Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: rhamvossen in Dezember 10, 2011, 22:38:01 NACHMITTAGS

Titel: Leitz Optilux.
Beitrag von: rhamvossen in Dezember 10, 2011, 22:38:01 NACHMITTAGS
Hallo,

Leitz ist immer noch unter uns, und sogar in schwarz:

http://www.leica-microsystems.com/products/light-microscopes/education/life-science/details/product/leitz-optilux/

Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 10:48:52 VORMITTAG
Hallo,

danke für den Link! Die Seite gibts auch in deutscher Sprache.

http://www.leica-microsystems.com/de/produkte/lichtmikroskope/ausbildung/biomedizinforschung/details/product/leitz-optilux/

Das ist ja hoch interssant! Was ist denn da in die Marketing-Jungs von Leica Kleinsysteme gefahren??? Vorweihnachtliche Senitementalität bei sonst knallharten Global-Player-Marketingmanagern?

Ein irgendwie kurioses Hybdridmikroskop, das neben den aktuellen Leica-Formen Stilelemente verschiedener Leitz-Generationen aufgreift. Die schwarze Lackierug der 60er- und 70er-Jahre Modelle, die Triebknöpfe,der Tisch und das Objektivdesign der weißen Modelle aus den 80ern, dazu die alte "-lux"-Namensgebung.
Haben die etwa in irgendwelchen Wetzlaer Kellergewölben noch große Restbestände der Leitz-Ära gefunden, die nun mit verbaut werden sollen?  ;D
Ich kann mich noch nicht so recht entscheiden, wie ich diesen Zwitter finden soll und ob der weiße Tubuskopf zu dem Rest passt? So erinnert das Ganze ein wenig an die aktuellen Lomo-Baureihen.
Wobei ich sagen muss, dass für mein Empfinden die klar durchdesignten weißen Leitz-Mikroskope neben dem schwarzen Standard die "schönsten" Mikroskope darstellen, die je gebaut wurden. Nicht umsonst hatten sie damals schon von Haus aus einen "Red Dot"  ;)
Aber ich wundere mich wirklich, dass Leica die Kosten einer eigenen Linie zu Ehren des Leitz-Erbes auf sich nimmt. Auch veruwnderlich und schade, dass es das Optilux nur in "Zyklopenausführung" gibt.

Ich muss doch mal Kontakt aufnehmen, wie denn die
Zitatspeziellen Konditionen
aussehen. Was mag man darunter verstehen? Einen besonders günstigen oder besonders exclusiven Preis?

Wenn man sich den Webauftritt von Leica anschaut ( was ich lange nicht getan habe, da er zeitweise wirklich eine Zumutung war und es noch nicht einmal einen Webauftritt in deutscher Sprache gab  ), stellt man fest, dass sich Einiges getan hat. Leica bemüht sich offenbar massiv, hier wieder Boden gut zu  machen, den sie lange Zeit in diesem Bereich gegenüber den wirklich guten Webauftritten von Zeiss, insbesondere aber den informativen Seiten von Olympus und Nikon, verloren hat. Bei Nikon und Olympus gibt es neben einigen firmen- und gerätehistorischen Seite auch technische "Schulungen" über Mikroskopie und die bekannten Fotowettbewerbe.
Aber auch bei Leica findet man mittlerweile einen Mikrofoto-Wettbewerb, in einen downloadbaren "Brand-Bröoschüre"  taucht sogar - man mag es kaum glauben - der Name "Kellner" wieder auf. Also eine deutliche ( und erstaunliche ) Rückbesinnung auf "Tradition". Hat man evtl. gemerkt, dass es leichtfertig war, dieses Pfund, mit dem man hätte wuchern können, einfach zu vernachlässigen?  Der ganze Webauftritt ist deutlich umfangreicher, informativer und strukturierter.


Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Jürgen Ibs in Dezember 11, 2011, 11:08:44 VORMITTAG
Hallo,

die Erinnerung an die überragende Qualität von Leitz/Wetzlar ist in der Welt wohl immer noch vorhanden.
Nicht ohne Grund hat man auch nach einigen Übernahmen an einem deutschen Standort - neben anderen - und mit
dem Namen "Leica" auch ein wenig an Leitz festgehalten, wenn auch die Kleinbildkamera bei der Namensgebung
siegte.
Leider keine echte Tradition, sondern alles nur Marketing, auch wenn viele der derzeitigen Produkte immer noch zur Weltklasse gehören.
Die alte Kundenfreundlichkeit auch gegenüber Kleinkunden von Leitz ist jedenfalls nicht mehr vorhanden. :(

Jürgen
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 11:20:40 VORMITTAG
Hallo Jürgen,

ZitatDie alte Kundenfreundlichkeit auch gegenüber Kleinkunden von Leitz ist jedenfalls nicht mehr vorhanden.

ich weiss nicht, ob man da so pauschal sagen kann. Email-Anfragen ( allerdings an einen "echten Menschen", nicht an irgendeine "info@"-Mailadresse ) wurden bisher immer freundlich beantwortet, auch habe ich schon eine Bedienungsanletiung als PDF kostenlos zugesandt bekommen.
Und Leica wird ja über Außendienstler vertrieben. Ich habe mal ein Angebot über ein Zubehörteil bei dem für mich zuständigen Gebietsmitarbeiter angefordert, das erste Angebot erschien mir recht hoch und wurde dann auf Nachfrage auch etwas "nachgebessert". Allerdings beschränken sie damit auch meine Erfahrungen mit Leica.

Ich weiss natürlich nicht, ob der Leica-Vertreter heute noch mit einem DM500 oder DM750 zu einer Privatvorführung nach Hause käme. Mir wurde jedenfalls von einem Mikroskopiker erzählt, dass er in den Achtzigern als Hobbymikroskopiker noch Besuch von einem Leitz-Vertreter mit einem Biomed im Koffer erhielt und er in den Genuß einer umfangreichen Vorführung im Stile von "Es saugt und bläst der Heinzelmann..." kam.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Fahrenheit in Dezember 11, 2011, 11:47:37 VORMITTAG
Lieber Peter,

ich denke, dass das Optilux-Stativ auf den Markt der einfachen Schulmikroskope zielt und vielleicht eine etwas bessere Objektivausstattung als das aus meiner Sicht ebenfalls dort angesiedelte DM300 bietet. Seltsam: das DM300 findet sich nur auf der englischsprachigen Seite. Auch scheint kein Ausbau geplant zu sein, da ja explizit auf die Anwendung im Hellfeld hingewiesen wird und wohl auch nur ein recht einfacher Kondensor verbaut ist.

Was fehlt, ist ein Hinweis auf die Berechnung: endlich oder unendlich? Die Objektive passen vom Äußeren her ja auf die letzte Endlich-Baureihe. Eventuell liegst Du da mit Deiner Kellerfund-Theorie gar nicht so falsch?

Lieber Werner, vielleicht kannst Du uns hier aufklären?

Lieber Jürgen,

was die Endkundenfreundlichkeit angeht, muss ich Dir klar widersprechen. Der von Peter schon erwähnte Außendienst bedient auch Privatleute mit Kleinaufträgen und die Erfahrung, dass in diesem Segment Angebote noch etwas nachgebessert werden kann ich auch nur bestätigen (ich habe für Dein "altes" DME die Augenmuscheln nachbestellt und nach telefonischer Rückfrage hat Leica die Versandtpauschale erlassen).
Wenn man an die richtigen Türen klopft, bekommt man auch noch schnell und unbürokratisch Unterlagen zu den alten Jung Mikrotomen und auch Informationen und Anleitungen zu meinem alten Leitz HM - inklusive einer kleinen Urkunde mit dem Produktionsdatum des Gerätes - habe ich auf Nachfrage gerne zugesandt bekommen. Auch was die Einräumung von Nutzungsrechten an Bildmaterial aus den Leitz-Druckschriften für die Webseite des MKB angeht, habe ich nur beste Erfahrungen gemacht.
Somit kann ich über den Kundenservice von Leica wirklich nichts negatives sagen - auch wenn ich den Service der alten Leitz nicht kenne.

Allen herzliche Grüße
Jörg  
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 11:57:15 VORMITTAG
Lieber Jörg,

Dass das Optilux als  Kurs- oder Schülermikroskop konzipiert ist, glaube ich eiegntlich auch nicht. Ausgerchnet ein Sondermodell "zu Ehren von Leitz" für den "schnödesten" denkbaren Einsatzbereich? Zudem betonen die Händler ja immer, wie wichtig ein "stylisches" moderndes Design gerade für Schüler-/Kurmsikroskope ist. Da wäre es doch kurios, für diesen Zweck asugerechnet ein Mikroskop im "Retro-Design" anzbieten.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Fahrenheit in Dezember 11, 2011, 12:05:37 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

da sach' ich mal, die Amis sind so - Marketing-Kauderwelch.  ;D
Die deutschsprachige Seite erscheint mir zumindest als mehr oder weniger wortgetreue Übersetzung der englischen Seite ... Und ich hoffe zumindest nicht, dass man sich jetzt an diesen Stil gewöhnen muss :D

Herzliche GRüße
Jörg
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Jürgen Ibs in Dezember 11, 2011, 12:08:32 NACHMITTAGS
Hallo Peter und Jörg,

na ja, es gibt schon kleinkundenfreundliche Züge bei Leica, häufig günstige Angebote usw. , die auch
ungefragt bei bestehender Bestellung berechnet werden. Das ist schon sehr gut.
Was mich stört, ist die Versandkostenpauaschale, die sich gegen Kleinkunden richtet, und die Web-Site.
Sie zeigt eben nicht die Details der Mikroskope, so auch bei dem Optilux nicht. Ob die Produkte ausbaufähig
sind, muss meist erfragt werden. Ausnahmen bestätigen hier die Regel.
Auch stört mich die Mindestabgabenmenge, unterschreitet man die, muss man einen Extraobulus entrichten.
Kaufmännisch sicher gerechtfertigt, aber mich stört das.
Die Web-Site, so informativ sie sein mag, war lange Zeit nicht in deutscher Sprache, was nicht
so schlimm ist, weil ja alle Interessierten soweit des Englischen mächtig sind, aber es zeigt doch,
dass das Marketing nicht gerade auf den dt. Kleinkunden schielte. Gut, das hat sich geändert.
Aber die Informationen über das Zubehör für die Mikroskope lassen sich nicht mit Zeiss messen.

Das alles ändert nichts über mein positives Urteil über die Mikroskope (auch wenn sie gilben  ;)).

Jürgen
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 12:14:55 NACHMITTAGS
Hallo,

etwas mehr Infos gibt es, wenn man auf den "Download"-Reiter klickt. Dann erfährt man schon einmal, dass es eine 160mm-Optik ist.

Der Satz  
Zitatum Mikrostrukturen zu studieren, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind
paßt natürlich eher zu "Sieben", "Müller" oder "Brrrrr", den würde ich auf der Website eine renommierten Mikroskopherstellers eigentlich so nicht erwarten  ;)

Sicher kann man die Website noch lange nicht mit der der drei anderen "Großen" vergleichen, aber man merkt doch, das Leica zumindest auf dem Weg dahin ist ( und hoffentlich nicht stehen bleibt ). Der jahrelang nicht vorhandene Webauftritt in deutscher Sprache hat mich auch etwas "verärgert", aber da hat man ja auch Abhilfe geschaffen.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Fahrenheit in Dezember 11, 2011, 12:23:31 NACHMITTAGS
Lieber Jürgen,

ja, der Gilb ist wirklich ärgerlich und passt nicht zu einer Premiummarke. Ich rauche gerne mal eine Pfeiffe aber natürlich nicht in meinem Arbeitsraum. Trotzdem ernte ich bisweilen seltsame Blicke, wenn ich die Hülle von meinem DME nehme.  ;D

Lieber Peter,

jaa - das meinte ich mit Marketing-Kauderwelsch. Das hat Leica sicher nicht nötig und auch nicht verdient aber ich schätze, dass die Webseite entweder von englischen Muttersprachlern gemacht wird oder das Design gleich in die Ukraine (ist wohl zur Zeit am billigsten ...) outgesourced wurde.  :D

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 11, 2011, 15:16:09 NACHMITTAGS
Liebe Leitz-Freunde,

je länger ich über dieses Mikrokop nachdenke, umso - tja, wie soll man's sagen - irritierter? enttäuschter? angefressener? bin ich!

Von Retrodesign kann bei diesem Skischuh mit Monokulartubus ja wohl kaum eine Rede sein; das ist ein schwarz lackiertes CME-Derivat, basta! Dass das Mikroskop als "LEITZ" auf den Markt gebracht wird, ist doch nächstliegend dem Umstand geschuldet, dass "LEITZ" bereits auf den Objektiven stand (und das schon sein 20 Jahren?), und um Verwirrungen bei dem Kunden vorzubeugen, steht dann eben auch "LEITZ" auf dem Stativ. Ich dachte bislang, dass die gesamten 160 mm-Bestände von LEITZ an einen Händler in NRW verkauft wurden, offenbar gibt es aber wohl doch noch Restbetände an Objektiven. Dass aktuell Objektive mit dem Design der letzten 160er Reihe nachprodiziert worden sind, halte ich für vergleichsweise unwahrscheinlich, zumal es ja noch rezente 160 mm-Optik in Mattschwarz von Leica gibt.

Was mich sehr stört, ist der Umstand, dass hier ausgerechnet mit einem Schülermikroskop der Firmenhistorie gehuldigt werden soll, und das geschieht auf eine so verfehlte Weise, dass zumindest ich es nicht schaffe, mir die Sache noch schön zu reden: Was für ein Auto hat Ferrari gebaut, umd dem Firmengründer Enzo Ferrari zu huldigen? Einen Kleinwagen? Natürlich nicht - die haben es krachen lassen! Leica hatte, als unter dem Label "LEICA" die Firmen LEITZ, WILD, REICHERT, CAMBRIDGE INSTRUMENTS und BAUSCH & LOMB (und SPENCER?) zusammengeführt wurden, die LEITZ-Mikroskope stolz am Tubusträger mit "LEITZ" bzw. "ERNST LEITZ WETZLAR" beschriftet - eine Geste des Stolzes, die diese "echten" LEITZ-Mikroskope adeln sollte! Und jetzt kommt dieses Spielzeugmikroskop daher! Ich halte das für ein Marketing-Eigentor.

Hätte LEICA den Mumm gehabt, noch eine allerletzte Version des letzten Laborlux, HM Lux oder Biomed, meinetwegen in schwarz, als "Final Edition 160" herauszubringen - ich wäre vielleicht schwach geworden. Aber das Ding hier geht gar nicht!

Herzliche Grüße,
Florian

P.S.: Schwarz kann wenigstens nicht vergilben, aber wahrscheinlich wird es mit der Zeit grau...  ;)
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: wilfried48 in Dezember 11, 2011, 15:41:55 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in Dezember 11, 2011, 15:16:09 NACHMITTAGS
Von Retrodesign kann bei diesem Skischuh mit Monokulartubus ja wohl kaum eine Rede sein..


;D ;D ;D

Wilfried
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 16:54:42 NACHMITTAGS
Lieber Florian,

na ja, die Sache mit den "Huldigungsmikroskopen" geht ja öfter daneben  ;)
Man bedenke nur das grauenvoll mattgüldene "Jubiläums-Will".....

Und "Skischuhe" kann Zeiss auch  ;)( o.k., o.k., bin ja schon ruhig! )

Eigentlich war sie Sache mit den im Keller gefundenen 160mm-Objektiven eher ein Scherz. Glaubst Du das wirklich? Obwohl es mich - wie gesagt - auch schon wundert, dass Leica all diese 80er-Jahre-Komponenten als eigene Linie neu produziert. Wobei das sicher auch nicht Leica macht, sondern die 160 mm-Optik von einem OEM-Fertiger aus Asien bezieht und mit dieser geriffelten Metallhülle versehen läßt - vermute ich.
So recht verstehen kann ich das Ganze aber auch nicht!
Aber wer kennt schon den amerikanischen Markt so genau? Vielleicht kann man dort ( auch im Bereich Kursmikroskope ) mit "deutschem" Markendesign und dem Namen "Leitz" punkten und das Mikroskop wird dort der Renner? Warum kaufen die Thailänder Zeiss Jena-Einschlaglupen für fast 2000 EUR, für die man hier auf dem Trödel vielleicht 2 bis maximal 5 EUR hinlegen würde  ???

Schade, dass wir keinen "Leicaner" in unserem Forum haben. Mich würde wirklich einmal interssieren, was genau dahinter steckt. Man sollte das Untenehmen vielleicht einfach einmal anschreiben.

Im Übrigen fand ich es auch sehr kurios, dass mit einem Einfachst-Mikroskop der großen Leitz-Historie gehuldigt werden soll.

@ortholux: Was machst Du denn jetzt? Du sammelst ja alles, was schwarz ist und wo "Leitz" drauf steht, aber keine "neueren" Mikroskope... ;) Das gibt doch jetzt Gewissenskonflikte!  ;D  ;D  ;D

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: treinisch in Dezember 11, 2011, 19:54:12 NACHMITTAGS
Hallo,

ist das nicht die ganz klassische Strategie, verschiedene Preissegmente durch
verschiedene Marken abzubilden? So wie bei Swatch? Swatch für die normalen
Menschen und Omega oder Glashütte Original für die gutbetuchten?

Leitz klingt doch auch für unbedarfte Menschen ziemlich ähnlich wie Leica und
man kann vom Image der Leica-Marke profitieren, ohne sie zu beschädigen.

Dass das Jubiläums-Argument so wie von Florian geschildert in die Hose geht,
halte ich persönlich für sehr unwahrscheinlich. Dazu sind Mikroskope einfach
zu wenig Konsumgut, denke ich. Und die Frage wie man ein – cum grano salis –
Billigmikroskop in die Klassenräume bekommt, ohne Generationen von Schülern
darauf zu drillen, dass Leica ein Hersteller von preiswerten Lehrmittelmikroskopen
ist, ist doch sicher ein Problem, dass nicht nur bei Leica unter den Nägeln brennt.
Denn Profit ist auch in diesem Segment sicherlich möglich.

Viele liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 20:02:20 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

So siehst Du das!? Du meinst, "new"-Leitz soll quasi die "Billgmarke" von Leica sein!? Wie Seat und Skoda als Ableger VW? Damit man das (billige) Kursmikroskop nicht direkt mit "Leica" assoziiert? Das halte ich aber für ziemlich abwegig....
Und es widerspräche doch grundlegenden Doagmata der Werbung, die doch stets bemüht ist, schon Kindern so früh wie möglich eine Marke einzu"branden"! Was wäre dazu geeigneter, also sie schon in der Schule damit in Berührung zu bringen?
Nicht ohne Hintersinn haben alle möglichen Firmen wie z.B. Bosch etc. schon den Originalen weitstgehend identische Spielzeug-Elektrowerkzeuge auf den Markt gebracht.
Letztlich werden wir wohl leider nie erfahren, was sich die Marketingstrategen in Wetzlar ( oder wo in der Welt auch immer die jetzt sitzen ) genau dabei gedacht haben.

Herzliche Grüße
Peter

PS: Unter den Suchworten Leica Optilux steht dieser gestern Abend eröffnete Thread schon auf Platz 8 der Google-Trrefferliste. Immer wieder rstaunlich, wie schnell Einträge in diesem Forum ein hohes Google-Ranking erreichen.
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: beamish in Dezember 11, 2011, 20:42:08 NACHMITTAGS
Hallo Peter und Timm,

ich sehe das auch so wie Timm. Leitz ist halt ein unvergessener Markenname, der auch gut zur 160ger Endlichoptik paßt, Und Leica soll fürs Edle stehen bleiben. Warum sollte man Schülermikroskope, die offenbar gar nicht zum Ausbau vorgesehen sind mit aufwändiger Unendlichoptik ausstatten und den Teuer-Markennamen Leica ins Billigsegment herunterziehen? (Noch wissen wir gar nicht, was das Stativchen kostet). Als Ziel der Endverbraucher sehe ich auch vor allem Schulen, die ihre Lehrsäle mit gediegener Optik (Leitz halt...) ausstatten wollen. Wenn man sich die Broschüre und Gebrauchsanleitung zum "Optilux" durchliest, sieht man ja sofort, daß mit dem gelieferten Gerät auch Ende der Fahnenstange ist. Da gibt es keinerlei Optionen der Aufrüstung! Ist wohl auch nicht erwünscht. Das Optilux ist keine Tüte Nachos, wo man sich dann noch aus einem Sortiment von Dips bedienen kann...  :D Das Optilux muß man so nehmen, wie es ist.
Und laßt es mich abschließend sagen: ich finde es grottenhäßlich...

Grüße

Martin
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 11, 2011, 21:23:46 NACHMITTAGS
Lieber Martin,

wahrscheinlich haben Timm und Du ja recht, und die Marketingexperten bei Leica denken wirklich so. Vielleicht schämt man sich dort sogar inzwischen, Mikroskope wie das DM100 oder die amerikanischen Billigmikroskope der 90er Jahre mit dem Label "Leica" beklebt zu haben. Aber LEITZ gehört nunmal zum Tafelsilber der Marke Leica (urspr. "Leitz Camera"), und damit würde ich nicht gedankenlos herumspielen.

Gelegentlich werde ich dienstl. um Rat gefragt, wenn es um die Neuanschaffung von Mikroskopen geht - nicht nur in meiner unmittelbaren Umgebung sondern auch im Ausland. Wir haben etliche Leica-Mikroskope im Institut, ich habe auch eins zu Hause, diese sind formschön, ergonomisch, zuverlässig und liefern (vor allem nachdem die unsäglichen C Plan-Objektive von mir weitgehend ersetzt wurden) ein sehr gutes Bild. Allerdings sind diese Mikroskope (DMLB, DMLS, DMEP) inzwischen nicht mehr im Liferprogramm, die aktuellen Mikroskope kenne ich nicht persönlich sondern nur aus dem Web. Wenn mir dann aber ein Kollege z.B. aus Namibia schreibt, dass er sich schon mal schlau gemacht habe und dass Leica-Mikroskope ja mechansch miserabel seien, muss man wohl hellhörig werden! Hier im Forum konnte man ja schon ähnliches lesen. Haben jetzt alle Leica-Mikroskope eine anfällige Mechanik? Oder keines? Wenn man bedenkt, was inzwischen alles unter dem Namen "Leica" verkauft wird, wird man schon befürchten müssen, dass untschiedliche Qialitätsanforderungen an die verschiedenen Stative gestellt werden; und dann sollte man doch froh und dankbar sein, wenn man zumindest bei LEITZ das bekäme, was man bei diesem Namen erwarten darf, und nicht umgekehrt! Das Galen III von Bausch & Lomb spielte sicherlich in einer anderen Klasse als das LEITZ Laborlux S, und früher konntem man als Kunde noch darauf kommen, was man sich für ein Mikroskop aus dem Katalog ausgesucht hat, heute kauft man die Katze im Sack. "LEITZ" würde ich mir als Gütesiegel der hohen Qualität wünschen und nicht als das Gegenteil. LEITZ war übrigens immer bemüht, in jeder Klasse, auch bei den ganz einfachen Mikroskopen, eine Qualität anzubieten, die dem Firmennamen angemessen war. Als Fan der Marke würde ich mich am liebsten schützend vor dieses Label stellen - allein, wie soll das gehen?

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 21:26:37 NACHMITTAGS
Hallo,

jetzt ist mir auch die Idee gekommen, wieso der Tubuskopf weiß ist: Damit er - quasi als Markenzeichen für Leica  ;) - langfristig den gemütlichen Gelbbraunton annehmen kann ( bei dem es sich vermutlich auch nicht um einenn Bug, sondern ein Feature handelt - einfach einen Indikator für das verbleibende "Restleben" ).

Ja, je mehr ich es mir ansehe, desto weniger kann ich mich damit anfreunden. Zumal es mich wirklich an die Lomos erinnert ( die ich aber noch gelungener finde ):  

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79937_1967878.jpg)

Sollten Ihr Recht haben mit Eurer Vermutung, könnte einem der gute alte Ernst noch nachträglich leid tun.
Früher hatte Leica aber wenig Hemmungen, seinen Markennamen auf alles zu pappen, was irgendwie aus den zugekauften Unternehmen kam, wie auch nebem dem von Florian schon erwähnten Galen das ATC 2000. Zeitweise sah das Portfolio des Labels "Leica" aus wie ein wilder optischer Gemischtwarenladen.

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 11, 2011, 21:31:30 NACHMITTAGS
By the way,

weiß irgend jemand, ob in Wetzlar überhaupt noch produziert wird, oder ob hier nur ein riesiges Lager existiert?

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79938_13574144.jpg)

Gibt es noch eine Produktion in Wien im ehemaligen Reichert-Werk?

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 21:34:16 NACHMITTAGS
Hallo!

Zitatweiß irgend jemand, ob in Wetzlar überhaupt noch produziert wird

Nein, das Kerngeschäft sind inzwischen Lizenzen für Handyfunkmasten  ;D  ;D  ;D

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Detlef Kramer in Dezember 11, 2011, 21:34:48 NACHMITTAGS
Hallo,

ich versuche die Seite mal von einer anderen Seite zu beleuchten.

Ich habe mich, Rentner, der ich bin, bereit gefunden den Mikroskope-Park einer Gesamtschule mit Oberstufe in unserer Nachbar-Gemeinde zu warten. Es war dringend nötig! Aber das ist nicht das Thema. Die Mikroskope, die da stehen reichen von Hufeisen-M. von Hertel und Reuss bis zu monokularen Mikroskopen von H. + R. und Lomo. Was glaubt Ihr, was der Name Leitz hier noch für eine Bedeutung hat? Ein solches Mikroskop ist der Traum der Lehrer!

Ich muss hinzufügen, dass ein warmer Regen unserem Landkreis dem Bestand noch binokulare Mikroskope von LeyboldDidaktik beigesteuert hat. Ist natürlich auch nur China-Ware, aber immerhin.

Man muss noch wissen, dass die Lehrer, so sie einmal Geld für die Anschaffung von Mikroskopen haben sollten, von der Uni - na, was denn kennen: Zeiss und Leitz.

Zeiss hat diesen Markt aufgegeben, Leitz/Leica nie. Auch wenn die Produkte, die ihn bedienen sollen nicht immer erste Sahne waren und sind. Immerhin, sie bemühen sich.

Zum Schluss meine ganz persönliche Sicht: mir gefällt das Design!

Das vom Oldie,

herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Werner Jülich in Dezember 11, 2011, 21:43:39 NACHMITTAGS
Sehen wir es doch mal so.
In vielen Schulen stehen immer noch funktionstüchtige SM- und HM Luxe herum, ich schätze noch ein paar Tausend Stück alleine in Deutschland. Die Dinger haben ein paar Jahrzehnte die Leitzfahne hochgehalten, doch jetzt ist es vorbei, Reparaturen werden schwieriger, teurer, das Ende naht.
Da trifft es sich gut, dass die Schulmittelhändler in Ihren aktuellen Katalogen ein neues Mikroskop mit einem berühmten Namen anbieten können. Ausbaufähigkeit ist hier wirklich unwichtig, Qualität leider zunehmend auch, die kann man sich, wie ja auch oft hier im Forum, bei Bedarf schönreden.
Warten wir mal ab, ich finde, dass Optilux paßt bestens in die Zeit.

Werner Jülich



Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 21:46:05 NACHMITTAGS
Lieber Detlef,

traurig finde ich immer nur, dass Lehrer ihren Bedarf nahezu ausschließlich bei den typischen Lehrmitelhandlungen wie Leybold, Phywe, Windaus und Co. mit Chinaware decken, die sie in gleicher (niedriger) Qualität vermutlich bei Ebay noch deutlich billiger bekämen ( was aber aufgrund der behördlichen Bürokratie ein völlig unmöglicher Beschaffungsweg wäre ). Ich denke, nur die allerwenigsten Sammlungsleiter wenden sich direkt an einen Hersteller oder einen Fachhändler ( Herr Jülich mag vielleicht einige wenige rühmliche Ausnahmen mit gutem Finanzpolster aufgrund spendabler Elternvereine kennen )
Offenbar hat aber auch Leica in Schulen derzeit keine "Schnitte" mehr. Und wenn ich mal mit Lehrern ins Gespräch komme und erzähle, dass ich über das Forum eine Bonner Schule mit einem kompletten Klassensatz Olympus CX 31 kenne, schauen Sie mich an als erzähle ich Geschichten aus einer anderen Welt.
An einem mir bekannten Gymnasium mit ca. 6 gerade frisch gekauften (BMS)-Chinamikroskopen zeigen schon die ersten nach wenigen Wochen die typischen Symptome, z.B. eine verbogene Objektklammer.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Werner Jülich in Dezember 11, 2011, 21:55:19 NACHMITTAGS
Herr Jülich hat die CX31 geliefert, er kennt die Schule recht gut und weiß genau, dass nicht nur die finanzielle Ausstattung, sondern auch eine Portion Hartnäckigkeit seitens der Lehrer Voraussetzung für eine gute Ausstattung ist.

Werner Jülich
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 22:01:43 NACHMITTAGS
Zitat von: Werner Jülich in Dezember 11, 2011, 21:55:19 NACHMITTAGS
Herr Jülich hat die CX31 geliefert, er kennt die Schule recht gut und weiß genau, dass nicht nur die finanzielle Ausstattung, sondern auch eine Portion Hartnäckigkeit seitens der Lehrer Voraussetzung für eine gute Ausstattung ist.

Werner Jülich


Ich weiß  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 12, 2011, 14:12:29 NACHMITTAGS
Hallo Leitz-Freunde,

aus gesicherter Quelle konnte ich in Erfahrung bringen, dass das Optilux etwas mehr als 1000 € kosten soll. Zur Spezifikation der Objektive geht aus der Broschüre ja nichts Wegweisendes hervor. Das Mikroskop gibt es offenbar nur monokular und kein weiteres Zubehör.

Da mag sich jeder selbst sein Urteil bilden...

Herzliche Grüße,
Florian

Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Nils86 in Dezember 12, 2011, 15:26:23 NACHMITTAGS
Hallo,

da muss ich doch mal die Fahne der Lehrer hochhalten. Aus den Spendengeldern, die ich z. B. bei unseren Banken für das Wahlfach Biotechnik eingesammelt hatte, habe ich per Ebay einige alte Leitz SM Mikroskope jeweils um die 70 Euro ersteigert und diese für 20 bis 30 Euro mehr gemeinsam mit den Schülern auf LED Beleuchtung umgelötet. Die funktionieren recht gut, bis auf dass bei manchen Mikroskopen die 63er Objektive für die Schüler ungeeignet sind. Zudem hat man durch den Kauf unterschiedlich zusammengewürfelter Geräte natürlich auch eine unterschiedliche Optische Ausstattung für jeden Schüler, deren Einsatz und Bilder dann wieder individuell erklärt werden müssen.

Selbst erfahrene Biologie-Didaktik-Professoren halten die optische Qualität der alten Leitz SM Geräte für besser, als manche neuen Binokular Mikroskope von Olympus, die nun in den Unis als Nachfolger verwendet werden.

Die Objektive am Optilux sehen den EF und NPL-Fluotar-Objektiven auf dem Bild zumindest recht ähnlich.

Einen Preis von 1000 Euro pro Stück kann Leica aber für eine Schule komplett vergessen, da ist alles schon recht teuer, was pro Stück über 200 Euro kostet. Dies gilt natürlich nicht für eine Computerausstattung, deren Preis bei viel geringerer Lebensdauer deutlich darüber liegt.

Schöne Grüße

Nils

Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 12, 2011, 15:35:24 NACHMITTAGS
Lieber Nils,

die 160 mm-Achromate von Leitz sahen nun auch nicht anders aus. Ich kann kaum glauben, dass Leica für dieses Kursmikroskop bessere Objektive verwendet.

Genau das, was Du sagst, ging mir auch durch den Kopf: Wer soll das Optilux kaufen?

Schulen? - Zu teuer!
Unis? - Da darf es doch hoffentlich auch heute noch etwas Üppigeres (binokular, Kreuztisch) sein!
Hobbyisten? - Die interessieren sich für Ausbaufähigkeit!
Als Labormikroskop für Praxen oder Institute? - Vergiss es!

Also, an wen hat Leica gedacht, als sie dieses Mikroskop zu diesem Preis konzipiert haben?

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 12, 2011, 15:48:54 NACHMITTAGS
Hallo,

man stelle sich nur einmal vor, all die (größtenteils neuwertigen )Standards- und Junioren, die in den letzten Jahren bei der Bundeswehr an Verwerter zum Schnäppchenpreis ab Stapel verkauft wurden, all die Zeiss und Leitz, die im Rahmen der von Studiengebühren neu ausgestatteten Kurssäle wo auch immer abgeblieben sind, hätte man ganz pragmatisch Schulen zur Verfügung gestellt. O.k., der Ebay-Markt wäre für uns kleiner. Aber so eine Lösung ist natürlich vieeeeel zu einfach und naheliegend und in einem Land mit ausgeprägtem Förderalismus und starren bürokratischen Wegen undenkbar, zudem auch wirtschaftsschädlich. Aber Charme hätte es.

Das alles, und noch viel mehr, würd' ich machen, wenn ich König von Deutschland wär!

Augenzwinkernde Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Werner Jülich in Dezember 12, 2011, 16:05:22 NACHMITTAGS
Lieber Peter V.
was Sie da fordern ist schon lange Realität, also der Normalfall, man merkt, dass Sie schon ein paar Wochen aus der Schule sind.
Irgendwann werden die Kursmikroskope erneuert und die alten Leitz, Olympus und Zeiss werden den Schulen angeboten.
Da dieser Austausch nicht völlig grundlos ist, muß man dann versuchen, aus den vorhandenen Altgeräten hinreichend viele Schulgeräte zu machen, gehen Sie mal von einer Erfolgsquote von 40-50% aus.
Diese Arbeit muß gemacht und gezahlt werden. Hier reagieren die Schulen unterschiedlich, je nach Erfahrungen mit früheren Schenkungen (pardon Entsorgungen ) auch schon mal vorsichtig, wer kann es ihnen verdenken.
Unterm Strich würde ich vermuten, dass die überwiegende Zahl der gebrauchstüchtigen Kursmikroskope in den Schulen landet, Sie rennen also offene Türen ein.

Werner Jülich
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: rhamvossen in Dezember 12, 2011, 17:53:29 NACHMITTAGS
Hallo Florian,

Zitatdass das Optilux etwas mehr als 1000 € kosten soll

Die Preise für Skischuhe sind offenbar in letzter Zeit gestiegen  ;D. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 12, 2011, 18:01:04 NACHMITTAGS
Lieber Herr Jülich,

wie mich das freut! So soll es ja auch sein!

Das Kursmikroskop, mit dem ich als Student in der Vorklinik den Histolgie-Kurs zu bestreiten hatte (ein eigentlich tadelloses Leitz Laborlux 11, leider monokular und mit Plantisch, dafür mit einem Kondensor mit einschwenkbarer Phasenlinse für das 40x-Objektiv, die beim 10er als Dunkelfeldblende wirkte) habe ich bei Ebay wieder gefunden! Anhand des markanten Hanuta-Aufklebers (ich war's nicht!) war es ziemlich eindeutig zu identifizieren. Später erfuhr ich, was aus dem kompletten Kurssatz geworden ist - an eine Schule ist wohl keines der Mikroskope gegangen! >:(

Beste Grüße,
Florian Stellmacher
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Detlef Kramer in Dezember 12, 2011, 18:47:32 NACHMITTAGS
Lieber Florian,

das klappt wohl wirklich nicht immer, aber doch gelegentlich. Wir haben fast alle unserer grauen Leitz SM-Lux, tolle Geräte, köhlerbar, aber leider mit Monotubus und ohne Objektführer, an Schulen abgegeben, als wir die Axiostars bekommen hatten. Das mag eine positive Ausnahme sein. Wir haben auch schon ein Orthoplan aus der Gitterbox gerettet ...

Herzliche grüße
Detlef

Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Werner Jülich in Dezember 12, 2011, 19:46:43 NACHMITTAGS
Die Verantwortlichen für die Anschaffung der Kursmikroskope, egal ob in Schule oder Uni, sind natürlich daran interessiert, möglichst homogenes Material einzusetzen, da kann es dann schon mal vernünftig sein, ein an und für sich gut erhaltenes Labormikroskop abzulehnen, aus Sicht mancher Aktiven hier ein Frevel. Oder man hat Einbauschränke, die nur Mikroskope bis zu einer Maximalhöhe eines Hund Medicus erlauben, dann braucht man nicht über größere Kaliber nachdenken, denn die Mikrokope müssen ja auch untergebracht werden.

Werner Jülich
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Haus@Hund in Dezember 12, 2011, 22:54:06 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in Dezember 11, 2011, 21:31:30 NACHMITTAGS
By the way,

weiß irgend jemand, ob in Wetzlar überhaupt noch produziert wird, oder ob hier nur ein riesiges Lager existiert?

[schnippschnapp]

Herzliche Grüße,
Florian

Hier muss jetzt mal ein Einheimischer ran - immerhin fahre ich an diesem markanten Gebäude mindestens 2x pro Werktag vorbei. Ja, hier wird noch produziert: Hinter den meisten der Fassadenfenster an der Ernst-Leitz-Str. (nach rechts) und am Karl-Kellner-Ring (nach links) sind Parks von Optikmaschinen mit Abzügen usw. zu sehen. Ebenso befindet sich in Wetzlar noch das Glaslabor mit teilweise seltenen optischen Gläsern.

Noch ein Wort zum Markennamen "Leitz". Er war in Wetzlar nie tot und fand/findet sich (immer noch) - auf Koordinatenmessmaschinen. Was früher Leitz Messtechnik GmbH war, heisst heute Hexagon Metrology und war mir ganz nebenbei berufliche Heimat in meinen ersten beiden Jahren außerhalb der Uni. Es gab nur ein paar Jahre der Unterbrechung der Namensgebung, als der damalige Inhaber, Brown & Sharpe, das Logo durch ein Gebilde ersetzt hatte, das aus etlichen Nullen bestand. Die Kommentare innerhalb der Belegschaft damals waren nicht schwer zu erraten... Der "rote Leitz-Vogel" (so sagt man hier  ;D) ist allerdings als Logo nicht ganz billig, muss der Lizenznehmer doch einen erklecklichen Teil seines Umsatzes an den neuen Eigentümer von Leica zahlen. Das ging sogar mal so weit, dass ein Nachfahr der Leitz-Familie sein eigenes Unternehmen im Bereich der optischen Technologien nicht nach sich selbst nennen durfte...

Gruß (von daheim),

Jörg (Haus@Hund)
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 13, 2011, 00:25:21 VORMITTAG
Lieber Jörg,

vielen Dank! Weißt Du vielleicht auch, welche Baureihen bzw. Bauteile in Wetzlar hergestellt werden?

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 13, 2011, 10:24:43 VORMITTAG
Lieber Herr Jülich,

wo wir hier das Thema "Schulmikroskope" streifen, bei denen ich eben in letzter Zeit vermehrt an BMS, Windaus, Motic. Bresser und sonstige denke, meist die jeweils fast billigsten Modelle dieser "Vertreiber":
Ich kenne es ja aus meiner eigenen "Geschichte". Im Biounterricht gab es die guten grauen SM-Luxe, monokular mit der kritischen Kondensor-Fahrradlampenleuchteneinheit ( die gar nicht so schlecht war, das Bild war hell und nicht gelbstichig, wenn es nicht die Rückschau 33 Jahre später verklärt.)
An der Uni - das gleiche Gerät, nur binokular mit Kreuztisch. Damit war schon mal klar: Mikroskop? Leitz!  Dann traf ich später beruflich auf Olympus, Sie wissen, im Ruhrgebiet ist Olympus traditionell stark vertreten. Für mich war also rein "gefühlsmäßig" immer klar, dass Leitz und Olympus "gute" Mikroskope sind. Mit z.B. Nikon hatte ich nie Erfahrung und so wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, mich bei einem möglicherweise anstehenden Mikroskopkauf, sei es privat oder beruflich, mit Nikon zu beschäftigen. Mag für das Unternehmen gleichgültig sein, wenn ich nur ein kleines Mikroskop für den Heimbedarf kaufe, nicht aber, wenn ich Leiter eines Forschungslabors bin. Und diese meine Erfahrung ist ja bekanntes Marketingsiwssen, eben "Prägung". Ich staune, wie oft solche Prägungen z.B. im Elternhaus ( zwar weniger, aber immer noch! ) auch die Wahl beim Autokauf bneeinflussen.  Insofern kann es also nicht verkehrt sein, einen Markennamen so früh wie möglich zu verankern.
Nun kennen ja die Mikroskophersteller die Situation von Schulen, mag sie gefallen oder nicht. Fest steht: Es ist in der Regel nur sehr wenig Geld da und bevor ein Mikroskop gekauft wird, muss erst der Informatikraum auf den neuesten Stand. Wenn ich Manager wäre, würde ich darüber nachdenken, ob ich nicht Schulen ( statt mit Mengenrabatten zu arbeiten, denn es werden ja eben nicht immer ganze Klassensätze gekauft ) mit einem speziellen, nahezu zum Herstellungspreis abzugebenden "Schulmodell", das mechanisch relativ hochwertig ist, aber gar nicht in den freien Handel kommt, zu beglücken. Eben nur beziehbar für Lehreinrichtungen. Die Optik ist eher sekundär, denn wir sehen ja an den Chinamikroskppen, dass brauchbare Achromate eigentlich "nichts" mehr kosten.

So ähnlich macht oder machte es doch, wenn ich es richtig verstanden habe, Zeiss mit seiner nicht im freien Handel und nur für humanitäre Zwecke verfügbaren Auflichtfluoreszenz für das Primostar.  Unter einer solchen Restriktion und unter Verzicht auf nahezu jeglichen direkten Gewinn ( den hat man später! ) könnte man sicher auch ein Mikroskop der Klasse Optilux zu einem Preis produzieren, der zumindest in den Bereich kommt, wo der Lehrer darüber nachdenkt, wieder ein solches "Markengerät" zu kaufen. Nach meiner Erfahrung ( die natürlich nicht ansatzweise mit ihrer zu vergelichen ist ) wird für ein Mikroskop an Schulen eher so der Bereich 200 - 350 EUR investiert. Dafür gibts ( sicher selbst mit Rabatt ) nichts, aber auch gar nicht von einer der Markenfirmen. Das Problem ist vermutlich, dass es nicht mehr den klassichen Firmenchef gibt, der sein Leben lang beim Untenrhmen verbleibt, mit ihm verwurzelt ist und so langfristige "Markenstrategien" fährt. Den Erfolg einer solchen Strategie könnte er nämlich vermutlich nicht mehr selbst einfahren....

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Haus@Hund in Dezember 13, 2011, 11:05:23 VORMITTAG
Zitat von: Florian Stellmacher in Dezember 13, 2011, 00:25:21 VORMITTAG
Lieber Jörg,

vielen Dank! Weißt Du vielleicht auch, welche Baureihen bzw. Bauteile in Wetzlar hergestellt werden?

Herzliche Grüße,
Florian

Hallo Florian!

Ich weiß es nicht wirklich, aber ich vermute, dass Wetzlar zumindest noch Geräte, Baugruppen und Optiken für die echten Spitzengeräte fertigt. Keine Ahnung, wo da die Grenze ist (DM1000/2000/...?).

Gruß,

Jörg (Haus@Hund)
Titel: Schul/Kursmikroskope
Beitrag von: Werner Jülich in Dezember 13, 2011, 11:44:51 VORMITTAG
Betrachten wir einmal diesen Markt aus Sicht der Hersteller.
an den allgemeinbildenden Schulen stehen ein paar Stunden Mikroskopieunterricht zur Verfügung. Ausnahmen sind spezielle Veranstaltungen, die im Ermessen des/der Verantwortlichen liegen. Die Anforderungen schwanken zwischen Aldi Wühltisch und Zeiss Primostar PH, also 79-1900 Euro.
Einen Durchschnittswert gibt es auch, der wird eher niedrig liegen, aber in der Realität orientieren sich die Schulen entweder in den Bereich < 200 Euro (80%) oder > 700 Euro (< 20%), da paßt dann sehr gut ein Medicus von Hund oder etwas darüber ein Zeiss Primostar hin.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Altausstattung und Neuausstattung, es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Entscheider und der Neuausstattung, es gibt einen weiteren Zusammenhang nämlich das Geschlecht des Entscheiders. Alles auf der Basis von einigen hundert weiterführenden Schulen.
Es ist völlig klar, dass sich Markenhersteller und hier rechne ich ausdrücklich Hund dazu, auf die 20% der Schulen konzentrieren, die bereit sind, etwas mehr Geld auszugeben. Es ist auch völlig klar, dass hier auch jetzt schon kein Geld verdient wird, im Gegenteil, ich bin sicher, dass ein bekannter japanischer Hersteller sogar versucht war, Marktanteile zu kaufen, koste es, was es wolle, sogar die Existenz des Unternehmens.

dann gibt es die heute so genannten Berufskollegs und die typischen Kurssäle an den Universitäten. Hier ist die Ausstattung mit guten Mikroskopen zur Berufsausbildung obligatorisch und entsprechend sachkundig wird (in der Regel ) eingekauft.
Binotuben, köhlersche Beleuchtung, manchmal auch weitere Kontrastverfahren sind Standard, die Mikroskope werden stark beansprucht, Beratung und Service werden wichtiger. Hier stehen dann die üblichen Verdächtigen: Hund Medicus, Leica DM1000, Olympus CX31, Zeiss Primostar / AxioLab.
Das sind ganz normale Labormikroskope, die zu günstigen Konditionen abgegeben werden.

Aus Sicht der Lehrer / der Verantwortlichen  sieht die Mikroskopwelt so aus.
Einfache, robuste, gleiche Mikroskope mit Monotubus für die jüngeren Schüler. Unser Student plus erfüllte diese Bedingungen, wäre es nicht gefühlt zu teuer, denn Mikroskope sind ja alle gleich, was sollen denn da die Preisunterschiede.
Besser ausgestattete binokulare Mikroskope mit Leuchtfeldblende, die auch für die Anforderungen bis zum Leistungskurs reichen. Da kann man ruhig auch verschiedene Modelle mit ähnlicher Ausstattung akzeptieren, die Zeit für eine Einweisung ist vorhanden.

Aus Sicht der Gesellschaft, wer zahlt unsere Renten
Wenn Altphilologen und ähnlich Mikroskoperfahrene in der Kultusbürokratie über Ausstattung entscheiden, darf man sich nicht wundern, wenn man eine gute Mikroskopausstattung nur dann bekommt, wenn man unter falscher Flagge segelt, hilfreich sind hier Stichworte wie Umweltschutz, integration oder Migrationshintergrund, denn dann werden nach Aussage einiger Schulleiter Mittel frei, die man sonst niemals hätte generieren können. Es wird gerne übersehen, in wie vielen Berufen Mikroskope eingesetzt werden, das geht weit über den Kreis der üblichen Verdächtigen aus Biowissenschaften und Medizin hinaus, wird aber völlig ignoriert, weil wir ja postindustriell denken, Strom aus der Steckdose etc.

Wir haben für einen großen Hersteller die Aufgabe übernommen, zum Thema Mikroskope in der Ausbildung einmal Zahlen und Meinungen zu erheben. Wenn wir damit durch sind, wird man diskutieren, ob und wie man diese Untersuchung über Deutschland hinaus erweitern muß. Da wird eine Menge  Aufwand getrieben, der erst einmal nur Geld kostet und das würde man nicht tun, wenn man dieses Thema nicht wichtig nähme.

Werner Jülich



Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: ortholux in Dezember 13, 2011, 15:13:50 NACHMITTAGS
Liebe Leitz-Freunde,

vielleicht hilft folgendes um das eine oder andere Rätsel dieser Diskussion zu lösen (meine Quelle ist "belastbar" - um mal einen adäquat-modernen Marketingslang in diese Diskussion zu bringen):

Leica Microsystems hält die Namensrechte an "Leitz". Nun gibt es im Markenrecht, in welchem ich mich nicht auskenne, wohl einige Fallstricke. Um diese zu umgehen, wurde das Leitz Optilux ins Leben gerufen. (Ist schon jemandem aufgefallen, daß das Ding nicht Leica-Optilux heißt?)

Das erklärt auch Florians Bedenken:

Schulen? - Zu teuer!
Unis? - Da darf es doch hoffentlich auch heute noch etwas Üppigeres (binokular, Kreuztisch) sein!
Hobbyisten? - Die interessieren sich für Ausbaufähigkeit!
Als Labormikroskop für Praxen oder Institute? - Vergiss es!


Hier geht es nicht darum ein Gerät zu verkaufen sondern darum, die Markenrechte an "Leitz" durch ein Produkt, das diesen Namen auch trägt, zu festigen. Ob jemand direkt nach diesem Markennamen gegriffen hat, oder ob das eine reine Prävention ist, entzieht sich meiner Kenntnis.


Zur Fertigung von Leitz Mikroskopen:

Schüler- und Studentenmikroskope werden in Shanghai gefertigt, die hochwertigen Geräte in Wetzlar montiert. Die Komponenten werden angeliefert, da im Zuge der "Marketingisierung" des Konzerns die eigenen Werkstätten sukzessive ausge"sourcet" wurden. Außer in der Entwicklungsabteilung gibt es keine materialbarbeitenden Maschinen mehr bei Leica. ABER es wird genau dort fertig gefertig, wo Dein Foto hinschaut, lieber Florian.

Den Rest der Geschichte (Meßmaschinen in Schweden usw.) hat Jörg bereits richtig beschrieben.

Viele Grüße
Wolfgang

Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: treinisch in Dezember 13, 2011, 15:23:53 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

das stimmt insoweit. Eine Marke die nicht benutzt wird, kann nach
§53 des Markengesetzes (Verfall) gelöscht werden.

Aber ich dachte, Leitz sei noch als Marke in der Vermessungstechnik
in Gebrauch? Die sollten doch eigentlich in die selbe Klasse wie
Mikroskope fallen. Naja, ein interessanter Aspekt jedenfalls!

Viele Grüße

Timm
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: ortholux in Dezember 13, 2011, 15:42:53 NACHMITTAGS
Zitat von: treinisch in Dezember 13, 2011, 15:23:53 NACHMITTAGS
Aber ich dachte, Leitz sei noch als Marke in der Vermessungstechnik
in Gebrauch? Die sollten doch eigentlich in die selbe Klasse wie
Mikroskope fallen. Naja, ein interessanter Aspekt jedenfalls!

Lieber Timm,

Hexagon Metrology GmbH und Leica Microsystems AG sind zwei eigenständige Firmen. Wie das funktioniert, daß zwei Firmen die Rechte an einem Namen halten, weiß ich nicht. Aber es geht offensichtlich.
Und da die Hexagon Metrology GmbH ihre Meßmaschinen ohnehin unter dem Namen Leitz laufen läßt, nutzen sie diesen Namen, was die Leica Microsystems AG jetzt mal wieder auffrischen muß.

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 13, 2011, 21:06:37 NACHMITTAGS
Lieber Wolfgang,

danke für die Information, dass bei Leica in Wetzlar noch geschraubt wird. Obwohl es schon traurig ist, dass die eigentliche Produktion in Billiglohnländer verlagert wurde, muss man sich wohl trotzdem freuen, dass dieses Gebäude keine Geisterfirma darstellt. Nun, schon die weißen Laborluxe kamen, wenn ich das richtig weiß, aus Portugal. Die frühen DMLB trugen noch die Wetzlarer Adresse als Herkunftsort, später steht dann nur noch "Leica Microsystems" drauf, die sind dann wohl polyglott zusammengestellt.

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Mikroman in Dezember 13, 2011, 22:39:52 NACHMITTAGS
Liebe Leitz- und andere -ianer,

ich konnte es mir nicht verkneifen, heute mal die "Billigmikroskope" von Leica durchzumustern, auch das Optilux, zu dem des heißt: "Zu Ehren unseres Leitz-Erbes bieten wir Ihnen dieses Gerät zu speziellen Konditionen an". Was soll man abschließend dazu sagen, außer, daß es einem graust, ein Markenlabel auf soviel Billigscheußlichkeit zu sehen. "Spezielle Konditionen" - da könnte ich doch brüllen ob dieser Marketingblödigkeit. Ein altes, chinagefertigtes hellgrünes Revuescop 1600 mit Binotubus macht hier mehr hundertmal mehr her (hatte ich mal im Zugriff, Zeissteile paßten da auch), insbesondere in der Anmutungsqualität. Irgendwie schwirrt mir immer noch das Diktum unseres Altmeisters im Ohr, daß man sein Gerät lieben müsse, sonst würde nichts draus werden. Wer wird so ein Teil mögen wollen????? Vielleicht könnte man es als Nußknacker zweckentfremden. Befürchte aber, daß eher das Stativ die Grätsche macht als die Nuß.

Wie auch immer. Schönen Abend noch

Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: reblaus in Dezember 14, 2011, 00:03:24 VORMITTAG
Lieber Herr Jülich,

es ist mir immer ein Vergnügen durch Ihre sachkundigen Kommentare die Anschauungen von Oldies und/oder Idealisten zurecht gerückt zu sehen. Auch ich gehöre zu einer oder beiden Gruppen und möchte mich wenigstens zum Jahresende dafür bedanken, dass Sie immer wieder Ihre Zeit dafür opfern.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Blaich
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: ortholux in Dezember 14, 2011, 00:20:37 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in Dezember 11, 2011, 16:54:42 NACHMITTAGS

Im Übrigen fand ich es auch sehr kurios, dass mit einem Einfachst-Mikroskop der großen Leitz-Historie gehuldigt werden soll.

@ortholux: Was machst Du denn jetzt? Du sammelst ja alles, was schwarz ist und wo "Leitz" drauf steht, aber keine "neueren" Mikroskope... ;) Das gibt doch jetzt Gewissenskonflikte!  ;D  ;D  ;D

Lach Du nur! Das wird Dir schon noch vergehen, wenn Du Deinen Panphot-Tisch Deiner Frau ins Bügelzimmer stellen mußt, weil in Deinem Mikroskopzimmer kein Platz mehr ist.

Märklin (für alle "nicht-Jungs" unter uns. Die machen Modellbahnen. Übrigens eine lehrbuchreife Geschichte, was Investoren, die sich angeblich auf Traditionsmarken spezialisiert haben, in dümmlicher Kooperation mit den raffgierigen Inhabern aus einem deutschen Unternehmen machen können) hat auch immer wieder Huldigungs- und Jubiläumsfahrzeuge im Programm. Teilweise auf alten Maschinen gefertigt. Teilweise mit moderner Digitaltechnik versehen. Nur - hier gibt es Sammler. Ob aber ein Leitz-Sammler ein nachgebautes Mikroskop kaufen würde, ist durch das regelmäßige ebay-Angebot dieses ersten Nachbaus von ichweißnichtwasfüreinem güldenen Teil bereits beantwortet.

Also ein schönes Ortholux, technisch State-of-the-Art, vielleicht als konfokales oder mit Rastersondeneinheit, das Ganze mit USB-Anschluß und ohne weitere Hardware an jedem Laptop zu betrieben.....
Oder ein Sonderstativ mit etwas mehr Raum zwischen Tubus und Fuß, modular aufrüstbar für den Ortholux2-Revolverschlitten....

Naja, so was halt. Da würd ich dann auch mal meine Oma fragen, ob Sie mir ein paar Mark dazu tut.

Wolfgang
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 14, 2011, 01:46:56 VORMITTAG
Lieber Wolfgang,

ZitatAlso ein schönes Ortholux, technisch State-of-the-Art, vielleicht als konfokales oder mit Rastersondeneinheit, das Ganze mit USB-Anschluß und ohne weitere Hardware an jedem Laptop zu betrieben.....
Oder ein Sonderstativ mit etwas mehr Raum zwischen Tubus und Fuß, modular aufrüstbar für den Ortholux2-Revolverschlitten....

Naja, so was halt. Da würd ich dann auch mal meine Oma fragen, ob Sie mir ein paar Mark dazu tut.

genau! Weiter oben hatte ich geschrieben:

ZitatHätte LEICA den Mumm gehabt, noch eine allerletzte Version des letzten Laborlux, HM Lux oder Biomed, meinetwegen in schwarz, als "Final Edition 160" herauszubringen - ich wäre vielleicht schwach geworden. Aber das Ding hier geht gar nicht!

Es wäre doch mal interessant, ob sich in Zeiten, in denen die Leute Toaster, Rasierpinsel oder Armbanduhr bei Manufactum kaufen, so ein edles LEITZ-Mikroskop nicht verkaufen ließe!

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 14, 2011, 08:48:19 VORMITTAG
Lieber Florian,

nun wissen wir ja: Es ging nkcht um Huldigung und vermutlich auch gar nicht um einen "Kassenschlager", denn dagegen spricht der Preis.  Offenbar ging es primär darum, die Markenrechte an "Leitz" für Mikroskope nicht zu verlieren, also musste man wohl irgendein "Leitz"-Produkt auf den Markt bringen. Zu diesem Zweck wollte man aber auch nicht ein ganz normales Einsteiger-DM-irgendwas mit "Leitz" benennen, denn - um es mit Herbert Knebel zu sagen: "Wo liegt denn da die Sinngebung?" hätte der verwirrrte Kunde gefragt. Also wurde diese Hybride geschaffen und als Existenzgrund mal eben die Huldigung von Ernst Leitz angeführt. So meine freie Interpretation des bishrigen Gesagten.

ZitatEs wäre doch mal interessant, ob sich in Zeiten, in denen die Leute Toaster, Rasierpinsel oder Armbanduhr bei Manufactum kaufen, so ein edles LEITZ-Mikroskop nicht verkaufen ließe!

Exakt dieser Vetriebsweg, lieber Florian, schoß mir vor zwei tagen auch durch den Kopf!!! Seit Jahren bestaune ich das Manufactum-Angebot, insbesondere aber die Tatasche, dass die dort verkauften und zweifellos stets auf irgendeine Weise "guten", aber oftmals sehr teueren (übeteuerten?) Dinge, die man zudem nicht immer wirklich benötigt, doch Absatz finden. Ob der Preis angesichts des Aufwandes stets erforderlich ist, weiß ich nicht, aber zumindest scheint es Manufactum nicht schlecht damit zu gehen. Und die gleichen Produkte sind oft über Jahre, teilweise Jahrzehnte im Programm. Zum Beispiel das auf den originalen Gußwerkzeugen originalgetreu nachgebaute, aber innen mit moderner Technik versehene Post-Telefon W 48. Was ich sagen will: Offenbar gibt es eine Kundschaft dafür.
Typisches Beispiel: Die Neuauflage eines langjährigen "Arbeitspferdes" und Klassikers aus der Schreibmaschinenära, einer Olympia.

http://www.manufactum.de/olympia-mechanische-schreibmaschine-sg-3n-p761558/?c=0&suchbegriff=olympia

Sie stand in den Siebzigern bis Neunzigern in weiss in nahezu jedem Büro und in jeder Zeitungsredaktion Deutschlands. Sicherlich - insbesodere in schwarzer Lackierung - ein schönes Stück mechanischer Technik, aber braucht man die im Jahre 2011 noch? Ich habe auch an so einer Maschine gearbeitet, und wenn ich sie so in ihrem mattschwarzen Finish mit dem roten Logo ( erinnert auch an Leitz, oder ) sehe, würde ich sie mir ebenfalls hinstellen, hätte ich den Platz und 560 EUR übrig. Käufer sind also sicherlich eher Nostalgiker, Sammler, Leute, die einfach Spaß an diesem schönen Stück Technik haben. Und Käufer, die  560 EUR mal eben der "Protokasse" entnehmen könne, gibt es mehr als man denkt. Insofern bin ich mir sicher: Hätte man eine Kleinauflage oder gar limitierte Auflage eines z.B. Biomed oder besser eines der letzten Laborlux-Stative, z.B. das "S" gefertigt, gerne auch zu einem Preis bis vielleicht 2500 EUR und über diesen Weg abgeboten - es hätte Kunden gefunden! Und das wäre dann ein echtes "Huldigungsmikroskop" gewesen. ( Übrigens hat schon Leitz beim Biomed die Technik des Vergilbens als Altersindikator entwickelt, sie wurde von Leica nur übernommen ;D )

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: ortholux in Dezember 14, 2011, 10:04:39 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in Dezember 14, 2011, 08:48:19 VORMITTAG
nun wissen wir ja: Es ging nkcht um Huldigung und vermutlich auch gar nicht um einen "Kassenschlager", denn dagegen spricht der Preis.  Offenbar ging es primär darum, die Markenrechte an "Leitz" für Mikroskope nicht zu verlieren, also musste man wohl irgendein "Leitz"-Produkt auf den Markt bringen. Zu diesem Zweck wollte man aber auch nicht ein ganz normales Einsteiger-DM-irgendwas mit "Leitz" benennen, denn - um es mit Herbert Knebel zu sagen: "Wo liegt denn da die Sinngebung?" hätte der verwirrrte Kunde gefragt. Also wurde diese Hybride geschaffen und als Existenzgrund mal eben die Huldigung von Ernst Leitz angeführt. So meine freie Interpretation des bishrigen Gesagten.

Das hast Du richtig interpretiert. Wie gesagt: "belastbare Quelle".

ZitatEs wäre doch mal interessant, ob sich in Zeiten, in denen die Leute Toaster, Rasierpinsel oder Armbanduhr bei Manufactum kaufen, so ein edles LEITZ-Mikroskop nicht verkaufen ließe!

Manufactum. Wie doof, daran nicht gedacht zu haben! Dort gab es sogar schon Leica Kameras. Sogar die olle Robot aus den Radarstarenkästen konnte man Jahre nachdem sie vom Fotomarkt verschwunden wieder bei Manufactum kaufen.

Naja - Marketig. Dafür studieren manche Menschen mehrere Jahre BWL und kommen dann 24-jährig als Heilsbringer in die Firmen. Andere haben von Haus aus einen gesunden Menschenverstand. Diese gehen aber ehrbaren Berufen nach.

Schön' Tach noch
Wolfgang
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Werner Jülich in Dezember 14, 2011, 11:15:49 VORMITTAG
Hallo ortholux,
ein Forist schrieb mal:
Was ergibt die Innovation eines
- Technikers/Ingenieurs? ==> Patent
- Wissenschaftlers?==> Nobelpreis
- BWLers?==> Straftatsbestand

Werner Jülich
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: ortholux in Dezember 14, 2011, 11:32:31 VORMITTAG
Hallo Herr Jülich,

als ich gesehen habe, daß Sie geantwortet hatten, habe ich schon den Kopf eingezogen bervor ich Ihre Antwort las.
Aber offensichtlich bin ich mit meiner Meinung nicht allein.

Dennoch bitte ich, das realtiv zu sehen, denn ich kenne tatsächlich auf dem Boden gebliebene BWLer.

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Werner Jülich in Dezember 14, 2011, 11:45:18 VORMITTAG
Gott bewahre, die allermeisten BWLer sind kluge und bescheidene Zeitgenossen. Der schlechte Ruf kommt nur von einer winzigen Minderheit, gefühlten 2/3.
Werner Jülich
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: treinisch in Dezember 14, 2011, 12:16:55 NACHMITTAGS
Hallo,

und, falls mir dieser Kommentar als Chemiker und BWLer nachgesehen wird,
manchmal schon auch, von einer – cum grano salis – gefühlten Allmacht und einem postulierten universellen
und allein seligmachenden Verständnis vieler Naturwissenschaftler/Techniker/Ingenieure,
die eigentlich immer, selbst ohne Detailkenntnis der Sachlage, wissen was richtig und zu
tun ist.

In dieser Denkrichtung ist jedes neue Material billig und dem Profitstreben geschuldet,
Gewinnorientierung ist per se falsch, jede Lebensdauerplanung ist geplante Obsoleszenz,
und sowieso gilt der gute alte Wahlspruch

Nur Chemiker sind Akademiker

Viele Grüße

Timm
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Haus@Hund in Dezember 14, 2011, 13:06:27 NACHMITTAGS
Zitat von: treinisch in Dezember 14, 2011, 12:16:55 NACHMITTAGS

Nur Chemiker sind Akademiker


Als Physiker weise ich diese Bemerkung auf's Entschiedenste zurück  :D!

Gruß aus Wetzlar-Nauborn,

Jörg (Haus@Hund)
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 14, 2011, 14:04:03 NACHMITTAGS
Als Rentner kann ich nur sagen: wo er Recht hat, da hat er Recht:

ZitatNur Chemiker sind Akademiker

:D ;D :D :P

Meine Frau weiß das noch nicht, aber jetzt hab ichs schriftlich, heute Abend werden wir ein klärendes Gespräch führen!
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: wilfried48 in Dezember 14, 2011, 16:53:31 NACHMITTAGS
Zitat von: Haus@Hund in Dezember 14, 2011, 13:06:27 NACHMITTAGS
Zitat von: treinisch in Dezember 14, 2011, 12:16:55 NACHMITTAGS

Nur Chemiker sind Akademiker


Als Physiker weise ich diese Bemerkung auf's Entschiedenste zurück  :D!

Gruß aus Wetzlar-Nauborn,

Jörg (Haus@Hund)

Hallo Jörg,

unsere Chemiker haben halt noch nie verwunden, dass Chemie nichts anderes ist als die Physik der äusseren
Elektronenschale  ;D

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: derda in Dezember 14, 2011, 17:37:38 NACHMITTAGS
Die Diskussion begann mit so vernünftigen Beiträgen zu BWLern  ;D und endet im Physik-Chemie-Chlinch... aus meiner Beobachtung heraus, haben Physiker kaum eine Ahnung von Chemie und umgekehrt sieht es noch schlechter aus.

Doch zurück zum Thema Optilux. Mir fällt da ein Buch ein: "Nur der Name war geblieben. Die abenteuerliche Geschichte der Firma Carl Zeiss" => ich bin gespannt, wie es bei Leitz/Leica endet. In seiner Vielfalt an Mikroskopen und Zubehör gab es in dieser Zeit nur einen ebenbürtigen Konkurenten, nämlich Zeiss Jena und sonst nix.

Wieso Leitz die Kurve nicht bekommen hat, ich wüsste es gerne. Gibt es dazu einen Buchtip?

VG, Erik

Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: treinisch in Dezember 14, 2011, 17:45:22 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat von: Erik W. in Dezember 14, 2011, 17:37:38 NACHMITTAGS
aus meiner Beobachtung heraus, haben Physiker kaum eine Ahnung von Chemie und umgekehrt sieht es noch schlechter aus.

das kann nicht sein! Aus dem allgemein anerkannten Wilfriedschen Axiom I (s.o.) ergibt sich o.B.d.A. trivial, dass Chemie Physik ist
und somit jeder Chemiker Ahnung von Physik hat.  ;D ;D ;D

chemische Grüße

Timm
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: derda in Dezember 14, 2011, 18:43:18 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

ich mag Chemiker!!!

VG, Erik

Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 14, 2011, 18:49:52 NACHMITTAGS
Also Leute!

Wenn ich Euch so reden höre, glaube ich fast, dass diese Welt das Optilux am Ende doch verdient hat!

Es dürfte doch wohl jedem vernünftigen Menschen klar sein, dass alle Wissenschaften sich entweder in der Peripherie der Theologie oder eben der Pathologie bewegen!  ;D

Basta!

Florian
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 14, 2011, 19:07:12 NACHMITTAGS
Lieber Freunde,

vielleicht besser in Gedichtform, damit es mal im Gehirn haften bleibt:

Wen ruft Ihr, wenn's ums Ganze geht
das Leben auf der Kippe steht
Den Chemiker - den wohl eher nicht
Physik fällt auch nichts ins Gewicht
Und Inschinöre? - Gott bewahre!
Da lägst Du schnell wohl auf der Bahre
Der Medicus - deutsch: Mediziner
das ist der Menschheit wahrer Diener!
( Pathologen zählen ja irgendwie auch dazu... )

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 14, 2011, 19:15:19 NACHMITTAGS
Peter!

Was heißt hier: Pathologen zählen ja irgendwie auch dazu... ?

Die Pathologie ist die Basis der gesamten Medizin! Ach was, die Basis der gesamten Wissenschaft!! Krankheit wäre doch heute ohne Pathologie gar nicht mehr denkbar...  :-[ Äähhmm... irgendwie jedenfalls...

So, jetzt mache ich erstmal ein Foto von Dir, und dann wirst Du schon sehen...

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80219_13394791.jpg)

Klick!

Florian
Titel: Re: Leitz Optilux
Beitrag von: TPL in Dezember 14, 2011, 19:22:06 NACHMITTAGS
Physik? Chemie? Das sind doch beides ganz nette Nebenfächer 8)

Liebe Leitz-Amateure,
nach anfänglicher Begeisterung über ein vermeintlich neu aufgelegtes solides Leitz-Mikroskop ging es mir leider wie Vielen hier: Verwunderung über solch eine pompös angekündigte Mogelpackung. Das hat schon 'was vom Müller-Germany-Marketing.

Wie einfallslos muss es in den Kreisen von Leica Microsystems zugehen, wo diese Entscheidung getroffen wurde. Markenrecht ist ja nun kein 'Orchideenfach', dessen Auswirkungen einen im industriellen Leben stehenden Betrieb völlig überraschend treffen. Und wie man hochwertige "Huldigungsmodelle" gezielt vermarktet, könnte man beim Schwesterunternehmen Leica Camera AG abschauen.

Andererseits: Warum zerbrechen wir uns den Kopf über die Modellpolitik dieser Firma? Warum weckt das so heftige Gefühle? Wie sehr lassen wir (ich nehme mich nicht aus) uns von vergangenen Fertigungs- und Marketing-Strategien, oder dem, was wir davon zu wissen glauben, so in den Bann ziehen?

Nachdenkliche Grüße, Thomas
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: derda in Dezember 14, 2011, 19:31:35 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

Zitat"... Warum weckt das so heftige Gefühle? ..."

Das ist wie bei einer guten Fernsehserie, deren Ende man nicht wahrhaben möchte.

Noch besser als Müller ist dieser Vertreiber, der aus einer bekannten Marke eine unbekannte macht:

http://www.schuetz-licht.de/Mikroskopie.htm

Das topt selbst das Optilux nicht.  :D

ebenso, wie Buehler.

VG, Erik
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 14, 2011, 19:35:52 NACHMITTAGS
Lieber Thomas,

um Deine Frage erschöpfend zu beantworten, müsste ich Seiten füllen! Machen wir's also kurz: Die Firma Leitz bedeutet mir etwas. Als Kind war für mich das in meinem ersten Mikroskopie-Buch abgebildete Orthoplan das tollste Mikroskop der Welt. Ich kannte es natürlich nur von diesem einen Bild, auch wusste ich natürlich gar nichts über die Qualitäten dieses Instruments, aber: offenbar hatte ich recht! Später kam mein erstes, dann mein zweites, dann mein drittes Orthoplan und viele andere Leitz-Mikroskope. Ich liebe das Design und die Technik, die stets bemüht war, die Sache in jeder Hinsicht gut zu machen (Um Dich zu beruhigen: Ich habe auch etliche Zeiss-Mikroskope!) Die Zusammenführung diverser Firmen zum Leica-Konzern verwässerte zusehens das Qualitätsprodukt Leitz-Mikroskop. Heute schaffen es die modernen Leica-Instrumente mehr denn je, mich durch ihre optischen Qualitäten zu überzeugen, aber die emotionale Bindung ist bei weitem nicht mehr so wie früher. Das sind eben Leica-Mikroskope und nicht Leitz-Mikroskope.

Wenn man heute ein LEITZ-Mikroskop auf den Markt bringen will, dann muss - und kann es sicher auch! - man es schaffen, diese Emotionen wieder zu erzeugen.

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Leitz Optilux, cave: OT
Beitrag von: Mila in Dezember 14, 2011, 21:10:09 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Dezember 14, 2011, 19:07:12 NACHMITTAGS
Wer ruft Ihr, wenn's ums Ganze geht
das Leben auf der Kippe steht
Den Chemiker - den wohl eher nicht
Physik fällt auch nichts ins Gewicht
Und Inschinöre? - Gott bewahre!
Da lägst Du schnell wohl auf der Bahre
Der Medicus - deutsch: Mediziner
das ist der Menschheit wahrer Diener!
( Pathologen zählen ja irgendwie auch dazu... )

Mensch Peter, was muss ich denn da lesen?
Das ist wohl nicht komplett gewesen!!!
Ich möchte nur mal kurz drauf deuten:
Wichtig sind die Pharmazeuten!
Chemie, Physik und Medizin:
das kriegen wir doch locker hin...
Galenik hin, Botanik her,
auch das ist wirklich nicht sehr schwer.
Nur die Sache mit Geologie,
die lernt ein Pharmazeut eher nie,
doch selbst das kann mich nicht schocken,
denn wenn zwei NWler zusammen rocken,
dann gibt richtig klasse fun,
denn Geopharmakologie: das ist der run
das kann wahrlich keiner toppen,
doch ich will mich auch nicht kloppen.
Nun ist die Wahrheit aber raus,
Schluss, aus!

;D ;D ;D

Herzliche Grüße
Mila
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 14, 2011, 23:07:26 NACHMITTAGS
Liebe Mila,

Was - bitte - macht der Pharmazeut
verkauft er doch nur Pillen heut
und bringt die "Umschau" an den Mann*
die Frau bekommt ein Pröbchen dann
von Cremes zum Apothekenpreis
bei Rossmann gibts den gleichen S.....
- zum Zehntelpreis!

* Na ja, meist die Frau, reimt sich aber nicht!

Das war die Rache!!!!!   :P  :P  :P

( Du verstehst hoffentlich Spaß!? )

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Peter V. in Dezember 14, 2011, 23:40:12 NACHMITTAGS
Lieber Thomas,

uiuiuiu- ein Limerick!
Wenn das so weitergeht, bekommen wir hier noch Kulturpreise!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: TPL in Dezember 15, 2011, 00:56:23 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in Dezember 14, 2011, 23:40:12 NACHMITTAGSWenn das so weitergeht, bekommen wir hier noch Kulturpreise!

Ein Unterleibsarzt von der Ruhr
verhieß Gleichgesinnten einst nur,
aus ihren Geschichten
drei Verse zu dichten,
dann würde aus Knittel Kultur.

;) Thomas
Titel: Re: Leitz Optilux.
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 17, 2011, 19:45:39 NACHMITTAGS
Liebe Poeten,

ich musste erstmal sacken lassen, jetzt weiß ich aber, dass Eure Lyrik in einer (retroversen) galaktischen Tradition steht:

Vogonenlyrik (http://www.youtube.com/watch?v=rjlGTnReIoM)

In der Hoffnung, dass Ihr noch dicher werdet ( ;D!),
Florian