zwilling, und rechts (braun) einen Augitkristall (Klinopyroxen).
Olaf, ich hoffe das ist so, wenn nicht bitte melden.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79837_44241563.jpg)
Trachyt vom Lohrberg, Siebengebirge, Schliff wie unten. Noch ein Plagioklas mit schönem Zonarbau.
Dies zeigt, dass der Feldspat-Kristall in Etappen gewachsen ist.
Die viel feinkörnigere Matrix ist hingegen (nach dem Wachsen der Einschlusskristalle) recht schnell auskristallisiert.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79837_1964791.jpg)
Lieber Holger,
die Schliffe sind richtig gut geworden; schön, dass die "Versorgung" wieder funktioniert. ;)
Danke auch für's Zeigen der interessanten Präparate, die wie immer Lust auf mehr machen und den schönen kleinen Aufschluss werden wir ja im kommenden Frühjahr wieder sehen ...
Auch ich bin gespannt, ob uns jemand etwas zu den muschelförmigen Strukturen im Basalt (Bild 3 im Beitrag vom 10.12.) sagen kann.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Holger,
auch wenn ich mich pauenlos wiederhole, so bleibt Wahres doch wahr!!!!:
wieder einmal phantastische Bilder und wunderbar aufbereitet, ganz abgesehen von Deinen bewundernwerten und so erfolgreichen Geländaktivitäten. Da könnten sich manche jungen kartierenden Geologen mal 'ne Scheibe abschneiden.
ZitatOlaf, ich hoffe das ist so, wenn nicht bitte melden
Na gut, Du willst es ja nicht anders, aber Du weißt ja als Mediziner selbst, wie das mit Ferndiagnosen ist ;D ;D ;D... Diesen Kristall halte ich ziemlich eindeutig für einen Biotit. Er zeigt sehr schöne "bird-eyes" wie sie für alle Schichtsilikate typisch sind und sollte im linear polarisierten Licht einen extremen Pleochroismus von hellbeige nach dunkelbraun zeigen, wobei er in E-W Richtung hell sein sollte (vorausgesetzt Dein Polarisator schwingt E-W, was bei älteren Leitz-Mikroskopen nicht der Fall ist).
Herzliche Grüße,
Olaf
Danke, Freunde.
@ Jörg: Ich vermute dass die muschelförmigen Strukturen im Basalt sphäroid kristallisierte Minerale wie Zeolithe, oder Foide (Nephelin z.B.?) darstellen - Olaf ??
@ Olaf: Danke für Dein grosses Lob 8) Der Tipp mit dem Biotit ist super, ich probiere mal den Pleochroismus und werde dann hier berichten
Herzliche Grüsse
Holger
PS: Ich bereite übrigens gerade die Exkursion während unseres diesjährigen Sommerurlaubs auf Mallorca auf, da gibt es später noch hier im Forum Foraminiferen und Radiolarien aus dem Miozän im Dünnschliff zu sehen.
Hallo Holger,
wunderschöne Bilder mit atmospharischem "drum-rum" und schön erklärt.
Zu den Sphärolithen kam mir ein Handstück in den Sinn, das bei mir in der Vitrine für "Größeres" (Ich bin eigentlich Micromunter) ausgestellt ist. Ein altes Stück, das mein Vater in jungen Jahren selbst am Hohentwiel gesammelt hat. Das waren noch die Zeiten, wo es keine Schilder gab, auf denen jegliches Aufsammeln von Steinen mit einer Buße belegt wird! ;)
Läuft seither unter "Natrolith" bei uns und könnte auch stimmen. Ich bin mit meinem Vater im Frühjahr zur Orchideenblüte öfters im Hegau gewandert.
Die Dias sind leider alle ausgebleicht nach nunmehr 60 Jahren. Aber ganz aktuelle Bilder der Hegauvulkanberge habe ich vorgestern gemacht. Auf der A 81 kommt bei Engen eine Raststätte wo man bei Föhn die ganze Alpenkette sieht. Und da sind im Vordergrund der Hohenkrähen und etwas versteckt auch der Hohentwiel zu sehen. Beides Phonolith-Kegel.
Ob der Natrolith auch im Basalt vorkommt kann ich nicht sagen.
Die gelb-orange Färbung ist typisch für den Hohentwiel. Die ausgebrochene Ecke war fast weiß, sie ist über die Jahre verschwunden..
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79883_25408363.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79883_35109954.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79883_30221986.jpg)
Lieber Klaus,
ein schönes Fundstück! Da muss ich doch glatt mal drauf achten, wenn ich wieder unten am See bin. Danke auch für den Hinweis, den Hammer dann verdeckt zu tragen. ;D
Schöne Bilder! Ich mag die Ecke da unten sehr gerne und könnte grad' wieder losfahren ... ;)
Herzliche Grüße
Jörg
p.s. ein Bild gönn' ich mir noch ... Blick auf den Hohenkrähen von Hohentwiel aus gesehen
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/79890_34491160.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Hallo Jörg und Holger,
die Shärolithe sind eindeutig sekundär und haben ehemalige Hohlräume (Blasen etc.) gefüllt. Sie haben nichts mit dem ursprünglichen Magma zu tun, sondern mit Porenwässern, die viel später durchs Gestein zirkulierten. Die ausgeschiedenen Minerale sind meist Zeolithe oder Carbonate (hier eher Carbonate, da alle Zeolithe eine ganz geringe Doppelbrechung zeigen). Die Foide gehören zum Primärmineralbestand und kommen nicht sphärolithisch vor.
Klaus' Stück vom Hohentwiel ist sicher Natrolith - der ist von dort klassisch!
Morgen poste ich ein Bild von sphärolithischen Zeolithen. Falls ich's vergesse, bitte erinnern.
Glück Auf, Olaf
Hier sind die versprochenen Bilder der Spärolithe von Zeolithen und von Carbonat im Vergleich dazu:
1. Blasenfüllung mit zwei verschiedenen Zeolithen. die Licht- und Doppelbrechung der Zeolithe ist sehr niedrig. Das Bild bei gekreuzten Polarisatoren ist ziemlich überbelichtet, damit man die Zeolithe schön sieht.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79997_24286057.jpg)
2. Und nun beides nebeneinander. Zuerst bildete sich in dem Hohlraum eine Tapete von palisaenartigen Zeolithen, der Rest des Hohlraums wurde danach von Calcit ausgefüllt. Die Unterschiede in der Doppelbrechung sind extrem; die Zeolithe sind bei gekreuzten Polarisatoren fast schwarz, der Calcit zeigt Farben höherer Ordnung.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79997_56204273.jpg)
Glück Auf, Olaf
Danke für Deine Ergänzung lieber Olaf, ich bin aber irgenwie immer noch unsicher was dir sphärischen Strukturen im Basalt wirklich sind.
Mikrokristalliner Calcit scheint mir nun aber am wahrscheinlichsten. Ich habe noch stärker vergrösserte Bilder angehängt.
Herzliche Grüsse
Holger
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80395_45507344.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80395_53861808.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80395_60850481.jpg)
Lieber Holger,
diese Interferenzfarbe ist eindeutig Weiß höherer Ordnung, wie man sehr schön an der aufsteigenden Farbfolge an auskeilenden Rändern erkennt. Auch dieser rosafarbene Grundton (der ja bei Dir kein Farbstich sein kann ;D ;D ;D) verrät dies dem Fachmann. Damit handelt es sich eindeutig um ein Mineral mit extremer Doppelbrechung, also in diesem Falle ein Carbonat. Ob Calcit oder Aragonit kann man so nicht entscheiden - letzterer kommt sphärolithisch in diesem Milieu auch sehr gerne vor.
Herzliche Grüße,
Olaf