Liebe Mikroskopiker,
bei der Kontrolle, "ob sie noch da sind", meiner gerade in Euparal eigelegten, fossilen Schmetterlingsschuppen bemerkte ich folgendes:
Mit der Verschiebung der Aperturblende des Kondensors bis an die Grenze zum Dunkelfeld drehte sich die abgebildete Schmetterlingsschuppe.
Es geht also hier in der Darstellung nicht um die Schönheit der Schuppe, sondern um die Frage: WIE KOMMT DAS ?
Das Objektiv habe ich nicht verstellt.
Nur die Kondensorblende in der Y-Achse verschoben.
(http://www.fotos-hochladen.net/mik210109oh49lsv7.jpg)
Wie erklärt sich das "Verdrehen" ?
Zumal in der Stellung -Y sich die gesamte Fläche auch scharf ansehen lässt.
Zeigt doch das Beispiel auch, welchen Einfluss die Beleuchtung auf das hat, was man sieht!
An der schiefen Beleuchtung habe ich gedreht, weil die Brechzahlendifferenz zwischen Euparal und der vermutlich verkieselten Schuppe sehr gering ist.
Gruß aus der Oberlausitz! Peter B.
Lieber Peter,
es tut mir leid, aber ich kann keine Drehung erkennen???
Herzliche Grüße
Detlef
Hello Peter, the Schuppe is not mounted flat!
Rene.
Hallo Peter,
die Bemerkung von Rene kann ich nur bestätigen!
Bei korrekter Beleuchtung sieht man eben nur eine Ebene, bei schiefer Beleuchtung (oder verstelltem Kondensor) tragenwesentlich mehr Randstrahlen zur Bildentstehung bei, so daß Du mehr "Tiefenschärfe" erhältst.
Probier folgendes:
Von unten her eine Ebene nach der anderen scharf stellen und fotografieren. Die erhaltenen Bilder mit einem Stack-Programm zusammenfügen.
Das Ergebnis müsste ähnlich Deinem -Bild sein.
Gruß
Wolfgang
Hallo Mikrofreunde,
ganz kurz, ich muss gleich weg. Ich hoffe, die Symbolik im Chart ist selbsterklärend...
Ich habe das, was Wolfgang und René angesprochen haben, mal visualisiert. Dieser Eindruck der Drehung um die Längsachse kommt
- von der Schräglage und
- von der sich ändernden Projektion, die die verschobene Aperturblende liefert.
Tschüß, Wolfgang
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5424_7608857.jpg)
Hallo,
dass es sich so extrem dreht ist erstaunlich.
Den Effekt der scheifen Beleuchtung verwende ich für die 3D-Darstellung im Mikroskop, siehe Mikrokosmos:
Wolf R, Fischbach K F 1985 Räumliches Sehen im Lichtmikroskop. 1. Ein 3-D-Blick ins Fliegengehirn mit der Polarisationstechnik. 74 257
Wolf R, Fischbach K F 1985 Räumliches Sehen im Lichtmikroskop. 2. Hochauflösende Stereo-Mikrofotografie mit einfachen Mitteln 74 292
Viele Grüße
K. Koch
Danke für die Erklärungen hierzu!
Nur so kann es sein.
Ja die Schuppe lag etwa 45° um ihre Längstachse gedreht im Euparal.
Dieses war zur Zeit der Aufnahme noch recht dünnflüssig und entsprechend auch etwas dicker die Euparal- Schicht.
Zum Treffen in Darmstadt kann ich ja das Präparat mitbringen.
Zu erwarten ist, dass sich die Schuppe noch etwas ausrichtet.
Das Euparal wird hier bei mir scheinbar nie fest. An dem Rand schon, aber mittig nicht.
Ich habe es in einem Fall eines winzigen Kieselstückes zwei Tage auf 60° erhitzt. Trotzdem blieb es in der Mitte noch so flüssig, dass das Steinchen wandert welches nicht zwischen Deckglas und Objektträger festklemmt.
Es war ohnehin schon etwas schwierig die Schuppen ins Euparal zu bekommen.
Es gab zwei Verluste dabei.
Es funktionierte erst dann, nachdem ich einen winzigen Tropfen Euparal auf das Deckglas brachte. Sofort die Schuppen mit der Präpariernadel welche etwas statisch aufgeladen war aufnahm und in diesen Tropfen Euparal "ablegte".
Das Deckglas etwas antrocknen ließ, und erst dann in einem größeren Tropfen Euparal auf dem Objetträger auflegte.
Soweit dazu.
Gruß aus der Oberlausitz! Peter b.