Hallo
Der allgemeinen Begeisterung, mit der Brennnesselpräparate hier gezeigt wurden, konnte ich mich auch nicht
entziehen und so schnitt ich ebenfalls Brennnesselwurzel.
Wuzelquerschnitt, gefärbt mit Etzold Grün, Stitch aus 41 Einzelbildern:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77499_38645.jpg)
das Ganze noch einmal, diesmal gefärbt mit:
Lösung1: Acridinrot,Chrysoidin-Farblösung nach Emig siehe: http://www.mikroskopie-muenchen.de/rudbeckia.html
Lösung2: Astrablau/Acriflavin-Farblösung
In der Lösung1 verbleiben die Schnitte 30 Minuten oder länger (die Urticaschnitte stellte ich in der Farblösung zusätzlich in den Wärmeschrank bei 60C, Dauer 1,5 Stunden). Kräftiges Überfärben ist erwünscht!
dann in die Lösung2 - diese differenziert die Färbung der Lösung1 - Verweildauer ungefähr 2 Minuten.
dann sofort in Isopropanol und Xylol, weiter in Malinol.
Stitch aus 142 Bildern, aufgenommen mit einem 20/0.5 Achromaten:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77499_1584472.jpg)
Da es viele Details enthält, ist es empfehlenswert das Bild runter zu laden, um hineinzoomen zu können:
https://picasaweb.google.com/lh/photo/IUiCzE_liZc789pB9UFkjg?feat=directlink
Von der Lizenz habe ich es sowieso für private und kommerzielle Nutzung frei gegeben!
Die Wurzeln wurden im Oktober geerntet und in AFE fixiert - interessanterweise sind viele der Zellen mit
einer weißen, pulverartigen Substanz voll gestopft. Leider ist diese bei den Malinolpräparaten nicht
mehr sichtbar, obwohl noch vorhanden.
Daher eine Dunkelfeldaufnahme (ein Stitch aus 42 Bildern, 10x Objektiv):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77499_64963375.jpg)
Bei dieser Substanz handelt es sich vermutlich um ein Protein.
Die Wurzel wird als Heildroge geschätzt und gegen Harnblasen- und Prostatabeschwerden verwendet.
Das Internetz ist voll mit Informationen darüber:
z.B.: siehe: http://www.askic.co.jp/gakujyutu/urticae_radix.pdf
mit freundlichen Mikrogrüßen
Leo
Hallo Leo,
diese Kunstwerke musste ich mir "galerisieren" Danke einfach super!
das erste Bild könntest du den Grünen als natürlich gewachsenes Antiatom-Zeichen anbieten.
Dass das Protein(?) im Malinol optisch verschwindet liegt eventuell daran, dasss die Brechungsindizes sehr ähnlich sind. Lösen wird sichs wohl kaum.
Hallo Leo,
Tolle Schnitte. Vor allem im zweiten Bild gefällt mir die Färbung ausserordentlich gut.
Herzliche Grüsse
Eckhard
Lieber Leopold,
vielen Dank für die tollen Schnitte und das gestitchte Panorama ist wirklich jedes einzelne Bit wert! ;D
Die weiße, pulverartige Substanz könnte zunächst mal Stärke sein (Amyloplasten). Die Amyloplasten sind doppelbrechend und zeigen sich im polarisierten Licht sehr schön und eindeutig.
Im Spross habe ich jedoch in sklerenchymatischen Zellen auch eine "Füllung" entdeckt, die ich nicht zuordnen kann:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77534_66511444.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Vergrößerung 400x, Stapel aus 9 Bildern, Wacker W3A. Gemeint sind die gelben Zellinhalte, die nicht doppelbrechend und somit sicher keine Amyloplasten sind - und das noch dazu Zellen mit sklerifizierten Zellwänden.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Leopold
Absolut gelungen, spitze ...
Liebe Gruesse:-))
Gerhard
wieder spitze lieber leo !
ich hatte schon entzugserscheinungen nach deinen top arbeiten :)
herzliche gruesse
holger
via iphone
Danke für die netten Antworten!
@Klaus
Zitatdas erste Bild könntest du den Grünen als natürlich gewachsenes Antiatom-Zeichen anbieten.
Meine Frau hatte ebenfalls einen ähnlichen Gedankengang - bin nun am Überlegen welche Färbung einen schönen gelb/schwarz Kontrast produzieren würde -
vielleicht probiere ich es mit Eisenhämatoxylin & Acriflavin oder Direkttiefschwarz & Auramin ???
@Jörg
ZitatDie weiße, pulverartige Substanz könnte zunächst mal Stärke sein (Amyloplasten). Die Amyloplasten sind doppelbrechend und zeigen sich im polarisierten Licht sehr schön und eindeutig.
Ich habe es unterlassen irgendeinen Substanztest durch zu führen, werde da aber noch etwas ausprobieren - werde mein Lugol aus dem Keller holen und testen.
Direkt auf Eiweiß wird es schwierig werden, da man eventuell Salpetersäure dazu braucht und ich die nicht habe - vielleicht geht die Biuret-Reaktion? http://www.zum.de/Faecher/Bio/SA/stoff11/pdf/nachweis_von_naehrstoffen.pdf
Wie auch immer - die Eiweißtests scheinen alle nicht sehr gut für das Mikroskop zu sein.
Meine Verdacht fiel auf Eiweiß, weil mich die Inhaltsstoffe der Wurzelzellen sehr an die Inhaltsstoffe der Aleuronschicht im Weizenkorn erinnert haben.
herzliche Mikrogrüße
Leo