Kirsch-Apfel (Malus baccata)
Liebe Pflanzenfreunde,
diesen Zierapfel habe ich im Arboretum im Harz. http://www.bad-grund-harz.de/exotenwald.html entdeckt.
Bild 01 Illustration, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_32285794.jpg)
Systematik:
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae
Untertribus: Kernobstgewächse (Pyrinae)
Gattung: Äpfel (Malus)
Art: Kirsch-Apfel
Wissenschaftlicher Name: Malus baccata
Volkstümliche Namen: Apfelbaum, Zierapfel, Holzapfel, Zwergapfelbaum, Beeren-Apfel
Bild 02 Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_48649144.jpg)
Mit diesen kleinen Tafeln sind die Pflanzen im Arboretum im Harz gekennzeichnet.
Der Kirschapfel (Malus baccata), auch als Beere-Apfel bezeichnet, ist eine Laubbaum-Art aus der Gattung der Äpfel (Malus) die 55 Arten umfasst und zur Familie der Rosaceae (Rosengewächse) gehört.
Malus baccata wurde bereits von Carl Linnaeus beschrieben und benannt, aber erst 1803 von Moritz Balthasar Borkhausen in die heute gültige Systematik eingeordnet.
Malus baccata ist in Nord- und Ostchina über Korea bis zur russischen Sachalin-Insel im Pazifik beheimatet.
Der Baum wird etwa 14 m hoch. Die Blätter sind wechselständig angeordnet. Sie sind dunkelgrün, eiförmig und haben einen fein gesägten Rand.
"Malus" heißt der Apfel auf Latein, übersetzt: "das Böse". Im Paradies verführte Eva Adam mit einem Apfel. In der Hand der Kaiser befand sich der goldene Reichsapfel und Wilhelm Tell kennt heute auch noch jeder.
Der Apfel zählt zu unseren wichtigsten Nahrungsmitteln, es gibt auf der Welt etwa 5000 Kultursorten. Äpfel enthalten Pektin, organische Säuren, Gerbstoffe und die Vitamine A, B 1, B 2, B 6, C und E.
Der Kirschapfel eignet sich mit seinen zwei bis drei Zentimetern kleinen Äpfelchen besonders gut zur Bonsaigestaltung. Ein Bonsai erhält seine Form und Größe u. a. durch gezieltes Zurückschneiden. Dabei verändern sich aber die Ausmaße seiner Blüten und Früchte nicht - diese bleiben jeweils in der Originalgröße.
Arbeitsanleitung:
Original Färberezept siehe Seite von Herrn Armin Eisner http://www.aeisner.de/
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
Spross - Querschnitte
Reichert - Jung Schlittenmikrotom Hn 40 - Schnittstärke beträgt 35-40 µm.
Probe lag in AFE – Gemisch
1. Fixiergemisch auswaschen in 70 % Ethanol 5 Minuten
2. Alkoholreihe bis zum 30%igen Ethanol
3. Wasser entmin. 3x wechseln je 1 Minute
4. Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.
5. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
6. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) 12 Sekunden.
7. 2 x auswaschen mit Aqua dest. .
8. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 5 : 1 verwendet.
9. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben
10. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
11. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen
12. Einschluss in Entellan
Die Schnitte wurden mit Klorix gebleicht.
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot. Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb. Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot, Suberin hellrosa.
Fotos erstellt mit Nikon D5000.
Spross ca. 2 Jahre alt, Querschnitt 35 µm
Bild 03 Spross, Übersicht, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_48457865.jpg)
Die Übersichtsaufnahme wurde mit ,,MagniFlash" erstellt
Bild 04 Spross, Vergrößerung, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_40615421.jpg)
Der Sklerenchymring wird mit zunehmendem Dickenwachstum durch die Bildung von Parenchymzellen unterbrochen, wodurch die ,, Inseln" entstehen.
Bild 05 Spross, Vergrößerung mit Beschriftung, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_54619558.jpg)
EP = Epidermis, PE = Periderm, RP = Rindenparenchym, SKL = Sklerenchym, P = Phloem, PMS = Primärer Markstrahl, K = Kambium, XY = Xylem, T = Tracheen
Bild 06 Spross, ein Leitbündel im Rindenparenchym ?, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_24809405.jpg)
Bild 07 Spross ,2 Jahresringe, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_10552675.jpg)
Bild 08 Spross, Mark, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_30006496.jpg)
Bild 09 Spross, Mark, Fluoreszenzaufnahme, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_22306789.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED
Bild 10 Fluoreszenzaufnahme, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_42163149.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED
Bild 11 Fluoreszenzaufnahme, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_50967510.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED
Spross, Längsschnitt 40 µm
Bild 12 Spross, Übersicht, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/78440_60170116.jpg)
Bild 13 Spross, Vergrößerung mit Beschriftung, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_9293164.jpg)
EP = Epidermis, RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchym, P = Phloem
Bild 14 Lentizelle, Fluoreszenzaufnahme, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_45475422.jpg)
Die ,,Korkwarzen" ermöglichen dem Sprossgewebe den Gasaustausch.
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED
Blattstiel, Querschnitt 35 µm
Der Blattstiel ist sehr dünn, im Original ca. 0,5 mm, nicht filzig.
Bild 15 Blattstiel, Übersicht, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_52552998.jpg)
Bild 16 Blattstiel, Vergrößerung mit Beschriftung, Kirsch-Apfel (Malus baccata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/78440_7189284.jpg)
RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchymring, PL = Phloem. XL = Xylem, PXI = Primäres Xylem ( Proto- und Metayxlem), EP = Epidermis, CU = Cuticular
Literatur :
Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
Christoper Brickell: RHS A-Z Encyclopedia of Garden Plants. 3. Auflage. Dorling Kindersley, London 2003, ISBN 0-7513-3738-2.
Für Verbesserungsvorschläge habe ich ein offenes Ohr.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen